2024, Folge 19–36
Sendung vom 28.07.2024
Folge 19 (30 Min.)Abdriften in die Diktatur: Der Roman des irischen Booker-Preisträgers Paul Lynch
Was können wir tun?: Zwei neue Bücher über die schrittweise Radikalisierung der AfD
Theatre of Dreams: Tanzstück zum Nahost-Konflikt gibt Zeichen der Hoffnung.
Kritik und Spiel: Skurrile Videoinstallationen der Künstlerin Mika Rottenberg
Mitten ins Herz: Die legendäre Rockband Smashing Pumpkins (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So. 28.07.2024 Das Erste Sendung vom 11.08.2024
Folge 20 (30 Min.)Deutsche TV-Premiere So. 11.08.2024 Das Erste Sendung vom 18.08.2024
Folge 21 (30 Min.)„Winning back the people“ – Internationale Top-Ökonomen überlegen, wie der Zulauf für Populisten gestoppt werden könnte:
Im globalen Superwahljahr 2024 drohen in vielen Staaten Populisten an Macht zu kommen, in den USA, in der EU, in Frankreich oder in Ostdeutschland. Was macht so viele Menschen so unzufrieden, dass sie die liberale Demokratie abwählen möchten? Wie kann man sie zurückgewinnen und ihren Glauben an die Demokratie wiederherstellen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich im Frühsommer ein Think Tank aus international führenden Ökonomen. Sie rangen um ein neues Wirtschaftskonzept, um ein Paradigma, das das bisherige globale Mantra vom freien, sich selbstregulierenden Markt, von der uneingeschränkten Heroisierung der Globalisierung ablösen müsse.
Denn das habe uns erst in die heutige Situation gebracht und zum Unmut Vieler über die Demokratie geführt. Die Dringlichkeit multipler Krisen, wie Klimawandel, Inflation, globale geopolitische Konflikte hat etwas möglich gemacht, was noch vor ein paar Jahren undenkbar gewesen wäre: dass sich Ökonomen aus den unterschiedlichsten politischen Lagern tatsächlich nach zwei Tagen auf eine gemeinsame „Berlin Declaration“ einigen konnten. „ttt“ hat mit den Unterzeichner:innen Adam Tooze, Jens Südekum und der Transformationsforscherin Maja Göpel über die neuen Ideen der „Berlin Declaration“ und ihre Bedeutung gesprochen.
„WILD GOD“: Nick Cave über sein neues Album, den Tod seines Sohnes und das Überleben:
Mit seiner langjährigen Band, Nick Cave and the Bad Seeds, hat er jetzt ein neues Album aufgenommen mit dem Titel „WILD GOD“, auf dem er noch einmal die essenziellen Fragen stellt: Was können wir glauben? Wie finden wir Trost? Warum all dieser Schmerz? Gibt es einen Gott? Und worin besteht der Sinn unserer Existenz? Den Fragen entsprechend beginnen seine neuen Lieder immer ganz groß, um sich dann noch weiter zu steigern. „Ich will kein glückliches Leben, ich will ein Leben mit Bedeutung“, sagt Nick Cave im Interview. „ttt“ hat ihn exklusiv in London getroffen.
Jens Balzers Essay „After Woke“ – Warum die Wokeness nach dem 7. Oktober einen Neuanfang braucht:
Kurz nachdem am 7. Oktober Hamas-Gleiter über die israelische Negev-Wüste flogen, um dann auf dem Supernova-Festival 364 Menschen zu ermorden, Frauen zu vergewaltigen und Dutzende nach Gaza zu entführen, passierte auch innerhalb der westlichen Linken etwas. Und dieses Etwas, so beschreibt es der Autor und Journalist Jens Balzer in seinem neuen Buch „After Woke“ war zunächst vor allem: ein Nichts. Er geht der Frage nach: Wie konnte es so weit kommen? Denn der 7. Oktober sei für diesen Bankrott weder Auslöser noch Ursache – sondern habe vielmehr letztgültig offenbart, in welche gedankliche Sackgasse sich manche Anhänger der woken Idee schon seit einigen Jahren bewegt hätten.
In seinem Essay geht es ihm aber auch um die Frage, wie es gelingen kann, die ja im Kern fortschrittlich-humanistischen Ideen der Wokeness vor ihren Feinden ebenso wie vor ihren falschen Freundinnen und Freunden zu retten. „ttt“ hat Jens Balzer in Berlin getroffen und mit ihm über Moral, Essenzialismus und das Schützenswerte an der linken Utopie gesprochen.
„Fragile Beauty“: Die fantastische Fotosammlung von Sir Elton John und David Furnish:
„Fragile Beauty“ – zerbrechliche Schönheit: So haben Elton John und David Furnish die Ausstellung im Londoner „Victoria & Albert Museum“ genannt, in der sie rund 300 Bilder aus ihrer privaten Sammlung zeigen. Mit über 7000 Werken ist sie eine der größten der Welt. Superstars des Genres wie Richard Mapplethorpe, Irving Penn, Horst P. Horst, David LaChapelle, Tyler Mitchell, Trevor Paglen und Nan Goldin sind darunter, aber eben auch Pressebilder weniger bekannter Fotografen, die einen Augenblick festhalten, in dem sich Geschichte materialisiert. „ttt“ hat „Fragile Beauty: Photographs from the Sir Elton John and David Furnish Collection“ in London besucht und trifft die Macher:innen der Ausstellung Lydia Caston und Duncan Forbes. Außerdem sprechen wir mit der Kuratorin der Sammlung, Newell Harbin, darüber, warum der Mensch im Mittelpunkt der gesamten Sammlung steht. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So. 18.08.2024 Das Erste Sendung vom 25.08.2024
Folge 22 (30 Min.)Schicksalswahl im Osten? – Versuch einer Bestandsaufnahme:
Angesichts der anstehenden Wahlen in Teilen Ostdeutschlands mit dem drohenden Sieg der populistischen Parteien wird viel diskutiert – und Ursachenforschung betrieben, noch bevor die Wahlen in drei Bundesländern stattgefunden haben. „ttt“ fragt nach: Was wird eigentlich von wem derzeit verhandelt, wenn vom Osten gesprochen wird? Und warum wird in Ostdeutschland so oft auf die Identitäts- und Herkunftsfrage geschaut? „ttt“ versucht eine Bestandsaufnahme: mit dem Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk, der mit „Freiheitsschock“ gerade eine „andere Geschichte Ostdeutschlands“ vorgelegt hat, und der Schriftstellerin Anne Rabe, die in ihrem Roman „Die Möglichkeit von Glück“ auch über die langfristigen Folgen des autoritären Systems DDR erzählt. Der Politologe Thomas Biebricher schließlich weitet den Blick über Ost- und Westdeutschland hinaus. Er forscht unter anderem zur Krise des Konservativismus („Mitte/Rechts“).
Hommage an Frauen in der DDR – Der Film „Die Unbeugsamen 2“:
Wie verhält es sich mit der Emanzipation der Frauen in der DDR? Wie sieht ihr Leben im Arbeiter- und Bauernstaat aus, mit Frauentagen, Kinderbetreuung und liberalem Abtreibungsrecht? Nach dem Kinofilm „Die Unbeugsamen“, mit dem Regisseur Torsten Körner den Kampf der Frauen um ihre politische Teilhabe in der Bundesrepublik nachzeichnet, blickt er nun er im zweiten Teil auf das Leben der Frauen hinter dem Eisernen Vorhang („Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, Ihr Schönen!“, Kinostart 29. August 2024). Er lässt LPG-Vorsitzende, Malerinnen, Schriftstellerinnen, Arbeiterinnen, Politikerinnen, Schauspielerinnen und Musikerinnen erzählen. Sie sprechen über die Doppelbelastung ihrer Mütter und Großmütter, berichten von den eigenen Sorgen und Träumen, denen sie oft nur mit Tricks ein kleines Stück näherkamen. „ttt“ über aufschlussreiche Stimmen der Unbeugsamkeit, festgehalten in einem bemerkenswerten Dokumentarfilm.
Die Welt retten – Claus Leggewie fordert ein Naturparlament:
Wir Menschen haben es verbockt, sagt der Politologe Claus Leggewie. Klimawandel und Artensterben schreiten voran, wir haben die Welt an die Grenze ihrer Existenzfähigkeit gebracht. Deshalb fordert er ein radikales Umdenken in der Politik. Seine Idee: Wir müssen Tieren und Pflanzen eine Stimme im Parlament geben, um das Leben auf der Erde zu retten. Aber wie soll das gehen? „ttt“ spricht mit dem Politologen und mit der Biologin Katrin Böhning-Gaese vom Senckenberg-Institut über die Notwendigkeit der Veränderung und die Vision eines Naturparlaments.
Zwischen Avantgarde und Pop – Treffen mit Laurie Anderson:
Sie war immer Avantgarde und hat es trotzdem in die Charts geschafft: Laurie Anderson, bekannt für experimentelle Kompositionen, poetischen Texte und gesellschaftskritische Performances. Mit Hits wie „Oh Superman“ und „Language is a Virus“ hat sie einen eigenen Stil geschaffen, blieb aber immer offen für neue künstlerische Wege. Ende August erscheint ihr neues Album „Amelia“ über die legendäre Pilotin Amelia Earhart, die sich auch für die Rechte von Frauen einsetzte. „ttt“ trifft Laurie Anderson in Berlin, blickt zurück auf ihre Karriere und spricht mit ihr über ihre neuen Projekte.
Traditionelles Brauchtum, neue Kunst – Die Malerin Hella Stoletzki:
Sie denkt das Alte in ihrer Kunst neu, verknüpft Tradition und sorbisches Brauchtum mit der Lebenswirklichkeit heutiger Menschen. Die Gemälde von Hella Stoletzki zeigen keine heile Welt, sondern sich veränderndes Leben, oft alltägliche Situationen, Menschen im urbanen Raum, aber auch in Landschaften, die durch den Tagebau zerstört sind. Sie kennt diese Landschaften gut: Es ist die Lausitz, in Cottbus ist sie aufgewachsen, kam dort mit dem Sorbentum in Verbindung, lernte die Sprache und bekennt sich zu dieser alten Kultur – als Sorbin muss man nicht geboren sein. Ihre Bilder sind Identitätserzählungen, nicht folkloristisch, sondern modern gedacht. Im Dieselkraftwerk Cottbus sind jetzt in einer Einzelausstellung Gemälde und Grafiken von Hella Stoletzki zu sehen (25.August. – 13. Oktober 24). „ttt“ ist beim Aufbau dabei und im Atelier zu Gast. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So. 25.08.2024 Das Erste Sendung vom 01.09.2024
Folge 23 (30 Min.)„Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ – Diskussionsreihe des PEN Berlin:
Der PEN-Berlin, die Vereinigung Deutsch schreibender oder im deutschsprachigen Raum lebender Schriftsteller, die für die Freiheit des Wortes eintritt, ist besorgt. Denn in Deutschland, so heißt es in einer Pressemitteilung, sei es „nach Wahrnehmung vieler um die Meinungsfreiheit nicht gut bestellt“. Viele beklagten „enge Meinungskorridore“, „Denk- und Sprechverbote“, „Cancel Culture“. Gefühlte Wahrnehmung oder realer Befund? Für die Demokratie jedenfalls, die ja Streit der Meinungen sein soll und sein muss, eine besorgniserregende Entwicklung. Deshalb hat der PEN-Berlin, der seinen Focus normalerweise auf im Ausland bedrohte und verfolgte Schriftstellerinnen und Schriftsteller richtet, eine Diskursoffensive in Deutschland gestartet.
Mit der Veranstaltungsreihe „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ touren namhafte Autorinnen und Autoren durch Sachsen, Thüringen und Brandenburg, um mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. „Wir wollen uns“, so PEN-Berlin-Sprecherin Eva Menasse, „vor den Landtagswahlen hier nicht parteipolitisch einmischen, sondern zum echten, auch harten Gespräch ermuntern.“ Ein Experiment mit offenem Ausgang, zumal in einer Zeit, in der schon lange eher übereinander- als miteinander gesprochen wird und Brandmauern als letzte Bastionen der Demokratie gelten.
37 Veranstaltungen werden es am Ende sein, jeden Tag in einer anderen Stadt, von Annaberg bis Perleberg, von Ilmenau bis Zwickau. Mit dabei u.a. der Literaturwissenschaftler Dirk Oschmann, die Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk und Per Leo, die Schriftstellerinnen Ines Geipel und Katja Lange-Müller, die Dichter Navid Kermani und Ingo Schulze, die Publizisten Patrick Bahners und Ralf Schuler. „ttt“ mit einer Zwischenbilanz.
Quo vadis, Ostdeutschland? – Eine Standortbestimmung zur „Schicksalswahl“:
Mit nichts Geringerem als der Zuschreibung einer Schicksalswahl sind die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen begleitet worden. Gar als Wegscheide für die liberale Demokratie. Gewiss doch, Wahlen sind immer ein Seismograf für die Stimmungslage der Menschen und ein Abbild gesellschaftlicher Konflikte: Was darf man noch sagen? Überfordert die Migration die Politik? Ist Deutschland noch sicher? Wie sehr haben sich Politik und Wähler entfremdet? Wir haben im Vorfeld der Wahlen mit einer Lehrerin, einem Friseur und dem Soziologen Steffen Mau gesprochen. In seinem ausgezeichneten Buch „Ungleich vereint – warum der Osten anders bleibt“ , beschreibt er das Fortbestehen zweier Teilgesellschaften – Ost und West – in Bezug auf soziale Struktur, Mentalität und politisches Bewusstsein.
Ostdeutschland ist das Land der kleinen Leute, eine einfache Arbeitnehmergesellschaft mit halb so viel Vermögen wie Westdeutschland. Eine Gesellschaft, in der das alte Parteiensystem des Westens kaum eine feste Basis bilden konnte und die von einer zunehmend staatsskeptischen Grundhaltung geprägt ist. Eine Standortbestimmung am Tag der Wahl.
Caspar David Friedrich in Dresden – „Wo alles begann“:
Jetzt hat sie begonnen, die große Caspar David Friedrich-Ausstellung in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Zwar hatten Hamburg und Berlin schon vorgezogen, aber Dresden begann jetzt pünktlich zum 250. Geburtstag am 5. September mit gleich drei Ausstellungen: im Albertinum, im Kupferstich-Kabinett und im Münzkabinett. In Dresden, „Wo alles begann“, so der Ausstellungstitel, sind wesentliche Hauptwerke zu sehen. Und hier können entscheidende eigene Akzente gesetzt werden: Zum Beispiel den auf die Rolle der Natur für den Romantiker, der immer wieder tagelang in die unmittelbare Umgebung zog und zeichnete, vor allem in der Sächsischen Schweiz. Oder, wie er sich von Werken in der Dresdner Gemäldegalerie anregen ließ. Und vielleicht war der Maler schwermütiger Friedhofsbilder und einsamer Landschaften gar nicht so einsam und melancholisch, wie man vermuten könnte?
Snow Patrol ist zurück mit neuem Album:
Sie ist die bekannteste unbekannte Band der Welt: Snow Patrol, die dritte große britische Überwältigungs-Pop-Band neben Coldplay und Muse. Aber obwohl Snow Patrol mit über 20 Millionen verkauften Alben, mit ausverkauften Stadien, weitreichender Radiopräsenz, internationalen Erfolgen und sehr fein geschriebenen und produzierten Pop-Preziosen aufwarten, fliegt die Band bis heute leicht unterhalb des Radars der Massenwahrnehmung. Vielleicht liegt es daran, dass ihre beiden bislang größten Hits „Chasing Cars“ und „Run“ Balladen sind. Songs, so subtil, so unauffällig wie kraftvoll geschrieben und arrangiert, dass man eher ihren Puls als ihre Melodien wahrnimmt.
Ihre Fans singen Zeile für Zeile mit. Ihre Lieder werden bei Geburten, auf Hochzeiten und Beerdigungen gespielt. Und es finden sich viele Kommentare im Internet, die der Band bescheinigen wortwörtlich Leben gerettet zu haben. Weil sie Trost gibt in trostlosen Zeiten. Snow Patrol. Die Schnee Patrouille. Die Band, die dich rauszieht und rettet, wenn die Lawine des Lebens über dir zusammenbricht. „The Forest Is The Path“ nennen sie ihr neues Album: Der Wald ist der Weg.
Das Undurchdringliche als das Gegebene hinnehmen. Und sich trotzdem auf den Weg hindurch wagen. Mit starkem Halt durchs Leben gehen, ohne immer volle Klarheit zu haben. Snow Patrol können auch das meisterhaft: gute Gedanken in klare Bilder fassen. „ttt“ hat Gary Lightbody, den Sänger von Snow Patrol, in London zu einem persönlichen Gespräch getroffen. Der immer wieder von Panikattacken gequälte Lightbody erzählt, wie auch er erst einmal lernen musste dem Wald des Lebens zu trotzen: Stark zu stehen, wenn es sein muss – und weiterzugehen, auch wenn es aussichtslos scheint. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So. 01.09.2024 Das Erste Sendung vom 15.09.2024
Folge 24 (30 Min.)Poetic Punks aus Irland: Fontaines D.C. sind die Band des Jahres Female Empowerment im Kostümfilm: „Rosalie“, die Frau mit Bart Mensch liebt Maschine – Mit Chatbots gegen die Einsamkeit (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So. 15.09.2024 Das Erste Sendung vom 22.09.2024
Folge 25 (30 Min.)Demokratie als Auslaufmodell?:
Die westlichen liberalen Demokratien werden von Krisen geschüttelt: „Ist das noch Demokratie oder kann das weg?“ Diese provozierende Frage setzt die Philosophin Erica Brenner auf das Cover ihres neuen Buches. Der Philosoph und frühere Politiker Julian Nida-Rümelin empfiehlt den Zeitgenossen, sich nicht wie „Ähren im Wind“ dem wechselnden Zeitgeist anzupassen und warnt angesichts von Hassreden und Intoleranz vor geistigen Bürgerkriegen. „ttt“ greift die Debatte auf. (Autor: Andreas Lueg)
Die Schriftstellerin Neige Sinno und ihr Roman „Trauriger Tiger“:
Erst als Erwachsene fand die französische Schriftstellerin Neige Sinno Worte für das Ungeheuerliche, das ihr als Kind im Alter zwischen 7 und 14 Jahren widerfahren war: Ihr Stiefvater hatte sie jahrelang sexuell missbraucht und vergewaltigt. Es dauerte noch einmal zwei Jahrzehnte, bis die französische Autorin und Literaturwissenschaftlerin die Geschichte ihres Missbrauchs in einem Buch verarbeiten konnte: „Trauriger Tiger“, in Frankreich war das Buch ein Bestseller. Dabei ist die Lektüre schwer zu ertragen. „ttt“ hat Neige Sinno getroffen. (Autorin: Hilka Sinning)
Ringen um die Antisemitismus-Resolution:
Das Netzwerk jüdischer Hochschullehrender fordert in einem offenen Brief den Bundestag auf, endlich eine Resolution zu verabschieden, über die die Ampelfraktionen und die von CDU/CSU seit Monaten brüten. Darin steht unter anderem, dass Fördergelder in Kunst und Wissenschaft nur noch nach vorheriger Prüfung auf antisemitische Narrative freigegeben werden sollen. Gegen eine solche Resolution protestieren wiederum Hunderte WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen und JuristInnen, aber auch viele Kulturinstitutionen. „ttt“ fragt, wie eine Bundestagsresolution aussehen sollte, die jüdisches Leben schützt und gleichzeitig Gesinnungsprüfungen vermeidet. (Autor: Ulf Kalkreuth)
Charly Hübners Dokumenatarfilm über „Element of Crime“:
Charly Hübner hat einen Film über die Berliner Band „Element of Crime“ gemacht. Die Band hat ihn gefragt. Und er hat ja gesagt. Eine Mini-Tournee durch fünf Berliner Nächte und Konzertorte. Und durch die fast 40 Jahre Bandgeschichte. Der Film „Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“ erzählt die Geschichte und Gegenwart einer ganz besonderen deutschen Band, die mit ihrer Mischung aus Jazz, Blues und Folk bis heute ein Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Rock- und Popmusik hat. (Beitrag: Lutz Pehnert) (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So. 22.09.2024 Das Erste Sendung vom 29.09.2024
Folge 26 (30 Min.)Die Menschen hinter den Opfern – Lee Yarons „Israel, 7. Oktober“:
Bekannt geworden ist sie für ihre investigativen Reportagen in der Zeitung „Haaretz“ über Korruption, Armut oder Migration. Mehrere erfolgreiche Theaterstücke hat sie inszeniert, die dem Schicksal marginalisierter Gruppen in Israel und dem Nahen Osten gewidmet sind. Jetzt hat Lee Yaron, die abwechselnd in Tel Aviv und New York lebt, den erschütternden Tatsachenbericht eines Massakers geschrieben, zu Deutsch „Israel, 7. Oktober. Protokoll eines Anschlags“. Auf Basis von zahlreichen Interviews mit Angehörigen und Überlebenden rekonstruiert sie den Großangriff der Hamas auf Israel am Schabbat des 7. Oktober 2023. Minutiös schildert sie, was an diesem Tag passierte, vom Musikfestival „Tribe of Nova“ über ein Beduinendorf bis zum Kibbuz Kfar Aza.
Zwölf Kapitel mit beeindruckenden Porträts der ermordeten Frauen, Männer und Kinder. Sie lässt die Opfer selbst zu Wort kommen, interviewt Angehörige und Überlebende, dokumentiert Telefonate und Nachrichten, die dem Tod dieser Menschen manchmal nur Sekunden vorausgingen. Der Staat Israel konnte an diesem Tag seine Bürgerinnen und Bürger nicht schützen. Yarons Buch ist ein Buch der Anklage, der Trauer und der Erinnerung. „ttt“ hat die Autorin bei einer Lesung aus ihrem Buch in New York getroffen. (Autor: Matthias Morgenthaler)
Keine Einheit für die Wippe – die Farce um das Einheitsdenkmal in Berlin:
Es steht immer noch nicht da: das Freiheits- und Einheitsdenkmal für die friedliche Revolution und deutsche Wiedervereinigung auf dem Berliner Schloßplatz. 1998 von einer Gruppe von einstigen DDR-Bürgerrechtlern initiiert, 2007 vom Bundestag beschlossen, sollte es zunächst am 3. Oktober 2019, dann am 3. Oktober 2022 und zuletzt dieses Jahres endlich fertig sein. Aber der Bau ruht, die beteiligten Firmen haben Insolvenz angemeldet, die Kosten explodieren. Das Denkmal, eine begehbare tonnenschwere Schale der Demokratie, die sich durch „Bürger in Bewegung“ langsam nach beiden Seiten neigen kann, droht zum Denkmal seines Scheiterns zu werden und die ewige Baustelle zum Sinnbild deutsch-deutscher Kalamitäten.
Darüber hat „ttt“ mit Befürwortern und Kritikern und bewegten Bürgerinnen und Bürgern von einst gesprochen: Marianne Birthler, Wolfgang Thierse und Ingo Schulze. Und mit dem französischen Fotografen der Agentur Ostkreuz, Maurice Weiss, der eigentlich die Errichtung des Freiheits- und Einheitsdenkmals dokumentieren wollte. Doch wenn er aktuell durch den Sucher seiner Kamera auf die tote Baustelle schaut, sieht er bis auf den Sockel, wo die DDR einst den letzten deutschen Kaiser weggesprengt hatte: nichts. (Autorin: Marion Ammicht)
Berührendes Musikporträt: „ZUCCHERO – Sugar Fornaciari“
Ein Bauernsohn aus einer ärmlichen Gegend der Emilia Romagna entdeckt im Sound der Kirchenorgel seine Liebe zur Musik, versucht es selbst als Schlagerfuzzi, scheitert krachend, nimmt einen neuen Anlauf mit Blues, übersteht die jahrelange Depression nach einer gescheiterten Liebe und wird mit „Senza Una Donna“, ohne eine Frau, aber unterstützt von prominenten Kollegen wie Sting oder Bono, zum international gefeierten Rockstar, dem einzigen italienischen Vertreter dieser Zunft: Das ist die Geschichte des Adelmo „Sugar“ Fornaciari, in arte Zucchero – jetzt als in Bauch und Beine, vor allem aber zu Herzen gehende Musikdoku im Kino. (Autor: Andreas Lueg)
Von unmöglichen Chancen – Spielfilm und TV-Doku „Ein Mann seiner Klasse“:
Was bedeutet es, in einem reichen Land in Armut aufzuwachsen? Der Film „Ein Mann seiner Klasse“ erzählt davon. Von dem zehnjährigen Christian, seiner Familie und dem Ergreifen einer Chance, die es eigentlich gar nicht gibt. Auf der Basis des autobiographischen Romans von Christian Baron über seine Jugend in Kaiserslautern entstand der gleichnamige Fernsehfilm in der Regie von Marc Brummund (Drehbuch Nicole Armbruster, Marc Brummund).
Kaiserslautern, im Sommer 1994.
Für den zehnjährigen Christian, dessen Vater Ottes die fünfköpfige Familie als Möbelpacker durchbringen muss, ist ein Ausflug in den Freizeitpark die absolute Ausnahme. Und ein Urlaub jenseits der eigenen vier Wände ist eine Illusion. Die unerwartete Gymnasialempfehlung für den aufgeweckten Christian stellt die Familie und das Jugendamt vor Probleme. Kann, darf ein Junge die Klasse seines Vaters und Großvaters verlassen? Gelingt ihm der Aufbruch aus einem scheinbar vorbestimmten Lebensweg? „ttt“ im Gespräch mit dem Romanautor Christian Baron, Regisseur Marc Brummund und Schauspieler Leonard Kunz. (Autor: Lutz Pehnert) (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So. 29.09.2024 Das Erste Sendung vom 06.10.2024
Folge 27 (30 Min.)Die Welt ist aus den Fugen – Ein Jahr nach dem 7. Oktober 2023:
Am 7. Oktober jährt sich der Terrorangriff der Hamas auf Israel. Israel zieht infolgedessen in den Krieg: gegen die Hamas in Gaza und jetzt auch gegen die Hisbollah im Libanon. Es droht ein Flächenbrand. Ist Frieden überhaupt möglich? Nach allem, was passiert ist? „ttt“ spricht mit dem Schriftsteller Etgar Keret in Tel Aviv am Tag nach dem Raketenangriff des Iran auf Israel und blickt mit dem Pulitzerpreis-Träger Nathan Thrall auf die Situation der Palästinenser. Und „ttt“ lotet mit Shai Hoffmann die Möglichkeit von Verständigung aus – jenseits seiner gemeinsam mit Jouanna Hassoun initiierten Trialoge, einem Gesprächsformat über den Nahostkonflikt.
Überdreht, verspielt, politisch – Noga Erez’ neues Album „The Vandalist“:
Vor dem Interview mit der Sängerin Noga Erez aus Tel Aviv zu ihrem neuen Album „The Vandalist“ wurde das Filmteam vom Management gebeten: keine Fragen zum Krieg und zur politischen Situation in Israel. Doch ausblenden lassen sich die Themen nicht, wie es sich schon bei der ersten Frage danach, wie es ihr geht, zeigt. Noga Erez verarbeitet mit ihrer provokanten und innovativen Pop-Musik immer auch wieder politische Themen, wie etwa im Song „PC People“, auch ihren Song „Come Back Home“ kann man nach dem 7. Oktober auf die Geiseln beziehen. Mit ihrem Musik- und Lebenspartner Ori Rousso bekommt sie eine Tochter, die geplante Tour muss sie deshalb verschieben.
Oft übersehen, oft bedroht – Ein Buch über Obdachlosigkeit bei Frauen:
Obdachlosigkeit ist in Deutschland ein riesiges Problem, nicht nur in den Großstädten. Aber die Frauen werden dabei oft übersehen, dabei sind sie besonderen Schwierigkeiten und Bedrohungen ausgesetzt. Ein großes Problem ist zum Beispiel Gewalt durch Männer, ein anderes die Gefahr, von Zuhältern abhängig gemacht und ausgebeutet zu werden. Auch Linda Rennings lebte auf der Straße, sie hat den Weg aus der Obdachlosigkeit geschafft und den Verein Heimatlos in Köln gegründet. In ihrem Buch „Rebellin der Straße“ beschreibt sie eindrücklich von ihrem Leben, ihrem Engagement und auch über das Versagen der Politik beim Thema Wohnungslosigkeit. „ttt“ spricht mit ihr und mit Personen aus einer Anlaufstelle für obdachlose Menschen vom Sozialdienst katholischer Frauen.
Einladung zum Staunen – Die Ausstellung „Schwerelos“ von Leandro Erlich in Wolfsburg:
Er ist der Meister der Illusion: der argentinische Künstler Leandro Erlich. In seinen Ausstellungen gibt es schwebende Gebäude, unendliche Treppen oder Wolken, die in Vitrinen gefangen sind. Kunstvoll spielt Erlich mit der menschlichen Wahrnehmung, die Realität wird bei ihm auf den Kopf gestellt. Dabei ist das Publikum oft Teil seiner interaktiven Installationen: Man staunt und manchmal traut man den eigenen Augen nicht. Doch Erlich geht es nicht nur um die Kunst der Illusion, sondern auch um die Auseinandersetzung mit Technik oder Ökologie. Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt jetzt die erste monografische Ausstellung in Deutschland: „Schwerelos“ (12. Oktober 2024 bis 13. Juli 2025). „ttt“ stellt Erlich und seine faszinierende Kunst vor.
Neustart nach über 50 Jahren – Der neue Ballettintendant Demis Volpi in Hamburg:
So eine Zäsur ist selten in der Kultur: Über 50 Jahre lang war John Neumeier Ballettchef in Hamburg. Jetzt übernimmt sein Nachfolger Demis Volpi, 46 Jahre jünger als Neumeier. Der Deutsch-Argentinier arbeitete lange in Stuttgart, war zuletzt Ballettdirektor in Düsseldorf. Wie will er den Neuanfang nach der Neumeier-Ära gestalten? Kompletter Bruch oder Versuch des sanften Übergangs? Für seine erste Premiere in Hamburg („The Times Are Racing“) wählt Volpi einen interessanten Weg, zeigt vier Werke von ganz unterschiedlichen Choreograf*innen an einem Abend und präsentiert damit eine künstlerische Bandbreite, die es in Hamburg in den letzten Jahren nur selten gab. „ttt“ durfte Demis Volpi bei den Proben begleiten und zeigt Bilder der fertigen Aufführung. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So. 06.10.2024 Das Erste Sendung vom 13.10.2024
Folge 28 (30 Min.)De Hoffnung stirbt zuletzt: Eva Illouz über die „Explosive Moderne“
Diese Augen!: Der Schauspieler Udo Kier wird 80.
Ein Meisterwerk: Film über das Haus E.1027 von Eileen Gray
Mehr als Dancefloor: Die düsteren Klänge des Anders Trentemøller
Verletzung und Vergebung: Cigdem Akyols Debütroman „Geliebte Mutter“ (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So. 13.10.2024 Das Erste Sendung vom 20.10.2024
Folge 29 (30 Min.)Von der 76. Frankfurter Buchmesse
Der Ehrengast Italien – Statt Dolce Vita politische Einflussnahme auf Literatur, Medien und Kultur
Anne Applebaum – Die Friedenpreisträgerin warnt vor autoritären Netzwerken und der „Achse der Autokraten“
Die Star-Philosophen auf der Messe – Yuval Noah Harari, Kohei Saito und Omri Boehm über Kriege, Klima und Kapitalismus
Max Moor im Gespräch mit Caroline Peters – Die Schauspielerin und Schriftstellerin über ihr Debüt „Ein anderes Leben“
Hype um die neue Romantik: Die „Bridgerton“-Autorin Julia Quinn kommt – und junge Frauen stehen Kopf! (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So. 20.10.2024 Das Erste Sendung vom 27.10.2024
Folge 30 (30 Min.)„Die Unvereinigten Staaten“ – Politikwissenschaftler Stephan Bierling zum US-Wahlkampf:
Kamala Harris und ihr republikanischer Gegner Donald Trump pumpen Millionen Dollar in Wahlwerbung, um die letzten unentschlossenen Wähler im US-Präsidentschafts-Wahlkampfs zu erreichen. In den sogenannten Swing States, allen voran Pennsylvania, kommt es auf jede einzelne Stimme an. Doch beide Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber. Nur wenige Wähler sind bereit, das Lager zu wechseln. In seinem Buch „Die Unvereinigten Staaten“ untersucht der Politikwissenschaftler Stephan Bierling, wie die Polarisierung alle Bereiche der amerikanischen Gesellschaft erfasst hat, die Medien, die politischen Institutionen und die Menschen selbst. Das Prinzip der Checks and Balances, das in der US-Politik immer für Ausgleich und Kompromisse gesorgt hat, sagt Bieling, greift nicht mehr.
Stattdessen schürt insbesondere der ehemalige Präsident Donald Trump Hass auf den gegnerischen Block, verachtet offen demokratische Werte. Diese Haltung gefährdet die US-Demokratie, sagt Daniel Benjamin, Journalist und Leiter der American Academy in Berlin. Benjamin fürchtet, dass ein Sieg der Kandidatin Kamala Harris Gewaltausbrüche im republikanischen Block auslösen könnte. Und dass Trump, falls er Präsident wird, seine Ankündigung wahrmacht und mit Militär und der US-Nationalgarde gegen seine politischen Gegner vorgeht. Stephan Bierling und Daniel Benjamin sind sich einig: Die Wahl 2024 ist eine Schicksalswahl, für Amerika und die ganze Welt. Autorin: Hilka Sinning
Fenster zur Welt: Start des Dokumentar- und Animationsfilmfestivals DOK Leipzig :
Am kommenden Montag beginnt das 67. Dokumentarfilmfestival in Leipzig. Zwei Filme stechen heraus: „Maydegol“ bekam vor zwei Jahren auf dem DOK.fest München einen Preis für das beste Dokumentarfilmprojekt und läuft jetzt in der Reihe „Young Eyes“. Die iranische Künstlerin Sarvnaz Alambeigi erzählt darin die Geschichte einer junge Afghanin, die mit ihrer Familie im Exil im Iran lebt und davon träumt, Profiboxerin zu werden. „Marching in the Dark“ des indischen Regisseurs Kinshuk Surjan beschreibt das Schicksal einer jungen Witwe. Ihr Mann, ein Landwirt, hat sich das Leben genommen, sie bleibt mit zwei Kindern und hohen Schulden zurück.
Es ist kein Einzelschicksal: In Indien haben innerhalb von zwanzig Jahren mehr als 400.000 Bauern aus finanziellen Gründen Suizid begangen, staatliche Hilfe für deren Frauen und Kinder gibt es nicht. Sowohl im Iran als auch in Indien ist es nicht leicht, Filme über politische Missstände zu machen. Alambeigi und Surjan finden in ihren Dokumentationen einen überzeugenden künstlerischen Ansatz, sich den schwierigen Lebenssituationen junger Frauen in diesen Ländern zu nähern. Autorin: Petra Böhm
Alexej Nawalnys Vermächtnis: Autobiografie „Patriot“:
„Mir war von Anfang an bewusst, dass ich lebenslang im Gefängnis sitzen werde – entweder für den Rest meines Lebens oder bis zum Lebensende dieses Regimes.“ Das schreibt Alexej Nawalny im Epilog seiner Autobiografie, die in dieser Woche weltweit erscheint und schlicht „Patriot“ heißt. Wenige Wochen später ist er tot. Vergiftet nach Erkenntnissen des russischsprachigen Online-Mediums „The Insider“, das Hunderte offizieller Behördendokumente ausgewertet hat. Über drei Jahre lang saß Nawalny zuvor im Gefängnis, zuletzt im sibirischen Straflager Nr.
3 „Polarwolf“. Für eine halbe Stunde am Tag erhielt er einen Bleistift und durfte schreiben. „Gefängnis-Zen“ nennt Nawalny seine Versuche, unter den Bedingungen von strenger Isolation und Folter die Würde und auch den Humor nicht zu verlieren. Die hier entstandenen Notate, zusammen mit früheren Aufzeichnungen über seine Jugend in der Sowjetunion, die Illusionen einer demokratischen Transformation unter Gorbatschow und Jelzin, über seine Familie und über seinen Weg zum bekanntesten Oppositionellen Russlands, sind jetzt Zeugnis des Muts und der Kühnheit eines Menschen, der immer wieder wagte, das System Putins und seiner korrupten Oligarchen der Lächerlichkeit preiszugeben.
Was diesen Mann so gefährlich machte, dass Putin ihn gleich zweimal vergiften ließ, und wie es für die Opposition in Russland nach seinem Tod weitergeht, darüber spricht „ttt“ mit der Gründerin der Menschenrechtsorganisation „Memorial“ Irina Scherbakowa, mit Nawalnys Mitstreiter Leonid Wolkow und mit Igor Sadreev, dem Regisseur des Films „Becoming Nawalny“. Autoren: Jens-Uwe Korsowsky, Rayk Wieland
Comeback nach 16 Jahren: The Cure veröffentlichen neues Album:
Das darf man wirklich mal eine „Erscheinung“ nennen: Wir reiben uns die Augen. Wenn am 1. November das neue Album von The Cure veröffentlicht wird, ist das nichts weniger als ein Wunder – an das niemand mehr geglaubt hat. 16 Jahre hatte es kein neues Album von The Cure gegeben. Einer Band, die in der ersten Phase ab Gründung 1979 zunächst jährlich makellose Musik herausbrachte. Manie und Depression – keine andere Band hat starke Gefühlsschwankungen so extrem in Musik umgesetzt wie The Cure. Mit ihrem neuen Album schließen sie an ihr düsterstes Meisterwerk „Disintegration“ an.
1989 kam das heraus und der Schmerz war formvollendet: die dunkel wabernden Gitarren, das zarte Gesicht des Sängers Robert Smith, der auf dem Cover aus einem vertrockneten Blumenmeer aufblickte. Die Risse schließlich, die auf der Plattenhülle eingraviert waren und die man nur sah, wenn man die Pappe schräg gegen das Licht hielt. Das alles strahlte die morbide Stimmung von Vergänglichkeit und Schwermut aus, an deren Perfektionierung The Cure arbeiteten. Auf dem neuen Album „Songs of a Lost World“ verarbeitet Robert Smith auch den Tod seines Bruders und weiterer Familienmitglieder.
Nicht zufällig erscheint es an Allerheiligen, dem christlichen Fest, an dem Menschen auf den Friedhof gehen und der Toten gedenken. Es beginnt mit den Zeilen „This is the end of every song that we sing“ und schließt mit dem „Endsong“, herzzerreißend komponiert und gesungen. Robert Smith hat nun gleich zwei weitere neue Alben angekündigt, die bald folgen sollen. Das Interview und erste Hörproben vom neuen Album in „ttt“. Autor: Andreas Krieger (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So. 27.10.2024 Das Erste Sendung vom 10.11.2024
Folge 31 (30 Min.)Deutsche TV-Premiere So. 10.11.2024 Das Erste Sendung vom 17.11.2024
Folge 32 (30 Min.)Deutsche TV-Premiere So. 17.11.2024 Das Erste Sendung vom 24.11.2024
Folge 33 (30 Min.)Die Welt in Unordnung – Autokratien versus Demokratien?
Die globalen Machtverhältnisse verschieben sich. Die weltpolitischen Folgen werden nicht zuletzt durch Russlands imperiale Absichten und Chinas Ambitionen spürbarer. Der Westen sei zunehmend in der Defensive, warnt Christopher Steele in seinem Buch „Ungefiltert“.
Der ehemalige englische MI6-Agent, beschreibt darin, wie er in seiner Arbeit die Erfahrung mit einer immer subtileren Propagandamaschinerie Russlands gemacht hat.
Unfreiwillig weltbekannt wurde Christopher Steele durch das „Steele-Dossier“ über die Einmischung Russlands in die US-Wahl 2016. Auch darüber schreibt er: Wie das Dossier weltweit politische Debatten und Untersuchungen ausgelöst hat, die bis heute nachwirken. Wie beeinflusst Russlands Präsident Putin die Politik im Westen? Welche Auswirkungen hat Trumps Rückkehr ins Weiße Haus auf die globale Stabilität? Und wie wird die Zukunft der Ukraine aussehen?
Darüber sprechen wir mit Steele, einem der renommiertesten Experten für geopolitische Sicherheitsfragen und dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Johannes Varwick. Der Experte für internationale Beziehungen lehrt an der Universität Halle und ist ein führender Analyst europäischer Sicherheitspolitik. (Autor: Dennis Wagner)
Macht, Gewalt und Reue – das faszinierende Musical-Drama „Emilia Pérez“:
Die nationale Suchkommission Mexikos meldet für das Jahr 2023 mindestens 12.000 neue Fälle von Opfern des Verschwindenlassens. Vor diesem Hintergrund spielt das faszinierende Musical-Drama „Emilia Pérez“.
Ein steinreicher mexikanischer Drogenboss, der Sehnsucht hat nach einem neuen Körper, eine ehrgeizige, aber frustrierte Anwältin und eine Ehefrau und Mutter, die in einer Lebenslüge gefangen ist, dazu brillant inszenierte Musical-Einlagen – das sind die Zutaten des preisgekrönten Dramas „Emilia Pérez“ von Jacques Audiard. Vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, die von Gewaltexzessen geprägt ist, erzählt der französische Regisseur die Geschichte von Manitas del Monte, der im Körper einer Frau ein neues Leben beginnen will. Die Anwältin Rita Castro hilft ihm, eine neue Identität anzunehmen. Jahre später begegnen sich beide erneut. Aus dem ehemaligen Narco-Kriminellen ist Emilia Pérez geworden, die die Verbrechen der Vergangenheit bereut. Zusammen gründen sie eine Vereinigung, die sich für die Suche nach vermissten Opfern der mexikanischen Drogenkartelle einsetzt. Doch kann man die Vergangenheit tatsächlich hinter sich lassen?
Jacques Audiard vermischt Elemente eines Sozialdramas mit unterhaltsamen Tanz- und Musikszenen, ohne die Ernsthaftigkeit seines Themas aus den Augen zu verlieren. „Emilia Pérez“ wurde in Cannes mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet, die Darstellerinnen erhielten den Preis als beste Schauspielerinnen, allen voran die spanische Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón. „ttt“ hat Gascón und Audiard getroffen. (Autorin: Hilka Sinning)
„Irrweg der Moderne“ – Kulturkampf der AfD und das Bauhaus:
Mit einem Antrag im Landtag Sachsen-Anhalt hat die AfD das Bauhaus gescholten. Es sei „globalistisch und heimatlos“, ein „Irrweg der Moderne“, der die ganze Welt mit einem uniformen Stil überzogen hätte. Statt das Bauhaus kritisch zu behandeln, werde es jedoch „sakrosankt“ gefeiert. Nicht nur die Architektur, die Moderne insgesamt, ist der AfD ein Dorn im Auge. „Der Kulturkampf ist eröffnet“, formuliert es der AfD-Landtagsabgeordnete Hans-Thomas Tillschneider im Interview unmissverständlich. Der inzwischen abgelehnte Antrag entbehrt jeder Grundlage und spiegele stattdessen die Agenda der AfD, korrigieren der ehemalige Stiftungsdirektor Philipp Oswalt und die Bauhaus-Expertin Anke Blümm.
Ein uniformer Bauhaus-Stil existiert nicht. Gewiss hat das Bauhaus das industrielle Bauen propagiert und die Lebensverhältnisse von Millionen Menschen verändert. Doch kann man es nicht für negative Folgen des industriellen Wohnungsbaus verantwortlich machen. Gerade erst hatte die Stiftung Bauhaus Dessau selbst einen ausdrücklich kritischen Ansatz angekündigt, wenn im nächsten Jahr 100 Jahre Bauhaus in Dessau begangen werden.
Gerade erst hatten Weimarer Ausstellungen „Bauhaus und Nationalsozialismus“ kritisch analysiert. Auffällig an dem AfD-Antrag ist nicht zuletzt, wie er die Argumentation der 1920er und 1930er Jahre übernimmt. Allen Ernstes wird als Alternative ein vormoderner „Heimatstil“ empfohlen, der seine Ideale um 1800 findet. Als Anachronismus wäre das nur komisch, wenn es nicht völkisch-deutsch-national begründet wäre und die Nazis diese Angriffe gegen das Bauhaus nicht schon im Wahlkampf Anfang der 1930er Jahre verwendet hätten. (Autor: Meinhard Michael)
Im Porträt: Der junge Startenor Jonathan Tetelman:
Der 36-jährige Jonathan Tetelman wird von der Fachwelt einhellig als der neue überragende Tenor gefeiert. Lässig, jugendlich, mit Energie und Eleganz singt er inzwischen auf den Bühnen in aller Welt, am liebsten Verdi und Puccini. Das schöne Timbre und das riesige Volumen seiner Tenorstimme machen ihn zu einem vielversprechenden Sänger einer neuen Generation. Geboren in Chile, wuchs er bei amerikanischen Adoptiveltern auf.
Er begann seine musikalische Karriere als Rockmusiker und DJ in New Yorker Clubs, doch auch die Klassik begeisterte ihn schon früh. Mit acht Jahren sang er in einem Chor, seine Stimme fiel auf. Später studierte er an der Manhattan School of Music. „ttt“ hat Jonathan Tetelman in Rom getroffen, wo er gerade Puccinis Tosca für eine konzertante Aufnahme gesungen hat. (Autor: Reinhold Jaretzky) (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So. 24.11.2024 Das Erste Sendung vom 01.12.2024
Folge 34 (30 Min.)Demokratie
Demokratie ist ja ganz wunderbar, aber in Krisenzeiten, wenn die Demokratie bedroht ist, wenn die Leute sich fürchten, vor wirtschaftlichem Abstieg oder anderem, wenn sie Glauben an den Staat verlieren oder daran zweifeln, dass der Staat das richtige tut, wählen sie extreme Parteien. Wie organisiert man Zustimmung? In Krisenzeiten? Wie begegnet man dem Abwandern ins Extreme? Der tiefere Sinn der Demokratie, der systemische Vorteil des Rechtsstaates und seiner Institutionen, es gibt ihn. Worin er liegt – wir sprechen darüber mit den genau für diese Fragen frisch gekürten Nobelpreisträgern Simon Johnson und James Robinson. Und mit Gabriele von Arnim über die derzeitigen Krisen und Gefahren für die Demokratie.
* Der Boom des Ressentiments
Er zeigt jetzt überall seine Fratze: der Boom des Gemeinen, des Hässlichen, des Bösen. Die Leute haben Ordnungen satt. Die Bestien kehren zurück. Warum? „Unsere Gesellschaften sind zu Fabriken unwürdiger Situationen geworden.“ sagt die Psychoanalytikerin Cynthia Fleury in ihrem neuen Buch „Die Klinik der Würde“ und zeigt, wie sich die Traumata verhaken. Der Historiker Richard Overy hat sich mit der langen Geschichte der menschlichen Gewaltausübung befasst („Warum Krieg“). Peter Neumann („Die neue Weltunordnung“) vom King’s College in London spricht darüber, wie sich die Tektonik der Weltordnung gerade verändert. ttt mit dem Versuch, die Fliehkräfte des Bösen zu analysieren.
* Britta Jaschinski
Sie ist eine ganz aussergewöhnliche Frau. Und eine ganz aussergewöhnliche Wildlife-Fotografin. Ihr Thema: Das Verschwinden der Arten. Ihre Fotos macht sie deshalb auch im Frachtbereich von Flughäfen und an der Grenze. Dort, wo Zebrahälften, Elefantenfüße oder Leopardenköpfe abgefangen wurden und illegal eingeführt werden sollten. ttt über eine Wildlife-Fotografie der ganz besonderen Art.
* Zaho de Sagazan
Wir haben sie im Mai bei den Filmfestspielen von Cannes entdeckt. Dort hat sie ganz bezaubernd bei der Eröffnung ein Ständchen („Modern Love“ von David Bowie) für Greta Gerwig gebracht: Zaho de Sagazan. In Frankreich ist sie derzeit der größte Popstar überhaupt, international unmittelbar vor der absoluten Weltkarriere. Ihre Vorbilder: Kraftwerk und Jaques Brel. Die Sängerin Zaho de Sagazan, jetzt in ttt. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So. 01.12.2024 Das Erste Sendung vom 08.12.2024
Folge 35 (30 Min.)Deutsche TV-Premiere So. 08.12.2024 Das Erste Sendung vom 15.12.2024
Folge 36 (30 Min.)Wie kann man eine potenziell schlechte Zukunft in eine gute verwandeln? – Ideen für morgen mit Rutger Bregman und Liya Yu:
Wir befinden uns, da sind sich viele Zeitdiagnostiker einig, zweifelsohne an einem kritischen Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte. Doch man kann die Zeit, in der wir leben, auch ganz anders erzählen – nämlich als eine beinahe unglaubliche Geschichte des Fortschritts. So sieht es zumindest der niederländische Historiker und Bestseller-Autor Rutger Bregman. In seinem neuen Buch „Moralische Ambition“ erzählt er von Visionären und Pionieren. Die politische Philosophin Liya Yu beschäftigt sich mit der Frage, wie neurowissenschaftliche Erkenntnisse uns dabei helfen können, besser zu verstehen, weshalb Menschen einander ausgrenzen, unterdrücken oder entmenschlichen.
Kooperatives Denken und Verhalten müsse aktiv gefördert und richtiggehend trainiert werden – und dafür brauche es jetzt eine entsprechende politische Kommunikation und Strategie. Wenn uns das gelingt, glaubt Yu, können wir es schaffen, Gräben zu überbrücken und die liberale Demokratie wieder zu stärken. „ttt“ spricht mit Liya Yu und Rutger Bregman über das, was Menschen Hoffnung geben kann, am Ende eines ernüchternden Jahres 2024.
Robbie Williams über „Better Man“ – Die Verfilmung seines Lebens mit einem ungewöhnlichen Hauptdarsteller: „Sie haben mich auf die Bühne gezerrt wie einen Affen“ – dieser Satz von Robbie Williams soll Inspirationsquelle für Regisseur Michael Graceys Biopic „Better Man“ gewesen sein. Denn Robbie Williams wird auf der Kinoleinwand von einem animierten Affen gespielt. Mimik, Outfit und dann Williams’ original Erzählerstimme tragen dazu bei, dass man schon in den ersten Minuten des Films den merkwürdigen Protagonisten akzeptiert, obwohl alle anderen Rollen mit Schauspielern besetzt sind. „Better Man“ schickt die Zuschauer auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Am 2. Januar kommt „Better Man“ in die Kinos. „ttt“ hat leider nicht den Affen, dafür aber Robbie Williams und Regisseur Michael Gracey zur Deutschland-Premiere getroffen.
Richard Powers’ gefeierter Roman „Das große Spiel“ – Weltliteratur! Sein neues 500-Seiten-dickes Werk „Das große Spiel“ ist ein Roman, wie es ihn selten gibt:
Powers bringt ganz verschiedene Orte, Zeiten und Personen so meisterlich zusammen, dass man beim Lesen geradezu in einen Rausch verfällt. Ein großes Vergnügen! Und eine Geschichte, die voller Herzenswärme von den Schätzen unserer Welt erzählt. Es geht um eine Freundschaft zwischen zwei gegensätzlichen Jungen, die im Chicago der Siebziger Jahre erwachsen werden, um unerforschte Tiefseeregionen und seine faszinierenden Geschöpfe, um tanzende Oktopusse und spielende Riesenrochen, eine ausgebeutete Pazifikinsel. Aber auch um den Aufstieg der selbstlernenden künstlichen Intelligenz und deren Erschaffer, die sehr an heutige libertäre Tech-Magnaten erinnern, die sich im Ozean Häuser in den Meeresboden bohren lassen, als Escape-Szenario, um jedem staatlichen Einfluss entfliehen zu können. Gesellschaft ist man sich da selbst genug. Mit „ttt“ spricht Richard Powers über das „große Spiel“, das der Mensch gerade spielt – und bei dem er droht, sich zu verzocken.
Kunststar Hans Haacke in der „SCHIRN“ – Unerschrocken im Angesicht der Macht:
Er ist der Pionier der politischen Konzeptkunst, sozusagen der Urvater, auf den sich bis heute viele Künstler:innen beziehen: Hans Haacke, Gewinner des Goldenen Löwen bei der Kunstbiennale in Venedig 1993. Die Frankfurter Schirn Kunsthalle widmet dem mittlerweile 88-jährigen Deutsch-Amerikaner aktuell eine sehenswerte Retrospektive. Hans Haacke will Dinge bewusst machen, Strukturen, Zusammenhänge und Systeme offenlegen. Oft arbeitet er dabei wie ein investigativer Journalist. Auch für die Verquickung von Kunst und Kapital hat der Künstler eine eindrucksvolle Metapher gefunden: „Gift Horse“, ein Reiterstandbild-Antidenkmal, das er 2014 für den Trafalgar Square in London entwickelt hat.
Ein Pferdeskelett, um dessen vorderen Oberschenkelknochen ein digitales Geschenkband gewickelt ist, auf dem die aktuellen Börsenkurse laufen. Fluides Finanzmarktkapital als Gerippe – in Frankfurt direkt vor dem Eingang der Schirn. „ttt“ hat die Ausstellung besucht und mit dem Direktor Sebastian Baden und der Kuratorin Ingrid Pfeiffer darüber gesprochen, warum Hans Haackes Kunst unfassbar aktuell ist.
Hinweis: „Die VICE-Story – Gosse. Gonzo. Größenwahn.“: VICE, das war mehr als nur ein Online- und Printmagazin. 1994 entstanden als Magazin dreier Arbeitsloser in Montreal, wuchs VICE zum weltweiten und milliardenschweren Medienimperium heran. Das Erfolgsrezept: Politisch unkorrekt, zynisch und von purem Hedonismus getrieben. Start in Deutschland war 2005 mit einem Büro in Berlin – Livestyle und Subkultur nach der Wendezeit waren ein perfektes Umfeld. VICE versprach etwas Krasses, Ungefiltertes, Aufregendes. Storys über Sex, Drogen und allerlei Abseitiges. Objektive Berichterstattung war gar nicht erst das Ziel, sondern Gonzo-Journalismus: Reporterinnen und Reporter wurden mitunter selbst Teil des Geschehens – und nahmen alle mit ins subjektive Erleben. Nach dreißig Jahren ist jetzt Schluss! Insolvenz! Im ARD-Mediathek-Dreiteiler „Die VICE-Story – Gosse. Gonzo. Größenwahn“ kommen noch einmal die zu Wort, die alles erlebt und geprägt haben – in Berlin und der ganzen Welt. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So. 15.12.2024 Das Erste
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