bisher 123 Folgen, Folge 101⁠–⁠123

  • Folge 101 (30 Min.)
    Bild: Arte
    Nach dreizehn Jahren Bürgerkrieg ist in Syrien die Euphorie über die gewonnene Freiheit der Sorge gewichen: Wohin führt der Weg unter den neuen, islamistisch geprägten Machthabern? „Tracks East“ reist mit Ahmad Al Khalaf durch ein Land zwischen Aufbruch und Angst. Der Tourguide aus Aleppo hat den Krieg überlebt und sich der Wehrpflicht entzogen. Nun begegnet er alten Freunden und neuen Realitäten. In Aleppo erzählt er von Angst, Korruption und einem Alltag, der noch immer von den Narben des Krieges gezeichnet ist. In Damaskus trifft er Rami, einen Comedian und Alawiten, der wegen wachsender Spannungen seine Heimatstadt Homs verlassen musste. Berichte von Racheakten sunnitischer Muslime an den Alawiten, der Volksgruppe, aus der auch der Assad-Clan stammt, mehren sich.
    Ahmad diskutiert mit Rami die Angst der Alawiten vor Vergeltung, aber auch Fragen von Schuld und Verantwortung. In Damaskus trifft Ahmad auch auf die Stand-up-Comedytruppe Styria, die mit ihrem neuesten Programm „Run, Assad, Run“ für Furore sorgt. Die Gruppe vereint Sunniten, Alawiten und Christen. Ihr Motto: „Wenn wir zusammen lachen können, können wir auch zusammenleben.“ Welche Fragen und Ängste treiben die Menschen in Syrien um? Was bleibt von den Hoffnungen der Revolution? „Tracks East“ zeichnet ein packendes Porträt eines Landes im Umbruch. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.03.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 14.03.2025 arte.tv
  • Folge 102 (30 Min.)
    Putin-Fanclubs gibt es nicht nur im Kreml. Während die einen den russischen Präsidenten als gefährlichen Autokraten sehen, singen ihm andere Lobeshymnen. In Russlands Provinz sorgen Rentnerinnen für virale Hits, wenn sie mit selbst geschriebenen Songs den Präsidenten feiern und nebenbei westliche Flaggen verbrennen. In Serbien prangen „Ruhm für Russland!“-Graffitis an den Wänden, und selbst in Deutschland haben viele Menschen Verständnis für Putin und seine Politik. Aber Putins treueste Anhänger sind nicht nur die brüllenden Nationalisten, sondern auch viele Menschen in der russischen Provinz, für die der Fernseher der wichtigste Gesprächspartner ist.
    Über lange Zeit haben liberal gesinnte Russen die Putin-Anhänger belächelt und die Fernsehpropaganda unterschätzt. „Tracks East“ besucht in Krasnodar Rentnerinnen, die zur Organisation Putins Truppen gehören und sich Sorgen über den negativen Einfluss westlicher Popmusik auf die russische Jugend machen. Ein Blick nach Serbien zeigt ein Paradox: Während russische Dissidenten hier Zuflucht vor Putins Regime finden, feiern viele Serben den Autokraten als Ikone des Widerstands gegen den Westen.
    „Tracks East“ spricht mit Menschen, die die Bomben der NATO auf Belgrad nicht vergessen können. Und wie geht es Künstlerinnen, die vor Putin nach Serbien geflüchtet sind und sich unter lauter Putin-Fans wiederfinden? „Tracks East“ taucht ein in eine Parallelwelt, in der Omas gegen Beyoncé kämpfen, Dissidenten neben Putin-Fans leben und ein Präsident zum Popstar wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 25.03.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 21.03.2025 arte.tv
  • Folge 103 (30 Min.)
    Generalstreiks, besetzte Unis, Straßenblockaden: Serbien erlebt seit Monaten die größten Proteste in seiner Geschichte. Auslöser war der Einsturz eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad, bei dem 15 Menschen ums Leben kamen. Doch die Ursachen liegen tiefer. Der Frust über die Korruption im Land, über den immer autoritärer regierenden Präsidenten Aleksandar Vučić hat sich über Jahre angestaut. Was für ein Serbien wünschen sich die Menschen? „Tracks East“ spricht mit der Studentin Marta, die ihre Fakultät in Belgrad besetzt. Sie hat miterlebt, wie die studentischen Proteste zur Massenbewegung herangewachsen sind.
    Der Streetart-Künstler Pijanista wurde für ein Kunstwerk verhaftet, das die Katastrophe in Novi Sad thematisiert. Doch er macht weiter. „Tracks East“ begleitet ihn bei einer Aktion in Belgrad. Strahinja und Vanja blicken oft in die Vergangenheit. Auf ihrem Kanal „Yugo Nostalgia“ zelebrieren sie die Sehnsucht nach Jugoslawien. Damit wollen sie auch serbisch-nationalistischen Erzählungen etwas entgegensetzen. Warum gibt es in politisch unruhigen Zeiten einen Hype um die Jugo-Nostalgie? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 01.04.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 28.03.2025 arte.tv
  • Folge 104 (30 Min.)
    Ein Seismograf gesellschaftlicher Spannungen und ein Instrument des Protests – Musik war schon immer mehr als Unterhaltung. In der Sowjetunion und im Ostblock galt westliche Musik als ideologische Bedrohung. Doch im Verborgenen wuchs eine kreative Gegenkultur, die sich dem staatlichen Diktat widersetzte. Heute erleben wir ein beunruhigendes Déjà-vu. In Russland landen unliebsame Künstler auf schwarzen Listen, weil sie sich gegen den Krieg in der Ukraine oder das Regime äußern. Konzerte werden verboten, Musiker aus Werbekampagnen gestrichen – und selbst vermeintlich unpolitische Künstler geraten ins Visier. Ein ungeschriebenes Gesetz der ukrainischen Musikszene lautet: Wer sich als emanzipierter Künstler versteht, spielt nicht mit Russen.
    Was passiert, wenn doch, musste die Sängerin Dakooka am eigenen Leib erfahren. Mit ihrem eigenwilligen Mix aus Indie-Pop und Elektronik hat sie sich längst eine treue Fangemeinde erarbeitet. Doch als sie mit der russischen Band Aigel einen Song veröffentlichte, wurde sie von vielen ukrainischen Fans scharf attackiert. Der Vorwurf: Kollaboration mit einer Nation, die Krieg führt. Was für Dakooka ein musikalischer Brückenschlag war, galt für andere als Verrat. Ihr Fall zeigt, wie tief Musik und Politik miteinander verwoben sind. Welche Rolle spielt Kunst in Zeiten des Krieges? Wie viel Freiheit bleibt Musikern, wenn nicht nur Diktaturen, sondern auch die eigene Community sie abstraft? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 08.04.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 04.04.2025 arte.tv
  • Folge 105 (30 Min.)
    Mit Donald Trumps Amtsantritt wuchs in der Ukraine die Hoffnung, der neue US-Präsident könne Russlands Krieg beenden. Doch ein möglicher „Deal“ zwischen den USA und Russland birgt Gefahren: Wird die Ukraine geopfert? Während bilaterale Gespräche laufen und der Zahlungsstopp bei USAID die ukrainische Zivilgesellschaft trifft, wächst in Kiew die Unsicherheit. In Charkiw trotzt eine Skateboarding-Clique um den 19-jährigen Roman Zhuravlev dem Krieg. Sie üben Tricks zwischen Ruinen, leben einen Alltag zwischen Bombenwarnungen und Skateboards. Unweit der Stadt halten Soldaten die Stellung und sind verunsichert, wie es weitergeht.
    Sie sind gegen einen Waffenstillstand und kämpfen weiter, während die politische Lage nicht klarer wird. Im Dorf Pervomaiske steht ein Schulneubau still, weil das Geld von USAID fehlt. Drei Jahre Krieg, zerstörte Schulen und nun ein Baustopp, der Tausende Kinder weiter zum Homeschooling zwingt. Bildungseinrichtungen sind nur eine von vielen betroffenen Branchen. Wie verändert sich das Verhältnis der Ukraine zur einst wichtigsten Schutzmacht? Serhii Ofitserov, ein Zivilist, wurde in Cherson von russischen Kräften entführt.
    Heute sitzt er in Moskau in Haft. Sein Vater Gennadiy kämpft darum, dass sein Sohn und die anderen ukrainischen Gefangenen bei einem „Deal“ nicht vergessen werden. Mit Serhii hält er Kontakt über Zeichnungen, die er aus dem Gefängnis schickt. Während die Welt über Waffenstillstände spricht, kämpfen Menschen in der Ukraine ums Überleben. Welche Hoffnung bleibt ihnen? „Tracks East“ gibt Einblicke in eine Nation zwischen Hoffnung und Angst – und die Frage: Was bedeutet Trumps Politik für die Ukraine und Europa? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 15.04.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 11.04.2025 arte.tv
  • Folge 106 (30 Min.)
    Während immer weniger über Afghanistan gesprochen wird, gilt dies nicht für die Kommunikation zwischen Politikerinnen und Politikern mit den Taliban. Obwohl sie die Unterdrückung verschärfen, bemühen sich zahlreiche Akteure um eine Annäherung an das Regime. Russland, China und Pakistan betreiben aktiv Handel, Europa ist noch vorsichtig, aber zunehmend pragmatisch. Der Film „Hollywoodgate“ zeigt ein eindrückliches Bild dessen, wie die Taliban agieren: Ein Jahr lang begleitete der ägyptische Journalist Ibrahim Nash’at die neuen alten Machthaber Afghanistans mit der Kamera. Der Film zeigt, wie sie sich die zurückgelassenen Waffen und Ressourcen der Westmächte aneignen. Waffen, die Donald Trump nun zurückfordert – während er auch droht, sich den ehemaligen US-Luftwaffenstützpunkt Bagram „zurückzuholen“.
    Nash’at spricht bei „Tracks East“ über seine Erlebnisse, die Enttäuschung über Europas Umgang mit Afghanistan und die Normalisierung der Taliban-Herrschaft. Das Nachbarland Usbekistan macht keinen Hehl aus seinen Normalisierungsbemühungen: Direkt an der Grenzregion, nahe der Stadt Termiz, wurde eine Freihandelszone errichtet, mit Shoppingcenter, Basar, Ärztehaus und einem Luxushotel. Afghanen können hier visafrei einreisen und sich mit allem eindecken, was es im schwer sanktionierten Land nicht gibt. „Tracks East“ zeigt das neue Zentrum der Usbekisch-Afghanischen Freundschaft. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 22.04.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 18.04.2025 arte.tv
  • Folge 107 (30 Min.)
    Die öffentliche Meinung beeinflussen, Verwirrung stiften und Gegner schwächen – Autokraten und Populisten nutzen Fake News und Desinformationen zur Stärkung ihrer Macht. Das ungarische Modell der illiberalen Demokratie ist für autokratische Politiker weltweit zum Vorbild geworden. Viktor Orban nutzt Desinformation gezielt, um Anhänger zu mobilisieren und politische Gegner zu verunglimpfen. „Tracks East“ begleitet eine Forscherin, die die Desinformationen in Ungarn untersucht. Ihre Tätigkeit belastet zum Teil die Beziehungen in ihrem privaten Umfeld. Als der Rechtspopulist Călin Georgescu die erste Runde der Präsidentenwahl in Rumänien gewann, war die Überraschung groß.
    Kurz darauf wurde die Wahl annulliert, da es mit ausländischer Unterstützung Wahlmanipulationen in den sozialen Netzwerken gegeben haben soll. Im März wurde Georgescu von der Wiederholung der Wahl ausgeschlossen. Das sorgt in Rumänien für große Diskussionen. Der Vlogger und Streamer Alex Zlăvogg beleuchtet den Fall für „Tracks East“. Der Journalist Misha Komendovsky arbeitete jahrelang für den Auslandssender „Voice of America“. Mit der Einstellung des Angebots, das in über 48 Sprachen verbreitet wurde, werde es künftig mehr Raum geben für russische und chinesische Desinformation, befürchtet Komendovsky. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 29.04.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 25.04.2025 arte.tv
  • Folge 108 (30 Min.)
    In dieser Folge von „Tracks East“ geht es um den Zweiten Weltkrieg als kulturelles Erbe, politische Waffe und künstlerische Inspiration. In Polen prägt der Krieg bis heute das kollektive Gedächtnis – besonders der Warschauer Aufstand und das Massaker von Katyn. Künstler verarbeiten diese Traumata. Zugleich wird Geschichte politisch vereinnahmt: In Russland stilisiert der Kreml den „Großen Vaterländischen Krieg“ zur moralischen Rechtfertigung für die Invasion in die Ukraine – wer widerspricht, riskiert Ausgrenzung. Auch in der Ukraine ist der Krieg wieder erschreckende Realität.
    In Odesa betreibt der Holocaust-Überlebende Roman Schwarzmann mit anderen Überlebenden ein privates Museum – und warnt: Geschichte wiederholt sich. 2023 überlebte er knapp einen russischen Raketenangriff. Für Schwarzmann ist klar: Der gleiche Staat, der einst Hitler bekämpfte, benutzt heute dieselbe Sprache – im Dienst neuer Gewalt. Auch für Künstler ist die Geschichte wichtig: Die polnische Band Trupa Trupa verbindet Klangkunst mit Reflexion über Verdrängung, Schuld und Erinnerung.
    Trupa Trupa stammt aus Danzig, einer Stadt mit komplexer Vergangenheit, in der einst Deutsche, Polen und Juden zusammenlebten – bis Krieg und Holocaust diese Vielfalt zerstörten. Die kroatische psychodelic trash Kultband Let 3 greift zu Satire: Ihr ESC-Beitrag „Mama ŠČ!“ war schrill, laut – und eine knallbunte Abrechnung mit totalitären Ideologien. Seit den 1980er-Jahren demontieren sie mit absurdem Humor und schamloser Provokation politische und gesellschaftliche Tabus. „Tracks East“ fragt: Wie lebt Europa mit seiner Geschichte – und wie viel davon ist noch Gegenwart? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 06.05.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 02.05.2025 arte.tv
  • Folge 109 (30 Min.)
    „Techno ist eine Frau“: Unter diesem Motto legten Musikerinnen wie Aleksandra Krajewska aka Bambi Uzi am 8. März im Warschauer Kulturpalast auf.
    Die Präsidentschaftswahlen werden die Zukunft Polens entscheidend prägen. Die neue Regierung unter Donald Tusk konnte Wahlversprechen nicht umsetzen, weil es an Einigkeit fehlte oder Präsident Andrzej Duda seine Zustimmung verweigerte. Strittige Themen wie das Abtreibungsrecht, die Migrationspolitik und die Haltung zur Ukraine sorgen für anhaltende Debatten. „Tracks East“ beleuchtet, welchen Kurs Polen einschlagen könnte. Sławomir Mentzen ist der Shootingstar des libertären, als rechtsextrem geltenden Parteienbündnisses Konfederacja.
    Auf TikTok hat er 1,6 Millionen Follower. Er fordert niedrige Steuersätze und das Ende teurer Sozialprogramme, auch anti-ukrainische Slogans tauchen in seinen Reden auf. Im Rennen ums Präsidentenamt könnte er in die Stichwahl einziehen. Wieso ist Mentzen bei Jungwählern so beliebt? Viele Polinnen fühlen sich in der polnischen Gesellschaft ebenso unterrepräsentiert. Die Organisatorinnen von „Techno jest Kobietą“ wollen das ändern. In einer Clubnacht zeigen weibliche DJs, dass sie am Mischpult genauso abliefern können wie männliche Kollegen.
    „Tracks East“ begleitet DJ Bambi Uzi durch eine Nacht, in der Beats auf Feminismus treffen. Eine musikalische Revolution bahnt sich aus dem polnisch-belarussisch-ukrainischen Grenzgebiet an. Das Duo „Sw@da & Nichos“, verbindet elektronische Klänge mit traditionellen Melodien aus Podlasie. Ihr Markenzeichen: Songs in Podlachisch, einer Sprache, die lange als rückständig galt, nun aber stolz in den Clubs gefeiert wird. „Tracks East“ trifft das Duo in Ostpolen und taucht in eine faszinierende Musikszene ein. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 13.05.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 09.05.2025 arte.tv
  • Folge 110 (30 Min.)
    In vielen osteuropäischen Ländern hat Religion nach dem Ende des Kommunismus ein unerwartetes Comeback gefeiert. Nach Jahrzehnten des staatlich verordneten Atheismus wurde der Glaube zu einem Symbol für kulturelle Identität und Abgrenzung. Besonders in den ehemaligen Republiken Jugoslawiens sind Religion und Ethnizität eng verflochten: orthodoxe Serben, katholische Kroaten, muslimische Bosniaken. In Kroatien, wo 85 Prozent der Bevölkerung katholisch sind, war die Kirche in den 1990er Jahren ein Symbol des Widerstands gegen den serbisch dominierten jugoslawischen Staat. Heute ist sie ein etablierter Machtfaktor. In Russland ist Religion fest mit der Politik verknüpft. Die Russisch-Orthodoxe Kirche stützt den Kreml, predigt Nationalismus und prangert westliche Werte an.
    Patriarch Kirill gilt als enger Verbündeter Putins und unterstützt auch den Krieg gegen die Ukraine. Doch nicht alle Geistlichen folgen dieser Linie: Einzelne orthodoxe Priester besitzen den Mut, die Staatspropaganda zu hinterfragen. Wer sich öffentlich gegen den Krieg stellt, riskiert Verfolgung, Exkommunikation oder Haft. In einem zunehmend repressiven Staat bleibt Religion für manche der letzte Ort des Widerstands. Bei „Tracks East“ erzählen widerständige Priester, was sie antreibt. Es wird darüber berichtet, wie Religion als politische Waffe eingesetzt wird – und wer sich dagegenstellt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 20.05.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 16.05.2025 arte.tv
  • Folge 111 (30 Min.)
    Die Türkei steht an einem historischen Wendepunkt: Nach der Verhaftung von Istanbuls Bürgermeister Ekrem İmamoğlu fordern Hunderttausende auf den Straßen den Rücktritt von Präsident Erdoğan. Es sind nicht nur die jungen – viele Menschen im ganzen Land fühlen sich betrogen: um ihre Rechte und ihre Zukunft. Trotz brutaler Polizeieinsätze reißen die Proteste nicht ab. Umfragen zeigen: Erdoğans Rückhalt schwindet. Viele vergleichen die aktuellen Ereignisse mit 2013, als sich aus einem Umweltkonflikt um den Gezi-Park eine landesweite Bewegung für mehr Demokratie entwickelte. Aber für die jungen Protestierenden heute soll es nicht so enden wie damals. Für sie geht es um alles: um ihre Zukunft.
    Fotograf Emin Özmen dokumentiert die Proteste in eindrucksvollen Bildern. Musikerin SelinSümbültepe nutzt ihre Stimme als Instrument des Widerstands. Im vom Erdbeben geschädigten Hatay zeigt sie, wie tief die Wunden in der Gesellschaft reichen. BediaBüyükgebiz, kämpferische Anwältin aus Istanbul, spricht über die aufgewühlte Stimmung im Land. Bekannt durch ihren Einsatz nach dem Erdbeben 2023 und ihre Arbeit für politische Gefangene, bleibt sie ein Symbol der Hoffnung. „Tracks East“ besucht auch eine Teestube in einem konservativen Viertel Istanbuls: Hier kommen die unterschiedlichsten Menschen zusammen – aber für die Demonstranten haben sie wenig Verständnis. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.05.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 23.05.2025 arte.tv
  • Folge 112 (30 Min.)
    „Tracks East“ schaut in einer Sonderausgabe ausnahmsweise nach Westen und geht der Frage auf den Grund wie Kulturschaffende auf das politische Klima unter Trump reagieren – mit schonungslosem Blick und kreativer Hoffnung. Katjana Gerz, deutsch-amerikanische Comedian, spricht offen aus, was viele denken: „Es war mir noch nie so peinlich, Amerikanerin zu sein!“. In ihrer Kolumne beklagt sie den Verlust progressiver Vorbilder im Pop, das Schweigen vieler Stars – und zeigt gleichzeitig den neuen Mut im Netz durch Memes, Videos und Musik. Die russische Pussy Riot-Aktivistin Masha Aljochina ist auf Tour durch die USA – und trifft auf ein Land in Angst.
    Für die Musikerin, die wegen ihrer Aktionen zwei Jahre im russischen Gefängnis saß, ist es ein absurdes Szenario. Pussy Riot zeigt sich hinter den Kulissen ihrer New-York-Show und im Austausch mit den Fans. Die Angst geht auch in den Universitäten der USA um: Die Trump-Administration fordert Lehrplanänderungen, streicht Fördermittel und droht internationalen Studierenden mit Abschiebung. Begründet wird das oft mit dem Kampf gegen Antisemitismus oder linke Unterwanderung. Oscar Wolfe, Studierendenvertreter an der Columbia-Universität, erzählt, was diese Drohgebärden für Auswirkungen haben.
    In Kalifornien führt der Rapper Fat Tony vor, was von der Künstler-Community in Altadena nach den schlimmsten Bränden der Stadtgeschichte noch übrig ist. Der historisch schwarze Stadtteil wurde von den Bränden drei Wochen lang lahmgelegt. Viele Kulturschaffende haben, wie der 36-jährige Rapper, ihre Existenz verloren. Während Trump lieber die weißen Reichenviertel von L.A. besucht, sammelt Fat Tony Spenden auf Benefizkonzerten – und spricht über Widerstand, Hoffnung und einen Neuanfang in der Asche. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 03.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 30.05.2025 arte.tv
  • Folge 113 (30 Min.)
    In russischen Schulen ist die Erziehung zum loyalen Staatsbürger längst oberstes Ziel. Geschichte wird verzerrt, Propaganda ersetzt kritisches Denken. „Kriege werden nicht von Befehlshabern gewonnen, sondern von Lehrern“, so Wladimir Putin. Wie sich Russlands Schulen nach der Invasion in die Ukraine 2022 verändert haben, dokumentiert der Film „Mr. Nobody against Putin“. „Tracks East“ spricht mit dem Regisseur Pavel Talankin, der mittlerweile im Exil lebt. Gegen die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeister und Erdoğan-Konkurrenten Ekrem İmamoğlu gingen in der Türkei Hunderttausende auf die Straße. Die AKP versucht ihre Kontrolle über die Schulen auszubauen, indem kritisches Lehrpersonal versetzt und damit ins Abseits befördert wird.
    So kam es auch zu Protesten an Schulen. Vor allem die Schülerinnen und Schüler renommierter Gymnasien, sogenannter Projektschulen, protestierten gegen die Zwangsversetzungen von Lehrkräften, bis zu 20.000 sollen betroffen sein. Die polnischen Streitkräfte befinden sich im Aufwuchs. Bereits heute hat Polen die drittstärkste Armee der NATO, nach den USA und der Türkei. Ein Teil der künftigen Rekruten wird aus den uniformierten Klassen kommen, die es an rund 430 Schulen in Polen gibt. Es sind Klassen mit spezieller Militärausbildung, die neben dem regulären Unterricht stattfindet. Knapp 28.000 Schülerinnen und Schüler besuchen solche Klassen. „Tracks East“ hat an einem Gymnasium in Płock mit ihnen gesprochen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 06.06.2025 arte.tv
  • Folge 114 (30 Min.)
    Wie verändert Trumps zweite Amtszeit den Alltag in China, Taiwan und Hongkong? Der 28-jährige Shaun Tsai nimmt in Taiwan regelmäßig an Militär-Trainings teil, um sich für einen möglichen Angriff Chinas zu wappnen. „Tracks East“ begleitet ihn bei einem solchen Manöver. Wie allgegenwärtig ist die Angst? Wie bereiten sich die Menschen in Taiwan auf den Ernstfall vor? Die Millionenmetropole Schanghai ist Chinas absolute Spitze in Sachen Wirtschaftskraft. Das Handels- und Finanzzentrum verfügt über den umsatzstärksten Containerhafen der Welt. Ein großer Teil der Exporte ging bis vor Kurzem in die USA.
    Seit Trumps hohen Zöllen ist die Stimmung gedrückt. Vieles steht still. Wie hat sich der Alltag in Schanghai verändert? In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong, für die lange „Ein Land, zwei Systeme“ galt, erodiert die Meinungsfreiheit immer mehr. 2020 wurde die große Protestbewegung in der Metropole niedergeschlagen. Das chinesische Sicherheitsgesetz besiegelte den repressiven Kurs. Schon ein Slogan auf einem T-Shirt kann mehrere Monate Haft bedeuten. Wie arrangiert sich die Kulturszene vor Ort, die lange von der Internationalität Hongkongs profitiert hat? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 13.06.2025 arte.tv
  • Folge 115 (30 Min.)
    Das Leben in Russland hat sich mehr als drei Jahre nach Kriegsbeginn tiefgreifend verändert – es ist eine neue Normalität eingetreten. Die anfängliche Aufregung ist einer seltsamen Ruhe gewichen: Der Ausnahmezustand ist Alltag geworden. So auch in einem Dorf im Norden Russlands, fernab der Front. Die Menschen führen zwar ihr Leben weiter, doch der Krieg zeigt sich auch hier – durch die ankommenden Särge. Für viele wird spürbar, dass der Krieg real ist, dass Söhne, Ehemänner und Väter nicht zurückkehren. Und mit dem Tod kommt auch viel Geld – sogenannte Entschädigungszahlungen des Staates, die im Volksmund nur noch als „Sarggeld“ bezeichnet werden.
    In den ärmeren Regionen Russlands bedeutet das Sarggeld von bis zu vierzehn Millionen Rubel – mehr als 140.000 Euro – eine massive wirtschaftliche Veränderung. Familien, die zuvor kaum über die Runden kamen, kaufen sich plötzlich Immobilien, teure Autos oder Pelzmäntel. Und kurbeln damit die regionale Wirtschaft an. Für viele wird die Aussicht auf Entschädigung zur wirtschaftlichen Perspektive – ein perfides System, das Leben in Rubel umrechnet. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 26.07.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 20.06.2025 arte.tv
  • Folge 116 (30 Min.)
    In seinen Fotografien versucht Daniel Bilici das postsowjetische mit dem modernen Kischinau zu kontrastieren.
    Wladimir Putin setzt auf eine doppelte Machtstrategie, um sich weltweit Einfluss zu sichern. Während seine Truppen Krieg gegen die benachbarte Ukraine führen, inszeniert sich Russland auf internationaler Bühne kulturell und wirtschaftlich als Gegenmodell zum Westen. „Tracks East“ beleuchtet, wie Russland mit Gewalt, Geld und Kultur seinen Machteinfluss vergrößert. Nach dem Ausschluss Russlands vom ESC reaktiviert der Kreml nun den „Intervision Song Contest“ als Bühne für „traditionelle Werte“ und sendet damit das Signal: Russland bleibt tonangebend, auch kulturell.
    Zwanzig Länder haben ihre Teilnahme zugesagt, darunter Serbien, Belarus und Vietnam. Die Intervision soll am 20. September in Moskau stattfinden. Unterdessen attackiert Russland die Ukraine in ungekanntem Ausmaß. In Cherson in der Südukraine nehmen russische Drohnenpiloten gezielt Passanten, Fahrradfahrer und PKWs ins Visier. Mit kleinen Quadcopter-Drohnen werfen sie Sprengladungen und Anti-Personen-Minen ab. Das 16-jährige Boxtalent Darina erzählt, wie sie und ihre Freunde mit dem täglichen Terror leben.
    Auch in Moldau wächst die Sorge vor einer Einflussnahme aus Moskau bei den am 28. September stattfindenden Parlamentswahlen. Beobachter warnen vor Manipulation und Stimmenkauf, wie schon bei der Präsidentenwahl 2024. „Tracks East“ trifft den Fotografen Daniel Bilici, der den Wandel von Chişinău begleitet. Eine Investigativ-Journalistin berichtet über ihre Erfahrungen, als sie sich in das von Russland finanzierte Stimmenkauf-Netzwerk eingeschleust hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 02.09.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 27.08.2025 arte.tv
  • Folge 117 (30 Min.)
    Der sogenannte Zwölf-Tage-Krieg zwischen Iran und Israel ist vorerst vorbei. Das Regime in Teheran überzieht im Inneren seine Gegnerinnen und Gegner mit einer Verhaftungswelle und Todesstrafen. Mehr denn je scheint die Islamische Republik eine Blackbox zu sein. Nur wenig dringt nach außen darüber, wie es den Menschen mit all dem geht. „Tracks East“ ist ein Kontakt gelungen: In dieser Ausgabe spricht die wohl prominenteste politische Gefangene, die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi, in Teheran über die Situation. Am letzten Tag des Krieges hat Israel auch das Evin-Gefängnis bombardiert, die berüchtigte Teheraner Haftanstalt für die prominenten Kritiker und Kämpferinnen des Widerstandes.
    Den setzen sie auch im Gefängnis fort: Sepideh Gholian hat dort ein Backbuch geschrieben, „The Evin Prison Bakers’ Club“, und schildert darin die entsetzlichen Haftbedingungen. „Tracks East“ testet ihr Rezept für die „Madeleines“. „Klar können Sie sicher in den Iran reisen“, meint Sepideh Kaav trocken, „Sie können nur nicht mehr zurück.“ Die junge iranische Stand-Up-Comedy macht sich mit bitterbösem Humor gerade einen Namen in Europa und verschont keine der an dem aktuellen Konflikt beteiligten Länder.
    Die Musikerin Liraz Chari bringt es auf den Punkt: „Was können wir dafür, dass wir in derartig komplizierten Ländern geboren wurden“, meint die israelische Sängerin und Schauspielerin mit iranischen Wurzeln. Sie alle spüren: Die Bombardierung der Israelis und Amerikaner hat die Iraner der Freiheit keinen Schritt nähergebracht. Ganz im Gegenteil. Durch die Sendung führt die Journalistin Elena Tara Bavandpoori. Auch sie hat während des jüngsten Krieges um Familie und Freunde im Iran gebangt. Gleichzeitig ist Bavandpoori fasziniert davon, dass der Widerstandsgeist der Iraner ungebrochen scheint. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 09.09.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 03.09.2025 arte.tv
  • Folge 118 (30 Min.)
    Jerry Heils Song „#AllEyesOnKids“ macht auf das Schicksal von über 20.000 ukrainischen Kindern aufmerksam, die von Russland verschleppt wurden.
    Russland hat seit 2022 tausende ukrainische Kinder verschleppt. Sie sollen „russisch“ denken, fühlen, sprechen. Identität wird gelöscht, Umerziehung beginnt. „Tracks East“ erzählt von einer Generation zwischen Angst, Widerstand und der Suche nach einem Zuhause. Jugendlichen wie Bohdan, der fast in Putins Armee musste und Adelina, die heimlich Ukrainisch weiterlernte. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 23.09.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 15.08.2025 arte.tv
  • Folge 119 (30 Min.)
    Die Einheimischen bezeichnen den Aralsee noch immer als Meer. Doch heute erinnert nichts mehr an seine Größe.
    Die Welt trocknet aus und Trinkwasser wird zum raren Gut. Was einst Science-Fiction-Dystopie war, ist wahr geworden: Wasserknappheit führt zu bewaffneten Konflikten. Theoretisch gibt es im Westjordanland ausreichend Trinkwasser. Doch die Ressourcen sind ungleich verteilt, denn der Großteil des Grundwassers fließt innerhalb israelischer Siedlungen. Dort haben die Menschen pro Kopf schätzungsweise fünf- bis achtmal mehr Wasser zur Verfügung als die Palästinenserinnen und Palästinenser im Westjordanland. Hinzu kommt: israelische Siedlerinnen und Siedler sowie Soldatinnen und Soldaten versperren der palästinensischen Bevölkerung immer wieder den Zugang zu Brunnen. Wie geht diese damit um? Im russischen Krieg gegen die Ukraine ist Wasser Teil von Militärmanövern: etwa, wenn Staudämme gesprengt werden oder die Wasserversorgung belagerter Städte abgeschnitten wird.
    „Tracks East“ geht dem auf den Grund: Inwiefern wird Wasser im Krieg zur Waffe? Die sowjetische Planwirtschaft hat Usbekistan und Kasachstan teilweise buchstäblich verwüstet: der Aralsee, einst der viertgrößte Binnensee der Welt, ist zum großen Teil ausgetrocknet, nachdem sein Wasser jahrzehntelang in riesige Baumwollfelder umgeleitet wurde. Ausgerechnet hier findet das Technofestival „Stihia“ statt. Die Festivalmacher wollen, dass die Umweltkatastrophe nicht in Vergessenheit gerät. „Tracks East“ ist vor Ort, spricht mit Einheimischen und mit dem DJ-Duo Loud373 aus Taschkent. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 30.09.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 15.08.2025 arte.tv
  • 30 Min.
    Deutsche TV-Premiere Di. 07.10.2025 arte
  • Folge 121 (30 Min.)
    Begriffe wie „Tradition“, „nationale Identität“ und „klassische Werte“: Plötzlich sind konservative Prinzipien zurück auf der öffentlichen Bühne – als Sehnsuchtsbegriffe in einer Welt, die vielen zu schnell, zu unübersichtlich, zu groß geworden ist. Das schlägt sich in Wahlen nieder und in persönlichen Denkmustern. Für die einen bedeutet es Halt, für andere Rückschritt. Geht es um eine echte Alternative zum ständigen Wandel – oder um eine romantisierte Flucht in ein Gestern, das es so nie gab? Während Millionen Menschen gerade Russland verlassen, wandern zeitgleich westliche Aussteiger dorthin ein. Für sie verkörpert Russland Klarheit, Verbindlichkeit, Stärke. Der Amerikaner Joseph Rose und seine Frau haben in Russland sogar eine Agentur gegründet, die Landsleuten beim Umzug hilft: Ausgerechnet in einem Staat, der selbst von massiven Spannungen geprägt ist, suchen sie das einfache Leben.
    „Tracks East“ hat die beiden in Moskau getroffen. Auch die Popkultur bleibt nicht unberührt. Die ungarische Sängerin Muri Enikö – einst gefeierter Castingshow-Star – ist zur neuen Muse von Viktor Orbáns Partei aufgestiegen. Mit provokanten Aussagen zu Rollenbildern und Familienwerten erntet sie Applaus und wütende Kommentare zugleich. Nach einem Selfie mit Orbán reagierte sie trotzig: Ihr Song „Dear Comment Writers“ ist eine Kampfansage an Kritiker – und ein Beispiel dafür, wie sehr Pop und Politik heute ineinandergreifen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 14.10.2025 arte
  • Folge 122 (30 Min.)
    Die Sorge vor steigenden Preisen ist groß, Fake News schüren zusätzlich Ängste. Bulgarien steht vor der Euro-Einführung, doch von Euphorie ist wenig zu spüren. Das Land kämpft ohnehin seit Jahren mit Armut, Korruption und Massenabwanderung. Gleichzeitig erlebt Bulgarien einen kulturellen Aufschwung – zwischen Tradition, Trend und internationaler Popkultur. „Tracks East“ geht mit Maria und Vidina Popov auf Roadtrip durch das Heimatland ihrer Eltern, um diesen Wandel zu erkunden. Im traditionsreichen Dorf Jeravna starten sie beim Festival der Trachten: Tausende feiern dort ein „Zurück zu den Wurzeln“.
    Hier fragen die Popovs, wie Tradition und Zukunft, Heimatliebe und Euro-Beitritt zusammenpassen. In Sofia treffen sie die Anwältin und Polit-Influencerin Mimi Shishkova-Petrova, die mit Humor gegen Fake News kämpft und Tabus bricht. Die Popovs zeigen auch, wie verwurzelt Bulgarien in der Popkultur ist – oft, ohne dass viele es merken. Der bulgarische Chor Le Mystère Des Voix Bulgares inspirierte Drake und Haftbefehl, junge Künstlerinnen und Künstler mixen Tradition mit Trash und Post-Kommunismus-Ironie.
    Das Gen-Alpha-Phänomen Skibidi basiert auf einem bulgarischen Song. Ein Künstler überstrahlt sie aber alle: Azis. Chalga-Superstar, queere Roma-Ikone, wandelbar bis zur Unkenntlichkeit – und zugleich Liebling der Massen. Es gibt niemandem im ganzen Balkan, der Azis’ „Sen Trope“ nicht kennt. Maria Popov liefert einen journalistischen Blick, Vidina Popov künstlerische Energie – gemeinsam öffnen sie Türen zu Menschen, Geschichten und Perspektiven, die Bulgarien in seiner ganzen Spannung zeigen: zwischen Provinz und Clubszene, politischer Krise und kulturellem Aufbruch. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 21.10.2025 arte
  • Folge 123 (30 Min.)
    „Tracks East“ reist in die USA – und fragt: Hat Donald Trump schon gewonnen? Der politische und kulturelle Vibe-Shift ist unübersehbar. Die deutsch-amerikanische Comedian Katjana Gerz führt durch die schrille Welt der MAGA- („Make America Great Again“-)Bewegung. Vom geplanten „Golden Ballroom“ im Weißen Haus bis zum bizarr-ästhetischen Phänomen des sogenannten „Mar-a-Lago-Face“ – einer chirurgisch erzeugten Loyalität zur Trump-Administration – erkundet Gerz die Abgründe des neuen Konservatismus. Auch die dunklen Seiten bringt sie zur Sprache: die offene Selbstbereicherung der Präsidentenfamilie, zerstörte Diversitätsprogramme in Universitäten und Unternehmen, Massenabschiebungen und aggressive Zollpolitik.
    Schliddern die USA in eine Trump-Autokratie? Zumindest an den Rändern bröckelt die MAGA-Bewegung. Erste einflussreiche Jünger wenden sich ab, enttäuscht von der Last explodierender Schulden oder den Enthüllungen rund um die Epstein-Affäre. Ironischerweise könnte die größte Gefahr für Trump ausgerechnet von seinen einst treuesten Anhängern drohen.
    Influencer Clarkson Lawson, einst MAGA-TikTok-Star, erklärte öffentlich seinen Ausstieg aus der Szene. Sein Sinneswandel ging viral und wirft Fragen auf: Wie viel Überzeugung, wie viel Geschäft steckt in diesem Politikbetrieb? Clarkson erklärt sich bei „Tracks East“. Auch Kulturinstitutionen geraten ins Visier. Selbst das altehrwürdige Smithsonian Museum of American History wird angehalten, die Geschichte der USA „glanzvoller“ zu erzählen – unbequeme Themen wie Sklaverei und Kolonialismus werden dabei bewusst relativiert. Ist der rechte Siegeszug noch aufzuhalten? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 28.10.2025 arte

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