bisher 113 Folgen, Folge 70–92
70. Russlands Spirale der Verrohung
Folge 70 (30 Min.)Die Gewalt, mit der die russischen Behörden nach den grausamen Terroranschlägen in einer Moskauer Konzerthalle vorgingen, sorgte weltweit für Entsetzen. Auf rohe Gewalt folgte rohe Gewalt: Schläge, Elektroschocks, ein abgeschnittenes Ohr. Neu seien diese Methoden nicht, meint die russische Journalistin Evgeniya Zobnina – schon nach einem Selbstmordattentat in der St. Petersburger U-Bahn 2017, sei der Geheimdienst mit den mutmaßlichen Tätern ähnlich vorgegangen. Mit dem Unterschied, dass aus der Gewalt heute kein Hehl gemacht wird. Zobnina untersuchte das Vorgehen der russischen Behörden im St.
Petersburger Selbstmordattentat und zieht Parallelen zum letzten Terroranschlag in Moskau. „Tracks-East“-Journalistin Masha Borzunova ist alarmiert wegen der zunehmenden Fälle von gewalttätigen Kriegsrückkehrern – von Putin kürzlich noch „die neue Elite Russlands“ genannt. In der Region Saratow, etwa 750 Kilometer von Moskau entfernt, spricht sie mit einem Ehepaar, das von einem Ukraine-Heimkehrer krankenhausreif geprügelt wurde, wenige Stunden nachdem dieser in einer Schule einen Vortrag über seine „Heldentaten“ in der Ukraine hielt. Es vergeht kaum eine Woche, in der aus Russland nicht solche Gewalttaten von Kriegsrückkehrern vermeldet werden.
Dagegen getan wird seitens der Behörden scheinbar nichts. Der erste dieser Fälle ereignete sich in der Nähe von St. Petersburg, wo eine ältere Frau Opfer eines Ukraine-Heimkehrers der Wagner-Truppen wurde. 2022 wurde der Täter von der Söldnertruppe aus einem Gefängnis rekrutiert, wo er wegen Mord saß. Für seinen Dienst in der Ukraine wurde ihm die Haftstrafe von 14 Jahren erlassen. Kurz nach seiner Rückkehr von der Front erstach er eine ältere Frau in seinem Heimatdorf. Masha Borzunova spricht mit der hinterbliebenen Enkelin. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 21.05.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 17.05.2024 arte.tv 71. Die Fußball-EM, die Ukraine und der Krieg
Folge 71 (30 Min.)Das Spektakel der UEFA EURO 2024 findet in einem Europa statt, wo ein brutaler Krieg geführt wird. Vom 14. Juni bis 14. Juli spielen in Deutschland 24 Nationen um den Europameistertitel. Auch die ukrainische Nationalmannschaft hat sich qualifiziert. Obwohl das Land seit über zwei Jahren gegen die Invasion russischer Truppen kämpft, läuft der Betrieb des ukrainischen Volkssports Nummer eins weiter, allerdings mit Einschränkungen. So ist der Verein Schachtar Donezk seit der Besetzung von Donezk im Exil. Bereits seit 2014 trägt einer der erfolgreichsten Vereine der Ukraine seine Heimspiele in anderen Städten aus.
Was bedeutet es für sie Fußball zu spielen, während Freude und Fans an der Front sterben? „Tracks East“ trifft die Spieler des Vereins in Hamburg und spricht mit ihnen über ihr Motiv, die Familien gefallener Soldaten zu unterstützen. Oksana und ihre Kinder sind solch ein Beispiel. Oksanas Mann Taras war selber begeisterter Fußballanhänger. Seit seinem Tod an der Front versucht Oksana seine Liebe zum Fußball weiterzuleben. „Tracks East“ begleitet sie und ihre Töchter auf ihrer Reise zum entscheidenden Qualifikationsspiel der ukrainischen Nationalmannschaft nach Polen. Fußball in Zeiten des Krieges? Die Frauenfußballmannschaft des FK Mariupol hat durch die russische Besetzung ihr Stadion, ihr Zuhause und ihre Fans verloren.
Nun ist der Verein nach der ersten Zuflucht in Bulgarien, in Kiew untergekommen. Die Spielerinnen halten das Team mit Hilfe ihres eigenen Cafés finanziell über Wasser. Wie der Krieg die Karrieren von Nachwuchsspielern verändern kann, zeigt die Geschichte des jungen ukrainischen Talents Dmytro Bogdanov. Dmytro bekam nach seiner Flucht einen Profivertrag bei Dynamo Dresden. Es klingt zwar wie der Traum vieler Jugendlicher, doch der Krieg in der Heimat wirft einen Schatten auf Dmytros Karriere. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Di. 28.05.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 24.05.2024 arte.tv Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 21.05.202472. EU, wir müssen reden!
Folge 72 (30 Min.)Die Hoffnung auf eine EU-Mitgliedschaft gibt es in Georgien seit über 30 Jahren. Die Regierung ignoriert diesen Wunsch und scheint die Nähe Putins mehr zu schätzen. Mit dem sogenannten „Agentengesetz“ will sie vorgeblich Transparenz schaffen. Große Teile der georgischen Bevölkerung befürchten stattdessen die Einschränkung von Presse- und Meinungsfreiheit und damit die Demontage der Demokratie nach russischem Vorbild. Militärische Unterstützung aus Westeuropa kam erst zögerlich, als Russland im Februar 2022 die Ukraine angriff.
Heute ist die Lage in der Millionenstadt Charkiw besonders dramatisch. Journalisten riskieren vor Ort ihr Leben, fahren täglich zu Orten von Raketeneinschlägen und dokumentieren die Zerstörung. Wie blicken sie Richtung EU – mit Dankbarkeit oder mit Enttäuschung? In der Finanzkrise wandelte sich in Griechenland der Blick auf die EU grundlegend. Plötzlich stand Europa nicht mehr für Chancen, sondern für Bevormundung und Demütigung. Die Sparpolitik der Troika traf alle Griechinnen und Griechen hart. Inmitten der Krise gab es jedoch auch kreativen Aufbruch.
Davon erzählt Serapis, Modelabel und Kunstkollektiv, und das Ensemble vom Stück „Generation Lost“, das am Griechischen Nationaltheater in Athen aufgeführt wird. Rumänien steht ein Superwahljahr bevor und die rechtspopulistische AUR ist bei jungen Wählerinnen und Wählern hoch im Kurs. Woher kommt die Begeisterung für eine Partei, die auf Ultranationalismus und EU-Skepsis setzt? Maria Hîngu, Kickboxerin und Ex-Mitglied der AUR, und Silviu Faiar, Rumäniens bekanntester Streamer, erklären es uns. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 04.06.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 31.05.2024 arte.tv 73. Zypern, geopolitischer Spielball
Folge 73 (30 Min.)Die Teilung Zyperns jährt sich 2024 zum 50. Mal. Auf einen Putsch der griechischen Militärjunta folgte die massive türkische Invasion. Bis heute ist die Insel in vier Bereiche geteilt: den südlichen griechischen Teil, den nördlichen, türkisch besetzten Teil, zwei Militärbasen der Briten und die demilitarisierte Pufferzone der UN – die „Grüne Linie“. Sowohl für die Türkei als auch für Griechenland ist die Zypernfrage von nationaler Bedeutung; beide versuchen, im EU-Land Zypern entsprechend Einfluss zu gewinnen. Aber heute spürt man auf der Insel mit seiner geografischen Lage zwischen Balkan und Nahem Osten auch die Folgen der russischen Invasion in die Ukraine und den Krieg in Gaza. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 11.06.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 07.06.2024 arte.tv 74. Feuer und Staub, der Krieg und die Umweltkämpfer
Folge 74 (30 Min.)Ökozid steht für die Zerstörung der natürlichen Lebenswelt von Pflanzen und Tieren und damit auch von uns. Mit welchen Mitteln die Menschen im Osten gegen diese Zerstörung kämpfen und wo sie schon heute sichtbar ist, wird in Rumänien, Kosovo und Serbien gezeigt. Die Delfinpopulation im Schwarzen Meer hat in den letzten Jahren stark abgenommen. „Tracks East“ trifft zwei Meeresbiologen, die seit langem die Delfine beobachten und erklären können, warum ihr Lebensraum gefährdet ist. Der Klimawandel macht sich auch in Form von Unwettern am Schwarzen Meer bemerkbar.
Bogdan Dan Stăruială ist Surfer und betreibt eine Surfschule in Konstanza. Heftige Stürme in der Region haben 2023 sein Gebäude am Strand zerstört. Neben dem Surfen engagiert er sich als Aktivist und versucht seinen Schülerinnen und Schülern mehr Umweltbewusstsein zu vermitteln. Dieses Bewusstsein wünscht sich auch der Umweltaktivist Nikola Krstić aus Serbien. Ein chinesisches Staatsunternehmen hat 2016 das lokale Stahlwerk in seiner Heimatstadt Smederevo aufgekauft. Die Menschen dort leiden unter dem dicken, roten Staub, der sich über alles legt und das Atmen erschwert.
„Tracks East“ trifft Nikola vor Ort, wo er seine lokale Bewegung „Tvrdjava“ vorstellt. Auch Kosovos Umweltminister hat inzwischen erkannt, dass der Klimawandel eine große Herausforderung für das Land darstellt. Das Problem dabei ist, dass der Kosovo nicht von allen Staaten der UN anerkannt wird und deshalb keine Mittel zur Bewältigung des Klimawandels erhält. Der Künstler Driton Selmani und die Aktivistin Sina Thaqi sehen vor allem die enormen Müllberge als großes Problem und kämpfen mit eigenen Mitteln dagegen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 18.06.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 14.06.2024 arte.tv 75. Kämpfen oder fliehen? – Die Mobilisierung in der Ukraine
Folge 75 (30 Min.)Die Luft wird dünner für Kriegsdienstverweigerer in der Ukraine. Im ganzen Land wird nach wehrpflichtigen Männern gesucht. Manche verstecken sich zu Hause oder versuchen, Beamte zu bestechen. Andere wagen die gefährliche Flucht ins Ausland. Ukrainische Männer müssen sich der Gewissensfrage stellen: Gehe ich als guter Patriot an die Front und sterbe ich dort womöglich? Der Schauspieler Yurii Felipenko hat für sich eine Entscheidung getroffen: Er hat sich freiwillig zum Militär gemeldet und absolviert derzeit eine Drohnenschulung in der Einheit „Achilles“. In Charkiw, nahe der Front, begleitet „Tracks East“ ihn bei den „Proben“ für die „Premiere“, seinen ersten großen Kriegseinsatz.
Viktoria, bekannt unter dem Rufzeichen „Somik“, kämpfte an der Seite ihres Mannes in Sewerodonezk und Lyssytschansk, bevor sie verletzt wurde. Sie trat den ukrainischen Streitkräften am 24. Februar 2022 bei und ist nun dienstuntauglich. Neben ihrem militärischen Einsatz spielt sie in einer Theatergruppe für Veteranen, um ihre Traumata zu verarbeiten. Sie befürchtet, dass sich die Zivilgesellschaft immer weiter vom Militär entfernt.
Das Shypit-Festival in den westlichen Karpaten, ein symbolträchtiges Hippie-Fest, bietet jungen Ukrainern einen letzten Moment der Freiheit vor der Einberufung. Trotz des Krieges und der Mobilisierung versammeln sich hier Tausende Menschen, um eine Woche lang zu feiern. Doch die Realität des Krieges ist präsent, nicht zuletzt mit Einberufungsbescheiden und Militärpatrouillen. „Tracks East“ begleitet auch einen Künstler aus Lwiw, der wegen der Einberufung unter großen Gefahren nach Deutschland geflüchtet ist. Er ist gegen den Krieg und möchte anonym bleiben. Seine Teilnahme am Krieg erachtet er als sinnlos. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 27.08.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 23.08.2024 arte.tv 76. Liebesgrüße aus Moskau, trotz Putin und Sanktionen
Folge 76 (30 Min.)Tag für Tag hören wir in den Nachrichten von Wladimir Putins Verbrechen im In- und Ausland. Es scheint, als wären alle Verbindungen Russlands zur Außenwelt als Folge von Sanktionen und Boykott abgeschnitten. Doch heimlich reisen wieder Touristen aus dem Ausland nach Moskau und Sankt Petersburg. Nur die Herkunftsländer der Besucher sind inzwischen andere: Wenn früher Deutsche und Franzosen in Russland Urlaub machten, lockt das Land aktuell vermehrt Gäste aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und China an.
„Tracks East“ trifft in Moskau eine amerikanische Studentin und erfährt von einer Touristin aus Dubai, warum Menschen trotz Putins Angriffskrieg auf die Ukraine nach Russland zu Besuch kommen. Während die einen nach Russland reisen, wollen viele andere aus Russland nur noch weg – der Dauerpropaganda zum Trotz. Eine Ausreise gelingt manchen russischen Frauen, die einen Mann im Westen zum Heiraten finden. Auch bei den Männern im Westen ist die Nachfrage nach „slawischen Schönheiten“ weiterhin hoch.
„Tracks East“ begleitet eine Russin aus Moskau auf der Suche nach ihrem Traumprinzen aus dem Westen. Wem die Suche nach einem neuen Partner zu aufwändig ist, flüchtet sich lieber in die Traumwelt von Hollywood. Wie man trotz Sanktionen und Verboten an Blockbuster aus dem Gebiet des Staatsfeindes Nummer Eins kommt, erklärt der russische Filmkritiker Anton Dolin, der im Exil lebt. Die in Russland lebende Filmkritikerin Susanna Alperina spricht über die Inhalte des aktuellen russischen Films. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 03.09.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 30.08.2024 arte.tv 77. Iran – Der lange Arm des Regimes
Folge 77 (30 Min.)Während die Repressionen im Iran und die Niederschlagung der Proteste bekannt sind, weiß man wenig über die Einschüchterungsmethoden der Islamischen Republik in Europa. Und das, obwohl diese auf den Straßen Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens stattfinden. Das Regime löst damit das „Versprechen“ ein, das es den Protestierenden und ihren Unterstützern im Ausland gegeben hat: „Wir kriegen euch alle! „Tracks East“ und die Aktivistin Daniela Sepehri zeigen, wie weit der Arm des iranischen Regimes reicht.
Schätzungsweise 5.000 Frauen im Iran haben durch Gummigeschosse der Basij-Milizen ein Auge verloren. Kein Zufall, denn die regimetreuen Soldaten zielten gezielt auf die Augen der protestierenden Frauen. Kosar Eftekhari lebt nur noch mit ihrem linken Auge. Doch die Brutalität des Angriffs hat sie nicht zum Schweigen gebracht, sondern erst richtig politisiert. Heute lebt sie in Deutschland und ist eines der bekanntesten Gesichter des Protests im Exil – ihre Familie und sie selbst sind deshalb permanent vom Regime bedroht. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 10.09.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 06.09.2024 arte.tv 78. Die Macht der Magie – Der Osten, Zauberei und Politik
Folge 78 (30 Min.)Auf TikTok und Instagram wimmelt es von Astrologie-Influencern, Sternzeichen und Aszendenten. In Russland ist es ein richtiger Hype, die eigene Wahrsagerin zu konsultieren. Und nicht nur dort! Spiritualität als Heilsversprechen oder nur als Geschäft? Es scheint: Wenn nichts mehr sicher ist, schlägt die Stunde der Wahrsager und Magier. „Tracks East“ trifft ein schillerndes Mutter-Sohn-Gespann aus Estland. Auf ihrem YouTube-Kanal legen sie Tarotkarten für Prominente, Politiker und Prinzessinnen und unterhalten damit über eine Million Zuschauer.
Anton und Angelika gehören zur russischsprachigen Minderheit in dem baltischen Staat und haben Fans im gesamten russischsprachigen Raum. Sie erzählen uns, was sich bei ihnen seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine verändert hat. In Rumänien sind Hexen mehr als nur Folklore. Mihaela Minca gilt als eine der mächtigsten Hexen Rumäniens. Sie will dort eine Schule für Hexerei gründen. Mihaela erzählt „Tracks East“, warum ihre Schule vor allem für Roma-Frauen ein Weg aus der Armut bedeuten kann. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 17.09.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 13.09.2024 arte.tv 79. Israel: Ein Jahr nach dem 7. Oktober
Folge 79 (30 Min.)Ein Jahr nach dem mörderischen Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel macht sich der israelische Filmemacher Ori Szternfeld auf den Weg durchs Land, um herauszufinden, wie Israelis verschiedenster Herkunft und politischer Ansichten die Ereignisse verarbeitet haben. Adi Cherry und ihre Familie harrten stundenlang in Todesangst in ihrem Safe Room im Kibbuz Nahal Oz an der Grenze zu Gaza aus, während schwerbewaffnete Hamas-Kämpfer versuchten, zu ihnen vorzudringen. Wie geht es der Familie heute? Dem palästinensischen Musiker israelischer Nationalität, Tamer Nasser, hat der Hamas-Angriff vom 7. Oktober die Sprache verschlagen. Er hat Freunde auf dem Supernova Musikfestival verloren, aber auch Familie in Gaza bei den anschließenden israelischen Luftangriffen.
„Wenn unsere kleinen Augen das gewaltige Ausmaß der Gräueltaten erkennen können, können unsere großen Herzen dann zwei Schmerzen gleichzeitig ertragen?“, fragt er. Und Ori trifft Muli Segev, Kopf von „Eretz Nehederet“ („Ein wunderbares Land“), der erfolgreichsten Comedy Show Israels. Nach dem 7. Oktober verstummte auch sie, wobei sich das Team dann schnell entschloss, das Programm wieder aufzunehmen. Mit einem Sketch über eine jüdische Großmutter, die versucht, einen bei ihr einfallenden Hamas-Kämpfer mit selbstgebackenen Keksen zu besänftigen. Schwarzer Humor in dunklen Zeiten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 24.09.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 20.09.2024 arte.tv 80. Der Hölle entkommen?
Folge 80 (30 Min.)Gegen alle Widrigkeiten einen Weg durchs Leben finden, davon erzählen die Schicksale von Menschen aus der Ukraine, dem Sudan und Gaza in dieser Folge von „Tracks East“. Der Fotograf Faiz Abubakr ist freiwillig zurück in den Sudan gegangen, obwohl dort eine enorme humanitäre Katastrophe droht. Er möchte dem Konflikt und dem Schrecken vor Ort ein Gesicht geben, aber auch hoffnungsvolle Momente festhalten. Mustafa Jorry verarbeitet das Leid des Bürgerkriegs auf seine Weise: Der Comedian lebt seit kurzem im Pariser Exil und macht in seinen Auftritten auf die Situation seiner Heimat aufmerksam.
Oleksii Anulia geriet in russische Kriegsgefangenschaft und überlebte dort grausame Folter. Der ukrainische Soldat teilt sein Leid und engagiert sich für alle, denen es genauso geht. Sabah Abu Ghanem war einst Surferin in Gaza und damit eine Besonderheit. Denn am Strand von Gaza sieht man auch in Friedenszeiten kaum Mädchen im Wasser. Die deutsche Regisseurin Dörthe Eickelberg porträtierte Sabah für ihren Film „Chicks on Boards“. Sie hält seit Jahren den Kontakt. Jetzt sitzen Sabah und ihre Familie am Küstenstreifen fest. Das Meer, einst Fluchtort aus dem Alltag, ist jetzt zur Sackgasse geworden. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 01.10.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 27.09.2024 arte.tv 81. Putins Geiseln – Endlich frei?
Folge 81 (30 Min.)Sollen die Menschen in der Ukraine Teile ihres Landes aufgeben für den Frieden? Die Regierung hat klare Bedingungen für Friedensverhandlungen gestellt: Alle russischen Truppen müssen raus, inklusive der 2014 annektierten Krim. Der russische Präsident Wladimir Putin hingegen verlangt, dass die Ukraine vier besetzte Regionen aufgibt – Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja. Dabei hat Russland hat diese Gebiete gar nicht komplett unter Kontrolle. Wie bewerten die Menschen in diesen Gebieten die Lage? Die Gängelung aus Moskau hat den Menschen in der Ukraine über Jahrzehnte schon viel Leid gebracht.
Auch die krimtatarische ESC-Gewinnerin Jamala kam damit in Berührung und nutzt jetzt ihre Musik als Waffe gegen die Unterdrückung. Ihr Lied „1944“ erinnert an die Vertreibung der Krimtataren und bleibt ein starkes Symbol des kulturellen Widerstands. Russland fahndet inzwischen nach ihr. Jamala lässt sich jedoch nicht einschüchtern und bleibt eine laute Stimme für ihre Gemeinschaft.
Auch in Georgien haben die Menschen Erfahrung mit der Etablierung neuer Grenzen. 2008 erklärte sich die Region Südossetien – nicht ohne Russlands Unterstützung – für de facto unabhängig. „Tracks East“ besucht Künstlerinnen und Künstler diesseits und jenseits der Grenze: Kosta Jioti, ein stolzer Südossete, postet auf Instagram Geschichten aus einer Republik, die weltweit nur von fünf Staaten anerkannt wird. Auf georgischer Seite dokumentiert Mariam Dolidze das schleichende russische Vorrücken in der Region. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 08.10.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 04.10.2024 arte.tv 82. Überleben als Putins Nachbar
Folge 82 (30 Min.)Obwohl die russischen Truppen sich auf die östliche Uferseite des Dnipro zurückgezogen hatten, beschießen sie von dort weiterhin Cherson. Das Leben an der Grenze ist zermürbend, doch es hält weder Alyona davon ab lyrisch zu arbeiten, noch Oleksii „der mutigste Barista der Welt“ zu sein. Auch die krimtatarische Musikerin und ESC-Siegerin Jamala widersetzt sich der russischen Besetzung ihrer Heimat. Mittels ihrer Musik erinnert sie an die krimtatarische Kultur und die Entwurzelung ihrer Gemeinschaft. Die Geschichte Südossetiens unterscheidet sich von der der Ukraine. Die Region, die völkerrechtlich zu Georgien gehört, strebt eine Unabhängigkeit an, die bereits von Russland anerkannt und unterstützt wird.
Doch nicht alle in Südossetien heißen das gut. Während Tänzer Kosta Jioti von einem „vereinigten Alania“ träumt – einer historischen Region, die neben Südossetien auch Nordossetien und Teile des heutigen Russlands umfasst – hat Dzerassa Sanakoeva eine ganz andere Sicht auf die Unabhängigkeit ihrer Heimat. Welche Gefahren sie darin sieht und wie es ihrer Familie seit der Flucht 2008 aus Südossetien nach Georgien erging, erzählt sie in „Tracks East“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 15.10.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 11.10.2024 arte.tv 83. Die USA wählen – Was sagen die Russen?
Folge 83 (30 Min.)Die Propaganda ist in vollem Gange. In den sozialen Medien wird Stimmung in den „Swing States“ gemacht – jenen Staaten, die bisher keine klare Tendenz für Demokraten oder Republikaner haben und deshalb für den Ausgang der Wahlen von entscheidender Bedeutung sind. Das russische Staatsfernsehen preist derweil Donald Trumps Vizekandidaten und verhöhnt die demokratische Kandidatin Kamala Harris: „Kamala mit Atomkoffer, das ist schlimmer als ein Affe mit einer Granate.“ Die „Tracks-East“-Journalistin Masha Borzunova schaut auf die Kreml-Propaganda im Kontext der US-Präsidentschaftswahlen und ist in den Vereinigten Staaten unterwegs, um Reaktionen vor Ort einzusammeln.
Russische Communities gibt es viele in den USA. Eine der wohlhabendsten ist die Stadt Sunny Isles Beach, auch „Little Moscow“ genannt. Nördlich von Miami befindet sich der gerade mal vier Kilometer lange Küstenstreifen. Früher standen hier kleine, charmante Motels. Die sind Luxus-Hochhäusern gewichen, darunter einige „Trump-Tower“. Seit den 1990ern lassen sich viele russische Einwanderer in Sunny Isles Beach nieder und parken ihr Geld in schicken Immobilien, schnellen Autos oder luxuriösen Yachten.
Wie ist die Stimmung in „Little Moscow“ zwei Jahre nach Beginn von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine? Und für wen stimmen sie am 5. November? Der russische Schauspieler Jean-Michel Shcherbak, der kurz nach dem 24. Februar 2022 aus Moskau geflüchtet ist und seit dem Sommer 2023 in New York lebt, macht sich auf den Weg und spricht mit den Menschen an Floridas schillernder Küste. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 29.10.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 25.10.2024 arte.tv 84. Putin, Pavel und Paris: Der Telegram-Thriller
Folge 84 (30 Min.)Die Festnahme von Telegram-Gründer Pawel Durow wegen einer mutmaßlichen Mitschuld an Drogenhandel und Geldwäsche hat eine Welle der Empörung in Russland hervorgerufen. Staatliche Propagandisten forderten seine Freilassung. Durow, der nach eigener Aussage seit 2014 im Exil lebt, in der Zwischenzeit aber vielfach in Russland gewesen sein soll, verbindet als Tech-Unternehmer eine ambivalente Geschichte mit Putins Russland. Im Zuge seines Kriegs gegen die Ukraine schottet sich Russland weiter ab und schränkt die Meinungsfreiheit weiter ein. Wer sich unabhängig informieren wollte, hatte über die Videoplattform Youtube die Möglichkeiten dazu. Doch zuerst wurde die Download-Geschwindigkeit durch staatliche Stellen gedrosselt, seit August 2024 können Youtube-Videos nur noch über eine geschützte VPN-Verbindung erreicht werden.
Das sorgt für Unmut bei Nutzerinnen und Nutzern und bei russischen Youtubern. Sie fürchten jetzt um ihre Reichweite und damit um ihre Existenz. Die staatstreue Alternative zu Youtube wurde ebenfalls schon vorgestellt. Das russische Videoportal „Plattforma“ sieht oberflächlich genauso aus wie das amerikanische Original, um Nutzerinnen und Nutzern den Umstieg zu erleichtern. Inhaltlich werde die Streaming-Plattform allerdings ohne „westliche Zensur“ und „antirussische Rhetorik“ auskommen, so die Ankündigung. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 05.11.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 01.11.2024 arte.tv 85. Prima Klima? – Das Öl, der Westen und Aserbaidschan
Folge 85 (30 Min.)Bild: ArtePräsident Ilham Aliyev regiert Aserbaidschan seit mehr als 20 Jahren und führt in dieser Zeit einen anhaltenden Krieg mit Armenien um die Region Berg-Karabach. Dank neuer Flirts mit Russland ist der Motor der aserbaidschanischen Wirtschaft Öl und Gas. Ein dankbarer Abnehmer ist unter anderem Deutschland. Während die Kassen klingeln, hat Aliyev für oppositionelle Künstler und Journalisten nur eines übrig: Gefängnis. Und nun findet auch noch der nächste Weltklimagipfel in Aserbaidschan statt – trotz desaströser Menschenrechtslage, Aggressionen gegen Armenien und der Gunst Russlands. Wie geht das Aliyev-Regime mit Kritik um und ist die Handschrift Russlands darin zu erkennen? Zuletzt stand das Land wegen des Konflikts um die Region Berg-Karabach im Fokus.
Die Region gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, ist aber auch Teil der kulturellen Identität der Armenier. Erst 2023 eskalierte der Konflikt erneut. „Tracks East“ berichtete damals aus armenischer Perspektive. Millennials, die in der Region aufgewachsen sind, haben in ihrem jungen Leben bereits bis zu vier Mal Krieg und Vertreibung erlebt. „Tracks East“ findet heraus, wie diese Generation tickt und trifft aserbaidschanische Kreative sowie Journalistinnen und Journalisten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 12.11.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 08.11.2024 arte.tv 86. Zwangsrekrutierung auf dem ukrainischem Shypit Festival
Folge 86 (11 Min.)Das Shypit-Festival, ein symbolträchtiges Hippie-Fest, bietet jungen Ukrainern einen kleinen Moment der Freiheit. Trotz des Krieges und der Mobilisierung versammeln sich hier tausende Menschen, um eine Woche lang zu feiern. Doch die Realität des Krieges ist präsent, nicht zuletzt mit Einberufungsbescheiden und Militärpatrouillen. (Text: arte.tv)Deutsche Streaming-Premiere Mi. 11.09.2024 arte.tv 87. Iran: Rappen und Singen verboten
Folge 87 (12 Min.)Öffentliches Singen ist für Frauen im Iran verboten. Sängerin Zara Esmaili performte trotzdem Coversongs im Park und wurde festgenommen. Die Aktivistin und SängerinFaravaz verstärkt die weiblichen Stimmen des musikalischen Widerstands im Iranund stellt zwei mutige Frauen vor, die die Gefahr einer Haft für die Musik in Kauf nehmen. (Text: arte.tv)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 07.10.2024 arte.tv 88. Machtspiele – Putins Griff nach Zentralasien
Folge 88 (30 Min.)Bild: ArteSie heißen „brüderlichen Staaten“, doch eigentlich nimmt Wladimir Putin die Länder Zentralasiens derzeit in seinen Würgegriff. Strategisch wichtig, wirtschaftlich sinnvoll verstärkt Russland hier seine Einflussnahme – und setzt kritische Stimmen vermehrt unter Druck. Die Baumwollfelder Usbekistans liefern dieser Sendung sprichwörtlich den Zündstoff. Russland kauft seit der Vollinvasion in die Ukraine 2022 vermehrt usbekische Baumwolle, die zur Herstellung von Schießpulver dient, ein. Der usbekische Fotograf Timur Karpov dokumentiert die Probleme, die die riesigen Baumwollplantagen seiner Heimat bringen und verrät, warum gerade Zentralasien so eng mit Russland verbündet ist. Manizha ist Musikerin, stammt aus Tadschikistan und lebt in Russland, einem Land, das seinen Rassismus gegenüber zentralasiatischen Migranten offen auslebt.
In „Tracks East“ erzählt die Eurovision-2021-Teilnehmerin, wieso sie trotzdem dort bleibt. In Kirgisistan sind unabhängige Medien durch das „Ausländische Agenten“ Gesetz in Gefahr. Dass das Land sich oft ein Beispiel an Russland nimmt, beobachtet der Investigativ-Journalist Bolot Temirov schon lange. Im Jahr 2022 wurde Temirov aus seiner Heimat abgeschoben und seine Frau 2024 zu sechs Jahren Haft verurteilt. „Der Kampf für die Zukunft des Landes ist wichtiger als mein Leben“, sagt Temirov. „Tracks East“ trifft Menschen in oder aus Zentralasien, die Russlands Einflussnahme hinterfragen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 19.11.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 15.11.2024 arte.tv 89. Was wirklich in Russlands Grenzregionen passiert: Der Krieg in Belgorod & Kursk
Folge 89 (30 Min.)Russlands Angriffskrieg soll möglichst keine Rolle im Heimatland spielen. Doch in der Grenzregion leben auch die russischen Einwohner*innen inzwischen im Kriegsgebiet. Gleichzeitig werden die Freiheiten weiter eingeschränkt, seit kurzem ist ein harmloses Kinderspiel mit Tiermasken ins Visier des Kreml geraten, es soll die „traditionellen Werte“ gefährden …
Lange Zeit konnte Russland seinen Krieg auf ukrainischem Territorium halten. Die russische Propaganda schwadroniert über Gebietsgewinne, doch seit dem Angriff auf die Regionen Belgorod und Kursk bekommen auch russische Bewohner den Krieg unmittelbar zu spüren. Doch den Rest des Landes sollen möglichst keine Information dazu erreichen. „Tracks East“ konnte zwei Menschen finden, die den Krieg hautnah erleben und ihre Situation schildern.
Dabei werden im ganzen Land die Freiheiten immer weiter eingeschränkt. Bei der Zurückdrängung falscher Einflüsse, insbesondere aus dem Westen, sind mittlerweile sogar die Kinder ins Visier des Kreml geraten. Das beliebte Rollenspiel mit Tiermasken – auch als Quadrobics bekannt – wird neuerdings als Gefahr für traditionelle Familienwerte angesehen.
Für Boris Akunin sind das erste Anzeichen von Totalitarismus, wenn der Staat auch in die Privatsphäre hineinregiert. Der Schriftsteller und Gegner des Angriffskriegs lebt im Exil, seine Bücher, die in Russland ungemein populär sind, sind mittlerweile verboten.
„Tracks East“ hat sich in Buchhandlungen und Bibliotheken in Moskau umgesehen. Und begibt sich für ein Buch von Boris Akunin in den Moskauer Untergrund. (Text: arte)Deutsche Streaming-Premiere Mi. 27.11.2024 arte.tv 90. Zwischen den Fronten: Heimatlos im eigenen Land
Folge 90 (30 Min.)Bild: Emma StraussEthnische Minderheiten werden oft als Gefahr oder als verlängerter Arm fremder Machtinteressen betrachtet. Die Betroffenen sitzen zwischen den Stühlen. In Lettland zählt die russischsprachige Minderheit mehr als ein Drittel der Bevölkerung. Einige fühlen sich unter Generalverdacht, mit Putin zu sympathisieren. Für den Schauspieler Vadim Bogdanov aus Daugavpils im Osten Lettlands ist Russisch die Sprache, in der er lebt und sich auf der Bühne ausdrückt. In seinem Theaterstück „Mensch & Tyrann“ reflektiert er, wie sich die Welt russischsprachiger Letten durch Russlands Krieg verändert hat. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán kritisiert Kyjiw häufig dafür, dass es den Ungarn in der Ukraine angeblich nicht erlaube, sich in ihrer Muttersprache auszudrücken.
So begründet Orbán unter anderem seine Vetos, wenn es um mehr Unterstützung für die Ukraine durch die EU geht. Die Vorurteile, die wegen dieser Politik bei Ukrainern entstehen, spüren die Bewohner von Berehove – einer Kleinstadt in Transkarpatien, wo überwiegend Ungarisch gesprochen wird. Die rund 100.000 im Kosovo lebenden Serben werden von Belgrad wie Pristina immer wieder als politischer Spielball genutzt. So jedenfalls empfindet es die Künstlerin Miljana Dunđerin, die in Mitrovica ein Kulturzentrum leitet. Die Situation sei ernst, sagt sie, und sorgt sich, dass sich die jüngsten Konflikte zwischen Kosovaren und Serben wieder zu einem Krieg entwickeln könnten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 03.12.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 29.11.2024 arte.tv 91. Russland zwischen Krieg und Kulturkampf
Folge 91 (30 Min.)Bild: ArteLange Zeit konnte Russland seinen Krieg auf ukrainischem Territorium halten. Die russische Propaganda schwadroniert über Gebietsgewinne, doch seit dem Angriff auf die Regionen Belgorod und Kursk bekommen auch russische Bewohner den Krieg unmittelbar zu spüren. Doch den Rest des Landes sollen möglichst keine Information dazu erreichen. „Tracks East“ konnte zwei Menschen finden, die den Krieg hautnah erleben und ihre Situation schildern. Dabei werden im ganzen Land die Freiheiten immer weiter eingeschränkt. Bei der Zurückdrängung falscher Einflüsse, insbesondere aus dem Westen, sind mittlerweile sogar die Kinder ins Visier des Kreml geraten.
Das beliebte Rollenspiel mit Tiermasken – auch als Quadrobics bekannt – wird neuerdings als Gefahr für traditionelle Familienwerte angesehen. Für Boris Akunin sind das erste Anzeichen von Totalitarismus, wenn der Staat auch in die Privatsphäre hineinregiert. Der Schriftsteller und Gegner des Angriffskriegs lebt im Exil, seine Bücher, die in Russland ungemein populär sind, sind mittlerweile verboten. „Tracks East“ hat sich in Buchhandlungen und Bibliotheken in Moskau umgesehen. Und begibt sich für ein Buch von Boris Akunin in den Moskauer Untergrund. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 10.12.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 06.12.2024 arte.tv 92. Goldene Zeiten für Populisten
Folge 92 (30 Min.)Bild: ArteDer Populismus steht in der Blüte. Ob in den USA, in Ungarn oder in der Slowakei – mit einem „Macher-Image“ lassen sich Wahlen gewinnen. Orbán posiert als vermeintlicher Schlichter an Putins Seite. Das überrascht, denn in Ungarn herrscht traditionell eine anti-russische Stimmung. 1956 wurde die Ungarische Revolution blutig durch sowjetische Panzer niedergeschlagen. Orbán kehrt nun die Stimmung im Land um und treibt damit die Spaltung der Gesellschaft voran. Die ungarische „Tracks East“-Journalistin Emma Strauss besucht ihren Großvater, den bekannten Bildhauer Ádam Farkas, in seinem Atelier.
Der 80-jährige Künstler schimpfte sein Leben lang über die Unterdrückung während des Kommunismus und hegt heute Sympathien für Orbán und Putin. Emma Strauss möchte ihn besser verstehen. Robert Fico, der Ministerpräsident der Slowakei, eifert Orbán nach. Im Vordergrund wettert er gegen eine angebliche „Gender-Ideologie“. Im Hintergrund baut er den Medien- und Kulturbetrieb um. Der Maler Andrej Dúbravský, einer der wichtigsten zeitgenössischen Künstler des Landes, wurde schon zu Ficos Zielscheibe.
Ginge es nach der Kulturministerin Martina Šimkovičová, sollen seine Gemälde aus der Öffentlichkeit verschwinden. Der Künstler wehrt sich und erfährt viel Solidarität. Während viele Menschen vor den russischen Repressionen fliehen, hält Putin scheinheilig die Tür auf für Menschen aus dem Westen, die angeblich die traditionellen Werte in ihrem Land vermissen. Russland als sicherer Hafen? Für „Tracks East“ ergründet die Exil-Journalistin Masha Borzunova die russische Einwanderungspolitik. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 14.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 10.01.2025 arte.tv
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