bisher 74 Folgen, Folge 51–74

  • Folge 51 (30 Min.)
    Eigentlich hatten mehr als tausend ausländische Unternehmen Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine medienwirksam verlassen. Doch die beliebten Luxuswaren aus dem Westen finden auch nach der Ausrufung des Boykotts ihren Weg nach Russland. Masha Borzunova trifft den investigativen Journalisten Sasha Atasuntsev. Seine Recherchen decken auf, wie ausländische Waren trotz Sanktionen nach Russland importiert werden können. Dazu gehört Rüstungstechnik genauso wie Designerkleidung. Findige Unternehmer schmuggeln Luxus-Produkte im großen Stil über die Grenze. Ein Insider verrät, wie das möglich ist.
    Wie sich in Russland mit der nationalistischen Stimmungslage und den die Freiheit einschränkenden Gesetzen ein Geschäft machen lässt, zeigt das Beispiel von Ekaterina Mizulina. Ihre Behörde, die „Liga des sicheren Internets“, zeigt „gesetzeswidrige“ Handlungen, darunter fällt auch seit November 2023 die LGBT-Bewegung, an und lässt sich dafür in sozialen Netzwerken feiern. Wo machen Russinnen und Russen Urlaub, wenn man an den üblichen Hotspots nicht mehr willkommen ist? Sie verreisen im eigenen Land und sorgen für einen Boom beim Binnentourismus. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.01.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 05.01.2024arte.tv
  • Folge 52 (8 Min.)
    Anna aus Kyiv ist Ärztin. Als ihr Mann an die Front ging, eröffnete sie einen Sexshop. Ihre Ziele: sexuelle Aufklärung, Befreiung von Tabus und radikale Selbstfürsorge. Online bekommt sie dabei Gegenwind: Als Ärztin solle sie lieber verwundete Soldaten versorgen. Paare, die sich dank ihrer Toys auch in Kriegszeiten nah sind, sehen das aber anders. (Text: arte.tv)
    Deutsche Streaming-PremiereMo 08.01.2024arte.tv
  • Folge 53 (30 Min.)
    Die Modewelt griff die Farben Blau und Gelb als Zeichen ihrer Solidarität mit der Ukraine auf.
    Farben, Muster und die Art, Mode zu tragen sagen oft mehr als tausend Worte. Mode ist heute mehr als nur sich anzuziehen. Über die Kleidung lässt sich an gesellschaftlichen Diskursen teilnehmen und Statements abgeben. „Tracks East“ ist in dieser Folge mittendrin, wenn es um die politische Macht der Mode geht! Der Krieg in der Ukraine hat eine Welle der Solidarität ausgelöst. Auf den Laufstegen der Welt trugen Models auffällig oft Blau und Gelb in Kombination. Die Kreationen ukrainischer Designerinnen und Designer rückten das Land in den Fokus der Modewelt und wurden für ihre Symbolkraft sowohl gefeiert als auch geächtet. Auch Stars bekundeten ihre Solidarität mit dem Tragen ukrainischer Symbole oder Labels. Ebenso aufgeladen ist wohl auch die Keffiyeh, das schwarz-weiß gemusterte Tuch, das vor allem als Symbol des palästinensischen Widerstands gilt. „Tracks East“ begegnet Modeschöpfern und Trägern und fragt: Wie wichtig sind Statements in der Mode? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.01.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 12.01.2024arte.tv
  • Folge 54 (30 Min.)
    Die rot-weiße Flagge ist ein Symbol für ein Belarus ohne Lukaschenko.
    Wie hat sich Belarus seit den Protesten 2020 verändert? Die Proteste sind verstummt, die mediale Aufmerksamkeit verschwunden. Wenige Nachrichten dringen nach außen. Die Bevölkerung lebt immer noch in Angst, denn sie Geheimdienste werten mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz weiterhin Videomaterial aus und verhaften Protestierende von damals. „Tracks East“ wirft Licht auf ein Land im Schatten. Kein Künstler hat Lukaschenka so offen und mutig herausgefordert wie Ales Puschkin. Seinen Einsatz musste er mit seinem Leben bezahlen: im Juli 2023 starb Puschkin in einem Minsker Gefängnis.
    Der Autor Roman Schell erzählt die bewegende Geschichte des Künstlers und furchtlosen Regimegegners. Gleb Kowalski veranstaltete in Minsk während der Massenproteste beliebte und ausschweifende, queere Partys. Nach den Protesten war an eine Fortsetzung nicht zu denken. Heute lebt er im Exil in Berlin. Für „Tracks East“ hat er seine Freunde in Belarus gebeten, ihr aktuelles Leben anonym zu filmen und ein Update zur aktuellen Lage zu geben. Die Kulturjournalistin, DJ und Fotografin Ludmila Pogodina hat erfolgreich elf Jahre lang mit ihrem Kollektiv eine subkulturelle Partyreihe in Minsk veranstaltet.
    Mittlerweile sind alle in verschiedene Länder geflüchtet. Sie erzählt ihre Geschichte, die exemplarisch für die belarussische Kreativszene steht. Eine Gefängniserfahrung gehört seit den Massenverhaftungen 2020 zur Realität vieler junger Menschen in Belarus. So auch von der Design-Studentin Kasia Budzko. Im November 2020 wurde sie wegen der Teilnahme an einer Demonstration verhaftet. Im Gefängnis hat sie sich mit ihren Bildern und ihrem Tagebuch einen ganz eigenen Kosmos erschaffen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.01.2024arteDeutsche Streaming-PremiereDo 18.01.2024arte.tv
  • Folge 55 (30 Min.)
    Im Fernen Osten Russlands liegt Birobidschan – eine Kleinstadt mit jüdischer Gründungsgeschichte.
    Die schweren Angriffe der Terror-Gruppe Hamas und die Antwort Israels im Gaza-Streifen lassen die Situation im Nahen Osten eskalieren. Nur schwer ist vorstellbar, wie israelische Juden und Palästinenser den Schmerz der „anderen Seite“ nachempfinden können. Die Frage scheint Tabu, die Fronten verhärteter als zuvor. Doch es gibt auch Bewegungen, die den Hass überwinden wollen, in Deutschland wie in Israel, auf der Straße und im Club. „Das Nachtleben in Israel wird immer nationalistischer, die Songs immer militaristischer“ meinen Haim Vitali und Yochai Matos aus Tel Aviv. Sie wollen ein Gegengewicht schaffen: Mit ihrer Partyreihe „KOK SCHOK“ versuchen sie ihre Rolle als Partyveranstalter in Kriegszeiten zu finden.
    Solidaritätsveranstaltungen für die Hinterbliebenen des Hamas-Angriffs auf das Nova Festival gehören genauso dazu wie ihre „Let’s Meet“-Reihe, mit der sie einen Dialog zwischen jüdischer und palästinensischer Bevölkerung initiieren wollen. Die palästinensisch-israelische DJ Haya aus Haifa wiederum ist noch nicht bereit an die Decks zurückzukehren. Zu tief sitzt der Schmerz, zu stark die Anfeindungen aus dem Rest der israelischen Clubszene. In Deutschland rufen „Palestinians and Jews for Peace“ zum Frieden auf – in Israel sind „Standing Together“ die größte Gruppe, die für ein friedliches Zusammenleben und ein Ende der Gewalt auf die Straße gehen.
    Mit der „deutschen Staatsräson“ können sie wenig anfangen: „Es ist toll, dass wir einen Freund in Deutschland haben. Aber vielleicht ist es an der Zeit, ein paar Bedingungen an diese Freundschaft zu knüpfen.“ Im fernen Osten Russlands trifft Tracks East auf den Rapper Kirill Mesamed, der aus Birobidschan kommt – der Hauptstadt der Jüdischen Autonomen Republik – „Russlands kleines Israel“. Er zeigt uns das jüdische Erbe seiner Stadt und erzählt von seiner jüdischen Identität. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.01.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 26.01.2024arte.tv
  • Folge 56 (30 Min.)
    Auf dem Cover des ukrainischen Playboys erschien im Sommer 2023 ein Model mit Augenklappe: Iryna Bilotserkovet, die unter Beschuss ein Auge verlor. Sie trägt auf dem Titelfoto ihre Augenbinde aus Metall wie ein Mode-Accessoire und posiert selbstbewusst für ein Magazin, das für makellose Frauenkörper steht. Ihre 20-jährige Freundin Anastasia Shestopal schaffte es mit einer Beinprothese als Model in eine Illustrierte. Die Ukraine ist ein traumatisiertes Land. Ein Großteil der Menschen ist mittlerweile innerlich oder äußerlich versehrt oder beides. Wie geht das Land mit dem Massentrauma um? Viele können oder wollen nach den Kriegserlebnissen nicht mehr in ihr altes Leben zurück.
    Das bringt mitunter die erstaunlichsten Wendungen: Bodan Bunchak hatte sich bereits als Künstler etabliert, nach einer Verwundung wurde er Militärpriester. Noch schwerer als körperliche Verletzungen heilt die Psyche. Alexandra Sergeevna, leidet trotz intensiver Psychotherapie nach ihrer Kriegsgefangenschaft unter Angstzuständen. Sie gehört zu zehntausenden traumatisierten Ukrainerinnen und Ukrainern. „Tracks East“ begleitet neue Therapiemethoden – wird die Ukraine international zum Vorreiter in der Traumabehandlung? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.02.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 02.02.2024arte.tv
  • Folge 57 (30 Min.)
    Die Last der Geschichte lässt Kosovo und Serbien nicht los. Die Beziehungen sind auf einem Tiefpunkt. Kosovo ist zwar von mehr als 110 Ländern als Staat anerkannt, nicht aber von Serbien. Nach einem Truppenaufmarsch Serbiens an der Grenze und einem Überfall auf eine Polizeistation im Kosovo befürchtet die kosovarische Regierung eine Situation wie auf der Krim im Jahr 2014. Darunter leidet die junge Generation, die sich nach Normalität sehnt. Wer kann in diesem Konflikt etwas bewegen? Und gelingt das am besten von innen heraus oder aus der Ferne? In ihren Werken versuchen Kunstschaffende, Antworten zu finden.
    Die Erfahrungen des Krieges und die Suche nach neuen Verbindungen haben schon unzählige Leinwände, Theaterbühnen und Galerien gefüllt. Auch über 20 Jahre nach Ende der Kriege beschäftigen sie die Region. Die langsame Annäherung, die in den 2000ern Fortschritt nahm, ist in den letzten Jahren stagniert. Allerdings gibt es einen Lichtblick für die junge Generation im Kosovo: seit diesem Jahr gilt die Visaliberalisierung – und mit ihr verbindet sich die Hoffnung auf neue Möglichkeiten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.02.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 09.02.2024arte.tv
  • Folge 58 (30 Min.)
    Sie erzählen, wie sich die Kampfhandlungen auf die Liebe und auf Karrieren, auf Familie und Lebenswege, auf die Künste und die Seele auswirkt. „Tracks East“ hat fast zwei Jahre lang Kunstschaffende und Kreative in der Ukraine und außerhalb begleitet, deren Leben sich von heute auf morgen komplett verändert hat. Aus diesem reichen Schatz an Geschichten und Bildern zeigt diese Sendung zum zweiten Jahrestag der russischen Invasion ein dichtes Kaleidoskop der Ereignisse. Die Popkultur hat sich radikal gewandelt: Popstars wie Jerry Hail werden zu Friedenbotschaftern. Im ersten Kriegswinter lernen Menschen in der Ukraine sich anzupassen. Videotagebücher bezeugen, wie trickreich sie den tagelangen Blackouts trotzten und wie sogar das Clubleben ohne Strom weitergeht.
    Die ukrainische Indie-Künstlerin Ingrid Kostenko erzählt von der Liebe im Krieg, ein Skater in Butscha von den Verbrechen, und eine Mutter macht sich auf, um ihren von den Russen verschleppten Sohn nach Hause zu holen. Der Blick geht auch nach Russland, wo anfänglicher Widerstand mehr und mehr mit drakonischen Strafen geahndet wird. Eine hochpersönliche Chronik, moderiert von der Ukrainerin Bella Khardartseva, die auch persönlich zurückblickt: „Trotz aller Grausamkeit: Der Krieg hat uns daran erinnert, wer wir wirklich sind.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.02.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 16.02.2024arte.tv
  • Folge 59 (30 Min.)
    Während lange Zeit gefordert wurde, den Sport von politischer Einflussnahme freizuhalten, hat sich das Verhältnis von Sport und Politik in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Die Zulassung russischer und belarussischer Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris unter neutraler Flagge sorgt weiterhin für viel Unverständnis, vor allem in der Ukraine. Noch kurz vor Beginn des russischen Angriffskrieges hält der ukrainische Skeleton-Fahrer Vladyslav Heraskevych bei den Olympischen Winterspielen in Peking ein „No War In Ukraine“-Schild in die Kameras der internationalen Presse.
    „Tracks East“ trifft Vladyslav im Trainingslager am Königssee in Bayern. Die russische Tennisspielerin Daria Kasatkina weiß genau, dass sie privilegiert ist. Als Top-20-Spielerin der Weltrangliste reist sie zu den großen Turnieren rund um den Globus. Mit einem russischen Pass ist das aber heutzutage alles andere als leicht. Viel weiter östlich, in Kirgisistan, veranstalten Frauen in Kök-Tash jedes Jahr im Juli ein Fußballturnier.
    Männer dürfen nicht teilnehmen, nicht einmal als Zuschauer. Dabei können die Frauen sich sportlich betätigen, ohne beobachtet und verurteilt zu werden. Mädchen auf Skateboards sind ebenfalls eine seltene Erscheinung. In Jerusalem haben die Freundinnen Ma’ayan und Paola kurzerhand die Jerusalem Skater Girls gegründet. Das Konzept ist simpel: Wenn du ein Mädchen bist und skaten möchtest, bist du willkommen! Doch die Welt in Israel hat sich seit dem 7. Oktober verändert. Kann Skateboarden auch heute noch verbinden? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.02.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 23.02.2024arte.tv
  • Folge 60 (30 Min.)
    Nach Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine haben Fast-Fashion-Ketten und Designermarken den russischen Markt demonstrativ verlassen. Darum fliegen nun immer mehr wohlhabende Russen zum Shoppen nach Dubai. „Tracks East“ taucht in die große russische Exil-Bubble in Dubai ein. In der zu Beginn des Ukraine-Krieges dem Erdboden gleichgemachten Hafenstadt Mariupol werden neue Wohnblöcke hochgezogen und russische Touristen sowie Einwanderer mit neuen Cafés und Spielplätzen angelockt. Die in Mariupol geborene „Tracks East“-Autorin Anna Zhukovets präsentiert die vielfältigen russischen Propagandamaßnahmen und erhält dank eines anonymen Bauarbeiters aus ihrer Heimat einen kritischen Einblick hinter die schönen, neuen Fassaden des schnellen Wiederaufbaus.
    Wohin reisen, wenn man als Mann das Land nicht verlassen darf? Transkarpatien, im Westen der Ukraine, hat sich zur Top-Destination für ukrainische Familien entwickelt. Naturliebhaber wie Oleg Grundig beobachten den Massenansturm mit Sorge: Mehr Menschen bedeuten auch mehr Geländewagen, Müll und eine neue Welle an Touristen. Albanien, fast 30 Jahre lang von der Außenwelt abgeschottet, ist heute im Massentourismus angekommen. Während Touristen in das Balkanland strömen, können sich viele Albaner das Leben dort nicht mehr leisten. Café-Betreiberin Uada erzählt von den ambivalenten Auswirkungen des neu eingekehrten Tourismus. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.03.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 01.03.2024arte.tv
  • Folge 61 (30 Min.)
    Russinnen und Russen werden voraussichtlich am 17. März 2024 an die Wahlurnen gebeten. Die Präsidentschaftswahl in Russland steht an und der Gewinner wahrscheinlich schon fest. Doch im Kreml scheint man nervös zu sein: Russlands Präsident hat die Pressefreiheit vor den Wahlen noch stärker beschnitten. Nur noch Journalisten registrierter Medien sollen Zugang zu Wahllokalen und Sitzungen der Wahlkommission bekommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.03.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 08.03.2024arte.tv
  • Folge 62 (30 Min.)
    Die Fotografin Paula Aparicio zeigt in intimen Bildern die Jugend Argentiniens.
    Ständig steigende Preise, eine völlig korrupte Politik – und jetzt auch noch ein drohender Krieg an der südlichen Grenze zu Israel: Dass immer mehr junge Menschen versuchen, aus Libanon auszureisen, verwundert Yara Nammour nicht. Die Songwriterin und Sängerin der Band Easy Jane ist die Einzige, die trotz der desolaten Lage im Land geblieben ist. Sie betreibt eine Bar im hippen Viertel Mar-Mikhael. Auch in Argentinien gehört die Hyperinflation zum Alltag. Bevor das Empanada-Restaurant, in dem Paula Aparicio arbeitet, seine Türen öffnet, wird schnell noch das Preisschild angepasst.
    Paula Aparicio verdient sich ihre stetig steigende Miete in der Gastronomie in Buenos Aires’ Stadtmitte. Eigentlich ist sie Fotografin – den Traum, davon zu leben, hat sie längst aufgegeben. Sie zeigt ihre Bilder, während sie über die ständigen Veränderungen ihrer Heimat spricht – auch die sofort spürbaren Teuerungen nach den ersten Dekreten des neuen anarcho-kapitalistischen Präsidenten Javier Milei. Für den argentinischen Journalisten und Podcaster Nicolas Guthmann ist die Inflation nur ein Symptom eines grundlegenden Problems: Misswirtschaft der Politik in einem Land, das durch Rohstoffe und Lebensmittelproduktion eigentlich reich sein sollte.
    Das bekommen die Menschen täglich zu spüren. Wie heftig ist die Inflation wirklich, wie ist sie spürbar? Warum ist sie ausgerechnet in Argentinien so hoch? Was will die neue Regierung unter dem Marktradikalen Milei dagegen tun – und kann sie damit wirklich eine Besserung erzielen? Guthmann wünscht es sich, hat aber überwiegend Zweifel. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.03.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 15.03.2024arte.tv
  • Folge 63 (30 Min.)
    Was gilt als schön und vor allem warum? In der Ukraine stößt der Trend rundum „Slavic Girls“ auf Unverständnis. Modebloggerin Yana verbindet damit Erinnerungen aus der Zeit der Sowjetunion und fühlt sich von der Nostalgie auf TikTok getriggert. Welchen Stellenwert die Sowjetsymbolik und das russische Bild der „schönen“ Frau heute hat, will Yana in der Kiewer Innenstadt herausfinden. Das Model Armine Harutyunyan wurde Opfer von Body-Shaming, weil sie keinem klassischen Schönheitsstandard entspricht.
    Sie nutzt die Aufmerksamkeit, die Stereotype aufzubrechen und für junge Armenierinnen ein Vorbild zu sein. Vor allem prominente Nasen nimmt sie dafür ins Visier. Es ist vor allem das Aussehen von Frauen, welches einem engen Korsett unterliegt. Seien es Schönheitstrends aus den sozialen Medien, die Kleiderordnung an Schulen oder das Aussehen von Models auf dem Catwalk. Dabei gab schon immer Menschen, die sich der Schönheitsnorm ihrer Zeit widersetzten und dadurch neuen Trends den Weg geebnet haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.03.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 22.03.2024arte.tv
  • Folge 64 (30 Min.)
    Ungarn ist unter Orbán zur „Wahlautokratie“ geworden.
    Orbáns Fidesz-Partei hat in der Bevölkerung riesigen Rückhalt. Kann die Opposition dennoch einen Wandel hervorbringen? Muri Darida ist zu Besuch in Ungarn und geht der Frage nach, was Orbáns Anziehungskraft ausmacht. Denn die ist groß: Rechtspopulistische Influencer machen auf Social Media Stimmung für den illiberalen Kurs der Regierung und wollen damit gerade auch bei jungen Menschen punkten. Doch Ungarns Gesellschaft ist gespalten. Viele wehren sich gegen den antidemokratischen Kurs der Regierung. Oppositionelle Medien wie die YouTube-Plattform Partizán geben gegenüber der Übermacht der Fidesz-Propaganda nicht klein bei.
    Gerade die linke, queere alternative Kulturszene wird von Orbáns autoritärer Politik in ihrer Existenz bedroht. Die Arbeiten von Künstler Gideon Horváth wurden wiederholt zensiert – weil sie heteronormativen Idealen nicht entsprechen. In staatlich finanzierten Galerien ist seine Kunstfreiheit eingeschränkt. Deshalb veranstaltet Gideon seine Ausstellungen jetzt selbst. Auch die alternative Techno-Szene sieht sich Verdrängung ausgesetzt. DJ Kali ist Teil eines feministischen Partykollektivs. Sie kämpft für Freiräume – und gegen die Angst und die Wut angesichts der Regierungspolitik. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.04.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 29.03.2024arte.tv
  • Folge 65 (30 Min.)
    In Soweto, einem Township von Johannesburg, trifft „Tracks East“ den Musiker LeeCore. Er gehört zur Generation „Born Free“ und versucht, mit dem Musikstil Amapiano seinen Weg nach oben zu erkämpfen. Amapiano ist eine Mischung aus Hip-Hop, House und traditioneller südafrikanischer Musik und prägt die junge Generation Südafrikas. Weiter im Süden des Landes, in Kapstadt, besucht „Tracks East“ die Bridges Academy, die ebenfalls in einem Township liegt. Die Schule ermöglicht jungen Menschen aus der Umgebung eine Ausbildung in elektronischer Musik und Entrepreneurship.
    Musik als Traumabewältigung und als Chance auf ein besseres Leben stehen dabei im Vordergrund. Die Musik ist auch für den kenianischen Musiker Martin Kanja eine treibende Kraft und Lebenselixier. Er beschäftigt sich in seinem Heavy-Metal-Projekt „Lord Spikeheart“ mit der Religion des Landes. Denn das Christentum ist Teil des kolonialen Erbes. Seine düstere Musik steht auch im krassen Gegensatz zum konservativen Lebensstil in Uganda, dem Land, in dem er seit einigen Jahren lebt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.04.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 05.04.2024arte.tv
  • Folge 66 (30 Min.)
    Nach dem Tod von Alexei Nawalny fürchten nun auch andere ehemalige Mitarbeiter von seiner Antikorruptionsstiftung Putins Rache. Viele sind bereits ins Ausland gegangen. Nikolai Lyaskin lässt sich von den Drohungen nicht abschrecken und bleibt in Russland aktiv. Er spricht über die Gefahr, in der sich andere politische Häftlinge befinden und über die Zukunft Russlands ohne Nawalny. Die Repression richtet sich auch zunehmend über die Grenzen von Russland hinaus. Das Außenministerium verfolgt jetzt auch Kulturschaffende im Ausland, die „es vermeiden, im Krieg Partei zu ergreifen“. Das hat die russische Band BI-2 in Thailand zu spüren bekommen, als sie nach einem Auftritt tagelang in Abschiebehaft saß.
    Wie die Geschichte ausging, erzählt die Band bei „Tracks East“. Eine Schmutzkampagne des russischen Machtapparats hat auch das Leben von „Tracks East“ Autor Nikita umgekrempelt. Ein Beispiel, wie sich der Kreml und seine Anhänger an Journalisten rächen, die sich der Wahrheit verpflichtet fühlen. Präsentiert wird die Sendung von der ehemalige TV Rain Journalistin Marfa Smirnova, die in Georgien arbeitet: „Aus der Ferne sind wir gezwungen, auf diejenigen zu blicken, die geblieben sind, und auf diejenigen, die nicht einverstanden sind. Putin verzeiht ihnen ihren Verrat nicht.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.04.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 12.04.2024arte.tv
  • Folge 67 (30 Min.)
    Bis zum Dezember 2023 war die PiS, die Partei „Recht und Gerechtigkeit“, in Polen an der Macht. Acht Jahre lang baute sie den Staat nach ihren Vorstellungen um. Mit ihrer Justizreform demontierte die PiS-Regierung den Rechtsstaat, zudem schränkte sie das Recht auf Abtreibung massiv ein. Die neue Regierung unter Donald Tusk steht nun vor der schwierigen Aufgabe, die reaktionäre Politik der Vorgänger zurückzurollen. Die Polinnen und Polen, die für einen Regierungswechsel auf die Straße und an die Urne gegangen sind, warten auf Ergebnisse. Die PiS-Anhängerschaft demonstriert derweil gegen die neue Mitte-Links-Regierung.
    Und die größte ausländische Volksgruppe, die gut drei Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, versucht sich inmitten der aufgeladenen Situation eine Zukunft aufzubauen. Alex Freiheit von der Band SIKSA hat sich lautstark gegen das Abtreibungsverbot der PiS-Regierung engagiert – sowohl auf der Straße als auch mit ihrer Kunst. Die Sängerin wandelt bei SIKSA ihren Protest in aufrüttelnde Punk-Songs und eindringliche Kunstfilme um. Die ukrainische Gemeinschaft in Polen treibt viele Sorgen um. Selenskyj hat schon mehrfach betont, dass das Militär die Unterstützung von im Ausland lebenden Ukrainern braucht.
    Nach der Annäherung beider Regierungen fürchten Ukrainer im wehrfähigen Alter nun, dass bald andere Visabestimmungen für sie gelten. Müssen sie jetzt für den Militärdienst zurück? Andere Ukrainerinnen und Ukrainer hadern mit der Stimmung in Polen. Manche gehen freiwillig in ihre Heimat zurück, manche versuchen ihr Glück in Westeuropa. So verliert Polen gut ausgebildete Arbeitskräfte. Die werden aber dringend gebraucht, denn das Land hat eine der niedrigsten Arbeitslosigkeitsraten in der EU. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.04.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 19.04.2024arte.tv
  • Folge 68 (30 Min.)
    Tracks East artwork
    Die Angst der baltischen Länder vor Russland resultiert aus den Erfahrungen während der Besatzungszeit. Der russische Einfluss ist in den drei Ländern auch nach der Unabhängigkeit von 1990 deutlich zu spüren. Rund ein Viertel der circa zwei Millionen Einwohner Lettlands gehört zur russischsprachigen Minderheit. Russland beklagt, dass diese Minderheit in anderen Ländern nicht angemessen behandelt werde. Kremlchef Wladimir Putin wirft dem Baltikum eine Jagd auf russisch-stämmige Menschen vor. Nicht wenige glauben, der angebliche Schutz seiner Landsleute könnte – nach dem Beispiel anderer militärischer Interventionen – erneut Putins Vorwand sein, um eine Eskalation zu rechtfertigen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.04.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 26.04.2024arte.tv
  • Folge 69 (30 Min.)
    Was passiert, wenn die Mächtigen Journalismus zum Verbrechen erklären und Journalisten aus- oder einsperren? Rund die Hälfte der Weltbevölkerung – gut 4 Milliarden Menschen – sind 2024 zu Wahlen aufgerufen. Gewählt wird in mehr als 60 Staaten, darunter Iran, Russland, die USA, Deutschland, Mexiko oder Indien. Um eine fundierte Wahlentscheidung treffen zu können, brauchen Bürger eine unabhängige Berichterstattung. Doch in vielen Ländern – vor allem mit autoritären Regimen – stehen Medienschaffende zunehmend unter Druck. Und auch in den Demokratien eckt unabhängiger Journalismus zunehmend an. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.05.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 10.05.2024arte.tv
  • Folge 70 (30 Min.)
    Die Gewalt, mit der die russischen Behörden nach den grausamen Terroranschlägen in einer Moskauer Konzerthalle vorgingen, sorgte weltweit für Entsetzen. Auf rohe Gewalt folgte rohe Gewalt: Schläge, Elektroschocks, ein abgeschnittenes Ohr. Neu seien diese Methoden nicht, meint die russische Journalistin Evgeniya Zobnina – schon nach einem Selbstmordattentat in der St. Petersburger U-Bahn 2017, sei der Geheimdienst mit den mutmaßlichen Tätern ähnlich vorgegangen. Mit dem Unterschied, dass aus der Gewalt heute kein Hehl gemacht wird. Zobnina untersuchte das Vorgehen der russischen Behörden im St.
    Petersburger Selbstmordattentat und zieht Parallelen zum letzten Terroranschlag in Moskau. „Tracks-East“-Journalistin Masha Borzunova ist alarmiert wegen der zunehmenden Fälle von gewalttätigen Kriegsrückkehrern – von Putin kürzlich noch „die neue Elite Russlands“ genannt. In der Region Saratow, etwa 750 Kilometer von Moskau entfernt, spricht sie mit einem Ehepaar, das von einem Ukraine-Heimkehrer krankenhausreif geprügelt wurde, wenige Stunden nachdem dieser in einer Schule einen Vortrag über seine „Heldentaten“ in der Ukraine hielt. Es vergeht kaum eine Woche, in der aus Russland nicht solche Gewalttaten von Kriegsrückkehrern vermeldet werden.
    Dagegen getan wird seitens der Behörden scheinbar nichts. Der erste dieser Fälle ereignete sich in der Nähe von St. Petersburg, wo eine ältere Frau Opfer eines Ukraine-Heimkehrers der Wagner-Truppen wurde. 2022 wurde der Täter von der Söldnertruppe aus einem Gefängnis rekrutiert, wo er wegen Mord saß. Für seinen Dienst in der Ukraine wurde ihm die Haftstrafe von 14 Jahren erlassen. Kurz nach seiner Rückkehr von der Front erstach er eine ältere Frau in seinem Heimatdorf. Masha Borzunova spricht mit der hinterbliebenen Enkelin. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.05.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 17.05.2024arte.tv
  • Folge 71 (30 Min.)
    Das Spektakel der UEFA EURO 2024 findet in einem Europa statt, wo ein brutaler Krieg geführt wird. Vom 14. Juni bis 14. Juli spielen in Deutschland 24 Nationen um den Europameistertitel. Auch die ukrainische Nationalmannschaft hat sich qualifiziert. Obwohl das Land seit über zwei Jahren gegen die Invasion russischer Truppen kämpft, läuft der Betrieb des ukrainischen Volkssports Nummer eins weiter, allerdings mit Einschränkungen. So ist der Verein Schachtar Donezk seit der Besetzung von Donezk im Exil. Bereits seit 2014 trägt einer der erfolgreichsten Vereine der Ukraine seine Heimspiele in anderen Städten aus.
    Was bedeutet es für sie Fußball zu spielen, während Freude und Fans an der Front sterben? „Tracks East“ trifft die Spieler des Vereins in Hamburg und spricht mit ihnen über ihr Motiv, die Familien gefallener Soldaten zu unterstützen. Oksana und ihre Kinder sind solch ein Beispiel. Oksanas Mann Taras war selber begeisterter Fußballanhänger. Seit seinem Tod an der Front versucht Oksana seine Liebe zum Fußball weiterzuleben. „Tracks East“ begleitet sie und ihre Töchter auf ihrer Reise zum entscheidenden Qualifikationsspiel der ukrainischen Nationalmannschaft nach Polen. Fußball in Zeiten des Krieges? Die Frauenfußballmannschaft des FK Mariupol hat durch die russische Besetzung ihr Stadion, ihr Zuhause und ihre Fans verloren.
    Nun ist der Verein nach der ersten Zuflucht in Bulgarien, in Kiew untergekommen. Die Spielerinnen halten das Team mit Hilfe ihres eigenen Cafés finanziell über Wasser. Wie der Krieg die Karrieren von Nachwuchsspielern verändern kann, zeigt die Geschichte des jungen ukrainischen Talents Dmytro Bogdanov. Dmytro bekam nach seiner Flucht einen Profivertrag bei Dynamo Dresden. Es klingt zwar wie der Traum vieler Jugendlicher, doch der Krieg in der Heimat wirft einen Schatten auf Dmytros Karriere. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.05.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 24.05.2024arte.tv
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 21.05.2024
  • Folge 72 (30 Min.)
    Die Hoffnung auf eine EU-Mitgliedschaft gibt es in Georgien seit über 30 Jahren. Die Regierung ignoriert diesen Wunsch und scheint die Nähe Putins mehr zu schätzen. Mit dem sogenannten „Agentengesetz“ will sie vorgeblich Transparenz schaffen. Große Teile der georgischen Bevölkerung befürchten stattdessen die Einschränkung von Presse- und Meinungsfreiheit und damit die Demontage der Demokratie nach russischem Vorbild. Militärische Unterstützung aus Westeuropa kam erst zögerlich, als Russland im Februar 2022 die Ukraine angriff.
    Heute ist die Lage in der Millionenstadt Charkiw besonders dramatisch. Journalisten riskieren vor Ort ihr Leben, fahren täglich zu Orten von Raketeneinschlägen und dokumentieren die Zerstörung. Wie blicken sie Richtung EU – mit Dankbarkeit oder mit Enttäuschung? In der Finanzkrise wandelte sich in Griechenland der Blick auf die EU grundlegend. Plötzlich stand Europa nicht mehr für Chancen, sondern für Bevormundung und Demütigung. Die Sparpolitik der Troika traf alle Griechinnen und Griechen hart. Inmitten der Krise gab es jedoch auch kreativen Aufbruch.
    Davon erzählt Serapis, Modelabel und Kunstkollektiv, und das Ensemble vom Stück „Generation Lost“, das am Griechischen Nationaltheater in Athen aufgeführt wird. Rumänien steht ein Superwahljahr bevor und die rechtspopulistische AUR ist bei jungen Wählerinnen und Wählern hoch im Kurs. Woher kommt die Begeisterung für eine Partei, die auf Ultranationalismus und EU-Skepsis setzt? Maria Hîngu, Kickboxerin und Ex-Mitglied der AUR, und Silviu Faiar, Rumäniens bekanntester Streamer, erklären es uns. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.06.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 31.05.2024arte.tv
  • Folge 73 (30 Min.)
    Die Teilung Zyperns jährt sich 2024 zum 50. Mal. Auf einen Putsch der griechischen Militärjunta folgte die massive türkische Invasion. Bis heute ist die Insel in vier Bereiche geteilt: den südlichen griechischen Teil, den nördlichen, türkisch besetzten Teil, zwei Militärbasen der Briten und die demilitarisierte Pufferzone der UN – die „Grüne Linie“. Sowohl für die Türkei als auch für Griechenland ist die Zypernfrage von nationaler Bedeutung; beide versuchen, im EU-Land Zypern entsprechend Einfluss zu gewinnen. Aber heute spürt man auf der Insel mit seiner geografischen Lage zwischen Balkan und Nahem Osten auch die Folgen der russischen Invasion in die Ukraine und den Krieg in Gaza. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.06.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 07.06.2024arte.tv
  • Folge 74 (30 Min.)
    Ökozid steht für die Zerstörung der natürlichen Lebenswelt von Pflanzen und Tieren und damit auch von uns. Mit welchen Mitteln die Menschen im Osten gegen diese Zerstörung kämpfen und wo sie schon heute sichtbar ist, wird in Rumänien, Kosovo und Serbien gezeigt. Die Delfinpopulation im Schwarzen Meer hat in den letzten Jahren stark abgenommen. „Tracks East“ trifft zwei Meeresbiologen, die seit langem die Delfine beobachten und erklären können, warum ihr Lebensraum gefährdet ist. Der Klimawandel macht sich auch in Form von Unwettern am Schwarzen Meer bemerkbar.
    Bogdan Dan Stăruială ist Surfer und betreibt eine Surfschule in Konstanza. Heftige Stürme in der Region haben 2023 sein Gebäude am Strand zerstört. Neben dem Surfen engagiert er sich als Aktivist und versucht seinen Schülerinnen und Schülern mehr Umweltbewusstsein zu vermitteln. Dieses Bewusstsein wünscht sich auch der Umweltaktivist Nikola Krstić aus Serbien. Ein chinesisches Staatsunternehmen hat 2016 das lokale Stahlwerk in seiner Heimatstadt Smederevo aufgekauft. Die Menschen dort leiden unter dem dicken, roten Staub, der sich über alles legt und das Atmen erschwert.
    „Tracks East“ trifft Nikola vor Ort, wo er seine lokale Bewegung „Tvrdjava“ vorstellt. Auch Kosovos Umweltminister hat inzwischen erkannt, dass der Klimawandel eine große Herausforderung für das Land darstellt. Das Problem dabei ist, dass der Kosovo nicht von allen Staaten der UN anerkannt wird und deshalb keine Mittel zur Bewältigung des Klimawandels erhält. Der Künstler Driton Selmani und die Aktivistin Sina Thaqi sehen vor allem die enormen Müllberge als großes Problem und kämpfen mit eigenen Mitteln dagegen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.06.2024arte

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Tracks East online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…