bisher 128 Folgen, Folge 45⁠–⁠66

  • Folge 45 (30 Min.)
    Was machen eigentlich die Kinder von Russlands ranghohen Politikern und Propagandisten? Sie werden Popstars, Models, Regisseure. Wenn das Rekrutierungsbüro anruft, wird auf den wichtigen Papa verwiesen – Shoigu, Peskow, Solowyow. Die russische Exiljournalistin Masha Borzunova beleuchtet die fantastische Welt, in der die Kinder russischer Eliten ihre Träume leben, während die Altersgenossen an die Front in die Ukraine geschickt werden. Borzunova spricht auch mit Diana Isakova – Tochter des Senators und glühenden Kriegsbefürworters Eduard Isakov. Sie ging ins Exil nach Georgien, nachdem sie gegen die Politik von Putin und ihrem Vater protestierte. Wie Isakova sind viele Russinnen und Russen 2022 nach Georgien geflohen. Inzwischen stellen sie die größte Minderheit im Land dar, haben eigene Geschäfte, Cafés und Restaurants eröffnet. Eine russische Parallelwelt. In Georgien, das aktuell zu einem Fünftel durch Russland besetzt ist, steigt die Missgunst gegenüber den neuen Bewohnern – da hilft es nicht, dass im Sommer ein Video viral ging, auf dem eine Gruppe russischer Touristen lautstark einen Propagandasong grölt. Manche russische Exilanten wollen sich davon distanzieren: Die russische Punkband Sonic Death und Künstlerin Alisa Yoffe erzählen vom Kampf gegen ignorante Landsleute – und ihre Enttäuschung über das Leben im Exil. In der Ukraine herrscht Russlands Krieg – mit dieser Realität gehen die Bewohner verschieden um. Irgendwo zwischen Odessa und der moldauischen Grenze lebt eine kleine Community in kompletter Abschottung. Künstler Dmytro kämpfte an der Front, wurde verletzt – und sucht jetzt in der „Eko Hata“ Abstand vom Erlebten. Sind Parallelwelten der beste Weg, um die Probleme um einen herum auszublenden? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 31.10.2023 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 27.10.2023 arte.tv
  • Folge 46 (30 Min.)
    Hat der russische Angriff auf die Ukraine die Welt zurück in den Kalten Krieg geworfen? Ist die Attacke Russlands auf den Nachbarn nicht eigentlich eher eine gegen die USA? „Tracks East“ goes West und hat sich in den USA umgeschaut. In „Little Russia“ beziehungsweise „Little Odessa“ auf Coney Island sucht Jean-Michel Scherbak nach Antworten. Hier haben sich in den 1970er- und 1990er-Jahren Zehntausende russischsprachige Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion niedergelassen. Wie stehen die Einwohner zum Krieg in ihrer Heimat und zu einem möglichen neuen „Kalten Krieg“? Und in Moskau streift Vasiliy Polonsky durch die Straßen und versucht herauszufinden, wie Russinnen und Russen über die USA denken. Die Antworten sind erstaunlich. In den USA lebt jetzt auch Nadya Tolokonnikova, Gründerin und Gesicht der russischen Band Pussy Riot. Sie wurde 2012 nach einem Anti-Putin-Auftritt zu zwei Jahren Haft verurteilt. Ihre neue kreative Basis hat sie in Los Angeles gefunden. Leiser ist sie dort nicht geworden. In ihrem jüngsten Kurzfilm, „Putins Asche“ heißt es: „You can take away our freedom, but you can’t silence us“. In „Tracks East“ spricht Tolokonnikova über ihre Kunstaktionen gegen den Krieg und das Patriarchat. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 07.11.2023 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 03.11.2023 arte.tv
  • Folge 47 (30 Min.)
    Israel: Sofie Berzon MacKie befand sich während des Angriffs der Hamas im Kibbuz Be’eri, verschanzte sich mit ihren Kindern, während andere aus ihrer Gemeinschaft vor der Tür getötet wurden. Ori Szternfeld führt durch den Alltag mit seiner hochschwangeren Frau. Sie schwanken geradezu minütlich zwischen Unsicherheit und Vorfreude. Welches Leben wird ihr ungeborenes Kind vorfinden? Surfing4Peace-Gründer Arthur Rashkovan und Sängerin Omer Moskovich machen trotz der Angst und der Ungewissheit weiter. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 14.11.2023 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 13.11.2023 arte.tv
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 21.11.2023
  • Folge 48 (30 Min.)
    Das Szene-Restaurant „Ha’achim“ ist nach den furchtbaren Terroranschlägen in Israel zur Community-Küche geworden. Das Restaurant war immer ein Treffpunkt für die regierungskritische Protestbewegung. Nur wenige Tage nach den Anschlägen kommen hier viele junge Menschen zusammen, um Essenspakete für die Opfer des Terrors, für Krankenhäuser, Kinder und Reservisten zu schnüren. Sie stehen noch unter dem Schock der Anschläge. Ein Teller Suppe kann auch ein Stück Heimat sein. Vor allem, wenn diese Heimat weit weg ist. Misha fand nach seiner riskanten Flucht aus Mariupol nach Berlin und wurde Koch bei „Monday Kitchen“. Seit einem Jahr lädt die ukrainische Gruppe in Berlin zu Essen, Kultur und Diskussion. In der Ukraine macht sich der Spitzenkoch Ievgen Klopotenko seit Jahren für die ukrainische Küche stark. Er hat es geschafft, dass die UNESCO Borschtsch zu ukrainischem Kulturerbe erklärt hat. In seinem Restaurant in Kyiv kocht er seinen besonderen Borschtsch und erzählt, warum Essen so wichtig für Kultur und Identität ist. Ernest Suleymanov ist Krimtatar und kennt Flucht und Vertreibung aus seiner Familiengeschichte. Unter Stalin wurden die Krimtataren beinahe vollständig nach Zentralasien deportiert. Mit der Besetzung der Krim durch Russland musste er mit seiner Frau erneut aus seiner Heimat fliehen. Jetzt betreibt er ein Restaurant in Warschau, hier können sie ihre Küche und ihre Kultur zelebrieren. Die ukrainische Flagge weht jeden Tag vor der Tür – denn sein Restaurant liegt direkt gegenüber der russischen Botschaft. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 21.11.2023 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 10.11.2023 ZDFmediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 14.11.2023
  • Folge 49 (30 Min.)
    Putin legt wenig Wert auf Menschenrechte. Noize MC prangert das schon lang in seinen Texten an und gilt deshalb als Staatsfeind. Masha Borzunova besucht sein Konzert in Berlin und erklärt, was seine Single „Swan Lake“ mit der Pressefreiheit in Russland zu tun hat. Der Krieg im Nahen Osten dominiert die Nachrichten – und Abed aus Berlin gerät mitten hinein. Der Uhrmacher Abed ist mit seiner Mutter nach Gaza gereist, um die Familie zu besuchen. Doch dann steckte er unfreiwillig fest. Für „Tracks East“ nimmt er die die Situation um sich herum mit seinem Handy auf, bevor ihm nach über einem Monat endlich die Ausreise gelingt. Nach monatelanger Blockade hat Aserbaidschan im September Bergkarabach angegriffen. Fast die gesamte Bevölkerung ist nach Armenien geflohen. Auch die junge Lehrerin Nina Shahverdyan. Sie erzählt von ihrer Vertreibung und dem Versuch, sich in Yerewan ein neues Leben aufzubauen. Anlässlich von 75 Jahren „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ durch die Vereinten Nationen blicken in dieser Folge von „Tracks East“ Pop-Artists aus aller Welt auf die Situation in ihren Ländern. (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 24.11.2023 arte.tv
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 28.11.2023
  • Folge 50 (13 Min.)
    Der Krieg im Nahen Osten dominiert die Nachrichten – und Abed Hassan aus Berlin gerät mitten hinein. Der Uhrmacher ist mit seiner Mutter nach Gaza gereist, um die Familie zu besuchen. Doch dann steckte er unfreiwillig fest. Für „Tracks East““ nimmt er die die Situation um sich herum mit seinem Handy auf, bevor ihm nach über einem Monat endlich die Ausreise gelingt. (Text: arte.tv)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 24.11.2023 arte.tv
  • Folge 51 (30 Min.)
    Eigentlich hatten mehr als tausend ausländische Unternehmen Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine medienwirksam verlassen. Doch die beliebten Luxuswaren aus dem Westen finden auch nach der Ausrufung des Boykotts ihren Weg nach Russland. Masha Borzunova trifft den investigativen Journalisten Sasha Atasuntsev. Seine Recherchen decken auf, wie ausländische Waren trotz Sanktionen nach Russland importiert werden können. Dazu gehört Rüstungstechnik genauso wie Designerkleidung. Findige Unternehmer schmuggeln Luxus-Produkte im großen Stil über die Grenze. Ein Insider verrät, wie das möglich ist. Wie sich in Russland mit der nationalistischen Stimmungslage und den die Freiheit einschränkenden Gesetzen ein Geschäft machen lässt, zeigt das Beispiel von Ekaterina Mizulina. Ihre Behörde, die „Liga des sicheren Internets“, zeigt „gesetzeswidrige“ Handlungen, darunter fällt auch seit November 2023 die LGBT-Bewegung, an und lässt sich dafür in sozialen Netzwerken feiern. Wo machen Russinnen und Russen Urlaub, wenn man an den üblichen Hotspots nicht mehr willkommen ist? Sie verreisen im eigenen Land und sorgen für einen Boom beim Binnentourismus. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 09.01.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 05.01.2024 arte.tv
  • Folge 52 (8 Min.)
    Anna aus Kyiv ist Ärztin. Als ihr Mann an die Front ging, eröffnete sie einen Sexshop. Ihre Ziele: sexuelle Aufklärung, Befreiung von Tabus und radikale Selbstfürsorge. Online bekommt sie dabei Gegenwind: Als Ärztin solle sie lieber verwundete Soldaten versorgen. Paare, die sich dank ihrer Toys auch in Kriegszeiten nah sind, sehen das aber anders. (Text: arte.tv)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 08.01.2024 arte.tv
  • Folge 53 (30 Min.)
    Farben, Muster und die Art, Mode zu tragen sagen oft mehr als tausend Worte. Mode ist heute mehr als nur sich anzuziehen. Über die Kleidung lässt sich an gesellschaftlichen Diskursen teilnehmen und Statements abgeben. „Tracks East“ ist in dieser Folge mittendrin, wenn es um die politische Macht der Mode geht! Der Krieg in der Ukraine hat eine Welle der Solidarität ausgelöst. Auf den Laufstegen der Welt trugen Models auffällig oft Blau und Gelb in Kombination. Die Kreationen ukrainischer Designerinnen und Designer rückten das Land in den Fokus der Modewelt und wurden für ihre Symbolkraft sowohl gefeiert als auch geächtet. Auch Stars bekundeten ihre Solidarität mit dem Tragen ukrainischer Symbole oder Labels. Ebenso aufgeladen ist wohl auch die Keffiyeh, das schwarz-weiß gemusterte Tuch, das vor allem als Symbol des palästinensischen Widerstands gilt. „Tracks East“ begegnet Modeschöpfern und Trägern und fragt: Wie wichtig sind Statements in der Mode? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 16.01.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 12.01.2024 arte.tv
  • Folge 54 (30 Min.)
    Wie hat sich Belarus seit den Protesten 2020 verändert? Die Proteste sind verstummt, die mediale Aufmerksamkeit verschwunden. Wenige Nachrichten dringen nach außen. Die Bevölkerung lebt immer noch in Angst, denn sie Geheimdienste werten mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz weiterhin Videomaterial aus und verhaften Protestierende von damals. „Tracks East“ wirft Licht auf ein Land im Schatten. Kein Künstler hat Lukaschenka so offen und mutig herausgefordert wie Ales Puschkin. Seinen Einsatz musste er mit seinem Leben bezahlen: im Juli 2023 starb Puschkin in einem Minsker Gefängnis. Der Autor Roman Schell erzählt die bewegende Geschichte des Künstlers und furchtlosen Regimegegners. Gleb Kowalski veranstaltete in Minsk während der Massenproteste beliebte und ausschweifende, queere Partys. Nach den Protesten war an eine Fortsetzung nicht zu denken. Heute lebt er im Exil in Berlin. Für „Tracks East“ hat er seine Freunde in Belarus gebeten, ihr aktuelles Leben anonym zu filmen und ein Update zur aktuellen Lage zu geben. Die Kulturjournalistin, DJ und Fotografin Ludmila Pogodina hat erfolgreich elf Jahre lang mit ihrem Kollektiv eine subkulturelle Partyreihe in Minsk veranstaltet. Mittlerweile sind alle in verschiedene Länder geflüchtet. Sie erzählt ihre Geschichte, die exemplarisch für die belarussische Kreativszene steht. Eine Gefängniserfahrung gehört seit den Massenverhaftungen 2020 zur Realität vieler junger Menschen in Belarus. So auch von der Design-Studentin Kasia Budzko. Im November 2020 wurde sie wegen der Teilnahme an einer Demonstration verhaftet. Im Gefängnis hat sie sich mit ihren Bildern und ihrem Tagebuch einen ganz eigenen Kosmos erschaffen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 23.01.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 18.01.2024 arte.tv
  • Folge 55 (30 Min.)
    Die schweren Angriffe der Terror-Gruppe Hamas und die Antwort Israels im Gaza-Streifen lassen die Situation im Nahen Osten eskalieren. Nur schwer ist vorstellbar, wie israelische Juden und Palästinenser den Schmerz der „anderen Seite“ nachempfinden können. Die Frage scheint Tabu, die Fronten verhärteter als zuvor. Doch es gibt auch Bewegungen, die den Hass überwinden wollen, in Deutschland wie in Israel, auf der Straße und im Club. „Das Nachtleben in Israel wird immer nationalistischer, die Songs immer militaristischer“ meinen Haim Vitali und Yochai Matos aus Tel Aviv. Sie wollen ein Gegengewicht schaffen: Mit ihrer Partyreihe „KOK SCHOK“ versuchen sie ihre Rolle als Partyveranstalter in Kriegszeiten zu finden. Solidaritätsveranstaltungen für die Hinterbliebenen des Hamas-Angriffs auf das Nova Festival gehören genauso dazu wie ihre „Let’s Meet“-Reihe, mit der sie einen Dialog zwischen jüdischer und palästinensischer Bevölkerung initiieren wollen. Die palästinensisch-israelische DJ Haya aus Haifa wiederum ist noch nicht bereit an die Decks zurückzukehren. Zu tief sitzt der Schmerz, zu stark die Anfeindungen aus dem Rest der israelischen Clubszene. In Deutschland rufen „Palestinians and Jews for Peace“ zum Frieden auf – in Israel sind „Standing Together“ die größte Gruppe, die für ein friedliches Zusammenleben und ein Ende der Gewalt auf die Straße gehen. Mit der „deutschen Staatsräson“ können sie wenig anfangen: „Es ist toll, dass wir einen Freund in Deutschland haben. Aber vielleicht ist es an der Zeit, ein paar Bedingungen an diese Freundschaft zu knüpfen.“ Im fernen Osten Russlands trifft Tracks East auf den Rapper Kirill Mesamed, der aus Birobidschan kommt – der Hauptstadt der Jüdischen Autonomen Republik – „Russlands kleines Israel“. Er zeigt uns das jüdische Erbe seiner Stadt und erzählt von seiner jüdischen Identität. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 30.01.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 26.01.2024 arte.tv
  • Folge 56 (30 Min.)
    Auf dem Cover des ukrainischen Playboys erschien im Sommer 2023 ein Model mit Augenklappe: Iryna Bilotserkovet, die unter Beschuss ein Auge verlor. Sie trägt auf dem Titelfoto ihre Augenbinde aus Metall wie ein Mode-Accessoire und posiert selbstbewusst für ein Magazin, das für makellose Frauenkörper steht. Ihre 20-jährige Freundin Anastasia Shestopal schaffte es mit einer Beinprothese als Model in eine Illustrierte. Die Ukraine ist ein traumatisiertes Land. Ein Großteil der Menschen ist mittlerweile innerlich oder äußerlich versehrt oder beides. Wie geht das Land mit dem Massentrauma um? Viele können oder wollen nach den Kriegserlebnissen nicht mehr in ihr altes Leben zurück. Das bringt mitunter die erstaunlichsten Wendungen: Bodan Bunchak hatte sich bereits als Künstler etabliert, nach einer Verwundung wurde er Militärpriester. Noch schwerer als körperliche Verletzungen heilt die Psyche. Alexandra Sergeevna, leidet trotz intensiver Psychotherapie nach ihrer Kriegsgefangenschaft unter Angstzuständen. Sie gehört zu zehntausenden traumatisierten Ukrainerinnen und Ukrainern. „Tracks East“ begleitet neue Therapiemethoden – wird die Ukraine international zum Vorreiter in der Traumabehandlung? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 06.02.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 02.02.2024 arte.tv
  • Folge 57 (30 Min.)
    Die Last der Geschichte lässt Kosovo und Serbien nicht los. Die Beziehungen sind auf einem Tiefpunkt. Kosovo ist zwar von mehr als 110 Ländern als Staat anerkannt, nicht aber von Serbien. Nach einem Truppenaufmarsch Serbiens an der Grenze und einem Überfall auf eine Polizeistation im Kosovo befürchtet die kosovarische Regierung eine Situation wie auf der Krim im Jahr 2014. Darunter leidet die junge Generation, die sich nach Normalität sehnt. Wer kann in diesem Konflikt etwas bewegen? Und gelingt das am besten von innen heraus oder aus der Ferne? In ihren Werken versuchen Kunstschaffende, Antworten zu finden. Die Erfahrungen des Krieges und die Suche nach neuen Verbindungen haben schon unzählige Leinwände, Theaterbühnen und Galerien gefüllt. Auch über 20 Jahre nach Ende der Kriege beschäftigen sie die Region. Die langsame Annäherung, die in den 2000ern Fortschritt nahm, ist in den letzten Jahren stagniert. Allerdings gibt es einen Lichtblick für die junge Generation im Kosovo: seit diesem Jahr gilt die Visaliberalisierung – und mit ihr verbindet sich die Hoffnung auf neue Möglichkeiten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 13.02.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 09.02.2024 arte.tv
  • Folge 58 (30 Min.)
    Sie erzählen, wie sich die Kampfhandlungen auf die Liebe und auf Karrieren, auf Familie und Lebenswege, auf die Künste und die Seele auswirkt. „Tracks East“ hat fast zwei Jahre lang Kunstschaffende und Kreative in der Ukraine und außerhalb begleitet, deren Leben sich von heute auf morgen komplett verändert hat. Aus diesem reichen Schatz an Geschichten und Bildern zeigt diese Sendung zum zweiten Jahrestag der russischen Invasion ein dichtes Kaleidoskop der Ereignisse. Die Popkultur hat sich radikal gewandelt: Popstars wie Jerry Hail werden zu Friedenbotschaftern. Im ersten Kriegswinter lernen Menschen in der Ukraine sich anzupassen. Videotagebücher bezeugen, wie trickreich sie den tagelangen Blackouts trotzten und wie sogar das Clubleben ohne Strom weitergeht. Die ukrainische Indie-Künstlerin Ingrid Kostenko erzählt von der Liebe im Krieg, ein Skater in Butscha von den Verbrechen, und eine Mutter macht sich auf, um ihren von den Russen verschleppten Sohn nach Hause zu holen. Der Blick geht auch nach Russland, wo anfänglicher Widerstand mehr und mehr mit drakonischen Strafen geahndet wird. Eine hochpersönliche Chronik, moderiert von der Ukrainerin Bella Khardartseva, die auch persönlich zurückblickt: „Trotz aller Grausamkeit: Der Krieg hat uns daran erinnert, wer wir wirklich sind.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 20.02.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 16.02.2024 arte.tv
  • Folge 59 (30 Min.)
    Während lange Zeit gefordert wurde, den Sport von politischer Einflussnahme freizuhalten, hat sich das Verhältnis von Sport und Politik in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Die Zulassung russischer und belarussischer Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris unter neutraler Flagge sorgt weiterhin für viel Unverständnis, vor allem in der Ukraine. Noch kurz vor Beginn des russischen Angriffskrieges hält der ukrainische Skeleton-Fahrer Vladyslav Heraskevych bei den Olympischen Winterspielen in Peking ein „No War In Ukraine“-Schild in die Kameras der internationalen Presse. „Tracks East“ trifft Vladyslav im Trainingslager am Königssee in Bayern. Die russische Tennisspielerin Daria Kasatkina weiß genau, dass sie privilegiert ist. Als Top-20-Spielerin der Weltrangliste reist sie zu den großen Turnieren rund um den Globus. Mit einem russischen Pass ist das aber heutzutage alles andere als leicht. Viel weiter östlich, in Kirgisistan, veranstalten Frauen in Kök-Tash jedes Jahr im Juli ein Fußballturnier. Männer dürfen nicht teilnehmen, nicht einmal als Zuschauer. Dabei können die Frauen sich sportlich betätigen, ohne beobachtet und verurteilt zu werden. Mädchen auf Skateboards sind ebenfalls eine seltene Erscheinung. In Jerusalem haben die Freundinnen Ma’ayan und Paola kurzerhand die Jerusalem Skater Girls gegründet. Das Konzept ist simpel: Wenn du ein Mädchen bist und skaten möchtest, bist du willkommen! Doch die Welt in Israel hat sich seit dem 7. Oktober verändert. Kann Skateboarden auch heute noch verbinden? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.02.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 23.02.2024 arte.tv
  • Folge 60 (30 Min.)
    Nach Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine haben Fast-Fashion-Ketten und Designermarken den russischen Markt demonstrativ verlassen. Darum fliegen nun immer mehr wohlhabende Russen zum Shoppen nach Dubai. „Tracks East“ taucht in die große russische Exil-Bubble in Dubai ein. In der zu Beginn des Ukraine-Krieges dem Erdboden gleichgemachten Hafenstadt Mariupol werden neue Wohnblöcke hochgezogen und russische Touristen sowie Einwanderer mit neuen Cafés und Spielplätzen angelockt. Die in Mariupol geborene „Tracks East“-Autorin Anna Zhukovets präsentiert die vielfältigen russischen Propagandamaßnahmen und erhält dank eines anonymen Bauarbeiters aus ihrer Heimat einen kritischen Einblick hinter die schönen, neuen Fassaden des schnellen Wiederaufbaus. Wohin reisen, wenn man als Mann das Land nicht verlassen darf? Transkarpatien, im Westen der Ukraine, hat sich zur Top-Destination für ukrainische Familien entwickelt. Naturliebhaber wie Oleg Grundig beobachten den Massenansturm mit Sorge: Mehr Menschen bedeuten auch mehr Geländewagen, Müll und eine neue Welle an Touristen. Albanien, fast 30 Jahre lang von der Außenwelt abgeschottet, ist heute im Massentourismus angekommen. Während Touristen in das Balkanland strömen, können sich viele Albaner das Leben dort nicht mehr leisten. Café-Betreiberin Uada erzählt von den ambivalenten Auswirkungen des neu eingekehrten Tourismus. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 05.03.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 01.03.2024 arte.tv
  • Folge 61 (30 Min.)
    Russinnen und Russen werden voraussichtlich am 17. März 2024 an die Wahlurnen gebeten. Die Präsidentschaftswahl in Russland steht an und der Gewinner wahrscheinlich schon fest. Doch im Kreml scheint man nervös zu sein: Russlands Präsident hat die Pressefreiheit vor den Wahlen noch stärker beschnitten. Nur noch Journalisten registrierter Medien sollen Zugang zu Wahllokalen und Sitzungen der Wahlkommission bekommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 12.03.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 08.03.2024 arte.tv
  • Folge 62 (30 Min.)
    Ständig steigende Preise, eine völlig korrupte Politik – und jetzt auch noch ein drohender Krieg an der südlichen Grenze zu Israel: Dass immer mehr junge Menschen versuchen, aus Libanon auszureisen, verwundert Yara Nammour nicht. Die Songwriterin und Sängerin der Band Easy Jane ist die Einzige, die trotz der desolaten Lage im Land geblieben ist. Sie betreibt eine Bar im hippen Viertel Mar-Mikhael. Auch in Argentinien gehört die Hyperinflation zum Alltag. Bevor das Empanada-Restaurant, in dem Paula Aparicio arbeitet, seine Türen öffnet, wird schnell noch das Preisschild angepasst. Paula Aparicio verdient sich ihre stetig steigende Miete in der Gastronomie in Buenos Aires’ Stadtmitte. Eigentlich ist sie Fotografin – den Traum, davon zu leben, hat sie längst aufgegeben. Sie zeigt ihre Bilder, während sie über die ständigen Veränderungen ihrer Heimat spricht – auch die sofort spürbaren Teuerungen nach den ersten Dekreten des neuen anarcho-kapitalistischen Präsidenten Javier Milei. Für den argentinischen Journalisten und Podcaster Nicolas Guthmann ist die Inflation nur ein Symptom eines grundlegenden Problems: Misswirtschaft der Politik in einem Land, das durch Rohstoffe und Lebensmittelproduktion eigentlich reich sein sollte. Das bekommen die Menschen täglich zu spüren. Wie heftig ist die Inflation wirklich, wie ist sie spürbar? Warum ist sie ausgerechnet in Argentinien so hoch? Was will die neue Regierung unter dem Marktradikalen Milei dagegen tun – und kann sie damit wirklich eine Besserung erzielen? Guthmann wünscht es sich, hat aber überwiegend Zweifel. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 19.03.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 15.03.2024 arte.tv
  • Folge 63 (30 Min.)
    Was gilt als schön und vor allem warum? In der Ukraine stößt der Trend rundum „Slavic Girls“ auf Unverständnis. Modebloggerin Yana verbindet damit Erinnerungen aus der Zeit der Sowjetunion und fühlt sich von der Nostalgie auf TikTok getriggert. Welchen Stellenwert die Sowjetsymbolik und das russische Bild der „schönen“ Frau heute hat, will Yana in der Kiewer Innenstadt herausfinden. Das Model Armine Harutyunyan wurde Opfer von Body-Shaming, weil sie keinem klassischen Schönheitsstandard entspricht. Sie nutzt die Aufmerksamkeit, die Stereotype aufzubrechen und für junge Armenierinnen ein Vorbild zu sein. Vor allem prominente Nasen nimmt sie dafür ins Visier. Es ist vor allem das Aussehen von Frauen, welches einem engen Korsett unterliegt. Seien es Schönheitstrends aus den sozialen Medien, die Kleiderordnung an Schulen oder das Aussehen von Models auf dem Catwalk. Dabei gab schon immer Menschen, die sich der Schönheitsnorm ihrer Zeit widersetzten und dadurch neuen Trends den Weg geebnet haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 26.03.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 22.03.2024 arte.tv
  • Folge 64 (30 Min.)
    Orbáns Fidesz-Partei hat in der Bevölkerung riesigen Rückhalt. Kann die Opposition dennoch einen Wandel hervorbringen? Muri Darida ist zu Besuch in Ungarn und geht der Frage nach, was Orbáns Anziehungskraft ausmacht. Denn die ist groß: Rechtspopulistische Influencer machen auf Social Media Stimmung für den illiberalen Kurs der Regierung und wollen damit gerade auch bei jungen Menschen punkten. Doch Ungarns Gesellschaft ist gespalten. Viele wehren sich gegen den antidemokratischen Kurs der Regierung. Oppositionelle Medien wie die YouTube-Plattform Partizán geben gegenüber der Übermacht der Fidesz-Propaganda nicht klein bei. Gerade die linke, queere alternative Kulturszene wird von Orbáns autoritärer Politik in ihrer Existenz bedroht. Die Arbeiten von Künstler Gideon Horváth wurden wiederholt zensiert – weil sie heteronormativen Idealen nicht entsprechen. In staatlich finanzierten Galerien ist seine Kunstfreiheit eingeschränkt. Deshalb veranstaltet Gideon seine Ausstellungen jetzt selbst. Auch die alternative Techno-Szene sieht sich Verdrängung ausgesetzt. DJ Kali ist Teil eines feministischen Partykollektivs. Sie kämpft für Freiräume – und gegen die Angst und die Wut angesichts der Regierungspolitik. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 02.04.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 29.03.2024 arte.tv
  • Folge 65 (30 Min.)
    In Soweto, einem Township von Johannesburg, trifft „Tracks East“ den Musiker LeeCore. Er gehört zur Generation „Born Free“ und versucht, mit dem Musikstil Amapiano seinen Weg nach oben zu erkämpfen. Amapiano ist eine Mischung aus Hip-Hop, House und traditioneller südafrikanischer Musik und prägt die junge Generation Südafrikas. Weiter im Süden des Landes, in Kapstadt, besucht „Tracks East“ die Bridges Academy, die ebenfalls in einem Township liegt. Die Schule ermöglicht jungen Menschen aus der Umgebung eine Ausbildung in elektronischer Musik und Entrepreneurship. Musik als Traumabewältigung und als Chance auf ein besseres Leben stehen dabei im Vordergrund. Die Musik ist auch für den kenianischen Musiker Martin Kanja eine treibende Kraft und Lebenselixier. Er beschäftigt sich in seinem Heavy-Metal-Projekt „Lord Spikeheart“ mit der Religion des Landes. Denn das Christentum ist Teil des kolonialen Erbes. Seine düstere Musik steht auch im krassen Gegensatz zum konservativen Lebensstil in Uganda, dem Land, in dem er seit einigen Jahren lebt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 09.04.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 05.04.2024 arte.tv
  • Folge 66 (30 Min.)
    Nach dem Tod von Alexei Nawalny fürchten nun auch andere ehemalige Mitarbeiter von seiner Antikorruptionsstiftung Putins Rache. Viele sind bereits ins Ausland gegangen. Nikolai Lyaskin lässt sich von den Drohungen nicht abschrecken und bleibt in Russland aktiv. Er spricht über die Gefahr, in der sich andere politische Häftlinge befinden und über die Zukunft Russlands ohne Nawalny. Die Repression richtet sich auch zunehmend über die Grenzen von Russland hinaus. Das Außenministerium verfolgt jetzt auch Kulturschaffende im Ausland, die „es vermeiden, im Krieg Partei zu ergreifen“. Das hat die russische Band BI-2 in Thailand zu spüren bekommen, als sie nach einem Auftritt tagelang in Abschiebehaft saß. Wie die Geschichte ausging, erzählt die Band bei „Tracks East“. Eine Schmutzkampagne des russischen Machtapparats hat auch das Leben von „Tracks East“ Autor Nikita umgekrempelt. Ein Beispiel, wie sich der Kreml und seine Anhänger an Journalisten rächen, die sich der Wahrheit verpflichtet fühlen. Präsentiert wird die Sendung von der ehemalige TV Rain Journalistin Marfa Smirnova, die in Georgien arbeitet: „Aus der Ferne sind wir gezwungen, auf diejenigen zu blicken, die geblieben sind, und auf diejenigen, die nicht einverstanden sind. Putin verzeiht ihnen ihren Verrat nicht.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 16.04.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 12.04.2024 arte.tv

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