Dokumentation in 10 Teilen, Folge 1–10

  • Folge 1
    Die Route beginnt in Galizien, im „Land am Ende der Welt“, wie es die Römer nannten.
    Galizien hat 1.600 Kilometer Küste, rau, zerklüftet und immer grün. Vor rund zweieinhalbtausend Jahren haben hier Kelten gesiedelt. Carlos Nunez wird „neuer König der Kelten“ genannt. Er ist ein Popstar am Dudelsack und betreibt mit seinem Bruder ein Musikstudio. Die beiden wollen Brücken schlagen zwischen verschiedenen Stilrichtungen. Böse Geister, Druiden, Hexen und viele alte Rituale – auf die Frage: „Gibt es das?“, antwortet der Galizier: „Kann sein“ – und handelt danach. Nicht wenige nennen Florinda Rodriguez eine Hexe, aber sie ist eine Heilerin und arbeitet mit Amuletten und Kräutern.
    Das hat sie von ihrer Mutter gelernt und gibt das Wissen auch an ihre Tochter und Enkelinnen weiter. Santiago de Compostela ist einer der wichtigsten Wallfahrtsorte der Christenheit. Ein Highlight für jeden Pilger ist der „botafumeiro“, ein gewaltiger Weihrauchkessel, der an Sonn- und Feiertagen durch die Kathedrale schwingt. Die erschöpften Pilger wissen es zu danken. Seit fast 2.000 Jahren weist der Herkulesturm in La Coruna den Seeleuten ihren Weg: Er ist der älteste noch aktive Leuchtturm der Welt und seit 2009 Weltkulturerbe der UNESCO.
    Der Turm ist das Wahrzeichen Galiziens. Beim Tankerunglück der „Prestige“ im November 2003 an der Costa da Morte liefen 60.000 Liter hochgiftiges Schweröl aus und verseuchten fast die gesamte Küste. Diese Katastrophe veränderte das Leben aller ansässigen Fischer. Die Folgen sind leider immer noch spürbar. Im Fischerort O Grove stehen jeden Morgen viele der Bewohnerinnen bis zu den Hüften im Wasser und ernten Herz- und Venusmuscheln, die hier gezüchtet werden.
    Sie bringen ein wenig Geld, das dringend zur Unterstützung der Familie gebraucht wird. Nicht weit entfernt liegen die Gebirgsketten Galiziens. Hier leben Wildpferde. Das ganze Jahr lässt man sie in Ruhe, aber zur „rapa das bestas“, dem „Scheren der Bestien“ und ihrer Kennzeichnung, werden sie zusammengetrieben. Das ist ein großes Spektakel für Jung und Alt. Am Tag darauf haben die Pferde ihre Freiheit bis zur nächsten Rapa zurück. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.03.2012arte
  • Folge 2
    Die zweite Folge macht einen Abstecher nach Portugal an die Costa Verde.
    Romantische Gebirgslandschaften, saftige Wiesen und immer wieder Weinberge – der Norden gilt als der „Garten“ Portugals. In den Flusstälern des Douro wachsen die Trauben für den berühmtesten Wein Portugals, den Port. Niepoort produziert einen der feinsten Portweine, ein Familienbetrieb in fünfter Generation, ganz der Tradition verpflichtet. Peneda-Gerês ist der einzige Nationalpark des Landes. Hier hat der iberische Wolf eines seiner letzten Refugien. Die „Grupo Lobo“ ist eine Organisation zum Schutz der Wölfe. 200 bis 400 Tiere soll es noch in Portugal geben.
    Ganz genau bestimmen kann man ihre Zahl nicht. An den Uferhängen des Côa fand man 1992 durch Zufall Tausende prähistorische Felszeichnungen. Mehr als 25.000 Jahre sind manche dieser Kunstwerke alt, heute ein Weltkulturerbe der UNESCO. Guarda, Portugals höchst gelegene Stadt, liegt nur 40 Kilometer von der spanischen Grenze entfernt. An der Kathedrale gibt es ein bemerkenswertes Detail: Fast versteckt zeigt ein steinernes, entblößtes Hinterteil in Richtung Spanien. Und ein junger Künstler weiß dies zu vermarkten. In Porto lebt der berühmte Architekt Alvaro Siza Vieira.
    Mit seinen fast 80 Jahren arbeitet er immer noch täglich. Die schlichte und klare Modernität seiner Architektur steht in deutlichem Kontrast zur barocken Pracht in Portos Altstadt und ergänzt sie trotzdem beeindruckend. Fado ist jene Musik, die die Saudade, die melancholische Ader der Portugiesen, zum Ausdruck bringt. Mara ist erst elf Jahre alt und ein großes Gesangstalent. Sie hat sich Amália Rodrigues zum Vorbild genommen und beherrscht fast deren ganzes Repertoire. Vor ihren Auftritten ist sie immer nervös, doch wenn sie dann singt, ist sie in ihrem Element. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.03.2012arte
  • Folge 3
    Auch die dritte Folge erkundet Portugal. Es geht die Küste entlang in Richtung Lissabon.
    Die Küste Portugals – 850 Kilometer Sandstrand und raue Klippen. Auf sieben Hügeln erhebt sich die Hauptstadt am Ufer des Tejo. Noch bevor Lissabon erwacht, sind die Muschelfischer auf dem Wasser und müssen ihre Muskeln einsetzen, denn Maschinen darf man nur draußen auf dem Meer benutzen. Eine schonende Fangmethode, die den Bestand der Venusmuscheln sichern soll. Überall in der Stadt sind die Fassaden mit kunstvollen Keramikfliesen, den sogenannten Azulejos, verziert. Die meisten von ihnen sind handbemalt, ein Markenzeichen Portugals. Im Nationalpalast von Sintra stammen die ältesten Fliesen aus dem 15. Jahrhundert. Isabel Colher hat sich auf die Restaurierung spezialisiert, eine Arbeit, die sie noch Jahrzehnte beschäftigen wird.
    Die kleine Stadt Vila Franca de Xira ist das Zentrum der regionalen Pferde- und Rinderzucht und eine Hochburg des Stierkampfes. In Portugal werden die Stiere nicht in der Arena getötet. Lange überleben sie allerdings auch nicht. Fatima ist einer der wichtigsten Wallfahrtsorte der katholischen Kirche. Bis zu 200.000 Pilger können sich dort auf dem größten Kirchplatz der Welt versammeln. Im Flussdelta des Sado gibt es freilebende Delfine, deren gefährdete Population von Meeresbiologen überwacht wird. Die Überlebenschancen der Tiere sind recht gut, seit das Mündungsgebiet unter Naturschutz steht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.03.2012arte
  • Folge 4
    Der vierte Teil der Reihe besucht das Alentejo, die größte Region Portugals.
    Das Alentejo ist die größte und am dünnsten besiedelte Region Portugals. Attraktionen sind die Felsenküste und die menschenleeren langen Sandstrände, die Blütenpracht im Frühling, die verdorrte Steppe im Sommer. Noch immer gilt die Region aber als das Armenhaus des Landes. Viele Volkslieder handeln von der Mühsal der Arbeit dort. Im 18. Jahrhundert gründete der portugiesische König João V. das Gestüt Alter do Chao. Hier werden Lusitanos gezüchtet, eine der ältesten Pferderassen in Europa. 10.000 dieser edlen Tiere gibt es inzwischen weltweit. Barrancos liegt an der Grenze zu Spanien. Hier wird der „porco alentejano“ gezüchtet, das schwarze Schwein.
    Den Tieren verdanken Portugal und Spanien eine ihrer größten kulinarischen Spezialitäten: den iberischen Eichelschinken. Ein Besuch führt zu einer Schweinezucht mit 20.000 Tieren, die im Freien leben. Während der dreimonatigen Mast frisst jedes von ihnen bis zu zehn Kilo Eicheln und nimmt dabei mindestens ein Kilo pro Tag zu. Bis die Schinken verkauft werden können, vergehen allerdings über drei Jahre. In Montemor-o-Novo findet allwöchentlich die größte Viehauktion des Landes statt. 17 Jahre ist Jorge schon Auktionator in Teilzeit, einmal die Woche. An den vier anderen Tagen betreut er den Fuhrpark eines Ministeriums in Lissabon.
    Die Reise geht weiter über Évora mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten nach Mértola am Rio Guadiana. Auf einem Hügel steht ein ehemaliges Kloster, das heute eine Pension ist, in der zumeist Künstler wohnen. Geraldine Zwanikken führt auf dem Gelände aber noch eine zweite Pension – für Vögel. Der Rötelfalke verdankt ihr und ihrem verstorbenen Mann das Überleben im Alentejo. Auch für Geraldines Sohn Christiaan spielen Vögel eine wichtige Rolle. Er stellt kinetische Skulpturen dar und ist damit weit über die Grenzen hinaus bekanntgeworden. Zurück geht die Reise entlang der atemberaubenden Küste des Alentejo. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.03.2012arte
  • Folge 5
    Der fünfte Teil de Reihe führt an die Felsenküste der Algarve.
    Die Felsenküste der Algarve: Das sind steil abfallende Kliffs vor blaugrünem Meer. Während die Touristen in den Süden strömen, sind die Steilküsten der Westalgarve noch sehr ursprünglich. Das Meer vor Vale do Bispo ist ein bevorzugtes Surfrevier, aber auch ein gefährlicher „Arbeitsplatz“. Hier werden die köstlichen Percebes gepflückt, die seltenen Entenmuscheln, die eigentlich Krebse sind. Nicht weit vom Leuchtturm am Cabo de Sao Vicente gibt es Bratwurst. Seit 1996 verkauft Wolfgang Bald mit seinem Team Nürnberger und Thüringer Würste vor allem an deutsche Touristen – ein lohnendes Geschäft.
    Die Portugiesen haben eine Vorliebe für Süßes, Mandeln, Feigen, Johannisbrot, Marzipan, und wir schauen einigen Kalorienzauberern über die Schulter. Zwischen Lagos und Faro, an der südlichen Algarve, findet man Yachthäfen, Golfplätze, Bettenburgen und Partymeilen. Im Hinterland bestimmt jedoch die Landwirtschaft das Leben. Manuel João Fortes ist Korkschäler, seit 40 Jahren. Er braucht nur eine halbe Stunde für einen ganzen Baum.
    Das Naturprodukt verschließt nicht nur Weinflaschen, es wird auch als Dämmstoff und Bodenbelag genutzt oder für modische Accessoires. Das Naturschutzgebiet Ria Formosa gilt als Brutstätte und Zufluchtsort unzähliger Vogelarten. Hier wird aber auch traditionell Meersalz gewonnen. Der Trend zur bewussten Ernährung brachte neuen Aufschwung für die Salzgärten. Flor do Sal wird in viele Länder exportiert. Carla und Sonia Peralta sind Hundenärrinnen. Vor allem der portugiesische Wasserhund hat es ihnen angetan.
    Seit einer dieser gar nicht mehr sehr schwimmfreudigen Hunde „First dog“ in den USA ist, blüht das Geschäft mit der Aufzucht. Früher halfen die Hunde den Fischern bei der Arbeit. Carla und Sonia bemühen sich, dass die Vorzüge dieser Rasse nicht verloren gehen. Die Reise endet in Tavira. Dort werden Tintenfische mit Tonkrügen gefangen. Der Krug wird mit einem Seil ins Wasser gelassen. Die Wärme des Tons zieht die Tintenfische an, sie schwimmen hinein und können mühelos samt Krug aus dem Wasser gezogen werden: eine geradezu beschauliche Art des Fischfangs. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.03.2012arte
  • Folge 6
    Der sechste Teil der Reihe führt von der portugiesisch-spanischen Grenze im Süden der Iberischen Halbinsel die spanische Küste entlang bis nach Gibraltar.
    Der Fluss Guadiana bildet den südlichen Grenzabschnitt zwischen Portugal und Spanien. Gleich hinter der Grenze erstrecken sich auf spanischer Seite endlose Plantagen mit Oliven, Zitrusfrüchten und vor allem Erdbeeren, die dort zum Teil illegal angepflanzt werden. Das ist nicht unproblematisch, denn Wasser für die durstigen Beeren ist knapp in Andalusien, betont Felipe Fuentelsaz, der das ökologische Gleichgewicht dadurch in Gefahr sieht. Im Nationalpark Donana hat der selten gewordene Luchs noch ein geschütztes Refugium. Ziel der hier arbeitenden Biologen ist die Verbreitung des Luchses in ausgewählten Regionen auf der gesamten Iberischen Halbinsel.
    Doch eine Auswilderung kann nur gelingen, wenn die Raubkatzen genügend Nahrung finden, zum Beispiel Kaninchen. Die Reise geht weiter nach Sevilla. In der Stadt gibt es immer etwas zu feiern und dazu isst man hier gerne Tapas und hört den Flamencosängern zu. Cheito ist einer von ihnen. Er ist Roma, oder wie man in Sevilla sagt, ein „Gitano“. Cheito ist mit seiner Musik weit mehr als eine lokale Berühmtheit. Weiter geht es Richtung Gibraltar. Vor der andalusischen Stadt Tarifa treffen der Atlantik und das Mittelmeer aufeinander.
    Die permanent wehenden Winde bieten Wind- und Kitesurfern ideale Bedingungen. Vor der Küste lassen sich häufig Wale und Delfine beobachten. Die Schweizerin Katharina Heyer hat hier eine Stiftung gegründet, die die Meeressäuger erforscht und schützt. Finanziert wird dieser Einsatz nicht zuletzt durch die zahlreichen, neugierigen Touristen. Die besuchen anschließend in Gibraltar, das – nicht unumstritten – zu Großbritannien gehört, häufig den „Upper Rock“, die Heimat der einzig freilebenden Affen in Europa. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.01.2013Phoenix
  • Folge 7
    Die siebte Etappe der Reise führt durch Andalusien über das berühmte Granada bis in die Sierra Maestra.
    Schon vor 6.000 Jahren wurden im Süden Andalusiens die ersten Olivenbäume gepflanzt. Fast jedes Dorf beginnt die Ernte mit einer Fiesta. In Jaén herrscht dann vier Tage lang Ausnahmezustand. Dort, wo die Olivenhaine aufhören, beginnt das Biosphärenreservat Sierra de Cazorla. In dieser Region wird der „Knochenbrecher“ wieder gezüchtet und ausgewildert. Das Tier mit dem seltsamen Namen ist ein Geier. Er lässt die Knochen von verendeten Tieren hoch aus der Luft auf Felsen fallen. Aus den Splittern kann er sich dann leicht das Mark herausholen. Die Reise führt weiter nach Granada. Hier steht ein Besuch beim Chefhistoriker Ramon Rubio und „seiner“ Alhambra auf dem Programm. Seit 20 Jahren begleitet er die Restaurierungsarbeiten und entwickelt ständig neue Methoden zur Erforschung historischer Baumaterialien.
    Er kennt jeden Stein der Festung. In Granada ist auch der Gitarrenbau zu Hause. Handgefertigt in den kleinen Werkstätten, die oft nicht größer sind als eine Garage, warten die erlesenen Stücke auf Kunden. Bestenfalls kommen sie beim Flamenco zum Einsatz. Hinter Granada erhebt sich die Sierra Maestra. In Trevélez leben fast alle Einwohner von der Produktion des berühmten Serrano-Schinkens. Tausende von Keulen werden hier verarbeitet. Sie bekommen übrigens immer einen Namen und einen Paten – das wäre woanders undenkbar. Zum Abschluss der Etappe gibt es noch einen Stierkampf – immer noch unmöglich, den Andalusiern dieses Spektakel zu verbieten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.01.2013Phoenix
  • Folge 8
    Der achte Teil der Reiseroute führt die Costa Blanca entlang und besucht unter anderem die Städte Almeria und Valencia.
    Die Sierra Nevada ist das karge und fast abweisende Hinterland von Spaniens Sonnenküsten. Sie ist der richtige Ort für Männer, die gerne Cowboy spielen. Und so diente die Landschaft auch Steven Spielberg, Sergio Leone und Clint Eastwood schon als Filmkulisse. Heute lassen sich hier Touristen mit Stunt-Shows unterhalten. Hinter den staubigen Kulissen ist das Land sehr fruchtbar. Der Ökobauer Justo Sanchez versucht hier, seine Kollegen und Kunden auf dem Markt von seinen Visionen einer nachhaltigen und umweltbewussten Landwirtschaft zu überzeugen. Entlang der Costa Brava führt ein Bummelzug in die Vergangenheit.
    Eine Historikerin begleitet die Reisenden nach Vallarta. Dort ritzten bereits in der Steinzeit Menschen ihre Geschichten in die Felsen. In unmittelbarer Nähe am Strand finden sich dann allerdings Hochhäuser so weit das Auge reicht. Auf einer Hochebene liegt Bullas, eines der kleinsten Weinanbaugebiete Spaniens. Hier wächst eine besondere Traube, die rote Monastrell. Aus ihr werden schwere Weine gekeltert, die sich lange lagern lassen. Es folgt ein Abstecher nach Valencia. In der gesamten Region liebt man die Paella.
    So ist Gemma mit ihrem Lkw und der Riesenpfanne immer unterwegs, um große Gesellschaften und Volksfeste mit dem Traditionsessen zu erfreuen. In Valencia befindet sich das Oceanografic, Europas größtes begehbares Aquarium. Chefveterinär Daniel Garcia betreut auch das Schutz- und Pflegeprogramm für Meeresschildkröten. Den Abschluss der Reiseetappe bildet das Frühlingsfest in Valencia mit seinen Fallas, den haushohen Skulpturen aus Pappmaché, die schon mal 100.000 Euro kosten dürfen. Diese werden trotzdem alle gegen Mitternacht zu Ehren des heiligen Josef verbrannt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.01.2013Phoenix
  • Folge 9
    Die neunte Etappe der Reise rund um die Iberische Halbinsel führt an die Costa Brava und in die katalanische Hauptstadt Barcelona.
    Der Duft von Orangen liegt in der Luft. Ein halbes Jahr lang – von Oktober bis März – ist in Katalonien Erntezeit für die Südfrüchte. Spanien ist Europas größter Orangenproduzent. Jimmy Boyd arbeitet allerdings mit den Blüten. Jedes Jahr kreiert er einen neuen Duft für sein Familienunternehmen. In Tarragona ist eine eindrucksvolle Tradition Kataloniens lebendig, der Bau menschlicher Pyramiden, die manchmal bis zu 14 Meter hoch werden. Das bedeutet Schwerstarbeit vor allem für die „Untermänner“. In Barcelona erklärt Jordi Bonet die Sagrada Familia, das noch immer unvollendete Meisterwerk Antonio Gaudís.
    Bonets Vater war selbst noch Assistent des berühmten Architekten. Auf der Rambla, Barcelonas belebtem Prachtboulevard, stehen menschliche Statuen, die Künstler mit viel Aufwand kreieren, um die Vorbeiflanierenden zu erfreuen – oder auch zu erschrecken. Außerdem steht der Besuch in einer Schokoladenmanufaktur an. Der Ausflug an die Costa Brava bietet eine Fahrt mit emsigen Fischern aufs Meer und einen Besuch im Naturpark Aiguamolls de L’Empordà. Zum Schluss geht es nach Figueras und Cadaqués – auf den Spuren des großen Malers Salvador Dalí. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.01.2013Phoenix
  • Folge 10
    Die letzte Folge führt in Spaniens Norden, unter anderem ins Land der Basken.
    Das Land der Basken ist eine Region mit einer eigenen Geschichte, einer eigenen Sprache und einer eigenen Sportart: dem Pelota. Die Spieler brauchen keinen Schläger, um den Hartgummiball zu schlagen, sie benutzen ihre Hand – eine schmerz- und ehrenhafte Angelegenheit. Pelota ist Volkssport im Baskenland und so populär wie Fußball. San Sebastián ist ein elegantes Seebad an der Atlantikküste mit einem Traumstrand und ein Mekka für Feinschmecker. Hier gibt es die höchste Michelin-Stern-Dichte der Welt. Daneben gibt es etwa einhundert gastronomische Gesellschaften, alles reine Männerbünde – hier trifft man sich in der clubeigenen Küche zum gemeinsamen Genuss.
    Frauen werden inzwischen allerdings als Gäste geduldet. Ein „Märchenwald“ steht nahe der Stadt Guernica, bestehend aus etwa 400 bemalten Bäumen, wie Totempfähle. Es ist das Werk des Malers Agustín Ibarrola. Vor einigen Jahren gab es noch doppelt so viele Bäume. Aber ein großer Teil davon wurden gefällt oder Opfer von Vandalismus. Als Täter gelten fanatische ETA-Anhänger. Ibarrola ist Mitbegründer einer Anti-ETA-Bewegung. Noch heute wird er bedroht und kann sein Haus nur mit Leibwächtern verlassen.
    Der Nationalpark Picos de Europa ist das größte Naturschutzgebiet Spaniens. Es erstreckt sich von Kantabrien bis nach Asturien. Die Herreros stellen dort Blauschimmelkäse aus Ziegenmilch her. Ihr Dorf liegt 700 Meter hoch, hat 60 Einwohner und eine Höhle mit perfekten Bedingungen für das Wachstum des blauen Edelschimmels. Er gibt dem Käse sein unverwechselbares Aroma. Was das Guggenheim-Museum für Bilbao ist, soll das Centro Niemeyer für Avilés sein. Es ist ein Kulturzentrum für Konzerte, Ausstellungen, Theater und kulinarische Blind Dates.
    Im Restaurant gibt es nur einen Tisch für zwölf Personen. Die Gäste kennen sich nicht, sie haben den Tisch im Internet gebucht und werden von prominenten Gastköchen verwöhnt. Alfonso Hartasanchez ist Mitbegründer der Tierschutzorganisation FAPAS. Im Naturpark Somiedo kümmert er sich um die Braunbärenpopulation. Zudem wurde ein Gehege eingerichtet zur Betreuung von verletzten oder verlassenen jungen Tieren. Sie können nicht wieder ausgewildert werden, denn sie haben sich schnell an die Menschen gewöhnt und würden ihnen ohne Scheu in freier Wildbahn zu nahe kommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.01.2013Phoenix

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