Zwischen Ost- und Westeuropa liegt Ungarn – ein Land, das ebenso wie seine Zirkuskultur vielfältig und einzigartig ist. In der Manege vermischen sich uralte Reitertraditionen mit hohem technischem Anspruch aus Sowjetzeiten. Sarah Schwarz trifft Jozsef Richter, der zur achten Generation des ungarischen Zirkus gehört. Mit gerade mal 23 Jahren ist er Direktor des ungarischen Nationalzirkus. Dort gebührt die größte Ehre dem Pferd. Pferde spielen in der ungarischen Kultur eine wichtige Rolle, und die innige Verbindung zwischen Pferd und Reiter hat Eingang in eine weltweit gespielte Zirkusnummer
gefunden: die „Ungarische Post“, bei der ein Reiter zeitgleich auf dem Rücken zweier Pferde steht. Um den Ursprüngen dieses Kunststücks auf den Grund zu gehen, fährt Sarah Schwarz in den Nordosten des Landes, in die Weiten der ungarischen Puszta. In dieser wüstenartigen Hochebene leben die „Csikós“ genannten Pferdehirten, die zugleich herausragende Reiter sind. Sarah Schwarz entdeckt dort die in der bewegten Geschichte begründete Melancholie des ungarischen Zirkus, aber auch eine in den leidenschaftlichen Tänzen und Gesängen mitschwingende Euphorie. (Text: arte)