Welche besonderen Fähigkeiten besitzt jemand, den wir als intelligent bezeichnen? Denkt er besonders schnell und analytisch und ist er ein guter Problemlöser? Oder ist er außergewöhnlich kreativ, bereit, Denkmuster zu verlassen und eine „Vogelperspektive“ einzunehmen? Seit Jahrhunderten setzen wir auf den Begriff der Intelligenz, wenn es um die Befähigung zum Erfolg und die Zulassung zu Spitzenjobs geht. Unser Schulsystem ist darauf ausgerichtet, Menschen nach ihrer Intelligenz auszubilden und diese zu entwickeln. Höhere Bildungsabschlüsse werden mit höherer Intelligenz gleichgesetzt. Akademiker stehen im gesellschaftlichen Ansehen ganz oben. Doch sind Gebildete immer auch die
Intelligenteren? Ist Intelligenz der Garant für Erfolg? Gibt es für Intelligenz überhaupt eine verbindliche Definition? Im Gegensatz zur Intelligenzfixiertheit betonen vor allem Kinder- und Jugendpsychologen die Bedeutung von „Charakter“ und „Charakterbildung“ als Gegenentwurf. Der aristotelische Begriff beinhaltet neben einer umfassenden Bildung auch eine moralische Dimension gerade dann, wenn es um den Umgang mit eigenem Können geht. Die Gesprächsrunde „scobel“ diskutiert die Frage: Was bedeutet Charakter und in wie weit ist er überhaupt „erzieh- und bildbar“? 3sat setzt die Themenwoche „Mythos Intelligenz“ um 22:25 Uhr mit dem Spielfilm „Vitus“ mit Bruno Ganz fort. (Text: 3sat)