Spezialfolgen

  • Welterbe Arabien

    315 Min.
    Die Denkmäler des UNESCO Weltkulturerbes spiegeln die reiche Geschichte der arabischen Staaten, ihre Kultur und ihre Schönheit. 3sat geht auf eine fünfstündige Filmreise. Sie beginnt in Marokko. Wer die Altstadt von Fes betritt, fühlt sich in die Zeit der Geschichten aus 1001 Nacht zurückversetzt. Handwerk und Handel machten Fes zu einer blühenden Stadt. Bis heute ist Fes die kulturelle und geistige Hauptstadt Marokkos. Marrakesch gilt als die schönste Stadt Marokkos. Im Zentrum der Altstadt liegt die Djemaa el Fna.
    Noch am Anfang dieses Jahrhunderts wurden hier die Köpfe der Hingerichteten zur Schau gestellt. Heute wartet der Platz der Gehenkten mit anderen Vergnügungen auf. Frühmorgens dient er als Markt. Den Gauklern und Artisten bietet er tagsüber eine Arena und abends wird er zum riesigen Freiluftrestaurant. Essaouira, das bis 1956 Mogador hieß, war und ist eine weltoffene Stadt. Bis 1912 der einzige marokkanische Hafen, der mehr exportierte als er importierte – dann lief ihm Casablanca den Rang ab.
    Geblieben ist die Architektur der Medina, eine Melange aus islamischer, spanischer und europäischer Baukunst, ebenso schön wie gefährdet. Kairouan in Tunesien ist die vierte heilige Stätte des Islams nach Mekka, Medina und Jerusalem. Nahezu unbemerkt vom Touristentrubel trotzt Kairouan der Moderne. Hier lebt man im Rhythmus des Islams. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein in den verwinkelten Souks, im Labyrinth der Gassen und Gänge. Ein jeder, der in dieser Region einst nach Macht strebte, buhlte um die tunesische Hafenstadt Sousse.
    In ihrer fast dreitausendjährigen Geschichte gehörte sie allen einmal – Phöniziern, Römern, Byzantiniern, Arabern, Türken und Europäern. Ihr jetziges Gesicht erhielt sie im 9. Jahrhundert, als sie im Auftrag des Herrschers von Bagdad zum Islam bekehrt wurde. Vom 12. bis 16. Jahrhundert galt Tunis als eine der größten und reichsten Städte der islamischen Welt. Paläste, Moscheen, Mausoleen, Wohnhäuser, Märkte unter Arkaden zeugen noch heute von einer großen Vergangenheit.
    Eine Oase am Dreiländereck zu Algerien und Tunesien in der libyschen Sahara ist Ghadames. Hier kreuzten sich einst fünf Karawanenwege. Heute leben die Menschen in der Neustadt, die in den 1970er Jahren von der Regierung bereitgestellt wurde. Allerdings pflegen sie noch ihre Wohnungen in der alten Lehmstadt. „Wer Kairo nicht gesehen hat, hat die Welt nicht gesehen. Ihre Erde ist aus Gold, ihr Nil ist ein Wunder, ihre Frauen sind wie schwarzäugige Jungfrauen aus dem Paradies, ihre Häuser sind Paläste, ihre Luft ist weich und duftend wie Aloeholz.
    Und wie könnte Kairo anders sein, ist es doch die Mutter der Welt.“ So steht es in den Geschichten aus 1001 Nacht geschrieben. Die Stadt ist so alt wie ihre Geschichten. Von den über 500 Moscheen stammen einige noch aus dem 9. und 10. Jahrhundert. Gegenüber der Millionenstadt erheben sich die berühmtesten Pyramiden der Welt, darunter die herausragenden Cheops-, Chefren-, und Mykerionos Pyramiden, die Grabstätten der gleichnamigen Pharaonen.
    Als Ägypten um 2.900 v. Christus zu einem Großreich vereinigt wurde, wählten die Pharaonen das im südlichen Nildelta gelegene Memphis als Hauptstadt. Die Epoche der Pyramidenbauten, die im Alten Reich einsetzte, fand ihren Höhepunkt schließlich in den großen Pyramiden von Giseh, der Stadt der Toten, heute ein Vorort Kairos. Die Königsstadt Theben, am Ostufer des Nils gelegen, beherrschte vier Jahrhunderte lang Ägypten und war zeitweilig Zentrum des östlichen Mittelmeerraumes.
    Seine Blütezeit erlebte Theben – so haben es die Griechen genannt im Neuen Reich während der 18. Dynastie, deren Pharaonen ihren unermesslichen Reichtum zur Verschönerung ihrer Residenz verschwendeten. Im Alten Testament wird erzählt, dass Mose auf dem Berg Sinai die zehn Gebote erhielt. An seinem Fuß liegt das Katherinakloster, ein griechisch-orthodoxes Zentrum, das seit dem 6. Jahrhundert besteht. Mohammed, arabische Kalifen, türkische Sultane und Napoleon, die ägyptischen Könige und
    die heutigen Staatspräsidenten – alle stellen das Kloster unter ihren Schutz und bewahren es so vor Plünderung und Zerstörung.
    Vom dritten Jahrhundert vor Christus bis zur Übernahme durch das Römische Imperium im Jahre 106 unserer Zeitrechnung war Petra das Zentrum eines mächtigen Stammes im vorderen Orient, der Nabatäer. „Fels“ bedeutet der Name der Totenstadt Petra im Tal Moses in Jordanien. Ein Schloss in der jordanischen Wüste, auf dem Weg von Bagdad nach Amman, erbaut im 8. Jahrhundert.
    Quasr Amra war nicht nur der Ort für geheime Gespräche. Im geräumigen Badetrakt ließen sich die omajjadischen Kalifen verwöhnen. Baalbek ist eine Stadt im Osten des Libanons. Der Name bedeutet „Stadt Baals“ und bezog sich auf den Sonnengott, den die Griechen mit ihrem Gott Helios gleichsetzten. Die Ursprünge Baalbeks sind wohl in phönizischer Zeit zu suchen. Die Griechen nannten die Stadt Heliopolis. Unter der Herrschaft des römischen Kaisers Augustus war Baalbek Kolonie.
    Seit über siebentausend Jahren ist Byblos ununterbrochen besiedelt. Zunächst sind es nur die Fischer, die von dem kleinen Naturhafen aus auf Meeresbeute gehen, doch im 3. Jahrtausend vor Christus wandelt sich das Dorf zur ummauerten Stadt mit dem Namen Gebál zur reichsten, bekanntesten Metropole der Epoche. Zugewanderte Griechen ersetzen später den alten Stadtnamen durch Byblos – das griechische Wort für Papier/​Buch und benennen die Provinz Phönizien. Die syrische Stadt Damaskus wird gepriesen als die Geheimnisvolle, die Lebendige, die Mutter aller Städte, die Perle des mittleren Ostens.
    In einer der größten und fruchtbarsten Oasen Vorderasiens gelegen, zieht der Ort seit Jahrtausenden die Menschen magisch an. Das hat die Metropole am Fuße des Berges Qassyun zu einer der ältesten Städte der Menschheitskultur gemacht. Aleppo, die alte syrische Stadt, ist von jeher ein großer Marktplatz gewesen. Nichts war reizvoller, als in dieser arabischen Stadt in das endlose Gassengewirr des Suks einzutauchen.
    Hinter dem Antiocha-Tor aus dem 12. Jahrhundert beginnt der Suk – ein Basar aus kilometerlangen, größtenteils überdachten Ladenstraßen, die nach Waren streng geordnet sind. Hier wird gehandelt, gefeilscht, gekauft oder Tee getrunken. Palmyra, das ist die Palmenreiche, die große Oase auf halbem Weg zwischen Euphrat und Mittelmeer. Eine arabische Stadt, die auch zu römischer Zeit unabhängigen Handel betrieb. Um den Titel der ältesten bewohnten Stadt der Welt streitet sich das jemenitische Sanaa mit Jericho.
    Unbestritten aber ist die Altstadt von Sanaa die schönere von beiden: 6000 reich verzierte Hochhäuser, 140 Moscheen, enge, verwinkelte Gassen voller Leben und ein Marktviertel, in dem das Handwerk noch blüht. Shibam, das sind 500 Hochhäuser aus Lehm auf engstem Raum, eine Skyline, die an Manhattan oder Chicago erinnert. Nur liegt Shibam in der Wüste, ist fast 2000 Jahre alt und war einst Hauptstadt der Oase Hadramaut im Jemen, eine reiche Stadt am Ausgangspunkt der Weihrauchstraße.
    Das aromatische Harz des „boswellia sacra“ Baumes zählte zu den begehrtesten Handelsgütern der antiken Welt. In Ägypten wurde Weihrauch ebenso verbrannt wie an den Höfen indischer Maharadschas. In Rom wurde er in Gold aufgewogen. Über Tausende von Kilometern wurde er gehandelt; es entstand die „Weihrauchstraße“. In der Region Dhofar im Süden des Sultanats Oman wird bis heute Weihrauch gewonnen. In den Trockentälern ritzen Beduinen in die knorrigen Bäume, um nach einigen Tagen das Harz zu ernten, verkauft wird es im Weihrauch-Souk von Salalah.
    Auf den Bergen des Oman stehen alte Wachtürme. Sie dienen nicht militärischen Zwecken, sondern der Wasserüberwachung. Tausende Kanäle durchziehen das Land. Überirdisch, durch Tunnel und über Viadukte geleitet, mit Verteilerarmen im Fingersystem, kunstvoll, in der Tradition durch Erfahrung verfeinert, ohne hydraulisches Hilfswerk, nur von Gefällen geleitet – eine geniale Ingenieursleistung. Die sogenannten Aflaaj bilden eines der raffiniertesten Bewässerungssysteme der Erde. Das trockene Wüstenland hätte ohne seine Wasserkanäle keine Überlebenschance. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.09.20113sat

Cast & Crew

Sendetermine

Fr 03.06.2016
13:23–18:29
13:23–
Di 13.09.2011
13:15–18:30
13:15–
NEU
Füge Schätze der Welt kostenlos zu deinem Feed hinzu, um keine Neuigkeit zur Serie zu verpassen.
Alle Neuigkeiten zu Schätze der Welt und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Schätze der Welt online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Folge zurückFolge weiter

    Auch interessant…