423 Folgen, Folge 376–400

  • Folge 376 (15 Min.)
    Crespi d’Adda, ein Ortsteil der Gemeinde Capriate San Gervasio in der Lombardei. Anichten der ehemaligen Fabrik. – Bild: BR/​SWR/​A. Früh
    Crespi d’Adda, ein Ortsteil der Gemeinde Capriate San Gervasio in der Lombardei. Anichten der ehemaligen Fabrik.
    Crespi d’Adda war einst nicht irgendeine Textilfabrik. Sie war das Zentrum des Ortes Crespi, den die Familie Crespi Ende des 19. Jahrhunderts mit Wohnhäusern, einer Schule und einer Kirche rund um ihre Fabrik baute. Auch wenn die Turbinen heute stillstehen, hat die Fabrik mit ihrer schmuckvollen Fassade ihre Faszination noch heute bewahrt. – Film über das Weltkulturerbe Crespi d’Adda. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.03.20103sat
  • Folge 377 (15 Min.)
    San Marino gilt als die älteste Republik der Welt. Eine weiße Statue aus Marmor ist die Symbolfigur der kleinen Republik. Sie trägt eine Festung als Krone. San Marino verstand seine Unabhängigkeit stets zu verteidigen. Gegen alle Vereinnahmungsversuche von weltlichen Herrschaften, Fürsten und Königen blieb sie ebenso immun wie gegen die Ansprüche der Kirchenfürsten. Napoleon statuierte an ihr eine Geste der Großzügigkeit, er ließ sie bei der Eroberung der Welt links liegen. Der Staat mit kaum mehr als 25.000 Bürgern, der bis heute nach einer eigenen und freiheitlichen Verfassung regiert wird, kann beanspruchen, die älteste Republik zu sein.
    Seit dem 13. Jahrhundert ist die Unabhängigkeit aktenkundig. Die Gründung San Marinos liegt natürlich viel weiter zurück. Das war um das Jahr 300 nach Christus, Legende und Historie sind sich ziemlich einig, und der Gründer war der Heilige Marinus. Da man die Legende der Stadtgründung durch einen Heiligen nachhaltig bewahrheiten wollte, hat man in der Basilika mit ihrem wunderschönen, griechisch anmutenden Säulenaufgang die Statue des Marinus in den Mittelpunkt des Altarraums gestellt. Dafür musste sein himmlischer Chef ein wenig in den Hintergrund treten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.12.20093sat
  • Folge 378 (15 Min.)
    Der Ilulissat Eisfjord liegt an der grönländischen Westküste, 250 Kilometer nördich des Polarkreises.
    Nirgendwo auf der nördlichen Halbkugel lässt sich das Kalben eines Gletschers eindrucksvoller beobachten als am Ilulissat Eisfjord an der grönländischen Westküste, 250 Kilometer nördlich des Polarkreises. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 35 Metern pro Tag schieben sich die Eismassen des Sermeq-Kujalleq-Gletschers unter mächtigem Getöse in den 1.000 Meter tiefen Eisfjord. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.10.20093sat
  • Folge 379 (15 Min.)
    Toulu, die Lehmrundbauten des Volks der Hakka in Südostchina bieten Lebensraum für mehrere Hundert Menschen. Kreisrund, bis zu fünf Stockwerke hoch, mit einem Durchmesser von über 100 Metern, liegt die Gruppen-Wohnanlage um einen runden Innenhof. Es gibt keine Fenster nach draußen, meterdicke Lehmarchitektur schützt die Dorfgemeinschaft gegen Angriffe potenzieller Feinde. Mehrere Monate können die Bewohner so mit Vorräten und eigenem Brunnen feindliche Belagerungen überstehen. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.10.20093sat
  • Folge 380 (15 Min.)
    Der Blick vom Hochufer ist überwältigend. Flache Lagunen und wilde Wälder aus schwankendem Schilf soweit das Auge reicht, durchzogen von einem Labyrinth aus zahllosen, glitzernden Wasserläufen. Knorrige Silberweiden säumen die Ufer, dann wiederum gibt es klare, krautreiche Seen mit bunten Blumenteppichen und lautstarkem Froschkonzert. Es ist eine schier endlos erscheinende Wildnis aus Wasser und Land. Keine einzige Straße führt ins Donaudelta. Die Region gehört zu den abgelegensten Europas. Weitab von Städten finden sich verträumte Dörfer, in denen die Zeit still zu stehen scheint. Wer dort leben will, muss mit dem auskommen, was die Natur bietet. Doch die Lebensfülle ist überwältigend. Das Delta gehört zu den fischreichsten Landschaften Europas und nur dort gehen noch große Schwärme von Pelikanen auf die Jagd. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.11.20103sat
  • Folge 381 (15 Min.)
    Melaka und Georgetown sind zwei alte Seehandelsstädte in Malaysia, gelegen an einer der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Über Jahrhunderte hinweg zogen sie Kaufleute und Handwerker, Seefahrer, Piraten und Glücksritter aus vieler Herren Länder an. Beide Städte sind geprägt von ethnischer und kultureller Vielfalt, von kolonialer Herrschaft und enormen Reichtümern, die dort umgeschlagen wurden. Die Anfänge Melakas reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Schnell wurde der Hafen zu einem Knotenpunkt des frühen maritimen Welthandels, strategisch zentral an der Durchfahrt zwischen der malaiischen Halbinsel und der Insel Sumatra gelegen.
    Bald wurde die Passage zwischen Ost und West nur noch „Straße von Melaka“ genannt. Dort trafen Händler aus China auf indische, arabische und bald auch europäische Kaufleute, vermischten sich Völker und Kulturen. Die Kontrolle über Melaka zu gewinnen, wurde zum erklärten Ziel der portugiesischen Krone. 1511 eroberten die Portugiesen die Stadt und bauten ein mächtiges Fort. 130 Jahre lang konnten sie enorme Gewinne aus ihrem Handelsmonopol mit Fernost ziehen. Dann eroberten die Holländer Melaka und kontrollierten ihrerseits für rund 150 Jahre den lukrativen Handel mit Gewürzen, Opium und Porzellan.
    Ende des 18. Jahrhunderts übernahmen die Briten die Stadt. Sie gründeten auch die 400 Kilometer nördlich gelegene Handelsstadt Georgetown, die Melaka bald überflügelte. Die Briten prägten das offizielle Gesicht der Stadt mit viktorianischen Verwaltungsbauten, während ein enges Nebeneinander von muslimischen Moscheen, buddhistischen und hinduistischen Tempeln, von chinesischen, indischen, malaiischen Läden und Gewerken das Bild der Altstadt bestimmt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.01.20103sat
  • Folge 382 (15 Min.)
    Safranbolu – Stadttotale.
    Safran, die kostbare Blume und das Gewürz der Liebe, gab ihr einst den Namen: Fast 700 Jahre lang war die zentralanatolische Kleinstadt Safranbolu Drehkreuz für die Handelskarawanen auf der Seidenstraße. Knapp 200 Kilometer nördlich der heutigen Türkischen Metropole Ankara gelegen, galt Safranbolu den Osmanen schon früh als „Hintergarten des Topkapi-Serail“, des Herrscherpalastes am Bosporus. Seine Bewohner – Türken, Griechen und Juden – waren berühmt für ihre Handwerkskunst. Schmiede, Töpfer, Gerber und andere Handwerker bestimmten über Jahrhunderte hinweg das Alltagsbild.
    Viele arbeiteten am Sultanshof in Istanbul, manche stiegen gar in hohe Regierungsämter auf und schafften es wie der legendäre Izzet Mehmet Pascha zum Großwesir des Osmanischen Reiches. Das brachte Wohlstand und die nötigen Mittel für prächtige Stadtvillen. Zwei Großwesire stifteten Moscheen, sorgten für Infrastruktur, Stadtplanung und mit dem Bau des ersten Uhrenturmes im Osmanischen Reich auch für die Einkehr einer neuen Zeitrechnung.
    Die Segnungen der Moderne, breite Ausfallstraßen, große Geschäftsgebäude und Industriekomplexe, erreichten die kleine Stadt nie. Sie wurde schlicht vergessen. Doch dann realisierte man, dass dadurch ein einzigartiges Juwel ursprünglicher anatolischer Stadtkultur konserviert wurde. Seit 1994 wird das urbane Schmuckstück als Weltkulturerbe der UNESCO geschützt. Ein spätes Glück, das Safranbolu ein zweites Leben als „Echo des orientalischen Mittelalters“ inmitten der Türkischen Moderne bescherte. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.10.20103sat
  • Folge 383 (15 Min.)
    Eine Frau aus dem Volk der Batammariba beim Präparieren der Lehmwand mit Kuhdung. Nachdem das Haus mit Lehm gebaut wurde, werden die Lehmwände mit Kuhdung eingerieben. Danach werden die Wände noch mit einem Sud aus Tamarinden bestrichen. So trotzen die Lehmhäuser den Witterungen.
    Die Unesco setzt seit 1972 die wertvollsten Natur- und Kulturdenkmäler der Welt als „Erbe der Menschheit“ auf eine Liste. Die Fernsehreihe „Schätze der Welt“ erzählt von diesen Orten in eindrucksvollen Bildern. – Koutammakou, das Land der Batammariba, ist eines der letzten Beispiele für eine afrikanische Gesellschaft, die noch im Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Menschen und der Natur wirtschaftet. Koutammakou ist lebendiges Kulturerbe. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.11.20103sat
  • Folge 384 (15 Min.)
    Sonnenuntergang bei der Hallig Langeness.
    Es gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe: das Wattenmeer mit den Gezeiten Ebbe und Flut. Zweimal täglich zieht sich das Wasser an den Nordseeküsten zurück und gibt den flachen Meeresgrund frei. Eine weite graue Fläche, durch die sich Priele wie schmale Flüsse winden. Bei Ebbe kann man ins Meer hinaus wandern, sogar mit Pferdekutschen durch den Schlick zu einer der nahe gelegenen Inseln oder einer Hallig fahren und auf einer Sandbank Seehunde sehen. Man darf sich jedoch nicht von der unerwartet schnell steigenden Flut überraschen lassen. Zu Tausenden kann man Möwen und Seevögel beobachten, wie sie auf dem freigelegten Meeresgrund nach Nahrung wie Muscheln oder Wattwürmern suchen.
    Das Watt ist das weltweit artenreichste Biotop. Es ist eine Landschaft, die sich ständig verändert. Meer und Wind formen sie fast unmerklich, aber ständig um. An manchen Stellen nagt die Flut an der Küste, an anderen trägt die Strömung neuen Sand an, Dünen werden vom Wind geformt. Ausschnittsweise, aber beispielhaft zeigt der Film die ungeheure Vielfalt der Landschaft des UNESCO-Weltnaturerbes, zu dem neben der deutschen Nordseeküste auch die niederländische zählt, bei Ebbe und Flut und aus der Luft. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.12.20103sat
  • Folge 385 (15 Min.)
    La Lonja de la Seda – Die Seidenbörse von Valencia: Die Seidenbörse ist eines der schönsten Profangebäude im spätgotischen Stil. Erbaut zwischen 1482 und 1533 diente sie dem Seidenhandel.
    Auf den ersten Blick erscheint sie mit ihrem wuchtigen Turm wie eine zinnengekrönte Burg inmitten der Altstadt von Valencia: die Seidenbörse, La Lonja de la Seda. Doch wer den Fuß über die Schwelle eines der drei riesigen Portale mit den reich verzierten, gotischen Spitzbögen setzt, glaubt eine Kathedrale zu betreten. Spiralförmig gewundene Säulen ragen in der dreischiffigen Basilika über 17 Meter hoch auf. Der ehemalige Geschäftstempel der Seidenhändler ist der wohl bedeutendste gotische Profanbau Spaniens. Erbaut wurde die Lonja Ende des 15. Jahrhunderts, als die Kaufleute durch den Seidenhandel reich geworden waren, und die Stadt ihren Wohlstand architektonisch demonstrieren wollte.
    25.000 Menschen webten damals an diesem Reichtum. Die Hafenstadt Valencia war zu einer Hochburg der Seidenproduktion herangewachsen und exportierte den begehrten glänzenden Stoff über das Mittelmeer in alle Welt. Die Verträge schlossen die Händler in der Säulenhalle der Lonja, im „Sala de la Contratacion“. Sie konnten sich bei ihren Verhandlungen im Patio, einem kleinen Hofgarten, erholen. Vom Patio aus gelangt man über eine Treppe hinauf zum „Consular del Mar“, einer Halle, in der alle Fragen und Streitigkeiten, die den Seehandel betrafen, geregelt wurden: ein Saal mit einer pompösen, vergoldeten Holzdecke.
    Unehrliche Kaufleute konnten im Turm der Lonja festgesetzt werden. Die Wendeltreppe des Turms zählt zu den Meisterwerken der gotischen Steinmetzkunst. Ohne Mittelstütze schrauben sich 142 Stufen in die Höhe. Oben kann man durch die Zinnen des Turms die gesamte Altstadt überblicken, und wenn man an einem Festtag hinunterblickt, kann man eine Prozession von Frauen in farbenprächtigen Seidenkleidern an der Lonja vorüberziehen sehen, denn auf ihr traditionelles Festkleid aus Seide will in der drittgrößten spanischen Stadt keine Frau, die es sich leisten kann, verzichten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.01.20113sat
  • Folge 386 (15 Min.)
    Im ausgehenden 15. Jahrhundert hatten die Portugiesen es geschafft: Afrikas Südspitze war umschifft. Jetzt trennten sie nur noch der Ozean und seine Monsunwinde von den ersehnten Schätzen Indiens. Als Vasco da Gama und seine Männer auf der Ilha de Moçambique vor der ostafrikanischen Küste im heutigen Mosambik landeten, staunten sie über fein gekleidete Menschen, arabische Händler und über reich beladene Schiffe im Hafen. Auf der Ilha de Moçambique wollten sie Proviant laden, die Boote reparieren lassen und mit Hilfe der arabischen Seefahrer die Route nach Indien finden, die „Carreira da India“. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Ilha de Moçambique die Hauptstadt der Portugiesen in Ostafrika. Das riesige Fort Sao Sebastiao an der Nordspitze der Insel bezeugt bis heute die Stellung der Ilha de Moçambique im Handelsdreieck Europa-Afrika-Asien – ein Meisterwerk der Renaisssance-Architektur. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.12.20103sat
  • Folge 387 (15 Min.)
    La Chaux-de-Fonds mit seinem für die Schweiz einzigartigen schachbrettartigen Stadtbild gilt als Wiege der Uhrmacherei weltweit und als Jugendstil-Hochburg der Schweiz.
    Auf den Höhenzügen des Schweizer Juras, 1.000 Meter über dem Meer, liegen die Städte La Chaux-de-Fonds und Le Locle. Über Jahrhunderte hinweg wurde ihre Entwicklung durch das Uhrmacherhandwerk bestimmt. Heute reihen sich in La Chaux-de-Fonds, der größeren der beiden Uhrenstädte, in langen Straßen Gebäudeeinheiten an den Flanken des Tals. Immer nach dem gleichen Prinzip strukturiert: Straße, Gebäude, Garten, alles konsequent nach dem Licht ausgerichtet. Denn Tageslicht war unverzichtbar für das Uhrmacher-Metier. Man wohnte und arbeitete dort unter einem Dach. Um an dem Reichtum des Handwerks teilzuhaben, suchte ein Strom von Zuwanderern im Jura sein Glück. Bis 1900 hatte sich das ehemalige Jura-Dorf La Chaux-de-Fonds zu einer Stadt mit 40.000 Einwohnern entwickelt, ein Ort mit moderner Infrastruktur und ungeheurer Produktivität. Mehr als die Hälfte der weltweiten Uhrenproduktion kam damals allein aus La Chaux-de-Fonds. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.11.20103sat
  • Folge 388 (15 Min.)
    Der Rideau-Kanal im Südosten Kanadas ist von wilder, natürlicher Schönheit, obwohl er ein von Menschen geschaffener Wasserweg ist. Wie kühn, ambitioniert und raffiniert Konstrukteure und Erbauer gewesen sein müssen, um sich durch Berge und Sümpfe zu graben, lässt sich nur noch ahnen. Über 200 Kilometer – von der kanadischen Hauptstadt Ottawa nach Kingston am Ontario See – führen 43 Schleusen durch die weiten Seenlandschaften, die der Kanal mit dem Lauf des Rideau-Flusses verbindet. So ist der Rideau-Kanal nicht nur die bedeutendste und längste künstliche Wasserstraße Nordamerikas, sondern auch eine technische Meisterleistung des frühen 19. Jahrhunderts. Ununterbrochen in Betrieb seit seiner Eröffnung 1832, ist er außerdem der einzige Kanal des Kontinents, der noch genauso funktioniert, wie ihn einst seine kolonialen Erbauer errichten ließen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.10.20103sat
  • Folge 389 (15 Min.)
    Anuradhapura, eine antike Stadt, die lange im Dschungel versteckt und vergessen war, wurde im vierten Jahrhundert vor Christus gegründet, entwickelte sie sich zum religiösen und politischen Zentrum und war mehr als tausend Jahre Königssitz der Insel Sri Lanka. Zentrum der Stadt war der heilige Bodhi-Baum, ein Ableger jenes Pappel-Feigen-Baumes in Indien, unter dem Siddhartha Gautama seine Erleuchtung erfahren hat und zu Buddha wurde. Um dieses Zentrum wurden buddhistische Klöster und Wohnanlagen für die Mönche gebaut, Stupas und Tempel errichtet. Anuradhapura war eine blühende antike Metropole – bis sie im 11. Jahrhundert nach verlorenem Krieg aufgegeben und verlassen wurde. Nur der Bodhi-Baum, die Wurzel des buddhistischen Glaubens in Sri Lanka, wird immer noch gepflegt und geschützt. Er gilt als der älteste historisch dokumentierte Baum der Welt und ist bis heute das Ziel vieler Pilger. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 31.05.20113sat
  • Folge 390 (15 Min.)
    „Wir wissen mehr über die dunkle Seite des Mondes als über die Eiswüsten der Arktis“: Selten hat das Bonmot der Polarforscher mehr Gültigkeit als auf der „Ostrova Wrangel“, einem abgelegenen Archipel am nordöstlichen Ende der Welt. Verborgen hinter ganzjährigen Blizzards und einer monatelangen Polarnacht liegt Wrangel Island nur wenige Seemeilen vor der arktischen Packeisgrenze. Es ist das letzte unberührte Naturparadies nordwestlich der Beringstraße. Bei Wintertemperaturen bis unter 40 Grad Celsius leben mehr als 1.000 Polarbären, Moschusochsen und Rentiere neben Walrosskolonien, Robbenfamilien, Polarfüchsen, Wölfen und unzähligen kleineren endemischen Tier- und Pflanzenarten auf einer 7.608 Quadratkilometer großen „Arche Noah“ der letzten Eiszeit.
    Zahlreiche Fossilienfunde belegen, dass auf der Wrangel Insel noch bis vor knapp 3.500 Jahren das Mammut in der arktischen Tundra graste und in der Abgeschiedenheit der Tschuktschensee 6.000 Jahre länger überlebte als im restlichen Eurasien. 2004 erklärt die UNESCO das Gebiet um die Wrangel-Insel schließlich zum nördlichsten Weltnaturerbe. Heute gilt das Eiland als letztes völlig unberührtes Biotop für Polarbären, dort bekommen sie ihre Jungen und haben keine natürlichen Feinde.
    Doch die Zeiten, in denen der Polarbär lediglich mit den Herausforderungen seines Ökosystems konfrontiert war, sind längst vorüber. Der mächtigste Räuber des Nordens hat den Kampf um Lebensraum – und damit womöglich um seine Existenz – schon längst verloren. Allein in den vergangenen zehn Jahren hat sich die Packeisgrenze in den Sommermonaten um über 100 Kilometer nach Norden verschoben, das Eis kehrt jedes Jahr später zurück. Die Klimaerwärmung entzieht so dem „König der Arktis“ die Nahrungsplattform. Das Eis schmilzt den Bären buchstäblich unter den Tatzen weg. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.01.20123sat
  • Folge 391 (15 Min.)
    Neun Wälder sind die letzten Reste eines riesigen Dschungels, der sich bis ins vergangene Jahrhundert an der Küste Kenias zum Indischen Ozean erstreckte. In diesem Wald liegen die „Kayas“, das bedeutet „Platz“ oder „Ort“. Die Dörfer wurden von den Stämmen der Mijikenda zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert auf ihrer Flucht vor den Massai versteckt im Dschungel gegründet. Heute existieren diese Stammeskonflikte nicht mehr. Aus den „Kayas“ sind heilige Plätze geworden, an denen die Clans ihre Toten beerdigen, die Ahnen verehren oder sich der Ältestenrat versammelt.
    Um die heiligen Plätze nicht zu entweihen, dürfen diese nur barfuß betreten werden. Barak und Ngua, zwei aus dem Ältestenrat, kommen aus „Kaya Kauma“, wo noch eine enge Verbindung zu den Traditionen und zum Ahnenkult besteht. Bei anderen Stämmen, wie in „Kaya Kambe“ hat man die Bräuche und Rituale inzwischen vergessen. Dorthin wollen die beiden, um ihre Stammesbrüder von der existenziellen Bedeutung des traditionellen Wissens für das Überleben der eigenen Kultur und der heiligen Plätze zu überzeugen.
    Nur wenn die junge Generation wieder für die Tradition gewonnen werden kann, haben die „Kayas“, die Waldreservate der Mijikenda, eine Chance trotz Welterbestatus zu überdauern. Unwissende könnten der Verlockung des Geldes erliegen, das Erzabbaukonzerne und andere boomende Industrien für die letzten Waldhügel bieten. Zudem sind die Waldinseln der Mijikenda auch Rückzugsgebiete für eine einzigartige Fauna und Flora, die in großen Teilen an der Küste bereits vernichtet wurde, bevor jemand auf die Idee kam sie zu erforschen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 31.01.20123sat
  • Folge 392 (15 Min.)
    Sie ist von Weltruf, Grazie und kunstvoller Eleganz, sie ist voller Stolz und Selbstbewusstsein. Sie ist eine Dame mit Stil, Haltung und einer atemberaubenden Biografie: Notre Dame, die Kathedrale von Reims. In ihrer 800-jährigen Geschichte hat sie viel erlebt: kirchliche Rituale, Papstbesuche und die Krönungszeremonien aller französischer Könige. Aber auch Naturkatastrophen, Revolutionen und Kriege, die ihr zugesetzt, sie beinahe vernichtet haben. Aber sie ist immer wiedererstanden aus den Trümmern. Heute steht sie als resolute Bastion und Mahnerin humaner kultureller Werte im Zentrum von Reims. Ein maßgebliches Beispiel gotischer Baukunst, übersät mit mehr als 2.500 Figuren, das Skulpturen-Wunder der Champagne.
    Als spirituelle Kraftquelle und nationales Heiligtum der Franzosen ist die Kathedrale von Reims ein Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt. Denn neben ihrer kulturellen Bedeutung ist sie auch zu einem Symbol des Friedens und speziell der Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg geworden. Fast 100 Jahre nach ihrer massiven Zerstörung im Ersten Weltkrieg präsentiert sich die „Große Dame“ von Reims nun wieder in ihrer beispiellosen Pracht als Symbiose von Glaube, Macht und Schönheit. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.06.20113sat
  • Folge 393 (15 Min.)
    Der Bravo-Krater. Die tödlichste von allen auf Bikini getesteten Bomben war 1954 die erste Wasserstoffbombe „Bravo“. Die Explosion zerstörte drei kleine Inseln und hinterließ einen Krater über 2 km weit.
    Das Bikini-Atoll, im Pazifischen Ozean gelegen, zählt mit seinen insgesamt 23 Inseln zu den Marshallinseln. Über Jahrhunderte hinweg ernährten sich die Bewohner von Bikini von dem, was auf den Inseln wuchs und was das Meer ihnen gab. Ihre Abgeschiedenheit bewahrte sie vor Eroberungen. Das Bikini Atoll war so etwas wie ein unberührtes Paradies. 1944, im Pazifikkrieg, wurden die Marshallinseln von den USA erobert. Zwei Jahre später versammelte US-Kommandant Wyatt die Bewohner und fragte, ob sie gewillt seien, ihre Heimat vorübergehend zu verlassen damit die amerikanische Armee Atombomben testen könne.
    Es war eine rhetorische Frage, die 167 Einwohner hatten keine Wahl. Ihre Heimat wurde zu einer amerikanischen Militärbasis. 77 ausgemusterte Kriegsschiffe wurden als Testziele für die „Operation Crossroads“ verankert. Im Juli 1946 explodierten die ersten Atombomben auf dem Bikini Atoll. Bis 1958 wurden weitere 21 Wasserstoffbomben getestet. Die tödlichste davon war „Bravo“. Ihre Vernichtungskraft war tausendmal stärker als die der Hiroshima-Bombe „Little Boy“. Die Explosion zerstörte drei kleine Inseln und hinterließ einen zwei Kilometer breiten Krater.
    Währenddessen wurden die Bikinianer von Insel zu Insel umgesiedelt. Die Vertreibung endete auf Kili. 1968 ordnete der damalige US-Präsident Lyndon B. Johnson ihre Rückkehr an. Doch die Radioaktivität war zu hoch. Die Menschen mussten ihre Heimat ein zweites Mal verlassen. Heute leben viele Nachfahren der ursprünglichen Bewohner auf der Insel Majuro. Die Arbeitslosenquote liegt bei 40 Prozent, der Mindestlohn bei zwei Dollar die Stunde. Ein Treuhandfond zahlt jedem Nachkommen von Bikini jährlich 600 Dollar Kompensation. Doch der Verlust, den sie ertragen, ist damit nicht beglichen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.10.20113sat
  • Folge 394 (15 Min.)
    Prächtige Giebelhäuser, steinerne Brücken, ein raffiniertes System von größeren und kleineren Wasserstraßen: Die niederländische Hauptstadt Amsterdam gilt als das „Venedig des Nordens“. In einem weiten Halbkreis umschließt der Grachtengürtel mit seinen drei Hauptkanälen die Altstadt im Süden und Westen. Das städtebauliche und architektonische Gesamtkunstwerk aus dem 17. Jahrhundert wurde 2010 zum Unesco-Welterbe ernannt. Der Grachtengürtel erinnert an Glanz und Gloria des goldenen Zeitalters der Niederlande. 1602 schlossen sich Amsterdamer Kaufleute zur Niederländischen Ostindien-Kompanie zusammen, später folgte die Westindien-Kompanie, damit begründeten sie ein Wirtschaftsimperium: Das kleine Holland war Ende des 16. Jahrhunderts zur führenden Seehandelsnation der Welt aufgestiegen.
    Das Geschäft mit Kolonialwaren florierte und brachte Reichtum in die niederländische Seemetropole. Wirtschaftlicher Erfolg, die Freiheit von Religion und Wissenschaft, ein modernes, aufgeklärtes Bürgertum zogen von weither Kaufleute, Gelehrte, Künstler und Handwerker in die Hafenstadt. Amsterdam wurde zur Boom-Town, seine Einwohnerzahl explodierte. Um Platz für Handelskontore und Wohnhäuser zu schaffen, wurden Sumpfgebiete trockengelegt, hunderttausende Holzpfähle als Fundamente in den Sand gerammt.
    Es entstanden die großen drei Kanäle Herengracht, Prinsengracht und Keizergracht, verbunden durch eine Vielzahl kleiner Nebenkanäle. Wohlhabende Bürger leisteten sich luxuriöse Giebelhäuser mit prachtvollen Salons und barocken Gärten. Und noch immer ist der Grachtengürtel eine der beliebtesten Wohngebiete der reichen Amsterdamer. Exklusivste Adresse war und ist ein Abschnitt in der Herengracht – die Gouden Bocht – die goldene Bucht. Heute residieren dort in den Stadtpalästen Versicherungen, Banken und Anwaltskanzleien. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.02.20123sat
  • Folge 395 (15 Min.)
    Strand, Surfen und „Sodade“, Musik für die Seele – das sind die gängigen Assoziationen zu den Kapverdischen Inseln. Sonne an 350 Tagen im Jahr, Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad – paradiesische Zustände. 500 Jahre zuvor assoziierte man mit „Cabo Verde“ Sklavenhandel, Hunger und Verbannung. Es waren Schiffe unter portugiesischer Flagge, die auf einer Erkundungsreise zur westafrikanischen Küste die Inselgruppe auf der Höhe des heutigen Senegal entdeckten. Auf der südlichen Insel Santiago fanden sie in den Ausläufern eines Tals eine ideale Anlegestelle, Wasser und niemanden, der einer Besiedlung im Weg stand. Das reichte, um mitten im Atlantik den ersten europäischen Ort südlich der Sahara entstehen zu lassen: Ribeira Grande, heute Cidade Velha genannt – ein kleines Fischerdorf und UNESCO-Weltkulturerbe. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.01.20123sat
  • Folge 396 (15 Min.)
    Wallfahrtsort Sacro Monte di Varallo: Kreuzgänge und Garten.
    Der englische Schriftsteller Samuel Butler wunderte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts, wie die Schätze der Sacri Monti der Aufmerksamkeit der vielen Italienreisenden so gründlich entgehen konnten. Seither hat sich daran trotz des UNESCO-Welterbestatus nicht viel geändert: Auch der heutige Besucher steht seltsam allein und seinem eigenen Urteil überlassen vor einem stummen Theater, das in der Kunstgeschichte seinesgleichen sucht. So realistisch war die biblische Geschichte den Menschen nie zuvor gezeigt worden.
    Die neun Heiligen Berge – acht im Piemont, einer in der Lombardei – sind Pilgerstätten, die an die Stelle des verlorenen Jerusalem treten sollten. „Ein neues Jerusalem“, so steht es denn auch über dem Tor zu dem ältesten und bedeutendsten der Sacri Monti in Varallo am Fuße der Westalpen. In mehr als 40 Kapellen wird hier die Geschichte Christi erzählt – mit lebensgroßen, wie lebendig wirkenden Figuren, die zu höchst expressiven und oftmals erschütternden Ensembles gruppiert sind.
    Der Sacro Monte di Orta dagegen, über dem Orta-See gelegen, ist ganz dem Heiligen Franz von Assisi gewidmet und stellt ihn als zweiten Christus dar. Den revolutionären Gedanken nehmen heutige Besucher, oftmals eher Verliebte als Pilger, kaum zur Kenntnis. Der Sacro Monte di Oropa schließlich ist ein echter Ort des Volksglaubens, eine riesige Wallfahrtsstätte in 1.200 Metern Höhe über der alten Stadt Biella. Seit Jahrhunderten suchen Menschen dort Trost und Hilfe bei der als wundertätig verehrten Schwarzen Madonna von Oropa. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.11.20113sat
  • Folge 397 (15 Min.)
    Sie ist „Schwedens Reichtum, aber grausam wie die Hölle“, schrieb der Botaniker und Arzt Carl von Linné nach seiner Reise durch die Provinz Dalarna, bei der er auch die Kupfermine in Falun besucht hatte. Er war von den Arbeitsbedingungen unter Tage entsetzt: „Die Angst vor einer so großen Tiefe, vor der Finsternis und der Gefahr ließen mir die Haare zu Berge stehen.“ Er konnte diese Hölle wieder verlassen, während die Grubenarbeiter weiter unter Tage arbeiten mussten. Sie legten am Abend Feuer, um das Gestein zu erweichen. Tags darauf ließ es sich dann zwar leichter abschlagen, aber die Luft war durch beißende Rauchschwaden verpestet.
    Akut lebensgefährlich waren die vielen Einstürze in den rund 1.000 Jahren Kupfererz-Abbau. Für zahllose Männer wurde die Grube zum Grab. Ein paar Kreuze, schlicht mit Kreide an die Wand gemalt, erinnern an die für immer Verschollenen. Zentrum des heutigen UNESCO-Weltkulturerbes Falun ist diese noch immer begehbare Kupfermine, die mit jedem Schritt die Mühsal des Erz-Abbaus wachruft. Gleich neben der Mine klafft ein gigantisches Loch, Ergebnis des verheerenden Einsturzes eines ganzen Kupferbergs.
    Auch dieses Loch, das wie eine offene Wunde aussieht, steht unter dem Schutz der UNESCO – weil es den Preis für die hemmungslose Ausbeutung von Naturschätzen und Arbeitskräften dokumentiert. Geschützt sind weiterhin die um 1700 gebaute Grubenarbeiter-Siedlung mit ihren winzigen Häusern sowie ein paar Herrenhöfe im Grünen, welche die Grubenbetreiber bewohnten. Alles zusammen bildet eine einzigartige Industrielandschaft, die sich in einem Umkreis von 20 Kilometern um die einstige Kupfermetropole Falun zieht. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.01.20113sat
  • Folge 398 (15 Min.)
    Das Hügelgrab Newgrange, nördlich der irischen Hauptstadt Dublin an einer Biegung des Flusses Boyne gelegen, stammt aus der Jungsteinzeit und ist etwa 5.000 Jahre alt – älter als die ägyptischen Pyramiden und das antike Babylon, die Mutter aller Städte. Newgrange wurde zufällig entdeckt. Erst in den 1960er Jahren erkannte man seine Bedeutung und die astronomische Ausrichtung: Um die Wintersonnenwende am 21. Dezember dringt für wenige Minuten Licht in das ewige Dunkel des Grabes von Newgrange, das als einziges für Besucher zugänglich ist. In der Umgebung finden sich zwei weitere Grabstätten, die wie Newgrange von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurden. Das Hauptgrab der Grabanlage Knowth ist umgeben von Satellitengräbern, und Dowth, die dritte Anlage, zeigt sich so, wie die Grabhügel im Mittelalter wahrgenommen wurden: als scheinbar natürlich gewachsener Teil der Landschaft.
    Die Gräber gehören weltweit zu den wichtigsten archäologischen Landmarken und werden aufgrund ihrer Lage am Fluss auch „Bend of the Boyne“ genannt. Wer wurde in diesen Gräbern bestattet? Wie lange wurden die Gräber benutzt? Wie dachten die Menschen in der Jungsteinzeit über den Tod: Glaubten sie an ein Leben im Jenseits? Sicher ist, „Brú na Bóinne“, der „Palast des Boyne“, wie die Iren dieses Welterbe nennen, war schon immer ein wichtiger Teil der irischen Mythologie: Sitz der Elfen und Heimstatt der Götter. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.01.20123sat
  • Folge 399 (15 Min.)
    Als er verzweifelt nach seiner Flucht aus Verona durch die Gassen von Mantua irrt, hat er kein Auge für die Schönheit der Stadt. Romeo, tragische Figur Shakespeares, hat Mantua weltweite Berühmtheit gebracht. Dabei hätte der einstige italienische Stadtstaat durchaus selbst jene Aufmerksamkeit verdient, die ihm durch den Glanz seiner Kulturgeschichte zusteht. Mantua, das zu Romeos Zeit um 1597 in weiten Teilen schon genauso aussah wie heute – eine Hochburg der Renaissance. Gut 300 Jahre war es das Geschlecht der Gonzaga, das Mantua durch seinen wirtschaftlichen Erfolg, aber vor allem durch seine Kunstverliebtheit zu einem Zentrum der Kultur machte.
    Mantua – die Stadt des Dichters Vergil, des Musikers Claudio Monteverdi, des Malers Andrea Mantegna. Die Gonzaga versammelten die bedeutendsten Architekten ihrer Zeit – Leon Battista Alberti und Giulio Romano – um ihre Paläste und Kirchen zu bauen. Dabei gilt die Basilika Sant’Andrea als herausragendes Beispiel der italienischen Renaissance. Der zentrale Palazzo Ducale ist noch heute das dominante Bauwerk von Mantua.
    Seine 450 Räume verfügen nicht nur über eine der längsten Galerien Italiens, sie sind vor allem in ihrer überbordenden Ausschmückung von prächtigster Vielfalt. Die Gonzaga luden dazu maßgebliche Künstler der Zeit ein – Pisanello überzog die Wände mit raumhohen Fresken, Raphael schuf eine Serie von Tapisserien und Rubens malte hier. Aber vor allen ist es Andrea Mantegna, der mit seinen Fresken in der „Camera degli Sposi“, dem Brautzimmer im Castello, Mantua bis heute zu einem Pilgerort für Liebhaber der Renaissancemalerei macht. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.11.20123sat
  • Folge 400 (15 Min.)
    Das Fagus-Werk im niedersächsischen Alfeld gilt als Ursprungswerk der modernen Industriearchitektur. Wer die Fabrikanlage nur von Fotos kennt, wie der größte Teil ihrer Bewunderer in aller Welt, den wird ein Besuch in Alfeld vielleicht ernüchtern: Man findet nur ein kleines Verwaltungs- und Fabrikgebäude vor, in dem bis zum heutigen Tag Schuhleisten gefertigt werden. Ein Gebäude, in bester lokaler Tradition aus Ziegeln gemauert. Allenfalls die Glasbahnen der Fenster fallen ins Auge, ebenso wie die freischwebende Treppe. Erstmals wurde beim Bau des Fargus-Werks auf massive, dem Auge Stabilität versprechende Eckpfeiler verzichtet – moderne Leichtigkeit tritt an die Stelle wilhelminischen Prunks.
    Es ist der erste eigenständige Bau von Walter Gropius, dem späteren Bauhaus-Gründer. Er glaubte, in Alfeld den ersten gläsernen „Curtain Wall“ der Welt gebaut zu haben. Ob es sich bei den großflächigen Fensterbahnen, die das Fagus-Gebäude licht und luftig machten, tatsächlich um eine Vorhangfassade handelt, ist eine Streitfrage unter Fachleuten. Die erste ist es aber sicher nicht: Die vermutlich älteste gläserne Vorhangfassade der Welt steht in Giengen an der Brenz auf dem Werksgelände von Margarete Steiff. Der Film aus der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ stellt die seit 2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Fabrikanlage von Walter Gropius in Alfeld vor. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.12.20123sat

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