Staffel 22, Folge 1–6

Staffel 22 von „Reisen in ferne Welten“ startete am 01.01.2018 auf 3sat.
  • Staffel 22, Folge 1 (45 Min.)
    Türkisblaues Wasser, puderzuckerweiße Strände und die größte Lagune der Welt, umgeben von einem Korallenriff mit 1600 Kilometern Länge: Das ist Neukaledonien. Captain Cook hat die Inselgruppe so getauft, als er aus der Ferne die Höhenzüge der Hauptinsel Grand Terre im südlichen Pazifik entdeckte. Ansonsten aber hat Neukaledonien mit Schottland wenig zu tun. Napoleon der Dritte ließ die Inseln einst für Frankreich als Sträflingskolonie erobern, heute haben sie den Status eines französischen Überseelands mit voller Autonomie. „Reisen in ferne Welten“ stellt einen der ganz wenigen Orte in der Südsee vor, wo die Atmosphäre, die einst schon den Maler Paul Gauguin bezauberte, noch heute spürbar ist. Das liegt vor allem daran, das die Urbevölkerung, die sogenannten „Kanaken“, zumeist wenig bis gar keine Lust haben, ihr Südseeparadies für den Massentourismus zu vermarkten.
    Auf vielen vorgelagerten Inseln gibt es keinerlei Hotels oder Ferienwohnungen. Wer hier übernachten will, der meldet sich beim lokalen Clanführer in der Chefferie. Der Häuptling vermittelt dann das befristete „acceuil en tribu“. Übersetzt heißt das so viel wie „zuhause beim Stamm“ und meint das Übernachten bei Einheimischen mit Familienanschluss. Die Insulaner leben ihr Leben im Rhythmus der Vorfahren. So auch der 39-jährige Fischer Gregoire Thale Gregoire. Er fährt noch fast täglich raus aufs Meer. Genau wie Surferin Natalie Cinedrawa, die vor 20 Jahren als erste Frau auf Neukaledonien gesurft ist. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.01.20183sat
  • Staffel 22, Folge 2 (45 Min.)
    Singapur, der kleine Insel- und Stadtstaat in Südostasien, ist ein Wirtschaftswunder: Singapur gehört zu den reichsten Ländern der Welt – dank seiner Stellung als Finanzzentrum. Ihre für den Handel günstige Lage zwischen Indischem Ozean und Pazifik machte die Hafenstadt bald nach Gründung 1819 zu einem Erfolgsmodell. Seit dieser Zeit ist Singapur ein Einwanderungsland: Chinesen, Inder, Malaien haben ihre eigene Religion und Kultur. Sir Thomas Stamford Raffles, der die Niederlassung der Britischen Ostindien-Kompanie 1819 gründete, holte Arbeitskräfte aus der ganzen Großregion. Sie errichteten dort, wo es vorher nur ein paar Fischerdörfer gab, die neue Stadt Singapur und bildeten von Beginn an deren Bevölkerung.
    Singapur ist ein Staat der Einwanderer. Von Anfang an verordnete die Regierung den Menschen unterschiedlicher Ethnien, Religionen und Kulturen Harmonie – durch Gesetze, Erziehung und das Errichten von getrennten Stadtvierteln. Wer sich an die Gesetze hält, kann gemäß seinen Traditionen und seiner Religion ungestört leben. Das ist bis heute so. Allerdings hat der Staat in die Wohnkultur eingegriffen – statt in ihren eigenen Stadtvierteln leben die Menschen jetzt in Wohnblöcken auf engem Raum.
    Singapur, ein Land ohne Bodenschätze, muss sich ständig neu erfinden, um seinen Wohlstand zu halten und attraktiv für seine Bevölkerung zu bleiben. Es gibt kein Verkehrschaos, die Stadt ist sehr grün und bietet viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Der Alltag der Menschen ist nicht von Hektik bestimmt, doch er findet im Spannungsfeld zwischen Ost und West, Tradition und Moderne statt. Der Erfolg gibt dem Inselstaat Recht. Er lockt Menschen aus der ganzen Welt an: Einwanderer, die in Singapur leben und arbeiten wollen, und Touristen. Und das sind immerhin rund zehn Millionen im Jahr. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.01.20183sat
  • Staffel 22, Folge 3 (45 Min.)
    Fähre auf dem Weg nach Mariehamn
    Knapp 30 000 Menschen, verteilt auf 16 Inseln im weiten Schärengarten zwischen Finnland und Schweden – das ist Åland. Eine autonome Region Finnlands mit Schwedisch als einziger Amtssprache. Eine kaum bekannte „ferne Welt“ mitten in Europa mit eigener Flagge, eigenen Briefmarken, Autokennzeichen und Internetdomäne, noch dazu mit traditionsreichen Verbindungen in alle Welt. Und die Verbindung einer alten Kultur- mit einer überwältigenden Landschaft Ålands Geschichte ist das, was man gern „wechselvoll“ nennt: Der Archipel war jahrhundertelang Spielball der Interessen von rund einem Dutzend europäischer Mächte.
    Åland heißt Wasserland. Je kleiner und abgelegener die Inseln, desto intensiver spürt man das Besondere des Lebens in und mit der Natur: keine Industrie, keine militärischen Einrichtungen, kein Massentourismus. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die damit einhergehenden Herausforderungen, den Mangel, den Verzicht, muss man sich hingegen vergegenwärtigen. Peter M. Kruchten und sein Team lassen sie sich von Menschen schildern, die dieses Leben gewählt haben: von Apfelbauer Pedar und seiner Frau, vom Leiter eines Kirchenchors, von einer Archäologin. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.01.20183sat
  • Staffel 22, Folge 4 (45 Min.)
    Der Alaska Highway überquert die Rocky Mountains
    Noch heute ist der Alaska Highway die einzige Straßenverbindung nach Alaska. In nur sieben Monaten wurde der „Alcan Highway“ 1942 durch den hohen Norden Nordamerikas vom US-Militär gebaut. Eine 2400 Kilometer lange Piste durch Sümpfe und Bergketten. Im Zweiten Weltkrieg sollte auf diesem Weg Nachschub nach Alaska gebracht werden, um einen Angriff der Japaner abzuwehren. Seither hat sich die Fernstraße zu einer Route für Touristen und Trucker gewandelt. Von seinem offiziellen Startpunkt in Dawson Creek folgt das Kamerateam dem Alaska Highway durch die einsamen Ausläufer der Rocky Mountains in British Columbia und durch das Yukon Territory immer weiter nach Nordwesten, bis Alaska erreicht ist.
    Trotz des Namens verläuft die legendäre Fernstraße nämlich zum größten Teil durch Kanada – nur das Ziel heißt Alaska. Beim Bau wurde die Straße noch „Alcan Highway“ genannt, Alaska-Canada-Highway. Damals war die Piste noch viel kurviger, um eventuellen Fliegerangriffen der Japaner den Beschuss von Militärkonvois zu erschweren. Inzwischen ist die Strecke längst begradigt – und um 50 Kilometer kürzer. Großartige Naturlandschaften umrahmen den Highway, bis heute weitgehend unberührt.
    Die nördlichen Rocky Mountains sind die Heimat von Elchen und Karibus, Bergschafen und Wölfen. Nur 30 000 Menschen leben hier in einer Region so groß wie Deutschland. Auch der höchste Berg Kanadas, der 5959 Meter hohe Mount Logan, liegt am Weg. Seine gewaltigen Gletscher sind das Ziel von Buschpiloten, die hier sogar auf Skiern landen können. Im Yukon Territory bei Whitehorse kreuzt die alte Route der Goldgräber auf dem Weg zum Klondike den Highway. Dort arbeitete einst Jack London auf dem Fluss als Lotse. In Watson Lake steht noch der Flugzeughangar aus dem Zweiten Weltkrieg, über den damals Bomber über die Beringstraße zur Rußlandfront nach Europa geflogen wurden.
    An diese Luftbrücke erinnert auch noch ein großes Denkmal in Fairbanks, Alaska. Entlang des Highways trifft Filmemacher Karl Teuschl interessante und auch skurrile Charaktere: einen indianischen Künstler, der auch in der modernen Welt seine Wurzeln nicht verleugnen will, einen seit 50 Jahren Wirt eines klassischen Roadhouses, einen österreichischen Schlittenhundezüchter, eine Nationalpark-Rangerin – und einen Norweger mit einem Kinderwagen, der den ganzen Alaska Highway zu Fuß geht. Ein Highway, der Geschichte und Geschichten vereint. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.01.20183sat
  • Staffel 22, Folge 5 (45 Min.)
    Das Revier der großen Karibu-Herden.
    Im hohen Norden Kanadas werden jeden Winter Fahrbahnen auf gefrorenen Flüssen und Seen angelegt. Über Hunderte Kilometer verbinden diese Eis-Highways abgelegene Dörfer mit der Außenwelt. Das Kamerateam beginnt die Fahrt in den Norden Kanadas auf dem legendären Dempster Highway, der vom einstigen Goldgräberort Dawson City im Yukon 700 Kilometer weit nach Norden in die Northwest Territories nach Inuvik führt, dem Versorgungsort der Region. Dort beginnen die Eisstraßen ins Delta des Mackenzie River und hinaus bis ins Polarmeer zum Inuit-Ort Tuktoyatuk.
    Familien und Trucker nutzen sie, aber auch Jäger, Rentierzüchter und sogar der Pfarrer von Inuvik, der im Winter seine abgelegenen Kirchengemeinden gut über das Eis erreichen kann. Die wenigen Monate, in denen die Eis-Highways bestehen, bedeuten für die Menschen im weiten Delta des Mackenzie River in Kanada die beste Reisezeit des Jahres. Dann können sie zum Einkaufen in der Stadt nach Inuvik fahren und bei Festen wie dem „Muskrat Jamboree“-Festival Verwandte und Freunde treffen.
    Inuit und Dene-Indianer sind es meist, aber auch zugewanderte Weiße, die bei diesen Dorffesten gerne mitmachen. Temperaturen von minus 20 Grad können dabei die abgehärteten Locals nicht davon abhalten, im Freien zu feiern. Tagsüber werden sportliche Meisterschaften wie Motor- und Hundeschlittenrennen ausgerichtet – aber auch skurrile Wettbewerbe wie Bisamratten-Häuten. Abends trifft man sich in der großen Sporthalle der Schule Inuviks zu traditionellen Trommeltänzen und einem Festmahl mit gebratenen Wildgänsen und Karibu-Eintopf.
    Doch die Ära der Eis-Highways neigt sich dem Ende zu. Eine neue Schotterstraße wird ganzjährig Inuvik mit Tuktoyaktuk am Eismeer verbinden, nur einige kürzere Strecken werden in Zukunft noch auf dem Eis angelegt werden. Das bedeutet Fortschritt und wirtschaftliche Entwicklung einerseits, doch andererseits werden mit den Eisstraßen auch lieb gewonnene Traditionen verschwinden – und die Möglichkeit, auf dem blanken Eis des gefrorenen Polarmeers zu fahren. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.01.20183sat
  • Staffel 22, Folge 6 (45 Min.)
    Tokio ist eine Stadt der Superlative. Über 37 Millionen Menschen leben in der Region. Das ist Weltspitze. Die Mega-City bietet laut Umfragen dennoch eine hohe Lebensqualität: Wie kann das sein? Aus der Ferne wirkt Tokio wie ein riesiger Ameisenhaufen: beeindruckend, aber nicht einladend. Doch der erste Eindruck täuscht. Bei Umfragen nach den lebenswertesten Städten der Welt landet Tokio immer wieder auf den vorderen Plätzen. Wo verbringen die Tokioter ihre Freizeit, wie wohnen Familien in der Metropole, was essen sie gern? Natürlich Sushi, aber auch Ramen – also Nudelsuppe. Der Film zeigt, welches die schönsten und welches die eher unbekannten Ecken der Mega-City sind.
    Die Menschen in Tokio arbeiten hart. Doch nach Feierabend lassen sie Dampf ab. „Izakaya“ heißen die kleinen Kneipen, in denen Geschäftsmänner sich in Stimmungskanonen verwandeln – Sake und Bier machen es möglich. Neben dem grellen neonbeleuchteten Vergnügungsviertel existieren auch ruhige, entschleunigte Viertel. Tokio ist eine Stadt der Gegensätze: Automatenstraßen und Robotercafés sind nur die eine Seite. Die vielen gepflegten Parks geben den Tokiotern die Möglichkeit, sich von der Überdosis Großstadt zu erholen. Am Stadtrand liegt sogar ein großes bergiges Waldgebiet. Hier scheint die Tokio ganz weit weg zu sein. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.01.20183sat

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