bisher 131 Folgen, Folge 114–131
114. Eifersucht und Schläge – Der schwere Weg aus der häuslichen Gewalt
Folge 114 (26 Min.)rec. Eifersucht und Schläge – Der schwere Weg aus der häuslichen Gewalt Stephanie blickt in die Ferne.Bild: SRFTausende Familien in der Schweiz sind von häuslicher Gewalt betroffen – oft schämen sich die Opfer und haben Angst, darüber zu sprechen. Zwei junge Frauen erzählen, was sie erlebt haben und wie sie mithilfe von Familie, Freunden und professioneller Unterstützung der Gewaltspirale entkommen sind.
Rund 20’000 Straftaten im Bereich der häuslichen Gewalt werden jährlich in der Schweiz registriert. Die Dunkelziffer wird von Fachleuten zwanzigmal höher geschätzt. Die 26-jährige Stephanie erlebte in ihrer Beziehung extreme Eifersucht und Kontrolle: «Mit der Zeit wurde es wirklich schlimm. Wenn ich zum Beispiel einkaufen ging, musste ich ihn per Facetime anrufen, damit er sah, wo ich war.»
Diese ständige Überwachung isolierte Stephanie von ihren Freunden und ihrer Familie. Später eskalierte die Situation. «Es hat angefangen, dass er mich geschubst hat. Später hat er mich gekickt, geschlagen und sogar gewürgt», erzählt sie der «rec.»-Reporterin Sofika Yogarasa. Stephanie hatte Angst und schämte sich, nahm aber all ihren Mut zusammen und wandte sich an ihre Mutter und ihre beste Freundin. Mit deren Unterstützung ging sie zur Polizei und zeigte ihren Expartner an.
Auch die 31-jährige Lara (Name geändert) wuchs als Kind in einer gewaltgeprägten Umgebung auf und erlebte später als Erwachsene erneut häusliche Gewalt: «Mein Partner hat mich angegriffen, gewürgt und geschlagen. Er hat mein Handy aus dem Fenster geworfen, damit ich niemanden anrufen konnte. Ich dachte wirklich, ich würde sterben.» Lara zeigte ihren Partner aus Angst vor erneuten Gewaltausbrüchen nicht an. Erst eine Freundin half ihr, den gewalttätigen Partner zu verlassen. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 27.01.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 03.02.2025 SRF zwei 115. Von Allergien bis OP ohne Narkose – Was kann Hypnose wirklich?
Folge 115 (30 Min.)Von Allergien bis OP ohne Narkose – Was kann Hypnose wirklich? rec.-Reporterin Michèle Rüedi mit HeuschnupfenBild: SRF2Hypnose ist umstritten: Während die einen beeindruckende Erfolge erleben, berichten andere von negativen Erfahrungen. Michèle trifft eine junge Frau, die durch eine Hypnosetherapie belastende Erlebnisse hatte: «Eine Stunde nach der Hypnose fiel ich in ein Loch und hatte direkt Panikattacken. Ich musste in der Folge wieder Medikamente nehmen, die ich vor der Hypnose abgesetzt hatte.»
Eine besonders eindrückliche Erfahrung macht die «rec.» -Reporterin im Operationssaal: Silvio Künzler lässt sich ganz ohne klassische Narkose an der Hand operieren. Sein Hypnosetherapeut ist der Meinung, alle Menschen seien hypnotisierbar, wenn sie es nur wollen. Kann der Geist den Schmerz wirklich ausschalten?
Die Reportage geht der Frage nach, ob Hypnose mehr als nur ein Bluff ist – und ob sie tatsächlich als wirksame Behandlungsmethode gelten kann. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 06.05.2025 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 10.02.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 17.02.2025 SRF zwei 116. Feuerwehr auf dem Land – Wer brennt noch dafür?
Folge 116 (35 Min.)rec. Feuerwehr auf dem Land – Wer brennt noch dafür? Sandra Gerber bei der FeuerwehrübungBild: SRFEs ist zeitintensiv und nicht ungefährlich. Trotzdem sagt der 23-jährige Mick Fankhauser: «Ich könnte nicht ohne die Feuerwehr.» Schon als Kind faszinierten ihn die Einsatzkräfte in ihrer roten Uniform. Doch immer weniger Menschen sind bereit, alles stehen und liegen zu lassen, wenn der Alarm losgeht. In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der Feuerwehrleute in der Schweiz um ein Drittel gesunken.
«Die Leute sind heute nicht mehr bereit, etwas für die Gesellschaft zu tun. Es herrscht eine Nehmermentalität», sagt Feuerwehrkommandant Reto Portner. Auch er kämpft darum, Nachwuchs zu finden – eine zunehmend schwierige Aufgabe. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 29.04.2025 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 17.02.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 24.02.2025 SRF zwei 117. Queer in der Freikirche – Bleiben oder gehen?
Folge 117 (29 Min.)rec. Queer in der Freikirche – Bleiben oder gehen? Conny konnte ihren Glauben und ihre Sexualität mit sich vereinen.Bild: SRFIn konservativen Freikirchen gelten queere Identitäten häufig als unmoralisch. Menschen, die sich outen, erleben innerhalb der Glaubensgemeinschaft oft Ablehnung. Gibt es Hoffnung auf Veränderung?
Reporter Simon Reinker, der selbst 25 Jahre lang Teil freikirchlicher Gemeinschaften war, thematisiert ein Tabuthema: queere Christen in der Freikirche. Dabei geht es um Diskriminierung und Ausgrenzung, aber auch um Hoffnung und Selbstfindung.
Lange setzte sich Eve als bibeltreue Hardlinerin gegen queere Menschen ein – bis sie erkannte, dass sie lesbisch ist. Conny entdeckte mit 42 Jahren ihre Bisexualität. Doch kann sie sich in ihrer konservativen Freikirche outen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen?
Die Reportage beleuchtet persönliche Schicksale, theologische Spannungen und den Umgang evangelikaler Freikirchen mit queeren Gläubigen. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 17.06.2025 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 24.02.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 10.03.2025 SRF zwei 118. Endstation Crack – Menschen zwischen Rausch und Elend
Folge 118rec. Endstation Crack – Menschen zwischen Rausch und Elend Jean Pierre raucht Crack in seiner Wohnung.Bild: SRFZuerst sieht die Reporterin die Crack Konsumenten – gehetzte Gestalten, gezeichnet von der Sucht. Doch hinter der Sucht verbergen sich Geschichten. Wer sind diese Menschen? Was quält ihre Seelen? Wie sieht ihr Leben aus, gefangen zwischen Rausch und Elend? Und was ist das für eine Droge, die ihnen alles nimmt und doch nie genug gibt?
Für Marc ist das Leben mit Crack ein endloser Kreislauf. Kaum hat er geraucht, sehnt er sich nach der nächsten Dosis. Mit 38 ist er obdachlos, die Sucht hat ihn alles gekostet. «Man sucht Hilfe, aber keiner hilft», sagt er. Sein Wunsch: «Wie ein normaler Mensch behandelt zu werden.»
Auch Jean-Pierre, 53, kämpft gegen die Sucht. Fünf Jahre lang hat Crack sein Leben beherrscht. «Man verkauft für die Droge seine eigene Seele», sagt der gelernte Bäcker. Jetzt will er von der Sucht loskommen, doch der Weg ist steinig. «Für die Gesellschaft bin ich einfach weniger wert.»
Die Reporterin taucht ein in diese Welt, die viele meiden. Sie sieht die Hoffnung, das Leid, hört die Stimmen, die sonst ungehört bleiben. Und sie erkennt: Manchmal reicht ein Moment der echten Begegnung, um einem Menschen das Gefühl zu geben, dass er noch dazugehört. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 10.03.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 17.03.2025 SRF zwei 119. Die «Junge Tat» – Zwischen Rassismus und Meinungsfreiheit
Folge 119 (33 Min.)Die «Junge Tat» – Zwischen Rassismus und Meinungsfreiheit Tobias Lingg ist Co-Leiter der Jungen Tat.Bild: SRFFür Tobias Lingg, 23, Co-Leiter der «Jungen Tat», gibt es nur einen Weg: rechts. Weil es seiner Generation schlechter gehe als jener seiner Eltern. Deshalb müsse es eine politische Wende von rechts geben. Die Heimat sei dabei jedes Opfer wert, auch juristische Strafverfolgung oder linksextreme Gewalt.
Die Gruppe sieht die Schweiz und Europa durch Migration bedroht. Ihr Ziel: «Remigration» und der «Erhalt der Schweizer Identität», erklärt Gründer Manuel Corchia, 23. Fremde Menschen könnten zwar in der Schweiz leben aber nie wirklich dazugehören. Die Vermischung von Religionen und Ethnien müsse gestoppt werden. Auch Ex-Klima-Aktivistin Selina Dienemann, 22, unterstützt diese Ansichten. Sie lehnt queere Menschen, Transpersonen und «Frühsexualisierung» ab: «Ich will nicht, dass das meinen Kindern aufgezwungen wird.»
Die «Junge Tat» folgt damit der rechtsextremen «Identitären Bewegung» um den Österreicher Martin Sellner und Götz Kubitschek, der in Deutschland als rechtsextrem eingestuft wird. Sie zeigt sich bestens vernetzt und versucht ihre Ideologie in die Schweizer Politik und Gesellschaft zu tragen. (Text: Play SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 24.03.2025 YouTube 120. Tabu Pädophilie – Leben mit einer verbotenen sexuellen Neigung
Folge 120 (26 Min.)Tabu Pädophilie – Leben mit einer verbotenen sexuellen Neigung, KI-Bild von Mädchen mit Balken vor dem Gesicht.Bild: SRF2Rund ein Prozent der Männer in der Schweiz sind pädophil. Das Stigma ist gross, denn Pädophilie wird häufig mit pädosexuellen Straftaten gleichgesetzt. Doch nicht jeder Pädophile wird zum Täter. Drei Betroffene sprechen über ihre Neigung, den inneren Kampf und den Umgang damit.
Marc hat seit seiner Jugend eine pädophile Neigung und wurde vor neun Jahren wegen Konsums von Missbrauchsdarstellungen von Kindern verhaftet. Er bereue diese Tat, erzählt er und versichert gleichzeitig, er habe ausser dieser Verfehlung nie einem Kind etwas zu Leide getan: «Man denkt, Pädophile sind tickende Zeitbomben und können jederzeit über Kinder herfallen. Das ist nicht richtig. Ich bin nicht der, der Kinder missbraucht.» Heute lebt er mit einer gleichaltrigen Frau zusammen, die von seiner pädophilen Neigung weiss. Er sagt von sich, er könne mit seiner Pädophilie umgehen.
Auch Thomas merkte in der Pubertät, dass er, anders als seine gleichaltrigen Freunde, auf 10- bis 14-jährige Mädchen steht. Er ist hebephil. Wie Marc wurde er als junger Mann wegen Konsums von Missbrauchsdarstellungen von Kindern erwischt, fiel in ein tiefes Loch und hatte Suizidgedanken.
Thomas suchte sich Hilfe bei einem Psychologen und dachte, er könne seine Pädophilie wegtherapieren. Doch eine pädophile Neigung lässt sich laut Expertinnen und Experten nicht heilen. Er musste lernen sie zu akzeptieren und damit umzugehen: «Jetzt kann ich mit gutem Gewissen sagen, ich bin hebephil und das ist in Ordnung.»
Sandro, 32, wurde nie straffällig, begab sich aber freiwillig in Therapie. Seine Neigung belastet ihn im Alltag: «Es ist eine Einschränkung der Lebensqualität. Man will etwas, aber es geht nicht – und man muss das akzeptieren können.» Sandro betont, dass seine Therapie ihm vor allem helfen soll, mit seinen inneren Konflikten umzugehen. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 07.04.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 14.04.2025 SRF zwei 121. Kein Bock auf Hormone – Warum immer mehr Frauen die Pille absetzen
Folge 121 (23 Min.)Kein Bock auf Hormone – Warum immer mehr Frauen die Pille absetzen. Hannah möchte die Pille absetzen.Bild: SRF2Hannah ist Mitte zwanzig und erhofft sich vom Absetzen der Pille ein neues Lebensgefühl: Sie möchte ihren Körper und ihren Zyklus mehr spüren. Zudem hatte sie durch die Pille keine Periode, diese wünscht sie sich zurück. Nur wenige Wochen nach dem Absetzen stellt sich ihr Leben allerdings auf den Kopf: Hannah wird ungeplant schwanger.
Fabienne ist verheiratet und nimmt die Pille: «Das ist für mich und unsere Beziehung einfach.» Und doch: So ganz zufrieden ist sie nicht mit der hormonellen Verhütung, sie leidet unter Libidoverlust. Fabienne spielt mit dem Gedanken, auf die Temperaturmessung umzusteigen. Eine unsicherere Methode, von der sie sich aber mehr Lust auf Sex erhofft.
Um eine Schwangerschaft zu verhindern, nimmt Sarina einiges in Kauf. Die 19-Jährige nimmt die Pille seit vier Jahren und kämpft seither mit immer wiederkehrenden Blasenentzündungen. Eine grosse Belastung für sie. Trotzdem komme für sie eine hormonfreie Verhütung momentan nicht infrage: «Mein Freund beginnt gerade eine zweite Ausbildung, da wollen wir das Risiko einer Schwangerschaft nicht eingehen.» (Text: Play SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 14.04.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 28.04.2025 SRF zwei 122. Interkulturelle Liebesbeziehungen – Ein Paar, zwei Kulturen
- SRF zwei: Interkulturelle Liebe - Ein Paar, zwei Kulturen
Folge 122 (32 Min.)Interkulturelle Liebesbeziehungen – Ein Paar, zwei Kulturen Ranjith und Ana bereiten sich auf ihre Hochzeit vor.Bild: SF2Paare, die aus verschiedenen Kulturen stammen, haben es oft nicht leicht. Neben Rassismus, Vorurteilen, Ablehnung gibt es aber auch die Hoffnung auf Offenheit, Toleranz und Begeisterung. Ana & Ranjith, sowie Leona & Eli erzählen ihre Geschichten und davon, wie sie nicht nur in der Beziehung, sondern auch als Individuen gewachsen sind.
Ana & Rajith wollen sich das Ja-Wort geben. Bei ihnen treffen die portugiesische und tamilische Kultur aufeinander. Während den Vorbereitungen auf ihre Hochzeit reflektieren sie über ihre Vergangenheit und Zukunft, sprechen über die Akzeptanz und Liebe zu der eigenen aber auch zur Kultur des Partners. Die beiden zeigen, dass man Stolz auf seine Herkunft sein kann und lernten ihre Kulturen auch durch den Partner neu zu lieben. Trotzdem kämpfen sie mit Vorurteilen oder Ablehnung durch ihre Umfelder.
In Togo lernten sich Leona & Eli kennen, woraufhin ihre Liebesgeschichte ihren Lauf nahm und die beiden beschlossen vorerst in der Schweiz zu leben. Obwohl Eli sich gut eingelebt hat, gab es viele Hürden und Startschwierigkeiten. Er hatte mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, diese auch von seiner Freundin Leona. Aber auch Leona bekam nicht nur Unterstützung zu spüren, doch ihr Umfeld und auch sie selber konnten sich insofern weiterentwickeln.
Auch unsere Reporterin Sofika spricht über die Schwierigkeiten ihrer interkulturellen Beziehung und darüber, wie viel man mit und vom seinem Partner lernen kann. Man darf stolz auf die eigene Kultur sein, muss aber Offenheit zeigen für andere, um sich besser zu verstehen, eigene Vorurteile zu hinterfragen und Stereotypen und Rassismus aus dem Weg zu schaffen. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 28.04.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 05.05.2025 SRF zwei 123. All-in mit Poker – Im Casino das grosse Geld verdienen?
Folge 123 (26 Min.)Bild: SRFProfessionelle Pokerspieler kombinieren Können und Glück, um ihren Lebensunterhalt am Pokertisch zu verdienen. Doch wie nachhaltig ist dieses Geschäftsmodell? Rec.-Reporter Livio Chistell beleuchtet, wie Pokerspieler mit Unsicherheiten, Erfolgsdruck und Suchtgefahr umgehen.
Stefan Eggenberger will an einem Pokerturnier in Italien einen Coup landen. Mehrere Hunderttausend Euro stehen auf dem Spiel. Ein Gewinn ist dringend nötig, denn die letzten Monate liefen nicht nach Plan. «Der Traum ist immer da, dass man etwas Grosses gewinnt.»
«Poker war mein Leben» sagt Vladimir Geshkenbein. Mit Anfang 20 galt er als Star in der Pokerszene und gewann insgesamt rund 2,5 Millionen Dollar an Turnieren weltweit. Doch es ging nicht nur bergauf: «Auch wenn man der Beste ist, gewinnt man nicht immer». Nachdem er zeitweise pleite war, kehrte er Poker den Rücken zu und findet sich heute in einem neuen Abenteuer wieder. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 05.05.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 02.06.2025 SRF zwei 124. Arbeiten in der Kita – Viel Verantwortung, wenig Lohn und Anerkennung
Folge 124 (26 Min.)Bild: SRFZu viele Kinder, überlastetes Personal: In vielen Kitas ist das Alltag. Schlechte Bezahlung und hohe Erwartungen machen den Job unattraktiv. Reporterin Viktoria Kuttenberger fragt sich: Warum kehren viele Fachkräfte dem Beruf den Rücken und was muss sich ändern, damit sie bleiben?
Eine Studie des Verbands Kinderbetreuung Schweiz, kibesuisse zeigt, dass die Austrittsrate in Kitas gerade bei ausgebildeten Betreuungspersonen mit 33% deutlich höher ist, im Vergleich mit anderen Berufsständen. Gründe dafür seien neben den niedrigen Löhnen auch die schlechten Arbeitsbedingungen, wie lange Arbeitszeiten oder der permanent hohe Lärmpegel.
Angela Trutmann-Martin erinnert sich gut an ihre Zeit in ihrer früheren Kita. «Wir mussten ständig den Betreuungsschlüssel neu berechnen und je nachdem die Lernenden länger dabehalten», erzählt sie. Die Arbeitsbedingungen waren so belastend, dass sie schliesslich kündigte. Heute arbeitet sie in einer anderen Einrichtung. «Es ist mein Traumjob – trotz allem», sagt sie.
Nicht alle halten durch. Luc Brand hat den Beruf verlassen. «Ich konnte den Kindern nicht mehr gerecht werden», sagt er. Der Druck, die Verantwortung und dazu der niedrige Lohn, das ging für ihn nicht auf.
Für Kitaleiterin Rahel Stocker ist klar: Ohne zusätzliche Mittel lässt sich die Qualität in der Betreuung nicht verbessern. Sie fordert höhere Löhne und staatliche Subventionen – entweder direkt für die Kitas oder zur Entlastung der Eltern. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 19.05.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 16.06.2025 SRF zwei 125. Muskelmasse und Weiblichkeit – Ein Widerspruch?
Folge 125rec. Muskelmasse und Weiblichkeit – Ein Widerspruch? Rebecca vor dem Spiegel im Gym.Bild: SRFDas Leben der Bodybuilderin Rebecca Imfeld dreht sich in erster Linie um ihre Muskeln. Sie zeigt sie gerne auf der Bühne, im Gym und auf Instagram. Doch unter ihren Posts hagelt es gehässige Kommentare: «Wie heisst der Typ?», «Frau oder Mann?». Solche Aussagen verletzen die 25-Jährige zwar, treiben sie aber gleichzeitig an noch härter zu trainieren. «Meine Muskeln sind harte Arbeit und ich finde, das darf ich zeigen», sagt sie.
Die 32-jährige Seilzieherin Erika Niederberger hat eine andere Beziehung zu Muskeln. Für sie sind die kräftigen Oberarme vor allem eines: praktisch. «Ich brauche sie bei der Arbeit auf dem Bau – und ich mag sie auch optisch», sagt sie. Aufgewachsen auf einem Bauernhof in Obwalden, prägt körperliche Arbeit seit jeher ihr Leben. «Ich bin mit meinem Körper im Reinen. Wenn du in irgendetwas reinpassen willst, das du nicht bist, dann ist das sehr anstrengend.» (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 02.06.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 23.06.2025 SRF zwei 126. Abzocke mit Kosmetik – LED-Masken und Anti-Aging für CHF 10’000
Folge 126 (25 Min.)Reporterin Sofika Yogarasa geht der Kosmetik-Abzocke auf den Grund.Bild: SRFManipulative Verkaufsmethoden, überteuerte Produkte, zweifelhafte Wirkung: Die Firma DM Retail zieht mit ihren Kosmetikmarken Iconique oder Premier Kundinnen über den Tisch. Reporterin Sofika Yogarasa geht der Kosmetik-Abzocke auf den Grund.
Die Verkäufer:innen der Firma überrumpeln Passantinnen auf der Strasse, verteilen Gratisproben und locken potenzielle Kundinnen mit Gutscheinen in die Läden. Sie wenden manipulative Verkaufsstrategien an und bringen die Kundinnen dazu, Produkte wie LED-Gesichtsmasken, Crèmen und Peelings zu horrenden Preisen zu kaufen und Ratenverträge über tausende Frauen zu unterschreiben.
So hat beispielsweise eine Kundin, die anonym bleiben möchte, Produkte für über 12’000 Franken gekauft, unter anderem eine LED-Gesichtsmaske, die mehrere tausend Franken wert sein soll. Die Wirkung der Produkte der Marken Iconique, Premier, Vine Vera oder Opatra London wird jedoch angezweifelt. Der Chefdermatologen der Universitätsklinik Zürich sagt, er halte nichts von der Qualität der LED-Maske. Damit Licht eine Wirkung auf die Haut erziele, reiche ein batteriebetriebenes LED-Gerät nicht aus. Auch die Cremen seien den Preis nicht wert, meint Thomas Kündig.
Warum Frauen diese Produkte trotzdem kaufen, erklärt die Wirtschaftspsychologin Jill Wick. Die Verkäufer:innen wenden bekannte Persuasionstechniken an, um potentielle Kundinnen zum Kauf der Produkte zu bringen. Sei man sich diesen Techniken bewusst, könne man in einer solchen Situation eher Nein sagen, erklärt sie.
DM Retail hat ihren Firmensitz in Zug und schreibt zu den Vorwürfen: «Die Vorgänge, wie sie von ihnen geschildert werden, können wir so nicht bestätigen. ( …) Die Kaufentscheidung liegt bei der jeweiligen Kundin bzw. Beim jeweiligen Kunden. Unsere Produkte sind hochmodern und komplex und deren Wirkung ist bestätigt. ( …) Ungeöffnete Kosmetikprodukte können innert 2 Wochen retourniert werden und wir nehmen sämtliche Beschweren ( …) ernst.» (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mi. 11.06.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 30.06.2025 SRF zwei 127. Quereinstieg als Lehrperson – Kein Diplom, dafür mehr Lebenserfahrung?
Folge 127Bild: SRFIn den nächsten Jahren braucht es in der Schweiz mehr Lehrpersonen, als an den Pädagogischen Hochschulen ausgebildet werden – Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sollen die Lücke füllen. Das hat einen Preis: «Ich werde den Kindern nicht immer gerecht», sagt Jasna Hollenstein. Sie arbeitet als Heilpädagogin, studiert aber Soziale Arbeit. Für sie ist klar: «Ich bin Teil einer Pflästerlipolitik.»
Auch Michèle Nuspel unterrichtet ohne PH-Abschluss – mit zwanzig Prozent Lohnabzug. «Wir sind billige Arbeitskräfte», sagt sie. Schulleiter José Oberson schätzt das Engagement der Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger, weiss aber: Fehlende Ausbildung kann das Bildungsniveau der Kinder gefährden. Geht er ein Risiko ein? (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 14.07.2025 SRF zwei 128. Endstation Crack – Überleben. Kämpfen. Heilen.
Folge 128 (31 Min.)Bild: SRFWie entkommt man einer Sucht, die alles zerstört? «rec.» – Reporterin Rahel Lenz begleitet Menschen mit Crack-Sucht auf ihrem Weg durch Schmerz, Rückschläge und Hoffnung. Teil zwei der Reportage zeigt den schwierigen Weg in einen Neuanfang.
Von der Sucht getrieben, stahl Jean-Pierre seinen Eltern Geld, bis sein Vater ihn schliesslich aus dem Kinderzimmer warf. Nach Jahren der Entfremdung tasten sich Vater und Sohn nun vorsichtig an eine Versöhnung heran. Beide betäubten ihren Schmerz mit Drogen – und sprechen erstmals über Verletzungen und Gewalt ihrer gemeinsamen Vergangenheit.
Thommy befindet sich im Entzug. Der Weg in ein neues Leben ist für ihn ein radikaler Schnitt, begleitet von der ständigen Angst vor dem Rückfall.
Marc kämpft ums nackte Überleben. Der Gedanke, ins Gefängnis zurückzukehren, erscheint ihm fast wie ein Ausweg: «Da könnte ich mich selber wieder zusammenflicken.» (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 30.06.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 21.07.2025 SRF zwei 129. Organspende – Egoistisch, wenn ich Nein sage?
Folge 129Bild: SRFFür die Reporterin ist klar, dass sie ihre Organe Menschen geben würde, die sie kennt und liebt. Aber Fremden? Sie trifft Ardishir, der seit fünf Jahren auf eine neue Niere wartet: «Immer wenn das Handy klingelt, denke ich: Es ist jetzt so weit.» Wenn ein verstorbener Mensch seine Organe spendet, können bis zu fünf Leben gerettet werden.
Roland Graf ist Pfarrer und Präsident des Vereins Human Life International Schweiz, der sich unter anderem gegen Abtreibung und den begleiteten Freitod einsetzt. Wäre er schwer krank, würde er keine Organe annehmen und er ist auch kein Organspender. Einer seiner Gründe: Die Angehörigen hätten zu wenig Zeit von der verstorbenen Person Abschied zu nehmen.
Corinne und Nicole erzählen, wie es war, als ihr Bruder plötzlich verstarb und sie entscheiden mussten, ob sie seine Organe spenden oder nicht. «Er war ein hilfsbereiter Mensch, deshalb vermuten wir, dass es sein Wille war», so Corinne. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 07.07.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 28.07.2025 SRF zwei 130. Feiern nur mit Alkohol – Wieso brauchen wir den Rausch?
Folge 130rec. Feiern nur mit Alkohol – Wieso brauchen wir den Rausch? Lukas ist vom Testergebnis überrascht.Bild: SRFSommer, Musik und Alkohol? Für viele gehört das zusammen. Doch warum greifen wir so selbstverständlich zum Glas, obwohl wir wissen, wie schädlich Alkohol ist? «rec.»-Reporter Livio Chistell geht am Openair St. Gallen der Frage nach, warum wir trinken – und was uns fehlt, wenn wir es nicht tun?
Für Lukas aus St. Gallen gehört Alkohol zum Festival dazu. «Dank dem Rausch kann ich den Alltagsstress hinter mir lassen.» Eskapismus scheint für viele ein guter Grund zu sein, um zu saufen. Für andere ist es der Gruppendruck oder die Party-Stimmung, die zum Trinken verleitet. Dass es ohne ginge, beweist Ramon, der vor einigen Monaten dem Alkohol den Rücken gekehrt hat: «Ich tanze trotzdem in der vordersten Reihe.»
Auch die Suchthilfe ist am Openair mit Alkoholtest, Beratung und einem offenen Ohr präsent. Regine Rust und ihr Team beobachten, dass sich das Trinkverhalten verändert hat. Viele Junge würden sich heute im Alltag zurückhalten, um dann aber zu einem bestimmten Zeitpunkt exzessiv Alkohol zu konsumieren. Genau deshalb sei es entscheidend, rechtzeitig über Konsum und seine Gründe zu sprechen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 04.08.2025 SRF zwei Original-Streaming-Premiere Mo. 14.07.2025 Play SRF 131. Forschung mit Psychedelika – Sind Drogen die bessere Therapie?
Folge 131rec. Forschung mit Psychedelika – Sind Drogen die bessere Therapie? Reporter Robin Pickis nimmt bei einer Studie teil, die über die Psychadelika forscht.Bild: SRFUnter wissenschaftlicher Aufsicht werden dem Reporter im Universitätsspital Basel mehrere unterschiedliche Dosen DMT injiziert. DMT ist eine der stärksten psychoaktiven Substanzen, die der Mensch kennt und kommt beispielsweise in Ayahuasca vor. Binnen Sekunden wird er in eine andere Realität katapultiert. Intensive Gefühle, bunte, geometrische Bilder und eine völlige Orientierungslosigkeit übermannen ihn. Die Trips sind kurz, aber tiefgreifend.
«Es ist eine der stärksten halluzinogenen Erfahrungen überhaupt und diese kann sowohl als gut als auch schlecht erlebt werden», sagt Livio Erne, der die Studie leitet. Droge wie LSD, MDMA oder DMT sind in der Schweiz illegal – erlaubt ist die Einnahme aber für die wissenschaftliche Forschung. Und diese boomt im Moment weltweit. Die Hoffnung ist, tiefgreifende, langanhaltende Veränderungen bei psychischen Erkrankungen zu ermöglichen. Die Studie, an der Robin teilnimmt, wird jedoch mit gesunden Probandinnen und Probanden durchgeführt.
Robin trifft Sylvia Kahlo, die als Kind beide Elternteile verloren hat und in der Folge immer wieder mit Depressionen und tiefen Traumata zu kämpfen hatte. Erst mithilfe einer MDMA-gestützten Psychotherapie fand sie Zugang zu den verdrängten Gefühlen. Das therapeutische Erlebnis mit dieser psychoaktiven Substanz habe ihr geholfen, das Trauma zu überwinden, erzählt sie.
Gregor Hasler ist Neurowissenschaftler und forscht seit Jahren mit psychedelischen Substanzen. Seine neueste Studie zeigt, dass eine Psychotherapie mit der Unterstützung von LSD, die Symptome einer Depression tatsächlich lindern kann. Hasler ordnet die Erlebnisse von Sylvia und Robin ein und erläutert, wo er die Gefahren und Chancen solcher Substanzen sieht. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 11.08.2025 SRF zwei Original-Streaming-Premiere Mo. 21.07.2025 Play SRF
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