bisher 135 Folgen, Folge 92–113
92. Sehnsucht Kind – Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt
Folge 92 (24 Min.)Bei jedem zehnten Paar in der Schweiz bleibt der Wunsch nach Kindern unerfüllt. Wie gehen betroffene Menschen damit um, wenn sie einen existentiellen Wunsch loslassen müssen? rec.-Reporterin Rahel Lenz spricht mit Frauen und Männern über den schmerzhaften Prozess.
Auf Julias Arm sind acht miteinander verbundene Punkte tätowiert. Ein Symbol für die acht Fehlgeburten, die sie in den letzten Jahren erleben musste. «So sind sie immer ein bisschen dabei», erzählt die 40-Jährige in einer Gesprächsgruppe für Frauen, deren Kinderwunsch nicht in Erfüllung ging. Das Loslassen von einem Lebenstraum wird von einigen Frauen als Trauerprozess beschrieben, andere fühlen sich ohnmächtig und suchen nach Antworten. Julias Partner, Chris, fiel in eine tiefe Depression: «Jetzt haben wir zwanzig Jahre vor uns, die wir anders auffüllen müssen.»
Regula und Michel mussten den Lebensentwurf mit Kindern ebenfalls loslassen. Für ihre Beziehung war die Zeit des Hoffens und Bangens eine grosse Herausforderung. «Der unerfüllte Kinderwunsch hat nach Ablenkung geschrien», sagt Michel. Er hat kürzlich sein zehntes Restaurant eröffnet und findet Erfüllung in seinem Beruf. Für Regula ist der Austausch mit anderen betroffenen Frauen wichtig, um besser mit dem unerfüllten Kinderwunsch umgehen zu können. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 17.06.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 16.09.2024 SRF zwei 93. Kinder kriegen im Krieg – Wieso entscheiden sich junge Paare dafür?
Folge 93 (30 Min.)Auch in Kriegszeiten versuchen sich junge Menschen eine Zukunft aufzubauen. Junge Paare in der Ukraine gründen Familien oder sorgen vor, damit sie nach dem Krieg noch Kinder haben können. Reporterin Luzia Tschirky zeigt, wie das Leben weitergehen kann, wenn der Tod allgegenwärtig ist.
Über 180’000 Kinder sind im vergangenen Jahr in der Ukraine zur Welt gekommen. Luzia besucht eine junge Mutter, die während des Kriegs ein Kind geboren hat. Andrij ist heute eineinhalb Jahre alt und hat seinen Vater nie kennengelernt – er ist an der Front gestorben.
Natalija ist 27 Jahre alt und möchte Mutter werden. Aber für ihren Mann kommt das nicht in Frage. Als ukrainischer Soldat an der Front würde er nicht erleben können, wie sein Kind aufwächst. Sie entscheiden sich seinen Samen einfrieren zu lassen, damit Natalija auch dann ein Kind von ihm kriegen könnte, wenn ihm etwas zustossen würde.
In Odessa trifft Luzia eine im achten Monat schwangere Frau. Sie erwartet Zwillinge. Obwohl kürzlich ihr Haus zerstört wurde und dabei zwölf Personen, darunter mehrere Kinder, getötet worden sind, will Oleksandra in ihrer Heimatstadt bleiben: «Als der Krieg anfing, verstand ich, dass ich von einem Tag zum nächsten lebe. Man kann nicht mehr planen.»
Das sagt sich auch Wiktorija, die ihr zweites Kinder erwartet. «Es gibt keinen besseren Zeitpunkt ein Kind zu kriegen. Wir dürfen uns das von unserem Feind nicht nehmen lassen.» (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 24.06.2024 YouTube 94. Einblick in eine Studentenverbindung – Sexistisch und rechtsextrem?
Folge 94 (23 Min.)Bei ihren Treffen tragen sie alte Uniformen und haben strenge Regeln. Wer zum Beispiel zur Toilette will, muss dafür die Genehmigung des Präsidenten einholen. Wer sich nicht daran hält, muss zur Strafe schon mal ein Bier in einem Zug kippen. Was fasziniert junge Männer an diesen alten Vereinen?
Über Schweizer Studentenverbindungen gibt es kaum Berichte. Die Berner Studentenverbindung Burgundia öffnete für «rec.»-Reporter Matthias von Wartburg ihre Türen. Dabei taucht er in eine ihm völlig fremde Welt. Bei der bald 160-jährigen Verbindung werden alte Traditionen zelebriert.
Es gibt eine klare Hierarchie, strikte Regeln und es werden ausschliesslich Männer aufgenommen. Der Zusammenhalt untereinander sei stark, sagt der Präsident der Burgundia, Benjamin Goranin: «Es ist wie eine zweite Familie.» Doch was ist mit den gängigen Vorurteilen? Sind Verbindungen nicht elitär, ewiggestrig, rechtsextrem und frauenfeindlich? Antworten gibt es in der Reportage. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 08.07.2024 YouTube Original-TV-Premiere Sa. 19.10.2024 SRF zwei 95. Traumatische Geburt – Wenn Frauen Gewalt im Gebärsaal erleben
Folge 95 (31 Min.)Jede vierte Frau erlebt eine Form von Gewalt unter der Geburt: Sie werden unter Druck gesetzt, eingeschüchtert oder ohne ihre Einwilligung mit Medikamenten behandelt. rec.-Reporterin Viktoria Kuttenberger spricht mit Frauen, die sagen, psychische oder physische Gewalt im Gebärsaal erlebt zu haben.
«Ich fühlte mich misshandelt», sagt die zweifache Mutter Nataša Bilgin. Ihr sei ohne ihre Einwilligung ein Opiat verabreicht worden, das ihren Körper lahmgelegt habe. Als sie um Hilfe gebeten habe, sei sie von der Hebamme ausgelacht worden. Für Nataša eine traumatisierende Erfahrung. Als sie zum zweiten Mal schwanger war, wollte sie alles anders machen und hat sich eine Doula, eine nichtmedizinische Geburtshelferin, beigezogen.
Auch Gina Tanner Gobine erlebte Gewalt unter der Geburt. Sie fühlte sich von der Ärztin und Hebamme nicht ernst genommen und es wurde der umstrittene Kristeller-Handgriff ohne Vorinformation und ihre Einwilligung angewendet. Um solche und ähnliche Situationen anderen Frauen zu ersparen, lässt sie sich zur Doula ausbilden. Sie begleitet schwangere Frauen vor und während der Geburt: «Je mehr eine Frau weiss und je selbstbestimmter sie ist, desto besser ist das für die positive Wahrnehmung der Geburt.» (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 15.07.2024 YouTube 96. Schluss machen in der Freundschaft – Wieso tut die Trennung so weh?
Folge 96 (26 Min.)Ab dem 25. Lebensjahr gehen viele Freundschaften in die Brüche. Das kann genauso schmerzhaft sein wie das Ende einer Liebesbeziehung. Doch über Freundschaftsbrüche reden die wenigsten. rec.-Reporterin Sofika Yogarasa will das ändern und spricht mit Frauen über die Trennung von ihren Freundinnen.
Dawa war tief getroffen, als ihre enge Freundin per Sprachnachricht die Freundschaft beendete: «Sie fand, ich zeige nicht genug Interesse und sei zu ich-bezogen.» Das hat Dawa hart getroffen, gerade weil sie sich selbst anders sah. Seitdem kämpft sie mit Selbstzweifeln und fragt sich, was sie in der Freundschaftsbeziehung anders hätte machen können. Gespräche mit ihrer Mitbewohnerin helfen ihr, den Schmerz zu überwinden.
Sreya war 19 Jahre lang eng mit ihrer Freundin verbunden. Als sie jedoch eine schwere Zeit durchmachte und an einer Depression litt, fühlte sie sich von der Freundin im Stich gelassen. Sreya entschied sich schweren Herzens, mit der Freundin Schluss zu machen. «Ich hatte ein Loch in meinem Leben», erzählt sie. Mit Hilfe einer Psychologin versucht Sreya die Trennung zu verarbeiten. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 29.07.2024 YouTube 97. Longevity Lifestyle – Lange leben, aber zu welchem Preis?
Folge 97 (30 Min.)rec. Longevity Lifestyle – Lange leben, aber zu welchem Preis? Luca Hintermann hat sein Leben vor zehn Jahren umgestellt.Bild: SRFMit 100 Jahren körperlich gesund und geistig fit zu sein: Das wünschen sich Anhänger:innen der Longevity-Bewegung. Für diesen Traum stellen sie ihr Leben bisweilen radikal um und ergreifen eine Vielzahl von Massnahmen, die das Leben verlängern sollen. Nur zu welchem Preis?
rec.-Reporterin Michèle Rüedi taucht selbst in den Langlebigkeits-Lifestyle ein. Sie stellt ihre Ernährung um, trinkt keinen Alkohol, duscht jeden Tag kalt, geht regelmässig um 22:30 Uhr ins Bett, macht Achtsamkeitsübungen und nimmt Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Das fühlt sich für sie erstmal gut an, doch einiges bleibt auch auf der Strecke.
Die Reporterin lernt Longevity-Fans kennen und stellt fest, dass Longevity ganz unterschiedlich gelebt werden kann. Der 28-jährige Pflegefachmann Luca Hintermann zum Beispiel hat sein Leben schon vor zehn Jahren umgestellt. «Wer früh anfängt, muss keine Angst vor dem Altern haben – dann ist das Alter nur eine Zahl», sagt er beim Training mit schweren Hanteln in seinem Home-Gym. Sein Ziel: Mit seinem gesunden Lifestyle als einer der ältesten Schweizer in die Geschichte einzugehen. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 29.07.2025 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 05.08.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 27.01.2025 SRF zwei 98. Erbe mit Konfliktpotenzial – Wenn Junge den Familienbetrieb übernehmen
Folge 98 (31 Min.)Erbe mit Konfliktpotenzial – Wenn Junge den Familienbetrieb übernehmen Florence und ihr Vater Felix bei der DegustationBild: SRFFlorence, Livio und Mark treten ein grosses Erbe an: Sie übernehmen die Betriebe ihrer
Eltern. «rec.»-Reporterin Anna Kreidler bekommt Einblick in den Übergabeprozess und fragt sich: Wie tritt die junge Generation aus dem Schatten der älteren?
«Es war nicht mein Traum, Weinhändlerin zu werden», sagt Florence Woodtli. Als es ihrem Vater plötzlich gesundheitlich schlecht ging, gab sie ihren Job auf und trat in seine Fussstapfen. Für ihn ein grosses Glück. Und trotzdem sagt er: «Ich hätte es voll akzeptiert, wenn sie den Laden nicht übernommen hätte». Seit der Stabsübergabe modernisiert Florence die Weinhandlung schrittweise, eine neue Website soll den Verkauf ankurbeln.
Auch der 31-jährige Livio Bieler aus Bonaduz wächst in die Rolle des Geschäftsführers, er übernimmt das Sportgeschäft seiner Eltern. Der Druck ist gross: «In drei Jahren soll er den Karren ziehen», sagt Vater Norbert Bieler. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 10.12.2024 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 12.08.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 04.11.2024 SRF zwei 99. Hochsensibilität bei Männern – Reizüberflutung bis zum Burnout?
Folge 99 (20 Min.)Jede fünfte Person ist hochsensibel und nimmt Reize besonders intensiv wahr – was oft zu starken Emotionen führt. Betroffene Männer neigen häufiger dazu, ihre Gefühle zu unterdrücken. Nicht selten endet das mit Depressionen oder in einem Burnout.
Hochsensibilität ist für viele Männer noch immer ein Tabu. Im Gespräch mit rec.-Reporter Simon Reinker brechen Betroffene ihr Schweigen und erzählen von ihrem Leidensdruck.
«Die negativen Gefühlswellen schwappen über mich und es hört und hört nicht auf.» Früher hat sich Flurin gefragt, weshalb es ihm emotional so viel schlechter als anderen geht. Seit er weiß, dass er hochsensibel ist, hat er zumindest eine Erklärung.
Adrian erging es ähnlich. Vor zehn Jahren erlitt der Lehrer ein Burnout. Seit ihm klar ist, dass er hochsensibel ist, vermag er sich besser zu schützen – indem er sich Pausen gönnt und Grenzen nicht überschreitet.
Aber die Hochsensibilität hat, laut Flurin, auch ihr Gutes und sei manchmal wie eine Superkraft. Seine empathische Art sei wie ein Türöffner in die Herzen. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 02.09.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 07.10.2024 SRF zwei 100. Zurück auf den Balkan – Familien zwischen zwei Heimatländern
Folge 100 (32 Min.)Nach 37 Jahren in der Schweiz kehren Mersiha Osmanovic und ihr Mann nach Bosnien zurück. Ihre Töchter bleiben in der Schweiz. In den letzten zehn Jahren hat sich die Anzahl der Rückkehrenden auf den Balkan verdoppelt. Warum geben sie ihr Leben in der Schweiz auf?
«Ich will ein ruhiges Leben. Keine Termine, kein Stress, keine Rechnungen», begründet Mersiha Osmanovic ihren Entschluss, nach Bosnien zurückzukehren. Sie und ihr Mann hätten hier in der Schweiz genug erreicht, jetzt sei die Zeit gekommen, das Leben zu geniessen. Die beiden haben in einem kleinen Dorf in Bosnien-Herzegowina ein Haus gebaut. Mit ihrem Ersparten können sie sich dort frühzeitig zur Ruhe setzen. Die beiden Töchter, 25 und 22 Jahre alt, verstehen zwar den Entschluss, doch der Abschied fällt ihnen schwer: «Ich habe erst an der Abschiedsfeier realisiert, dass sie jetzt wirklich gehen. Jetzt müssen wir mehr Verantwortung übernehmen.»
Auch die Eltern von Reporterin Elma Softic sehen ihre Zukunft in Bosnien. Doch der Bau ihres Eigenheims verzögert sich. Bosnien steckt auch Jahre nach dem Jugoslawienkrieg in einer tiefen Wirtschaftskrise und hat mit Überalterung zu kämpfen. Elma schaut sich die Baustelle an und besucht Mersiha und ihren Mann ein halbes Jahr nach ihrer Rückkehr. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 17.12.2024 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 09.09.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mi. 11.12.2024 SRF 1 101. Junge unterstützen ihre Eltern – Selbstverständlichkeit oder Überforderung?
Folge 101 (30 Min.)rec. Junge unterstützen ihre Eltern – Selbstverständlichkeit oder Überforderung? Sofika Yogasara im TramBild: SRFTausende Kinder und Jugendliche unterstützen zu Hause ihre Eltern und andere erwachsene Personen. «Young Carers» übernehmen Aufgaben und Verantwortung für Dinge, um die sich normalerweise Erwachsene kümmern. Auch rec.-Reporterin Sofika Yogarasa unterstützt ihre Eltern seit sie denken kann.
Shazna war erst zehn Jahre alt, als man sie mit einer Bekannten aus der tamilisch-muslimischen Community zu einem Frauenarzttermin schickte. Sie sollte das Gespräch übersetzen. «Ich war so schockiert. Sie sagte, sie hätte Geschlechtsverkehr mit ihrem Mann und es brenne», erinnert sich Shazna. Sie hatte keine Worte, um diese intimen Details zu übersetzen.
In der Schweiz nimmt jedes achte Kind in der Schweiz zwischen 10 und 15 Jahren solche Unterstützungsleistungen und Betreuungsaufgaben für Erwachsene. Oft tun sie das im Verborgenen.
Semira flüchtete als Siebenjährige mit ihrer Familie aus Eritrea in die Schweiz. Schnell hat sie Deutsch gelernt und viel Verantwortung für ihre Familie übernommen. So leistete sie für ihre Eltern nicht nur sprachliche Übersetzungsarbeit, sondern auch kulturelle. Sie half der Familie sich in der Schweiz zurechtzufinden. Auch der heute 35-jährige Rohan kümmerte sich jahrelang um seine kranken Eltern. «Durch den Dauerstress war ich oft erschöpft. Ich konnte nicht mehr», erzählt er.
Für Shazna und Semira ist es eine Selbstverständlichkeit den Eltern zu helfen. Doch wann wird diese unsichtbare Arbeit zur Überforderung? Reporterin Sofika Yogarasa, die selber betroffen ist, geht dieser Frage nach. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 18.02.2025 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 16.09.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 23.09.2024 SRF zwei 102. Abfallberge wegen Fast Fashion – Das passiert mit unseren Altkleidern
Folge 102 (30 Min.)Abfallberge wegen Fast Fashion – Das passiert mit unseren Altkleidern. Iveth Stunner beim Beach Clean-Up.Bild: SRF2Iveth trägt orange Gummihandschuhe, Schweiss läuft ihr über die Stirn. Gereizt säubert sie am Rising Phoenix Beach in Accra, der Hauptstadt von Ghana, den Strand von Secondhandkleidern. «Afrika ist ein Kontinent, keine Müllhalde. Das muss aufhören!», sagt sie.
Die Altkleider aus dem globalen Norden werden von ghanaischen Alterkleiderhändlern importiert. Bernard Owona ist seit zehn Jahren Händler auf einem der grössten Kleidermärkte der Welt, dem Kantamanto-Markt. Für ihn ist der Import von ganzen Kleidercontainern ein lukratives Geschäft. Er importiert neue Ware aus China.
Die 24-jährige Textildesignerin Khalifina verdient ihren Lebensunterhalt mit den Secondhandkleidern. Sie sucht auf dem Markt die besten Stücke aus, upcycelt sie und verkauft sie online: «Kleidung wieder zum Leben zu erwecken, liegt mir am Herzen.»
Doch der Handel mit den Altkleidern hat Schattenseiten. Rund 40 Prozent aller Kleidungsstücke des Kantamanto-Marktes landen auf illegalen Müllhalden. Die riesigen Abfallberge prägen das Bild in Old Fadama, Accras grösstem Slum. «Der globale Norden muss seine Textilproduktion einschränken, um diese Umweltkatastrophe zu stoppen», fordert David, der für eine NGO arbeitet, die sich mit der Altkleiderthematik beschäftigt. Er wünscht sich auch, dass die Regierung in Accra eine nachhaltige Lösung für den Textilabfall findet. In Ghana gebe es bis heute keine Infrastruktur für die Abfallverwertung. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 14.01.2025 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 23.09.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 30.09.2024 SRF zwei 102. Q&A zur Reportage «Abfallberge wegen Fast Fashion – Das passiert mit unseren Altkleidern»
Folge 102aTonnen von Altkleidern landen täglich in Ghana auf dem Kantamanto-Markt. Viele Secondhandkleider sind unbrauchbar, enden auf einem illegalen Abfallberg und verschmutzen Strände und Meere. «rec.»-Reporterin Rahel Osterwalder beleuchtet den Zwiespalt zwischen lukrativem Geschäft und Umweltkatastrophe.
Iveth trägt orange Gummihandschuhe, Schweiss läuft ihr über die Stirn. Gereizt säubert sie am Rising Phoenix Beach in Accra, der Hauptstadt von Ghana, den Strand von Secondhandkleidern. «Afrika ist ein Kontinent, keine Müllhalde. Das muss aufhören!», sagt sie.
Die Altkleider aus dem globalen Norden werden von ghanaischen Alterkleiderhändlern importiert. Bernard Owona ist seit zehn Jahren Händler auf einem der grössten Kleidermärkte der Welt, dem Kantamanto-Markt. Für ihn ist der Import von ganzen Kleidercontainern ein lukratives Geschäft. Er importiert neue Ware aus China.
Die 24-jährige Textildesignerin Khalifina verdient ihren Lebensunterhalt mit den Secondhandkleidern. Sie sucht auf dem Markt die besten Stücke aus, upcycelt sie und verkauft sie online: «Kleidung wieder zum Leben zu erwecken, liegt mir am Herzen.»
Doch der Handel mit den Altkleidern hat Schattenseiten. Rund 40 Prozent aller Kleidungsstücke des Kantamanto-Marktes landen auf illegalen Müllhalden. Die riesigen Abfallberge prägen das Bild in Old Fadama, Accras grösstem Slum. «Der globale Norden muss seine Textilproduktion einschränken, um diese Umweltkatastrophe zu stoppen», fordert David, der für eine NGO arbeitet, die sich mit der Altkleiderthematik beschäftigt. Er wünscht sich auch, dass die Regierung in Accra eine nachhaltige Lösung für den Textilabfall findet. In Ghana gebe es bis heute keine Infrastruktur für die Abfallverwertung. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 19.02.2025 SRF 1 103. Challenge Dufourspitze – In 9 Monaten vom Couchpotato zur Extremsportlerin?
Folge 103 (32 Min.)Bild: SRFrec.-Reporterin Manuela Morgenthaler beschreibt sich selbst als Couchpotato. Doch das soll sich ändern. Mit 35 Jahren will sie wissen, ob sie es mit genügend Vorbereitung und Unterstützung von ihrer Schwester auf den höchsten Gipfel der Schweiz schafft.
Im Sommer 2023 trifft Manuela Morgenthaler eine lebensverändernde Entscheidung: Sie will den Mont Blanc, den höchsten Gipfel der Alpen, besteigen – eine gigantische Herausforderung für Manuela, die das Sofa den Wanderschuhen vorzieht und noch nie eine Hochtour gemacht hat. Das Vorhaben wird ihr Leben für mehrere Monate auf den Kopf stellen.
Zum Glück muss Manuela die abenteuerliche Reise nicht allein antreten. Ihre jüngere Schwester Marina, eine erfahrene Alpinistin mit über 40 Viertausendern auf dem Konto, wird zu ihrem Coach. Marina treibt Manuela an, denn ohne intensive Vorbereitung wäre das Ziel nicht nur unerreichbar, sondern auch gefährlich.
Warum Manuela schliesslich auf die 4600 Meter hohe Dufourspitze, statt auf den Mont Blanc zusteuert und was sie eigentlich dazu antreibt ihre Komfortzone zu verlassen und sportliche Höchstleistungen zu erbringen, ist in der hundersten rec.-Reportage zu sehen. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 04.02.2025 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 07.10.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 21.10.2024 SRF zwei 104. Sterben für den Papst – Warum gehen junge Männer in die Schweizergarde?
Folge 104 (32 Min.)rec. Sterben für den Papst – Warum gehen junge Männer in die Schweizergarde? Mihovil BlazevicBild: SRFJunge Männer in der Schweizergarde müssen ihr Leben geben, um jenes des Papstes zu retten. Was bewegt sie, trotz Skandalen und Kritik der katholischen Kirche, deren Oberhaupt zu beschützen? «rec.»-Reporter Livio Chistell begleitet Gardisten hinter den Mauern des Vatikans.
«Kurz bevor wir den Papst auf eine seiner Reisen begleiteten, wurde uns mitgeteilt, wir sollten noch schnell unser Testament schreiben», erzählt Mihovil Blazevic während er auf Patrouille ist. «Da musste ich tief schlucken.» Trotz des Risikos, das mit diesem Job einhergeht, hält ihn der Glaube an Gott, die Kameradschaft unter den Gardisten und die spezielle Arbeitswelt schon seit fünf Jahren in Rom.
Rund 70 Prozent der Gardisten bleiben jedoch nicht länger als 26 Monate – so lange ist Pflicht. Mihovil Blazevic teilt sich sein Zimmer mit einem anderen Gardisten in der Kaserne. Er kriegt einen Sold von rund 1500 Euro. Privatsphäre hat er wenig und sein Alltag ist geprägt von strengen Regeln und unregelmässigen Arbeitszeiten.
Zudem steht die katholische Kirche wegen den Missbrauchsskandalen und konservativen Moralvorstellungen stark in der Kritik. Für Mihovil ist klar, dass die Fehler, die die Institution gemacht hat, aufgeklärt und aufgearbeitet werden müssen. Er möchte seine Rolle als Schweizergardist jedoch von der Politik der Kirche trennen. «Man darf die Institution nicht mit dem Glauben gleichsetzen. Eine Institution kann Fehler machen», sagt Mihovil. Er sehe auch täglich, was die Kirche Positives bewirken kann. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 28.01.2025 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 14.10.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mi. 27.11.2024 SRF 1 105. Body Positivity vs. Gesundheit – Ist es okay, dick zu sein?
Folge 105Das Thema Übergewicht begleitet die Reporterin Arzije Asani schon seit sie ein Teenie ist. Sie probierte alles, um abzunehmen und dem zu entsprechen, was in der Gesellschaft als gesund und schön definiert wird. In letzter Zeit findet sie einen anderen Zugang zu ihrem Körper – dank sogenannten Plus-Size-Influencerinnen, denen sie auf Social Media folgt.
Eine davon ist die Schweizer Körperaktivistin Franziska Glauser. Das Plus-Size-Model setzt sich für die Akzeptanz aller Körperformen ein. Für sie ist klar: Gesundheit kann nicht nur über den Körper definiert werden. Die Psyche gehört auch dazu. «Es heisst, ein dicker Mensch sei ungesund und ein schlanker Mensch gesund. In den Zeiten, als ich am schlanksten war, fühlte ich mich aber unglaublich krank», erzählt sie der Reporterin.
Das Dilemma zwischen Selbstakzeptanz und Gesundheitsdruck bespricht Arzije Asani auch mit Ala Choury, die vor ein paar Jahren 35 Kilo schwerer war als heute. Nahestehende Personen hätten damals ihren Körper kommentiert und beurteilt, erzählt sie. So konnte sie ihren Körper nicht akzeptieren und lieben: «Selbstliebe und Gesundheit sollten Hand in Hand gehen.» (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 28.10.2024 SRF zwei 106. Jung und krebskrank – Wie geht es nach der Diagnose weiter?
Folge 106 (24 Min.)Weltweit erkranken immer mehr junge Menschen an Krebs. Wie bewältigen junge Erwachsene diese lebensverändernde Diagnose? «rec.» -Reporterin Viktoria Kuttenberger spricht mit Betroffenen über Hoffnung, Kinderplanung und den Tod.
Reporterin Viktoria Kuttenberger begleitet die 29-jährige Caroline Wolfensberger zur Chemotherapie und spricht mit ihr über ihren Umgang mit der Krankheit. Die Mutter einer dreijährigen Tochter hat Lymphdrüsenkrebs. Trotz der vielen Nebenwirkungen der Behandlung gibt sie jedoch nicht auf und sagt dem Krebs den Kampf an.
Moritz, 24, beschreibt seine Krebserkrankung mit den Worten: «Während alle anderen auf der Überholspur fahren, bin ich mit dem Trotti im Gegenverkehr unterwegs.» Nachdem ein bösartiger Tumor in seiner Hand entdeckt wurde, streute der Krebs auch in seine Lunge. Obwohl seine Ärztinnen und Ärzte eine Heilung für ausgeschlossen halten, bleibt Moritz optimistisch: «Ich kann es nicht ändern. Ich habe noch so Vieles zu erleben. Wieso sollte ich aufgeben?» (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 04.11.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 11.11.2024 SRF 1 107. Extreme Tierliebe – Können Vierbeiner und Co. Menschen ersetzen?
Folge 107 (22 Min.)rec. Extreme Tierliebe – Können Vierbeiner und Co. Menschen ersetzen? Shelly und ihr Pferd LalouBild: SRFTiere, insbesondere Haustiere, sind treu, lieben scheinbar bedingungslos und ihre Nähe kann sogar Einsamkeit und depressive Symptome lindern. Was, wenn der tierische Mitbewohner zum Partner des Menschen wird?
Die 26-jährige Shelly verliebte sich Hals über Kopf in Lalou, ein Pferd und baute mit diesem eine intensive Beziehung auf. Dank dem Tier habe sie ihre Essstörung überwunden und an Selbstwertgefühl gewonnen, erzählt sie rec.-Reporterin Rahel Lenz. Keine gewöhnliche Situation für ihren neuen Ehemann, denn Shelly und Lalou gibt es nur im Doppelpack.
Auch Naomi geben ihre Tiere Halt und einen Sinn im Leben. Einst heroin- und alkoholabhängig, ist die 27-Jährige dank der Tiere heute clean. Ihre Wohnung teilt sie mit Hunden und Katzen, Wachteln und Meerschweinchen, Kröten und Geckos und noch einige Arten mehr – 45 Tiere sind es insgesamt. Die Verantwortung, die sie für ihre Tiere trägt, gibt ihr Struktur und hilft ihr, den Alltag zu meistern. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 18.11.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 25.11.2024 SRF zwei 108. Objektophilie – Wenn Menschen Gegenstände lieben
Folge 108 (35 Min.)rec. Objektophilie – Wenn Menschen Gegenstände lieben Regina (Name geändert) ist in Zugleitungen verliebt.Bild: SRF«Es ist ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme», sagt Regina, während sie auf dem Bahngleis einen Strommasten umarmt. Seit ihrem elften Lebensjahr liebt sie Oberleitungen. Zu Hause wartet statt eines Partners eine Oberleitungs-Vorrichtung auf sie – Regina bezeichnet «Röhri» als ihren Mann.
Oliver liebt verschiedene Objekte, darunter Lokomotiven und Instrumente. Ihm ist es wichtig, dass die Objektophilie nicht mit der Objektsexualität verwechselt wird.
Für den klinischen Sexologen Werner Huwiler ist die Objektophilie nichts Ungewöhnliches. «Die meisten Menschen wären fähig, Objekte zu lieben», sagt er. Ein gutes Beispiel für die Verbindung von Mensch und Objekt sei zum Beispiel der geliebte Teddybär. Über die Ursachen der Objektophilie ist wenig bekannt. Die Wissenschaft befasst sich selten mit dem Phänomen. Eine Studie stellte einen Zusammenhang der Objektophilie mit der Autismus-Spektrum Störung und Synästhesie fest. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 11.02.2025 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 25.11.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 02.12.2024 SRF zwei 109. Psychische Krankheiten – Wie viel können Freundschaften aushalten?
Folge 109 (28 Min.)Tosca kämpft seit Jahren mit Depressionen. Für ihre beste Freundin, Angelina, ist es nicht immer einfach, für Tosca da zu sein. Angelina musste lernen, sich abzugrenzen. Damit ist sie nicht allein, denn in der Schweiz unterstützen 2,1 Mio. Menschen eine Person mit psychischen Krankheiten.
«rec.»-Reporterin Anna Kreidler will erfahren, wie man Freund:innen mit psychischen Problemen am besten zur Seite steht. Sie trifft auch Freundschaftspaare, in denen nicht nur eine, sondern beide Personen psychisch belastet sind. Andrea sagt über ihre beste Freundin: «Man versteht sich einfach, muss sich nicht erklären.» Ist geteiltes Leid doppeltes Leid?
Es kann nämlich auch Nachteile haben, wenn beide in der Freundschaft psychisch krank sind. Cyril und Rolli sind sich früher gegenseitig angegangen, auch körperlich. Beide haben unter anderem die Diagnose ADHS und mussten lernen, über ihre Probleme zu reden. «Wir Männer sind schon eher verschlossen», so Rolli. Heute können sich die beiden Männer aber auch in den Arm nehmen, wenn es ihnen schlecht geht.
Freundschaften, in denen psychische Probleme eine Rolle spielen, sind ein steter Tanz zwischen Nähe und Distanz. Als es Tosca während der Dreharbeiten plötzlich schlechter geht, isoliert sie sich und will mit niemandem reden. «Ich will einfach meine Ruhe», sagt sie. Angelina kennt diese Seite von ihr und versucht, sie mit einem Besuch an der Chilbi aus der Einsamkeit zu holen. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 20.05.2025 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 02.12.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 09.12.2024 SRF zwei 110. Erotik und Cosplay – Wie Gamefiguren zu lebenden Sexfantasien werden
Folge 110 (26 Min.)Cosplay ist in der Schweiz das Lieblingsporno-Genre der Gen Z. Erotik-Künstlerinnen schlüpfen in Rollen von Manga- oder Gamefiguren und verdienen mit Sexfantasien und nackter Haut ihr Geld. Wer sind diese Frauen und was steckt hinter dem Phänomen?
Um das herauszufinden, taucht rec.-Reporterin Michèle Rüedi in die Cosplay-Szene ein und trifft auf Darstellerinnen, die mit erotischen Bildern ihr Geld verdienen. Wie zum Beispiel Ramona, die als Manga-Figur «Makima» vor der Linse steht und den Charakter so authentisch wie möglich darstellen möchte.
Die 32-jährige Erotik-Künstlerin «Mrs. Nice» hingegen, hält sich an keine Vorgaben und erfindet stattdessen ihre eigenen Figuren: «Ich schlüpfe gerne in andere Rollen, um erotische Fantasien anzuregen.» Ein Stil, der besonders bei ihrem jungen Publikum gut ankommt.
Auf der Suche nach Antworten spricht die Reporterin mit Expertinnen und Konsumenten und erhält dabei faszinierende und überraschende Einblicke in die Welt des Erotik-Cosplays. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 09.12.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 16.12.2024 SRF zwei 111. Unfall ohne Helm – Wenn die Frisur wichtiger ist
Folge 111 (21 Min.)Auf kurzen Strecken fahren die meisten ohne Fahrradhelm. Dies, obwohl alle wissen: Ein Helm schützt vor groben Verletzungen. Was ist unser Problem mit dem Velohelm? «rec.»-Reporter Matthias von Wartburg spricht mit Menschen, die bewusst darauf verzichten, und einer Frau, die das bitter bereut.
Auch Reporter Matthias von Wartburg fährt meist ohne Helm. Er trifft Stefanie Freiburghaus, die vor Sie über drei Jahren auf einer Fahrradtour verunfallte. Die Tour war ein Date mit ihrem heutigen Partner. Sie trug damals ausnahmsweise keinen Helm. «Mein Date hatte auch keinen Helm und ich wollte meine Frisur nicht ruinieren.» Stefanie stürzte und erlitt ein Schädelhirntrauma.
Seit diesem Unfall ist Stefanies Leben ein anderes. Sie hat Mühe sich zu konzentrieren, ist schnell überfordert. Auch auf emotionaler Ebene ist sie nicht mehr dieselbe. Diagnose: Affektinkontinenz. «Seit dem Unfall habe ich Mühe meine Emotionen zu kontrollieren», sagt Stefanie. Ihre Leitungsposition im Service musste sie aufgeben und sucht seither einen passenden Job. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 16.12.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 06.01.2025 SRF zwei 112. Alles für die Sportkarriere – Was kostet der Traum vom Profisport?
Folge 112 (32 Min.)Alles für die Sportkarriere – Was kostet der Traum vom Profisport? Simon Sohm ist Fussballspieler bei Parma Calcio.Bild: SRFGrosse Stadien, jubelnde Fans und glanzvolle Erfolge: Der Traum vom Spitzensport fasziniert. Doch der Weg nach oben fordert Opfer. Ein Fussballprofi, eine Eishockeyspielerin und ein Kunstturner geben Einblick in ihre Leben als Profisportler und sprechen über Einsamkeit, Leistungsdruck und Schmerzen.
Der Kunstturner Samir Serhani, Mitglied des Schweizer Nationalkaders, lebt für seinen Traum von der Olympiade: «Wenn ich vor 10’000 Zuschauern turnen darf, fühle ich mich wie in einem Film.» Sein Alltag jedoch ist durchstrukturiert, geprägt von hartem Training, wenig Freizeit und ständigen Schmerzen: «Ich habe schon fünf Operationen hinter mir.» Während der Dreharbeiten für diese Reportage trifft Samir eine Entscheidung, die sein Leben verändern wird.
Fussballprofi Simon Sohm zog mit 19 allein nach Italien und verdient heute beim Erstligisten Parma Calcio rund 40’000 Euro im Monat. Doch der Druck ist enorm: «Nach schlechten Spielen beleidigen dich die Leute auf Social Media.» Auch die Einsamkeit prägt sein Leben: «Am Anfang war es schwierig, aber ich habe mich daran gewöhnt.»
Als Eishockeyspielerin beim EV Zug und in der Nationalmannschaft kann Noemi Ryhner ihren Traum nicht allein durch den Sport finanzieren. Sie arbeitet 40 Prozent im Büro und pendelt zwischen Beruf, Training und Spielen. «Es geht alles, wenn der Wille und die Leidenschaft da ist», sagt sie. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 22.04.2025 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 30.12.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 13.01.2025 SRF zwei 113. Scambaiting – Wie Hacker Internetbetrüger überlisten
Folge 113 (28 Min.)Bild: SRFWegen Onlinebetrug verlieren Menschen in der Schweiz jedes Jahr Dutzende Millionen – manchmal ihr ganzes Vermögen. Häufig kann die Polizei diese Betrugsfälle nicht aufklären. Doch sogenannte Scambaiter nehmen es mit den kriminellen Banden auf und gehen teils mit illegalen Methoden gegen diese vor.
rec.-Reporterin Anne-Sophie Galli spricht mit einer 32-jährigen Juristin, die durch eine perfide Betrugsmasche fast 50’000 Franken verloren hat. Weder ihre Bank noch die Polizei in der Schweiz konnten ihr helfen, das Geld wieder zurückzukriegen. „Es fühlt sich an, als würde einem der Boden unter den Füssen weggezogen“, erzählt sie.
Eine Gruppe von Youtubern legen sich mit den Internetbetrügern an und setzen sich für die Opfer ein. Mit ihren Youtube-Videos machen sie zudem auf die Betrugsmethoden aufmerksam und können Menschen vor Scam schützen. Sven ist einer dieser Scambaiter. Er lebt in Indien, ist von Beruf Ingenieur und versucht in seiner Freizeit die kriminellen Netzwerke zu enttarnen, potentielle Opfer frühzeitig zu warnen und ganze Callcenter lahmzulegen. „Ich habe es geschafft, dass viele Betrüger festgenommen wurden und habe tausende Menschen davor bewahrt, Geld zu verlieren.“ Anne-Sophie Galli schaut ihm über die Schultern und ist dabei, wenn er sich in die Computer von Betrügern hackt und einen Amerikaner davor bewahrt 12’000 Dollar an die perfiden Internetbetrüger zu verlieren.
Viele Betrügerinnen und Betrüger arbeiten für indische Callcenter. Scambaiter Sven versucht mit der indischen Polizei zusammenzuarbeiten und diese beispielsweise mit Informationen zu den Callcentern zu versorgen. Doch häufig kommen die Betrügerinnen und Betrüger relativ unbescholten davon, weil die Gerichte die illegal beschafften Beweismittel des Scambaiters nicht verwenden können. Das ist frustrierend, hält den jungen Youtuber jedoch nicht davon ab, weiter gegen das Übel zu kämpfen.
Was die Polizei in der Schweiz von den Scambaitern hält und was die indischen Behörden gegen die betrügerischen Callcenter machen, ist in der Reportage zu sehen. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 11.03.2025 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 13.01.2025 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 20.01.2025 SRF zwei
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