Staffel 1: 2018, Folge 1–9

Staffel 1 (2018) von „rbb QUEER“ startete am 19.07.2018 im rbb.
  • Staffel 1, Folge 1
    Das Leben des 24-jährigen Johnny ist karg und einsam. Er wohnt und arbeitet auf der abgelegenen Schafsfarm seiner Familie im Norden Englands. Zwischen ihm, seinem kranken Vater und der stoischen Großmutter fallen nur wenige, grobe Worte. Um seine Frustration zu betäuben, betrinkt er sich jeden Abend im nahe gelegenen Pub und hat ab und zu unverbindlichen Sex mit jungen Männern. Als im Frühjahr der gleichaltrige Saisonarbeiter Gheorghe aus Rumänien auf die Farm kommt, ist Johnny zunächst misstrauisch und mürrisch. Doch je mehr Zeit die beiden jungen Männer während der harten Farmarbeit miteinander verbringen, desto intensiver wird ihre Beziehung.
    Aus flüchtigen Blicken und Gesten werden Berührungen, bis sie in der Abgeschiedenheit eines Camps in den Hochmooren das erste Mal Sex miteinander haben. Johnny begehrt Gheorghe aber nicht nur körperlich, er fühlt bei ihm auch eine Geborgenheit, die er zuvor nicht kannte. Doch was passiert, wenn die Saison zu Ende ist und Gheorghe zurück nach Rumänien muss? Regisseur Francis Lee hat sein raues Regiedebüt in der eigenen Heimat gedreht, der ehemaligen Grafschaft Yorkshire, die Engländer aufgrund ihrer archaischen Landschaft auch „God’s Own Country“ nennen.
    Inmitten einer unwirtlichen Natur, die als Abbild der anfänglichen Isolation seiner Figuren dient, erzählt Lee in realistischen Bildern von harscher Schönheit die packende Geschichte einer sexuellen und emotionalen Erweckung – und die Geschichte einer gewaltigen Liebe. „God’s Own Country“ hatte seine Weltpremiere in Sundance, wo der Film mit dem Regiepreis ausgezeichnet wurde. Es folgten zahlreiche weitere Festivalauftritte und Auszeichnungen, u.a. im Panorama der Berlinale (Preis der Männer-Jury), dem Edinburgh Film Festival (Preis für den Besten Britischen Film) und dem Frameline Film Festival in San Francisco (Publikumspreis). (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.07.2018rbb
  • Staffel 1, Folge 2
    Während Saschas Mutter noch von der großen Konzert-Karriere ihres Sohnes träumt, fällt Sascha aus anderem Grund aus allen Wolken: Sein geliebter Klavierlehrer teilt ihm mit, dass er für immer die Stadt verlässt. Das bricht Sascha das Herz. Die einzige, mit der er darüber sprechen kann, ist seine beste Freundin Jiao, denn als Sohn Ex-Jugoslawischer Gastarbeiter lebt man auch in Deutschland selten geoutet. Sascha ist froh, dass sein homophober Vater Jiao für seine Freundin hält. Was als willkommenes Missverständnis beginnt, wird zu einer komplizierten Lüge, als sein kleiner Bruder eine Affäre mit Jiao anfängt. Saschas Lügengerüst fällt zusammen, und was wie eine Katastrophe aussieht, ist die Eröffnung neuer Möglichkeiten in den Lebensentwürfen der Familie. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.07.2018rbb
  • Staffel 1, Folge 3
    Ein sonnendurchflutetes Wochenende im Spätsommer. Rosa, Fischwirtin und Naturwächterin auf drei malerischen Seen im brandenburgischen Hinterland, besucht ihre Geliebte Kirsten, eine erfolgreiche Architektin. Rosa will endlich Sicherheit in ihrer Beziehung, Kirsten sich alles offen halten. Wieder einmal ersetzt der Sex das klärende Gespräch. Dann greift Rosa zwei junge Mädchen aus Berlin auf einer naturgeschützten Insel auf. Evi und Olivia sind zwar seit vier Jahren zusammen, aber das hält Evi nicht davon ab, Rosa offensiv anzumachen.
    Allem Konfliktstoff zum Trotz ziehen die beiden in Kirstens Bungalow am See ein und die Tage und Abende zu viert sind erfüllt von Flirts und Spielereien, Ausflüge auf dem Wasser, Sex und Gesprächen über die unterschiedlichen Vorstellungen vom Glück. Die Zukunft beider Paare wird von der magischen Atmosphäre dieses Wochenendes nicht unberührt bleiben. „Frauensee“ von Regisseur Zoltan Paul erzählt von einem langen Wochenende im Sommer auf dem Land. Die Protagonistinnen sind vier lesbische Frauen aus der Großstadt und aus der Provinz.
    Vier Lebensentwürfe und drei verschiedene Altersgruppen treffen aufeinander, mit unterschiedlichen Träumen, Zielen und Ansprüchen. Die Frauen reden, lachen, haben Sex, sind eifersüchtig und auch verletzend, erklären sich gegenseitig und versuchen zu verstehen. Lebhafte Diskussionen, ein allzu menschliches Beziehungsgeflecht. Ein Ausschnitt lesbischen Lebens im heutigen Deutschland. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger. Und das Porträt einer Landschaft. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.08.2018rbb
  • Staffel 1, Folge 4
    Über eine Telefon-Dateline lernt der Filmemacher Erik Ende der 1990er den jungen Anwalt Paul kennen. Nach dem Sex lässt er seine Telefonnummer da. Nach dem zweiten Mal fragt Paul, ob Erik nicht über Nacht bleiben will. Ein paar Wochen später hat Paul seine Freundin verlassen und die beiden ziehen zusammen. Über die nächsten neun Jahre verläuft die Beziehung stürmisch und unvorhersehbar. Immer wieder entzieht sich Paul und driftet in die Cracksucht ab, während Erik nur mühsam mit seinen Filmen weiterkommt. Immer wieder verlieren sie sich und finden sich wieder, können nicht mit und nicht ohne einander leben. Eine Liebesgeschichte von heute, zärtlich und ohne Kompromisse, warmherzig und schonungslos erzählt. Ira Sachs’ sehr persönlicher Beziehungsfilm, dessen Geschichte fast eine Dekade umspannt, gehört wie „Weekend“ oder „I want your love“ zu den neuen, reifen Liebesdramen des aktuellen queeren Kinos.
    Getaucht in die warmen Farben eines schon wieder historischen New Yorks, explizit in der Darstellung von Sex und Drogensucht, aber auch von Zärtlichkeit und Nähe, ist „Keep the Lights On“, mit seinen vielen Referenzen an Künstler wie Avery Willard (über den Erik einen Film dreht) und Arthur Russell (dessen traurigschöne Songs den Soundtrack bilden) auch eine Hommage an die queere Kultur New Yorks. Auf der Berlinale wurde „Keep the Lights On“ von Ira Sachs („Forty Shades of Blue“, „Little Men“) 2012 mit dem TEDDY Queer Film Award für den besten Spielfilm ausgezeichnet. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.08.2018rbb
  • Staffel 1, Folge 5
    Pater Adam übernimmt eine kleine Gemeinde in der polnischen Provinz. Überaus engagiert baut er ein Gemeindezentrum für schwer erziehbare Jungs auf. Angezogen von der Vitalität und dem Charisma des Priesters suchen die Einwohner seine Nähe, ohne zu ahnen, welche Geheimnisse ihn umgeben. Durch die Begegnung mit einem exzentrischen jungen Mann, der im Ort als Außenseiter gilt, sieht sich Pater Adam mit seinen unterdrückten Sehnsüchten konfrontiert. Bald schon schöpfen die Dorfbewohner Verdacht und nehmen Kontakt zu Adams Kirchenvorgesetzten auf. In poetischen Bildern einer trügerischen sommerlichen Dorfidylle erzählt Małgorzata Szumowska das Gewissensdrama eines katholischen Priesters, der verzweifelt gegen seine Gefühle ankämpft. „Im Namen des …“, den das rbb Fernsehen heute als Free-TV-Premiere zeigt, lief 2013 im Wettbewerb der Berlinale und wurde dort mit dem TEDDY für den besten Spielfilm ausgezeichnet. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.08.2018rbb
  • Staffel 1, Folge 6
    Ein Sommer in Holland. Der 15-jährige Sieger läuft die 100 Meter unter 13 Sekunden. Sein neuer Teamkollege, mit dem er sich auf den Staffelwettkampf vorbereitet, ist der selbstbewusste Marc. Nach dem Training, bei der Abkühlung im See, kommt es völlig überraschend zum Kuss – und plötzlich ist Sieger zum ersten Mal verliebt. Seinem warmherzigen, aber völlig überforderten Vater kann er davon nichts erzählen, der hat mit Siegers älterem Bruder Eddy schon genug Probleme. Aber wie soll er sich jetzt auf den Wettkampf vorbereiten? Und auf das Leben? Mischa Kamps ursprünglich für das holländische Fernsehen konzipierter Liebesfilm wurde auf vielen internationalen Festivals gezeigt und ausgezeichnet, u.a. mit dem Sir-Peter-Ustinov-Jugendfilmpreis beim Kinderfilmfestival „Lucas“ in Frankfurt. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.08.2018rbb
  • Staffel 1, Folge 7
    In einem alten herrschaftlichen Haus irgendwo in Europa leben die Insektenforscherinnen Evelyn und Cynthia. Ihre Tage laufen immer nach dem gleichen Muster ab: die strenge Cynthia widmet sich ihrer wissenschaftlichen Arbeit, während Evelyn zu entwürdigenden Tätigkeiten abkommandiert wird. Bald wird klar, dass es sich dabei um das alltägliche erotische Ritual eines Liebespaars handelt. Niemand stört sie in ihrer idyllischen, ländlichen Abgeschiedenheit, in der ihre einzigen sozialen Kontakte regelmäßige Vorträge über Schmetterlinge und Grillen vor weiblichem Publikum sind. Doch im Laufe des Herbsts verändert sich das Machtverhältnis zwischen den beiden Frauen und ihre Rollenspiele nehmen die Züge eines subtilen Psychothrillers an.
    Eines Tages hält sich Cynthia nicht mehr an das verabredete Codewort. Der britische Filmemacher Peter Strickland wurde 2012 mit seinem hintergründigen Horrorfilm „Berberian Sound Studio“ zu einem Star des europäischen Arthouse-Kinos. Wie sein Vorgänger entwickelt auch „Duke of Burgundy“ seine sinnliche Faszination vor allem über die Geräusche: das Knarzen der Lederstiefel, das elektrische Knistern der Kleider und Strümpfe, die Geräusche nachtaktiver Insekten. Eine große filmische Fantasie mit subtilen surrealistischen Details, eine Verbeugung vor dem Kino von Jess Franco und Luis Buñuel, eingebettet in malerische Naturaufnahmen, Herbstlicht und 70er-Jahre-Musik. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.08.2018rbb
  • Staffel 1, Folge 8
    Bei der Ernte wird auch sonntags gearbeitet, der Stall muss immer sauber abgefegt sein, und wenn die Mutterkuh ihr Kalb nicht annimmt, wird es von Hand aufgezogen. Marko ist Auszubildender in einem großen Agrarbetrieb im Nuthe-Urstromtal, 60 km südlich von Berlin. Besteht er seine Abschlussprüfung, ist er Landwirt. Ob er das überhaupt sein will, weiß er nicht. Außerhalb der Arbeit hat er wenige Kontakte, die elf anderen Auszubildenden halten ihn für einen verschlossenen Einzelgänger. Aber als Jacob, ein neuer Praktikant, im Betrieb auftaucht, wagt sich Marko langsam aus der Rolle des Außenseiters heraus. Bei der Ernte, beim Abfahren des Getreides und beim Umbuchten der Kälber kommen die beiden jungen Männer sich näher.
    Für einen Tag reißen sie nach Berlin aus und danach ist nichts mehr wie zuvor. Eine Liebesgeschichte nimmt ihren Anfang – doch keiner von beiden hat sich bislang gefragt, wie und vor allem wie offen er in der Gesellschaft leben will. Der erste Spielfilm von Benjamin Cantu erzählt eine schwule Liebesgeschichte auf dem Land und verbindet dabei auf originelle Weise dokumentarische Beobachtung und fiktionale Dramatisierung. Gedreht wurde in einem Agrarbetrieb während der Erntezeit, ohne die üblichen Abläufe zu stören. Alle Mitglieder des klein gehaltenen Drehteams hatten Dokumentarfilm-Erfahrungen und waren es gewohnt, schnell und flexibel auf Situationen zu reagieren.
    Gewährleistet wurde dadurch ein genauer Blick für den Arbeitsbetrieb, die Aspekte der landwirtschaftlichen Ausbildung und die sozialen Beziehungen zwischen den Auszubildenden und den Mitarbeitern. Lukas Steltner und Kai-Michael Müller nahmen als Schauspieler die Herausforderung dieses ungewöhnlichen Drehs an und fügten sich in die Gemeinschaft und die Arbeitsprozesse ein. Die Auszubildenden und Mitarbeiter des Betriebshofs wiederum akzeptierten die fiktionale Erzählkonstruktion des Films und ließen ihre eigene Wirklichkeit in seine Geschichte einfließen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.09.2018rbb
  • Staffel 1, Folge 9
    Mädchen gehen mit Jungs aus – das stellt die 15-jährige Adèle zunächst nicht in Frage. Doch das ändert sich schlagartig, als sie Emma trifft. Die Künstlerin mit den blauen Haaren lässt sie ungeahnte Sehnsüchte entdecken, bringt sie dazu sich selbst zu finden, als Frau und als Erwachsene. Als Teenager beginnt Adèles Geschichte. Vor den Augen der Zuschauer entwickelt sie sich weiter: Die Schülerin wird zur jungen Frau und geht ihren Weg als engagierte Lehrerin an der Seite von Emma. Adèle entdeckt sich, ihre Gefühlswelten, ihre sexuelle Orientierung, ihre Ängste und Sehnsüchte und der Zuschauer ergründet all dies gebannt mit ihr, entdeckt Adèle mit jeder Pore und findet den wohl ergreifendsten und ungewöhnlichsten Liebesfilm der letzten Jahre.
    Mit der Goldenen Palme von Cannes zeichnete Jury-Präsident Steven Spielberg 2013 nicht nur Abdellatif Kechiches Meisterwerk „Blau ist eine warme Farbe“ aus, sondern verlieh sie erstmalig auch an die beiden Hauptdarstellerinnen Léa Seydoux und Adèle Exarchopoulos für ihre grandiosen schauspielerischen Leistungen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.09.2018rbb

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