2018/2019, Folge 1–20

  • Folge 1
    Der Wolf im Wahlpelz: Gerissene Kälber werden zum Politikum
    Diese Woche beginnt der Viehscheid im Allgäu, und so mancher Bauer dürfte in diesem Jahr froh sein, seine Tiere wieder heil von der Alpe zu bekommen. Denn seit einigen Wochen ist er da: der Wolf. Seit Anfang August häufen sich die Fälle von gerissenen Weidetieren – und mit ihnen auch die Debatten darüber, wie mit ihm umzugehen ist. Und da zufällig gerade Wahlkampf ist, fühlen sich auch die Parteien bemüßigt, Position zu beziehen. So wird der Wolf – zumindest im Allgäu – zum Wahlkampfthema Nummer eins! Doch helfen die ideologisch beladenen Ideen der politischen Lager den Bauern vor Ort wirklich weiter?
    Neubau mit nassen Füßen: Sündenfall im Hochwassergebiet?
    Obwohl es sich bei der Daxerau in Traunstein um ein Hochwassergebiet handelt, beschloss der Traunsteiner Stadtrat im Sommer mehrheitlich, ein geplantes Wohnungsbauprojekt weiter voran zu treiben. Denn das Gutachten des Bauträgers sieht keine Überflutungsgefahr – also kann doch auch gebaut werden! Die Gegenwehr der Bürger samt Gegengutachten hat die Stadt bislang stoisch ignoriert – doch jetzt kommt Unterstützung anderer an der Traun liegender Gemeinden, die fürchten, selbst Hochwasseropfer zu werden.
    Nicht mehr zu retten: Bürokratie schuld an Unfalltod?
    Trotz eines nagelneuen, grenzüberschreitenden Rettungszentrums in Furth im Wald kam es Anfang August in der Grenzregion zu einem tragischen Unglück: Einem auf tschechischer Seite gestürzten Radfahrer konnte nicht rechtzeitig geholfen werden und er verstarb. Dabei war die Rettung alarmiert: Auf tschechischer Seite kam sie aufgrund der längeren Anfahrt zu spät – die Deutschen waren zwar näher dran, durften aber aufgrund fehlender Zuständigkeit nicht losfahren. Kurzum: die grenzüberschreitende Rettung, die doch zur Sicherheit der Menschen eingeführt wurde, funktioniert nicht – und es sind nicht allein die Sprachprobleme.
    Sonntags nur mit Buddha: Regensburg und die Ladenöffnung
    Ja, die Ladenöffnungszeiten am heiligen Sonntag sind ein vieldiskutiertes Thema. In Regensburg treibt das jetzt neue Blüten: Laut städtischer Satzung dürfen Souvenirläden sonntags nur geöffnet haben, wenn sie mindestens zu Hälfte typisch „ortskennzeichnende“, also Regensburger Andenken verkaufen – die es aber für Regensburg kaum gibt. Oder aber die dargebotene Ware hat einen religiösen Bezug. So kommt es, dass nun plötzlich einige Läden sonntags schließen mussten, während sich die übrigen einen religiösen Bezug dank Buddhastatuen erschleichen.
    Ampelchaos – Eichstätt und sein Kreuz mit der Kreuzung
    Sie galt über Jahre als die schlimmste Kreuzung Deutschlands: ein Verkehrsknotenpunkt von vier Straßen im Westen von Eichstätt, der von der Regionalbahn durchschnitten wird und deshalb als „Gefahrenquelle“ galt. Jetzt, nach jahrzehntelanger Diskussion, einer vierteljährigen Bauzeit und rund 1,25 Millionen Euro Kosten ist der Neubau fertig. Und ist: noch schlimmer! So sehen es jedenfalls die Anwohner, die mit den neuen 37 Ampeln einfach nicht zurechtkommen wollen. Was haben Bahn, Stadt, Landkreis und Bund da nur zusammengeplant? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.09.2018BR Fernsehen
  • Folge 2
    • Scherz oder Straftat? Bauer odelt Hakenkreuz aufs Feld
    Ein Landwirt im Landkreis Regen malt mit Gülle „AFD“ und ein, laut Polizei „verbotenes Kennzeichen einer verfassungswidrigen Organisation“ auf ein Feld. So groß, dass ein Pilot es aus der Luft entdeckte. Und das ausgerechnet in einem Ort, in dem die AFD bei der letzten Bundestagswahl 26,4% der Stimmen erreichte. Der Staatsschutz ermittelt. An der Aktion wird deutlich, wie gespalten der Ort ist: Einige tun das Hakenkreuz als „Schabernack“ ab und finden nichts Schlimmes daran, andere sind froh, dass die Polizei ermittelt.
    • Teurer Wohnen: Wie anonyme Investoren die Preise anheizen
    In München gehen Tausende auf die Straße gegen den Mietwahnsinn, in Berlin findet Ende der Woche der „Wohn-Gipfel“ statt. Gleichzeitig ist das existenzielle Gut „Wohnen“ ein Fall fürs Bundeskriminalamt: Die Behörde warnt schon lange, dass Kriminelle hierzulande für Milliarden Immobilien kaufen und so schmutziges Geld waschen. Das treibt die Preise am Wohnungsmarkt weiter nach oben – für alle. Aber wenn dies bekannt ist, warum unternehmen weder die Politik noch die Behörden etwas?
    • Weniger Arbeit, gleicher Lohn: Straubinger Firma legt vor
    Kein Handy, kein Facebook, keine Mittagspause. Das Konzept einer kleinen Firma bei Straubing klingt restriktiv, aber die Mitarbeiter lieben es, denn sie müssen dafür nur 6 Stunden arbeiten und werden trotzdem voll bezahlt. Der Firmenbesitzer berichtet von weniger Krankmeldungen, effektiverer Arbeit und einem viel besseren Arbeitsklima. Ein Erfolgsmodell. Trotzdem will es keiner übernehmen. Vertreter der Bayerischen Wirtschaft propagieren sogar den „bis-zu-10-Stunden-Arbeitstag“. quer auf der Suche nach dem Arbeitszeitmodell von morgen.
    • Allgäuer raus? Tiroler Abwehrkampf gegen „Bayern-Piefke“
    Direkt an der deutsch-österreichischen Grenze gibt es Streit. Weil immer mehr Allgäuer den Badesee in Weißenbach anfahren, verteilt ein Unbekannter in Tirol Zettel an deutschen Autos. Zitat: „Wir brauchen und wollen euch Bayern-Piefke in Tirol nicht“. Auch Autos mit deutschen Kennzeichen wurden zerkratzt, Scheibenwischer abgebrochen und Reifen zerstochen. Tatsache ist, dass immer mehr deutsche Touristen in Österreich Urlaub machen und auch Immobilien erwerben. Nun scheint das deutsch-österreichische Miteinander in Schieflage geraten zu sein. Doch längst nicht alle Tiroler wollen die Allgäuer draußen halten.
    • Seniorenfreie Städte? Wie Altenheime verdrängt werden
    In Regensburg war es eine Institution: das Altenheim, das im fürstlichen Schloss mitten in der Altstadt untergebracht war. Jetzt mussten innerhalb kurzer Zeit 22 Bewohner das Heim verlassen. Die Heimbewohner vermuten, ein Hotel solle jetzt einziehen – das wäre lukrativer. Mit gewöhnlichen Altenheimen ließen sich keine Top-Renditen erzielen. Die Senioren werden jetzt in einem Pflegeheim am Stadtrand untergebracht und fühlen sich abgeschoben. Eine Entwicklung, vor der auch Pflegeverbände warnen: Allmählich verschwinden die Altenheime aus dem Stadtbild. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.09.2018BR Fernsehen
  • Folge 3
    Pfleger im Flieger: Wie Bayern den Pflegenotstand verschärft
    In Bayern fehlen die Pfleger: Auf 100 offene Stellen kommen nur 17 Bewerber. Andererseits wollen viele Flüchtlinge in der Pflege arbeiten. Da liegt die Lösung nahe. Die Politik hat das erkannt und wollte Flüchtlinge, deren Asylantrag bereits abgelehnt wurde, trotzdem dulden. Eigentlich sollten sie die Pflege-Ausbildung abschließen und zwei Jahre arbeiten können. Soweit die Theorie. In der Praxis aber häufen sich besonders in Bayern Fälle, wo Flüchtlinge trotz Pflege-Bonus abgeschoben werden. Pflegeheime, die mit ihren Flüchtlingen in der Ausbildung sehr zufrieden sind, bangen um die Zukunft ihrer Azubis.
    Ego-Trip: Falschparker blockieren Feuerwehr-Zufahrt
    Wenn’s brennt, muss die Feuerwehr ausrücken. Und zwar so schnell wie möglich. Dumm nur, dass immer wieder Falschparker die Zufahrt zum Feuerwehrhaus zustellen, so geschehen im Ortsteil Hacklberg in Passau oder in Spiegelau im Landkreis Freyung-Grafenau. Dort parken Eltern, die ihre Kinder von der Schule abholen oder Patienten, die zum Arzt gehen. Die Hacklberger Feuerwehr veröffentlichte einen Brandbrief in der Zeitung, ließ Strafzettel verteilen und hoffte auf Einsicht. Und ja, danach gab’s Ärger. Doch der traf nicht die Parksünder, sondern die Feuerwehr.
    Stadt gegen Land: München gräbt Oberland das Wasser ab
    München bekommt sein Wasser aus dem Oberland. Dort steht jetzt die Ausweitung des Wasserschutzgebiets im Mangfalltal an. Nur: Auch hier wohnen Menschen, haben Landwirte ihr Vieh auf der Weide und wollen sich Firmen und Orte vergrößern. Die betroffenen Gemeinden und Landkreise klagen, dass ihre Entwicklung noch weiter beeinträchtigt wird als bisher: Bio-Kühe dürfen nicht mehr aufs Feld, baufällige Häuser werden nicht ersetzt, Betriebe können kaum erweitern. Erzwungener Stillstand auf dem Land, um ungebremstes Wachstum in der Metropole zu ermöglichen?
    Dicke Luft: Müssen Autobesitzer für saubere Diesel blechen?
    Eins ist klar: Nachdem die Regierung so lange gezaudert hat, der Autoindustrie eine wirklich schmerzhafte, aber dafür wirksame Lösung für ältere Dieselautos abzutrotzen, erwartet kaum mehr ein Diesel-Halter, schnell und möglichst günstig an ein sauberes Auto zu kommen. Erst in den letzten Tagen wird die Regierung wegen drohender Fahrverbote wirklich umtriebig. Egal was der Auto-Gipfel am Freitag bringt – die Erwartungen der Bürger sind so niedrig, dass schon mittelprächtige Kompromisse als Durchbruch gefeiert werden könnten. quer fragt: war genau das die Strategie der Regierung?
    Heiße Entsorgung: Deutscher Plastikmüll brennt in Polen
    Auch das Wirtschaftsgut Müll hat seine globalen Handelswege. Und seitdem China den europäischen Abfall nicht mehr will, bleibt er in Europa. Zum Beispiel geht er nach Polen. Offiziell soll der Müll dort recycelt werden, das ist billiger als in Deutschland. Aber was ist noch billiger? Ihn einfach auf eine Deponie zu kippen. Mittlerweile ist so in Polen eine Müllmafia entstanden. Und wenn die polnischen Behörden die Räumung der Deponien verfügen, gehen die riesige Plastikhalden in Flammen auf, vergiften Umwelt und Anwohner. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.09.2018BR Fernsehen
  • Folge 4
    Trauriger Rekord: Wie senkt man die Zahl der Wildunfälle? /​ AfD-Wahlkampf: Wirte und Vereine in der Zwickmühle /​ Ampel-Anarchie? Keine Gnade für die Ampelfrau /​ Söders Füllhorn: Neue Hoffnung für alte Bäder? /​ Wenn Löwen brüllen: Streit um Lärm am 60er-St (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.10.2018BR Fernsehen
  • Folge 5
    Schleichende Entfremdung: Versteht die CSU die Bayern noch? In der Woche vor der Wahl herrscht Katastrophenstimmung in der CSU. Umfragen sagen das Ende der Alleinregierung voraus, die Sonderstellung der bayerischen „Staatspartei“ bröckelt. Dabei steht Bayern wirtschaftlich super da und hat nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Aber vielleicht wird genau das zum Problem. Denn die CSU und der Freistaat sind für viele Zugezogene und auch viele Einheimische nicht mehr untrennbar vereint. Gleichzeitig machen selbst CSU-Urgesteine im schwarzen Kernland nicht mehr jede Wendung der Partei-Oberen mit.
    Das Land hat sich offenbar verändert. Und die Partei? Alles Öko? Polit-Achterbahn am Riedberger Horn Ein Speichersee im Moor, eine neue Bergstation im Grenzbereich der Alpen-Schutzzone und ein neuer 8er-Sessellift. Ministerpräsident Markus Söder hat zwar gleich zu Beginn seiner Amtszeit die Ski-Schaukel am Riedberger Horn gestoppt. Aber vor Ort wird weiter fleißig in den klassischen Ski-Tourismus investiert. Dabei sollen doch eigentlich staatliche Fördermillionen für den sanften Tourismus fließen.
    Das Ergebnis: alle sind unzufrieden. Aus Sicht der Naturschützer wird zu viel gebaut. Den Befürwortern der Ski-Schaukel ist es noch zu wenig. Und beide Seiten fühlen sich von einer Politik übergangen, die es allen recht machen wollte. Selbstausbeutung: Unbezahlte Arbeit im Pendlerzug Viele Bayern können es sich nicht mehr leisten, in der Nähe ihres Arbeitsplatzes zu wohnen. Deshalb pendeln immer mehr Menschen immer weitere Wege. Wer sich in den Zügen umschaut, stellt fest: die wenigsten Pendler schauen träumerisch aus dem Fenster.
    Die meisten arbeiten. An Vorträgen und Kalkulationen, per Email und Telefon. Oft sind es Dinge, die man in der regulären Arbeitszeit nicht geschafft hat und jetzt nachholt. Und das meist unentgeltlich! Denn die wenigsten Arbeitgeber erkennen die Pendelzeit als Arbeitszeit an. Zugeparkt: Illegale Dauerparker nerven Anwohner Allein die Stadt Nürnberg hat im letzten Jahr rund 4500 Fahrzeuge ohne Zulassung oder Kennzeichen auf öffentlichen Flächen entdeckt.
    Die Autos gammeln dort so lange vor sich hin, bis Autohändler sie irgendwohin gewinnbringend verkaufen können. Oft gehen die PKW dann nach Osteuropa. Was vordergründig ein Ärgernis für parkplatzsuchende Bürger ist, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ein soziales Phänomen. quer unterwegs in der schwer durchschaubaren Parallelwelt der kleinen Autohändler und ihrer besonderen Kundschaft. Unverschuldeter Abstieg: Obdachlos dank Krankenkasse? Es ist eine tragische Geschichte: Ein junger Mann aus Regensburg verletzt sich beim Volleyballspielen, gerät in die Mühlen der Krankenkassen-Bürokratie und ist wenige Monate später obdachlos.
    Emanuel Berlinger hätte aufgrund eines komplizierten Bruchs eigentlich Krankengeld beziehen sollen. Doch seine gesetzliche Krankenkasse sagt: Aufgrund einer Lücke in seiner Krankschreibung habe er fortan keinen Anspruch mehr auf Krankengeld, sei nicht mehr versichert. Patientenorganisationen kritisieren: Die „Krankengeldfalle“ ist eine extrem harte Regelung, die jährlich tausende Patienten in existenzielle Nöte bringt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.10.2018BR Fernsehen
  • Folge 6
    Kranke Statistik? Kinderarztmangel trotz „Überversorgung“
    In Kempten im Allgäu gibt es vier Kinderärzte – und bis zu 3900 Kinder pro Arzt. Dutzende Eltern müssen täglich abgewiesen werden, Müttern wird geraten, sich schon vor der Geburt um einen Arzt zu kümmern, die Ärzte selbst nennen die Situation desaströs. Auf dem Papier aber ist die Region mit 150% überversorgt. Die Berechnung dazu stammt aus dem Jahr 1992. Jetzt soll die entsprechende Richtlinie auf Bundesebene überarbeitet werden – doch das dauert und dauert, während sich die Situation vor Ort täglich zuspitzt.
    Bleihaltige Stimmung: Schießanlage kontra Trinkwasser
    In einer Trainings-Schießanlage des Bayerischen Jagdverbands im Bayerischen Odenwald wurde in den vergangenen Jahrzehnten tonnenweise Blei verschossen. Die Munition liegt im Wald herum, wandert über die Jahre tiefer ins Erdreich – und die umliegenden Gemeinden Miltenberg und Rüdenau fürchten um ihr Trinkwasser. Das Landratsamt wollte den Jagdverband zu Detailuntersuchungen verpflichten. Vor Gericht ist dieses Ansinnen gescheitert, weil die Kosten dem Jagdverband nicht zumutbar und die Gefahr für Mensch und Umwelt noch nicht zweifelsfrei belegt sei – genau diesen Beleg sollten die Untersuchungen aber erbringen. Nun werden Saugkerzen installiert und Sickerproben entnommen – und zwar für die nächsten fünf Jahre. Die Bürger fühlen sich ohnmächtig.
    Revolution abgesagt: Wie konservativ sind Bayerns Wähler?
    Was Markus Söder „Stabilität“ nennt, kritisieren seine Gegner als „Weiter so“ und damit als Verrat am Wählerwillen. Doch wie viel Veränderung wollten die bayerischen WählerInnen wirklich? Der Wandel, den manche erwartet haben, kommt vermutlich nicht. Bayern bekommt aller Voraussicht nach eine bürgerliche Koalition. Ist die „grüne Revolution“ nur ein Städter-Phänomen, weil das ländliche Bayern weiterhin konservativ gewählt hat? Und ist konservativ überhaupt noch das, was die CSU unter dem Begriff versteht? Wer sich in Bayern umhört, lernt: Zu selbstgewiss sollten die Parteien bei der Analyse der Wahl nicht sein. Denn die Bürger passen immer seltener in die Schubladen politischer Farbenlehre.
    Revierkampf: Flaschensammler konkurrieren um ein paar Cent
    Szenen aus den letzten Wochen: Zwei Flaschensammler streiten am Münchner Hauptbahnhof um ein paar Dosen. Ein Mann springt ins Gleisbett der S-Bahn um an ein paar PET-Flaschen zu gelangen. Inzwischen gibt es so viele Flaschensammler, dass es zu Revierkämpfen kommt. Ein System, das ursprünglich aus ökologischen Gründen eingeführt wurde, scheint inzwischen in vielen Fällen den Sozialstaat zu ersetzen. Davon berichtet auch das Rentnerpaar Staudinger aus Bockhorn, das täglich mit dem Bus nach Erding fährt um durch Pfand 4–5 Euro zusätzlich zu haben.
    Wer zuletzt lacht …Ein Niederbayer gegen die Zeugen Jehovas
    Bei Herrn Resch stehen sie immer wieder vor der Tür: die Zeugen Jehovas. Als der Unternehmer sie mal wieder abweist, reagieren die Missionare ungehalten. Darüber ärgert sich Herr Resch. Und weil er sich mit dem deutschen Patent- und Markenrecht auskennt, googelt er. Und findet heraus: „Der Wachturm“ und „Erwachet!“ sind keine geschützten Marken. Jetzt schon. Jetzt gehören sie ihm. Und die Zeugen Jehovas sind darüber gar nicht glücklich. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.10.2018BR Fernsehen
  • Folge 7
    Gefahr aus dem Wald: Neue Giftpilze durch Klimawandel
    Dieses Jahr haben ihn alle hautnah zu spüren bekommen, den Klimawandel: Hitze und Dürre im Sommer, Ernteausfälle, Fischsterben. Was bisher fast unbemerkt blieb: Giftige Pilzarten, die es bisher in Bayern nicht gab, verbreiten sich. Das hat böse Folgen: Ein Mann aus Oberfranken ist fast erblindet, weil ein Pilz seine Hornhaut befallen hat. Im Wald finden Experten giftige Doppelgänger von harmlosen Pilzen wie dem Wiesenchampignon. Und bald wird es wohl keine Feuersalamander mehr geben, weil sie an Hautpilzen verenden.
    Ladensterben: Kuriose Konzepte als letzte Rettung?
    Wurstbilder an der Tapete, Kissen in Bratwurstform: Metzgermeister Claus Böbel aus dem fränkischen Ritterbach will mit einem Bratwurst-Event-Hotel Kunden locken. Er sagt: Anders geht es nicht mehr. Kleine Läden und Handwerksbetriebe werden aus vielen bayerischen Orten verdrängt, denn Discounter und Einkaufszentren im Gewerbegebiet machen ihnen Konkurrenz. Die Folge: Ortskerne sterben aus. Auf den Dörfern um Erding rückt schon das rote Kreuz mit einem rollenden Notsupermarkt aus, um Menschen, die nicht mobil sind, zu versorgen. In ganz Bayern kämpfen Geschäftsleute mit findigen Ideen ums Überleben.
    Wenn der Watschnbaum ins Leere fällt – Die CSU nach der Wahl
    Nach dem Wahldebakel diskutiert die CSU über die Ursachen. Doch statt einer breiten Richtungsdebatte geht es vor allem um die Vorsitzenden-Frage. Die Vorwürfe an Horst Seehofer: Er habe den Streit in der Union quasi im Alleingang eskaliert. Diese Strategie jedoch wollten auch andere: Alexander Dobrindt, Andreas Scheuer, Markus Söder, Thomas Kreuzer und viele Landtagsabgeordnete überboten sich im Unionsstreit mit radikalen Parolen. Frisst jetzt die „konservative Revolution“ ihre Kinder? Das ist noch längst nicht ausgemacht, denn nächsten Sonntag ist Hessenwahl, und der Richtungsstreit in der CSU dürfte erst danach an Fahrt aufnehmen. Oder er wird stillschweigend begraben, im Interesse einer ungestörten Regierungsbildung. Gibt es am Ende also ein „Weiter so“, und die CSU bleibt, wie sie ist?
    Problem-Plebiszit: Verwirrender Bürgerentscheid in Sparneck
    Das oberfränkische Sparneck wird wahrscheinlich auf hohe Fördergelder für die Sanierung eines alten Gebäudes verzichten, denn per Bürgerentscheid haben sich die Bürger dagegen entschieden. Das Problem: Der Wahlzettel hat viele Einwohner irritiert. Sie sollten über die Sanierung in einem Bürgerbegehren und einem Ratsbegehren abstimmen und dann in einer Stichfrage noch für den Fall der Parität entscheiden. So will es das Gesetz. Doch weil dieselbe Frage drei Mal auf unterschiedliche Art gestellt wurde und es zudem 28% ungültige Stimmen gab, vermuten viele, dass die Mehrheit gegen die Sanierung unbeabsichtigt zustande kam. Hier wird deutlich: Bei der direkten Demokratie steckt der Teufel im Detail.
    Kleinkrieg auf dem Land: Breite Traktoren zerstören Feldwege
    In Taglaching in Oberbayern ist der Konflikt zwischen einem Landwirt und seinem Nachbarn eskaliert. Den Nachbarn stört, dass der Landwirt mit seinem großen Traktor die Grundstücksgrenze überfährt. Der Streit steht für ein bayernweites Problem: Wer als Landwirt rentabel wirtschaften will, braucht oft große Felder und dazu riesige Traktoren. Aber die Feldwege sind häufig zu eng für die neuen Hochleistungs-Landmaschinen, und für eine Verbreiterung und Instandsetzung der Straßen fehlt den Kommunen das Geld. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.10.2018BR Fernsehen
  • Folge 8
    Der Fluch des Erfolgs: Nördlingen leidet unter Vollbeschäftigung
    Eigentlich läuft es gerade super in Bayern: Die Arbeitslosenquote lag im Oktober gerade mal bei 2,6 Prozent und damit so niedrig wie nirgends in Deutschland. Vielerorts herrscht sogar Vollbeschäftigung. Doch in den betreffenden Regionen ist man von Jubelstimmung weit entfernt. So etwa im schwäbischen Nördlingen: hier ist ein Konkurrenzkampf um die wenigen, kostbaren Arbeitnehmer entbrannt. Metzgereien und Gaststätten müssen schließen, weil sie kein Personal mehr finden, Firmen müssen Aufträge absagen. Mancher sehnt sich bereits nach Zeiten zurück, in denen es noch mehr Arbeitslose gab.
    Tierschutz absurd? Die Haselmausbrücke von Vilshofen
    Eigentlich wollten alle alles richtig machen und jetzt scheint alles schief zu laufen: Vilshofen hat der geschützten Haselmaus für knapp 100.000 Euro eine eigene Brücke über eine Straße gebaut. Doch diese Brücke ist sinnlos, sagt der Bund Naturschutz, denn über sie gelangen die Haselmäuse in ein Neubaugebiet, dass ihnen keinen Lebensraum bietet. Das staatliche Bauamt Passau verteidigt die Haselmausbrücke und führt zehn „sachliche Antworten“ auf, weshalb die Brücke „notwendig und richtig“ und sogar ein Pilotprojekt sei.
    Sperrbezirk auf Umwegen: Landshut und das Rotlicht-Dilemma
    In Landshut gibt es keinen Sperrbezirk, denn im Stadtrat herrschte stets die Meinung vor, dass es im gesitteten, ordentlichen Landshut so etwas nicht braucht. Nun stellt sich jedoch heraus, dass es am Ort bis zu 25 Bordelle gibt, teilweise im historischen Stadtzentrum. Das ist für eine Stadt mit 70.000 Einwohnern doch recht viel, und eigentlich will der Stadtrat nicht so viele Etablissements in der Innenstadt haben. Doch einfach offiziell einen Sperrbezirk einrichten will man auch nicht, vielmehr sollen Bordelle mit strengeren Kontrollen an den Stadtrand gedrängt werden. Ein Sperrbezirk auf Umwegen also. Ist das ein aufwändiges Manöver, um den Ruf einer sittsamen Stadt zu wahren?
    Vorstand verzweifelt gesucht: Vereine in der Egoismus-Falle
    In ganz Bayern boomen Tracht, Heimat und Tradition, doch Chef eines Vereins wollen nur noch wenige werden. In Burglengenfeld in der Oberpfalz musste sich ein fast 100jähriger Trachtenverein auflösen, obwohl er 168 Mitglieder hat. Der Hauptgrund: niemand wollte Vorstand sein und damit Verantwortung und ehrenamtliche Arbeit übernehmen. Ist das Ausdruck eines gesellschaftlichen Trends: Profitieren will jeder, doch sich engagieren kaum jemand? Und passen regelmäßige Vereinstreffen dem superflexiblen mobilen Workaholic nicht mehr in den Zeitplan?
    Hintertür für Glyphosat? – Die EU und die Agrarlobby
    Die Diskussion um Glyphosat findet kein Ende. Vielleicht auch deshalb, weil im Hintergrund Lobbyisten eifrig die Interessen landwirtschaftlicher Massenproduktion verteidigen. Am Beispiel Milch lässt sich zeigen: Einzelne Handelsketten wollen zwar mit Selbstverpflichtungen den Landwirten den Verzicht auf Glyphosat auferlegen – die Agrar-Lobby in Brüssel arbeitet jedoch vehement dagegen. Am Ende wird eine gut gemeinte EU-Richtlinie, die Bauern schützen soll, zum Instrument, um den Umwelt- und Tierschutz zu unterlaufen. Mit tatkräftiger Unterstützung umtriebiger bayerischer Interessenvertreter. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.11.2018BR Fernsehen
  • Folge 9
    Hochwasserdebatte reloaded? Die Neuauflage des Polder-Streits
    Im Koalitionsvertrag haben Freie Wähler und CSU die Flutpolder bei Regensburg beerdigt. Das freut die, die Polder eh nie für einen wirksamen Hochwasserschutz gehalten haben und stattdessen dezentrale Maßnahmen fordern. Die Gemeinden donauabwärts aber, die von den vergangenen Hochwassern stark betroffen waren, sorgen sich. Kein Wunder: Das Gutachten zur Wirksamkeit von Poldern wurde gar nicht erst abgewartet. Und ganz nebenbei weckt der Federstreich aus dem Koalitionsvertrag Begehrlichkeiten – donauaufwärts: Denn wenn Regensburg um die Polder herumkommt, dann möchte man das in Dillingen gerne auch. Die Regierungskoalition hat die Büchse der Pandora geöffnet.
    Hotspot dank Hashtag: Instagram-Touristen grasen Bayern ab
    Ein Fotograf hat eine wunderschöne Landschaftsaufnahme vom Barmsee auf Instagram gepostet. Ein Fehler, sagt er im Nachhinein. Denn seitdem führen Trampelpfade zum See, immer wieder liegt Müll herum, und Touristengruppe um Touristengruppe steht für das immergleiche Motiv an. Das weltweite Phänomen „Instagram-Tourismus“ hat Bayern erreicht. Was Anwohnern zunehmend Sorge bereitet, wird andernorts sogar bewusst gefördert, beispielsweise mit Instagram-Touren inklusive angeblicher Geheimtipps – ausgerechnet im Tourismus-Hotspot Rothenburg ob der Tauber.
    Brandgefährlich: Brennbares Material in Hochhausfassaden
    Die Fassade von fünf Hochhäusern in Nürnberg muss schnellstmöglich abgerissen werden: Brandgefahr – es wurden ähnliche Materialien gefunden wie im Grenfell-Tower in London. Dabei wurde nach dem verheerenden Londoner Brand landauf landab beteuert, dass so etwas in Deutschland nicht möglich sei, weil die Materialien gar nicht verbaut werden dürfen. Ganz offensichtlich ist aber genau das geschehen. Wie ist das möglich? quer über ein laxes Kontrollsystem und die bange Frage, ob es noch mehr solcher Häuser in Bayern gibt.
    Teurer tanken: Hohe Spritpreise nur in Deutschland?
    Sie sind wieder da: Bayerische Autofahrer, schlangenweise, an Österreichs Tankstellen. Kein Wunder: Der Preisunterschied liegt teilweise bei über 30 Cent pro Liter. Seit Wochen wird der Sprit hierzulande teurer. Als Grund führt der Mineralölverband die Explosion in der Raffinerie in Vohburg an, sowie das Niedrigwasser am Rhein, das den Tankschiffen den Weg in den Süden erschwert. Aber es gibt Zweifel an dieser Erklärung: Warum etwa können die Tankstellen in Österreich die Preise niedrig halten – und die deutschen nicht?
    Alles für die Tonne? Protest gegen massenhaftes Wegwerfen
    Zwei Freundinnen aus Olching haben eine Straftat begangen: Sie waren „containern“, haben abgelaufene Lebensmittel aus der Mülltonne eines Supermarktes gefischt und wurden dabei von der Polizei erwischt. Weil die Tonne angeblich verschlossen war, handelt es sich laut Staatsanwaltschaft München um schweren Diebstahl: Je 1200 Euro Geldauflage müssten die jungen Frauen zahlen, damit das Verfahren eingestellt wird. Das wollen sie aber nicht. Sie sehen ihre Tat vielmehr als politische Aktion: Gegen das massenhafte Wegwerfen von Lebensmitteln durch Supermärkte. Tatsächlich hat das trotz jahrelanger Diskussion um das Haltbarkeitsdatum sogar leicht zugenommen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.11.2018BR Fernsehen
  • Folge 10
    Gefährliche Keime im Trinkwasser: Ist der Klimawandel schuld?
    Einfach den Hahn aufdrehen und das Wasser direkt aus der Leitung genießen: Davon können viele Menschen im Augsburger Raum und im Oberland derzeit nur träumen. Weil Keime im Trinkwasser entdeckt wurden, muss jeder Tropfen abgekocht oder gechlort werden. Dazu kommen tägliche Messungen – und die Suche nach der Ursache. Könnte der Klimawandel schuld an der Keim-Krise sein? Die Trockenheit der letzten Monate hat die Filterfunktion des Bodens beeinträchtigt. Dazu kommt, dass das Wassernetz in ganz Bayern inzwischen gut 50 Jahre alt ist. quer über die unsichtbare Gefahr aus dem Wasserhahn.
    Unendliche Pannenserie: Gräfenbergbahn nervt Pendler
    Tägliche Verspätungen, Zugausfälle und gestrandete Schüler, die kilometerweit zum Klassenzimmer laufen müssen – in Sachen Verlässlichkeit ist die Gräfenbergbahn für viele Fahrgäste eine Katastrophe. Seit Jahren bemühen sich Kommunalpolitiker und lokale Unternehmen entlang der 28 Kilometer langen Strecke um eine Sanierung der Trasse und neue Stellwerktechnik. Zwar investiert die Bahn schon, um die gröbsten Mängel zu beheben. Für eine dauerhafte Lösung bräuchte es aber mehr Mittel – auch vom Freistaat. Frustrierte Eltern und Schulleiter haben nun eine Online-Petition gestartet, um endlich bei den Pannenbahn-Verantwortlichen durchzudringen.
    Bloß nicht zurückschauen: CSU will Wahldebakel vergessen
    Glaubt man Markus Söder, dann hat die Analyse der Wahlniederlage bereits stattgefunden – in seinem Kopf. Jünger, weiblicher, grüner: So sieht Söder die strahlende Zukunft der CSU. Schluss mit „One-man-show“ und Scharfmacherei, kündigt der designierte Nachfolger von Horst Seehofer als Parteichef an. Dabei hatte die Parteispitze nach dem Verlust der absoluten Mehrheit ein breite Diskussion versprochen. Jetzt gibt es scheinbar nur noch einen, der diese Diskussion führen will: Horst Seehofer, der nicht als der allein Schuldige am Wahldebakel gelten möchte. Eine breite Aufarbeitung könnte auch einen Schatten auf Markus Söders Agieren im Wahlkampf werfen, weshalb in der CSU das Interesse an dieser Debatte überschaubar ist.
    Die CSU vor und nach der Wahl: quer über eine wundersame Verwandlung.
    Mit Risiken und Nebenwirkungen: Investoren kaufen Arztpraxen Sie klingen zunächst wie eine gute Medizin für ein kränkelndes Gesundheitssystem: Medizinische Versorgungszentren können dort helfen, wo Ärzte fehlen und Notarztpraxen überfüllt sind. Immer häufiger stecken hinter den Großpraxen jedoch Private-Equity-Gesellschaften. Gesundheitsexperten warnen vor Nachteilen für die Patienten, weil ökonomische über medizinischen Kriterien gestellt werden könnten. Und da Investoren vor allem in Ballungsgebiete gehen, könnte sich der Facharztmangel auf dem Land noch verschärfen. quer klärt auf über Risiken und Nebenwirkungen.
    Verkehrte Verkehrspolitik: Bamberger Radl-Vision ausgebremst
    Die Mitglieder der „Initiative Radentscheid Bamberg“ sind enttäuscht: Gut elf Monate ist es her, dass die Stadt ihnen bessere Verkehrsbedingungen und mehr Rechte versprochen hat. Mit dieser Selbstverpflichtung wollte die Verwaltung einem drohenden Bürgerentscheid zuvorkommen. Doch seit Januar sei kaum etwas passiert, beklagen jetzt die Initiatoren. Und schalten um auf Guerilla-Taktik. Druck von der Straße soll die zögerliche Stadtverwaltung zum Handeln zwingen. Ob’s klappt? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.11.2018BR Fernsehen
  • Folge 11
    Weihnachten vs. Datenschutz: Kein Geld für Bedürftige
    In Holzkirchen gibt es eine Tradition: jedes Jahr zu Weihnachten verteilt die Gemeinde ein kleines Geldgeschenk an Sozialhilfeempfänger. Doch damit ist heuer Schluss. Angeblich wegen der neuen Datenschutzverordnung der EU dürfe das Sozialamt die Namen der Bedürftigen nicht mehr ans Rathaus weitergeben. Auch der Verein „Holzkirchen hilft“ hat früher Weihnachtsgeschenke an die Armen im Ort verteilt. Dieses Jahr haben die Helfer aus Datenschutzsorgen sogar ihre Kartei mit Kontaktdaten von Bedürftigen zerstört. Doch Experten sagen: Die Ängste vor der neuen DSGVO sind oft völlig übertrieben.
    Paket-Irrsinn: Spediteure transportieren Luft
    Lieferwagen verstopfen die Straßen, genervte Nachbarn müssen Pakete fürs ganze Viertel annehmen und die Papiertonnen quellen über vor Verpackungsmüll – zu Jahresende boomt der Paketversand! Aber laut Experten sind Lieferpakete im Schnitt nur zu 50% gefüllt. Der Rest ist Luft und Füllmaterial. Die Folge: Berge an Verpackungsmüll, mehr Lieferverkehr, mehr CO2- und Schadstoffausstoß. Besonders absurd: Großversender, die halbleere Riesenpakete durch die Welt schicken, sparen am Ende sogar noch Geld, weil sich große Pakete billiger verpacken lassen und das Volumen bei den Portokosten für die Online-Händler kaum eine Rolle spielt. Doch weil sich immer mehr Kunden beschweren, beginnt die Wirtschaft umzudenken.
    Endlager durch die Hintertür? Aufregung im Landkreis Landshut
    Bürger und Lokalpolitiker rund um Landshut warnen: Vorbei an der Öffentlichkeit werden am Atomkraftwerk Isar II gerade Fakten geschaffen. Das dortige Atommüll-Zwischenlager drohe durch die Hintertür zum Endlager zu werden. Der Grund sind Castoren, die bald aus europäischen Wiederaufbereitungsanlagen geliefert werden sollen. Die sind technisch nur auf wenige Jahrzehnte ausgelegt. Sind sie einmal undicht, können die Castoren zwar noch repariert, aber nicht mehr wegtransportiert werden. Es ist eine verzwickte Angelegenheit – niemand will den Atommüll, irgendwohin muss er. Aber darf eine so wichtige Weichenstellung vorbei an der Öffentlichkeit vorgenommen werden?
    BREXIT auf Bayerisch: Neu-Ulm vor dem NUXIT
    Was zwischen Großbritannien und der EU im Großen passiert, erlebt der Landkreis Neu-Ulm gerade im Kleinen. Die Stadt plant den Austritt aus dem Landkreis, der Stadtrat hat den sogenannten NUXIT bereits beschlossen. Mit der Stadtratsmehrheit im Rücken verbreiten NUXIT-Befürworter um den Neu-Ulmer Oberbürgermeister ihre Vision von mehr Freiheit und Wohlstand. Während die örtliche Wirtschaft vor Millionenschäden warnt, formiert sich in Stadt- und Landkreis der Widerstand. Mit einer Petition an den Landtag hoffen die Austrittsgegner den NUXIT in letzter Minute zu stoppen.
    Knappheit bei der Knolle – Fluch und Segen der Kartoffelkrise
    Die monatelange Dürre beschert Bauern in ganz Deutschland eine miserable Kartoffelernte. Und das hat Folgen: Die Pommes Frites werden kleiner, die Preise steigen deutlich und in den Supermarktregalen werden wohl bald hässlichere Knollen auftauchen. Wegen der Knappheit landen jetzt auch Kartoffeln mit kleinen Mängeln im Handel, die in normalen Erntejahren aussortiert würden. Hat die Dürre am Ende auch ihr Gutes, weil uns die Natur gerade zu einem Umdenken bei Preisdumping und der Geringschätzung von Lebensmitteln zwingt? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 29.11.2018BR Fernsehen
  • Folge 12
    Klausen außer Kontrolle: Zu wild für unsere Gesellschaft?
    In Blaichach im Allgäu streiken die Klausen: Erstmals sind die wild gekleideten Geistervertreiber heuer beim Nikolausempfang nicht dabei, weil letztes Jahr eine der Gruselgestalten von Eltern angezeigt worden war: Er habe die 9jährige Tocher geschlagen. Die Klausentreiben sind Brauchtum und Tourismusattraktion, aber immer wieder kommt es zu gewalttätigen Übergriffen und Beschwerden. Deswegen gibt es jetzt strikte Benimmregeln, Sicherheitszonen und sogar eine Identifizierungsnummer am Kostüm wie bei Polizisten. Sind die Klausen zu wild geworden – oder wird hier ein alter Brauch Opfer übertriebener Sicherheitsbedürfnisse?
    Hippe Holzöfen: Wie in Bayern Osteuropas Wälder verbrennen
    Wer mit Holz heizt, schützt das Klima, heißt es. Denn die Scheite geben nur so viel CO2 ab, wie der Baum beim Wachsen einst gespeichert hat. Auch darum wird immer mehr Holz in Kaminen und Heizungen verfeuert, der Staat fördert das als Baustein der Energiewende. Aber nur wenige machen sich Gedanken, woher ihr Holz stammt. Denn unser wachsender Holzhunger kann längst nicht mehr aus heimischen Wäldern gestillt werden. Oft kommt das Brennholz aus Osteuropa, wo vielfach illegal in Naturschutzgebieten gerodet wird. quer fragt: Wo kann man guten Gewissens Holz kaufen?
    Obdachlos trotz Job: Arbeiterelend im reichen München
    Sie campen unter Brücken, zwischen Gleisen und sogar am Mittleren Ring. Unter Münchens mehr als 5000 Obdachlosen sind immer mehr „Tagelöhner“ aus Bulgarien und Rumänien. Das heißt: Menschen, die fleißig arbeiten, haben zu wenig Geld für ein festes Dach über dem Kopf. Mit ihren schlecht bezahlten Jobs unterstützen die Arbeiter ihre Familien zuhause. Nun räumt die Stadt wie jedes Jahr im großen Stil die Obdachlosen-Lager und bietet Schlafplätze in Kasernen an. Man wolle die Leute „mobilisieren“. Aber ist das Problem damit gelöst?
    Ladenkiller: Immer neue Supermärkte auf der grünen Wiese
    Eigentlich müsste man doch schlauer sein: Bäcker, Metzger, Dorfläden sind auf der Roten Liste bedrohter Arten. Und trotzdem bauen Gemeinden munter weiter Gewerbegebiete mit großen Verbrauchermärkten am Ortsrand und setzen das Dorfleben in der Ortsmitte aufs Spiel. Auch in Finning bei Landsberg wird bald über einen neuen Supermarkt abgestimmt. Der Bürgermeister will ihn unbedingt, weil er Angst hat, dass sonst bald gar kein Laden mehr im Ort existiert. Warum gibt es scheinbar keinen Ausweg aus dem Sterben der Tante-Emma-Läden?
    Feuerpause: Der schwierige Kampf gegen die Silvester-Knallerei
    Ein Feuerwerk ist ebenso sinnfrei wie schön: Macht Spaß, ist prächtig und knallt wunderbar. Doch immer mehr Bürger wollen die Knallerei zur Jahreswende nicht mehr dulden, weil sie den entstehenden Feinstaub und Lärm fürchten oder Natur und Tiere schützen wollen. Eine Münchner Initiative versucht gerade, Stadtviertel für Stadtviertel für ein Feuerwerks-Verbot zu gewinnen. Auch in Garmisch hat der Gemeinderat schon versucht, ein allgemeines Verbot zu erlassen. Doch nur der Bund kann Feuerwerke generell untersagen – macht dazu aber keine Anstalten. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.12.2018BR Fernsehen
  • Folge 13
    Stille Nacht, offenes Dach: Weihnachten im Rohbau
    Weihnachten in den eigenen vier Wänden. Durch die niedrigen Zinsen boomt die Baubranche wie noch nie. Doch manchmal wird der Traum zum Alptraum. Spätestens dann, wenn der Rohbau bezahlt und fertig ist, am Bau aber monatelang nichts weitergeht. Dadurch kommen nicht nur ungeahnte Kosten auf die Bauherren zu, sondern durch die Verzögerungen kann sogar ihre Existenz gefährdet sein. Denn oft ist die alte Bleibe der Häuslebauer schon verkauft oder vermietet und die Familie steht auf der Straße. Experten vermuten eine Abzockmasche der Bauunternehmer.
    Zukunft kontra Nostalgie: Memmingens „Eiserner Steg“ soll weg
    Der Eiserne Steg in Memmingen ist für viele so etwas wie das Wahrzeichen der Stadt. Doch nun soll die beliebte Fußgängerbrücke abgerissen werden. Grund dafür: Der Steg ist für die künftige Elektrifizierung der Bahnstrecke München – Lindau zu niedrig, sagt die Deutsche Bahn. Außerdem müsste der historische Steg den Sicherheitsstandards von heute angepasst und damit vollkommen verändert werden. In Memmingen entspinnt sich jetzt ein großer Streit: Wäre das Bauwerk aus einer Stahlkonstruktion im Stile des Eiffelturms nicht schützenswert? Die Memminger müssen sich entscheiden: Zukunft oder Nostalgie?
    Schuss statt Schutz? Wie der Biber den Landfrieden untergräbt
    In der Schwarzen Laber, einem Donauzufluss im Landkreis Regensburg, haben Spaziergänger drei tote Biber entdeckt und an den Körpern vermeintliche Einschusslöcher gefunden. Die Polizei hat die Ermittlungen übernommen. War es ein gezielter Abschuss? Bei Landwirten, Fischzüchtern und Gartenbesitzern ist der Biber verhasst, denn er hat sich rasant vermehrt. Vielerorts fordert man, das geschützte und in Bayern einst ausgerottete Tier wieder zum Abschuss freizugeben. Denn die Biberpopulation ist in den letzten Jahren rasant angestiegen.
    Da rollt was auf uns zu! Bayern und die EU-Pläne für LKW-Fahrer
    Hunderttausende Lastwagen sind täglich auf unseren Autobahnen unterwegs – für die Fernfahrer ein Knochenjob unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen. Die EU will jetzt Abhilfe schaffen. Gleicher Lohn für alle und vor allem: Fahrtzeiten sollen besser kontrolliert werden und die Fahrer sollen ihre Schlafzeiten nicht mehr nur in den Kabinen verbringen müssen, sondern in Pensionen, Hotels oder öfter auch zuhause. Doch es gibt weder ausreichend Parkplätze noch Übernachtungsmöglichkeiten. Fahrer und Spediteure halten viele dieser Forderungen für Augenwischerei. Und Bayerns Bürgermeister warnen vor einer neuen Blechlawine in ihren Orten.
    Heizungsableser: Milliardengeschäft auf Mieterkosten
    Das Bundeskartellamt warnt schon länger: Auf dem Markt der Heizungsableser gibt es kaum Konkurrenzkampf, große Anbieter teilen den Markt unter sich auf. Ein Milliardengeschäft: Investoren aus China steigen ins deutsche Ablesegeschäft ein, regionale kleine Firmen haben kaum eine Chance auf dem Markt. Das Geschäftsmodell läuft auch deshalb so gut, weil die Kosten – pro Haushalt etwa 70–100 Euro jährlich – zu 100% auf die Mieter umgelegt werden können. Die können oft in ihrer Nebenkostenabrechnung gar nicht erkennen, wofür und was sie da genau zahlen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.12.2018BR Fernsehen
  • Folge 14
    Ihr Schwindelei’n, kommet – Spendenbetrug zur Weihnachtszeit
    In Deutschland werden jährlich etwa 5,5 Mrd Euro gespendet. Die Vorweihnachtszeit ist daher nicht nur besonders wichtig für viele karitative Vereine, sondern lockt auch allerlei Betrüger an. In München werden Kinder als falsche Sternsinger von Lokal zu Lokal gefahren, in Regensburg werden auf der Straße Fake-Obdachlosenzeitungen verkauft. Die Polizei vermutet hinter manchem vorgetäuschten guten Zweck handfeste Banden-Kriminalität. Und die Mitglieder der echten Hilfsorganisationen versuchen auf eigene Faust, die Spur der Schwindler aufzunehmen.
    Heavy Methan: Klimakiller Kuh soll sauberer rülpsen
    Der Klimagipfel in Kattowitz ist zu Ende, und alle streiten schon wieder über Verkehr und Industrie. Doch auch die Landwirtschaft befördert den Klimawandel. 100 Kilo Methan rülpst ein Rind im Jahr aus. Das Gas ist 25mal klimaschädlicher als CO2, umgerechnet ist ein Rind pro Jahr so klimaschädlich wie 18 000 im Auto gefahrene Kilometer. Doch der „Ausstieg“ fällt schwer: Rindfleisch ist hierzulande weiterhin beliebt, von Milchprodukten ganz zu schweigen. Deshalb tüfteln Forscher mittlerweile an Kühen, die weniger Methan ausstoßen sollen – bei gleicher oder gar besserer Leistung. Doch ist das wirklich die Lösung?
    Missen Possible: Allgäuer Dorf rettet Skilift
    Es klingt wie ein bayerisches Weihnachtswunder: Weil der kleine Skilift vor dem Aus steht, haben die Bewohner im Allgäuer Ort Missen die gute, alte Genossenschaftsidee wiederentdeckt und zusammengelegt. Einen Skilift zu retten, für ein paar Kilometer Piste, gegen die Übermacht der großen Skischaukel-Konkurrenz, gegen den von Tourismusexperten geforderten Abschied vom Skifahren in Bayern und gar gegen den unaufhaltsamen Klimawandel? Ist das nicht total verrückt und irrational? Von außen betrachtet vielleicht, und trotzdem hat es das Dorf auf wundersame Weise zusammengeschweißt.
    Scheitern Reloaded? Aiwanger und die Energiewende 2.0
    Die neuen Freie Wähler-Minister wollen nun richtig anschieben. Der bayerische Wirtschaftsminister Aiwanger und Umweltminister Glauber haben diese Woche den dynamischen Neustart der bayerischen Energiewende ausgerufen: Gaskraftwerke, Trassenreduktion und eine neue Windkraftoffensive. Alles garniert mit ganz viel Bürgerdialog. Aber: Hatten wir das nicht schon mal? Beim Streit um ein Windrad im Landkreis Landshut zeichnet sich bereits ab, dass das mit dem Dialog schwierig werden könnte. Und dass die Freien Wähler wohl nicht alle ihre Versprechen halten werden können.
    Ein „Weiter so“ wird es geben – Bayern nach dem CSU-Debakel
    Kreuz-Erlass, Master-Pläne, Schwesternstreit, Untergangsszenario, Bavaria One. Markus Söder und seine CSU haben im Wahljahr nichts unversucht gelassen, um durchzustarten – und haben dabei fast kein Fettnäpfchen ausgelassen. Das Ergebnis: historisch schlecht, der Verlust der absoluten Mehrheit und eine Koalitionsregierung für Bayern. Was ist seitdem mit diesem Freistaat passiert? Die von quer befragten Bürger finden: Im Wesentlichen nichts! Die Bayern bleiben gelassen, weil eine Identitätskrise der CSU längst keine bayerische Sinnkrise mehr ist. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.12.2018BR Fernsehen
  • Folge 15
    Blick in die Zukunft: quer-Special mit Harald Lesch
    Das Jahr 2019 verspricht ein Jahr mit wesentlichen Veränderungen zu werden: Die Technologie der Künstlichen Intelligenz nimmt weiter an Fahrt auf – eine Macht ohne Moral oder unverzichtbarer Zukunftsmarkt? Dann: der Klimawandel schreitet dramatisch voran. Was können wir, was kann jeder Einzelne tun, um CO2 einzusparen? quer-Moderator Christoph Süß wagt mit dem Philosophen und Astrophysiker Harald Lesch einen Blick ins Jahr 2019 und stellt wichtige Zukunftsfragen: Können wir auf Politik und Wirtschaft hoffen, um dem Raubbau an der Natur, dem Verlust von Arbeitsplätzen durch Digitalisierung und der Spaltung der Gesellschaft Herr zu werden? Und wenn nein: Was kann ein jeder selbst für ein zukunftsfähiges Zusammenleben tun? In quer nennt Harald Lesch Möglichkeiten und Lösungsansätze.
    Ganz Bayern ist von Gewerbe besetzt. Ganz Bayern? Nein!
    Die Gemeinde Vilshofen wollte auf Äckern und Wiesen vor den Toren der Stadt ein Industriegebiet bauen und dort eine Firma für Asphaltaufbereitung ansiedeln. Doch Vilshofen hatte die Rechnung ohne das Dorf Albersdorf gemacht, in dessen direkte Nachbarschaft das Gebiet gekommen wäre. Die Dorfbewohner stellten sich quer: protestierten, klärten über Planungsfehler auf, schrieben fast 600 Einwände und riefen den Petitionsausschuss des Landtags an. Mit Erfolg: Die Stadt musste das Projekt begraben. Und das Asphaltwerk? Wurde trotzdem gebaut. Aber auf dem Gelände eines bereits bestehenden Gewerbegebiets.
    Sauber getestet: Wie klimafreundlich kann man in Bayern leben?
    Eine ziemlich normale Familie in Bayern. Oder fast normal. Denn Familie Klimenta aus Regensburg versucht, CO2 zu sparen, wo sie nur kann. Schließlich dürften wir Deutschen rechnerisch statt bisher 11 Tonnen CO2 nur noch eine Tonne im Jahr verursachen, um die schlimmsten Klima-Auswirkungen in den kommenden Jahrzehnten noch abzuwenden. Familie Klimenta setzt auf Hackschnitzel-Heizung, Wärmepumpe, wenig Fleisch und keine Flugreisen. Doch der Versuch zeigt, dass die Familie selbst so nur um die 3 Tonnen einsparen kann. Es wäre mehr drin – doch vieles liegt nicht direkt in der Verantwortung des Einzelnen. Ein besserer Nahverkehr zum Beispiel könnte den Eltern das Auto ersparen. Energiemix, Heizen, Mobilität – an diesen Stellschrauben ist die Politik in der Pflicht.
    Künstliche Intelligenz – Wären Computer die bessere Regierung?
    Schöne neue Welt – in München arbeitet die Firma IBM an einer lernfähigen Software, die z.B. helfen soll, Staus zu verhindern. Mit Maschinenlernen, künstlicher Intelligenz und Robotik könnte aber nicht nur der Verkehrsfluss, sondern auch staatliches Handeln optimiert werden. „Lasst uns das Regieren neu erfinden – KI kann helfen“ – heißt es in einem Strategiepapier. Fein. Und die Risiken? In Österreich arbeitet die KI schon im Arbeitsamt und kategorisiert Menschen nach ihrer Brauchbarkeit – Frauen, Mütter, Behinderte haben schlechtere Karten. Führt die KI also auch zum unmenschlichen Umgang mit Menschen? Und wer trägt Sorge, dass dies nicht passiert? Darauf gibt es von Seiten der Politik noch kaum Antworten. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.01.2019BR Fernsehen
  • Folge 16
    • No Deal: Handwerker boykottiert Audi-und Siemens-Ingenieure
    Sie seien arrogant, übergenau und sie würden nicht pünktlich zahlen. Ein Handwerker aus Ingolstadt nimmt keine Aufträge von Audi-und Siemens-Ingenieuren mehr an. Als das jetzt öffentlich wurde, folgte ein wahrer Shitstorm. Nicht gegen den Handwerker, sondern gegen die Akademiker. Viele Kollegen geben ihm Recht, und sogar manche Audi-Mitarbeiter halten den Boykott für nachvollziehbar. Die zunehmende Akademisierung Bayerns sehen jedenfalls viele Handwerker nicht nur mit Freude.
    • Teure Altlast? Abschiebegefängnis kostet Steuerzahler Millionen
    425 000 Euro Miete im Monat gibt das bayerische Innenministerium für einen Hangar am Münchner Flughafen aus. In dem Hangar wurde aus einem Zaun und Containern ein Abschiebegefängnis für bis zu 30 Insassen errichtet. Seit das „Gefängnis“ eingerichtet wurde, zahlte Bayern zwar 2,1 Millionen Euro Miete, es waren aber insgesamt nur knapp über 40 Insassen dort. Inzwischen fragen sich die Bürger: Wenn es schon ein eigenes bayerisches Abschiebegefängnis braucht – muss das dann zwingend so teuer sein?
    • Digitale Abstinenz: Ist „Off“ das neue „In“?
    Ein Leben ohne Social Media ist möglich, aber für viele sinnlos. Besonders Politikern gelten Twitter, Facebook und Instagram als unverzichtbar. Was wäre, wenn Dorothee Bär nicht ihr neues Kleid bei Instagram zeigen und Cem Özdemir keine Reisefotos mehr twittern könnte? Manche sagen: Es wäre besser. Experten sind sich einig, dass starke Social-Media-Nutzung politische wie gesellschaftliche Diskussionen inhaltlich verflacht und aggressiver macht. Inzwischen steigen immer mehr Menschen aus. Es gibt Social-Media-Ausstiegsbücher, Digital-Detox-Urlaube und sogar Entziehungskuren. Doch während die Bürger skeptischer werden, scheint in der Politik die Begeisterung über die angeblich „sozialen“ Medien ungebrochen.
    • Gutachtenschwemme: Der ewige Kampf um die Flutpolder
    Der Streit um die Flutpolder bei Regensburg nimmt einfach kein Ende. Nach dem neuesten Gutachten, das vorherige Gutachten bestätigt, soll jetzt, genau: Ein Gutachten in Auftrag gegeben werden. Und zwar zu der Frage, welche Folgen die Polder für die direkten Anwohner hätten. Ohnehin, so heißt es, gehe es ja nur um ein potenzielles Jahrhunderthochwasser. Doch was, wenn der Klimawandel in Zukunft „Jahrhundertereignisse“ alle paar Jahre mit sich bringt? Immerhin gilt auch die aktuelle Schnee-Schwemme als rekordverdächtig.
    • Miet-Turbo: Wie der Staat faire Vermieter zur Kasse bittet
    Wohnen ist teuer. Vor allem in Bayern. Deshalb ist jeder Hausbesitzer, der auf sozial verträgliche Miete setzt, eigentlich ein Held. Nur nicht vor dem Finanzamt. Hausbesitzern in München, die lieber billig vermieten als teuer, wird vom Fiskus Liebhaberei vorgeworfen. Die Folge: Hausinstandhaltungskosten können nicht mehr voll abgesetzt werden. Ein Vermieter, der sein Haus geerbt hat und lieber billig als teuer vermieten will, wird nach den aktuellen Bodenrichtwerten – die sich wiederum indirekt an den aktuellen Mieten orientieren – veranschlagt. Die Folge: Er musste die Mieten erhöhen, um die Erbschaftssteuer zahlen zu können. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 17.01.2019BR Fernsehen
  • Folge 17
    Katastrophen-Falle: Frostige Stimmung nach Schneechaos
    Das schlimmste Schneechaos in Bayern ist abgewendet. Die Flocken haben sich gelegt, aber die Gemüter nicht beruhigt. Im Landkreis Rosenheim beklagen Bürger, das Landratsamt habe die Lage während der starken Schneefälle schlecht gemanagt. Hier wurde kein Katastrophenfall ausgerufen, in benachbarten Landkreisen dagegen schon. Während es woanders Unterstützung durch Hilfskräfte und Bundeswehr gab, mussten sie hier mit den Schneemassen alleine fertig werden. Wer ist für die Räumung der Dächer verantwortlich – Hausbesitzer oder die Allgemeinheit? Und: Hat der Katastrophenfall die Solidarität unter den Bayern zu sehr strapaziert?
    Massenhaft benachteiligt? Bauern streiten über Fördertopf
    Bayerns Landwirtschaftsministerin Kaniber hat es geschafft: Die Agrar-Fördergelder aus Brüssel sprudeln weiterhin. Der Grund: In Bayern gibt es besonders viele benachteiligte Gebiete. Mehr als je zuvor. Denn neuerdings gehören sogar Mais- oder Zuckerrüben-Bauern zu den geförderten (weil benachteiligten) Betrieben. Da der Fördertopf gleichzeitig aber nicht größer geworden ist, bekommen Landwirte in Berggebieten wie dem Bayerischen Wald jetzt weniger Gelder. Deren Vorwurf: Bayern setze damit politisch wieder das falsche Signal: gegen kleinbäuerliche Strukturen und für intensive Landwirtschaft!
    Rolle rückwärts!? Die Deutschen und ihre Haushalts-Debatte
    Irgendwie war Deutschland, was die Gleichberechtigung im Haushalt angeht, schon mal weiter. Dagegen erleben wir im Moment scheinbar sogar eine Rolle rückwärts, was die klassische Rollenverteilung angeht. Bundestagspräsident Schäuble mahnte jüngst, Kindererziehung, Pflege und Haushalt würden überwiegend unbezahlt von Frauen verrichtet und müssten besser aufgeteilt werden.
    quer betreibt Ursachenforschung: Muss die Politik andere Anreize setzen?
    Oder kann die Politik steuern, wie sie will, denn alte Geschlechtermodelle leben ungeniert weiter bzw. feiern ein Comeback. Minister Gasfuß – Andreas Scheuer bremst Tempolimit aus Hunderte Unfalltote auf deutschen Autobahnen, klimaschädliche Co2-Emissionen – Berater in der Expertenkommission halten auch in Deutschland ein Tempolimit von 130 km/​h für vernünftig. Verkehrsminister Scheuer hat diese Überlegungen harsch zurückgewiesen. Sie seien „unverantwortlich“ und „gegen jeden Menschenverstand“. quer schaut sich das mit dem „gesunden Menschenverstand“ mal genauer an.
    Herrschafts-Zeiten: Erdings Landrat und sein Umgang mit Kritik
    In Erding regiert der CSU-Landrat Bayerstorfer mit harter Hand. Während sich die CSU beim Kurs in der Asylpolitik mittlerweile „näher am Menschen“ versucht, fährt Bayerstorfer in Erding einen unnachgiebigen Kurs. Helferkreise fühlen sich eingeschüchtert, es herrsche, so berichtet es ein SZ-Korrespondent vor Ort, ein „Klima der Angst“, und einen kritischen Grünen-Kreisrat verklagt der Landrat derzeit wegen „ehrenrühriger Behauptungen“. Viele Erdinger fragen sich: Bedroht der dünnhäutige Stil die politische Kultur in der Region? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.01.2019BR Fernsehen
  • Folge 18
    Heißes Eisen – Kommandant fordert weniger Dorf-Feuerwehren
    Ein Feuerwehrhaus in jedem Ort, ein Feuerwehrfest auf jeder Dorfwiese: Mehr dahoam geht nicht. Doch ein Ex-Kommandant berichtet aus seiner jahrelangen Erfahrung: Das engmaschige Netz an freiwilligen Feuerwehren in Bayern ist seiner Meinung nach ineffizient und gefährdet letztlich die Rettungsarbeit. Er will Einzelfeuerwehren zu besser funktionierenden Verbünden zusammenlegen. Auch weil sich immer weniger Menschen ehrenamtlich engagieren. Doch andere Feuerwehrleute wehren sich vehement: Sie sehen ihre Arbeit vor Ort gefährdet, die nicht nur die Rettung, sondern auch den Erhalt des Dorflebens einschließt.
    Narren-Entscheid – Streit um Valentinsorden für Gabalier Karl
    Valentin-Enthusiasten sind entsetzt – die Münchner Narrhalla möchte ihren Karl Valentin-Orden am Samstag ausgerechnet dem österreichischen Sänger Andreas Gabalier verleihen. Der habe nicht nur reichlich wenig mit Karl Valentin zu tun, sondern sei politisch auch fragwürdig, schließlich zündle Gabalier seit Jahren mit Frauenfeindlichkeit, Homophobie und rechter Symbolik, so die Kritiker. Die Narrhalla weit die Vorwürfe entschieden zurück. Und so wurde aus einem kleinen Münchner Faschingsstreit ein politischer Aufreger von grenzüberschreitender Dimension, der ein weiteres Mal zeigt, wie tief und unversöhnlich die Spaltung der politischen Lager fortgeschritten ist. Früher war eben selbst die Zukunft besser.
    Gefräßiger US-Import – Invasion der Waschbären
    Er nistet sich auf Dachböden ein, durchwühlt Mülltonnen und frisst teils vom Aussterben bedrohte heimische Vögel und Amphibien: der Waschbär. Das einst vom Menschen aus Nordamerika zur Pelzgewinnung importierte Tier breitet sich jetzt auch in Bayern immer mehr aus. Die Abschusszahlen im Freistaat stiegen in nur 20 Jahren von 57 auf 2725 Exemplare. Doch die Jagd auf die cleveren und nachtaktiven Kleinbären ist umstritten und kompliziert. Und während die einen dem Einwanderer die Existenzberechtigung auf bayerischem Boden absprechen, versuchen die anderen, sich auf ein Leben mit dem Waschbären zu einzustellen.
    Bienen vs. Bauern? Volksbegehren bringt Landwirte in Rage
    Diese Woche startet das Volksbegehren gegen das Artensterben. Und Bayerns Bauern gehen auf die Barrikaden. Sie sehen sich wieder zum Buhmann der Nation abgestempelt. Ist das Volksbegehren nur eine Veranstaltung ökologisch interessierter Großstädter, die die Realität am Lande nicht verstehen? Insektenforscher sagen Nein: Um das Artensterben aufzuhalten, müsse sogar noch viel mehr getan werden. Landwirtschaft und Artenschutz, geht das denn nur gegeneinander?
    Klo-Zoff: Transgendertoiletten in der Grundschule
    Der Aufreger scheint vorprogrammiert: In drei Gemeinden um München sollen an neu geplanten Schulen Toiletten für das dritte Geschlecht entstehen. Wasser auf die Mühlen der Gegner der so genannten „Frühsexualisierung“. Sie warnen schon länger vor angeblicher Indoktrination der Kinder. Doch die angeblichen Bewahrer von Moral und Zucht übersehen, dass das dritte Geschlecht nicht nur ein biologischer Fakt ist, sondern auch in der Geschichte seinen Platz hat. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 31.01.2019BR Fernsehen
  • Folge 19
    Keine Experimente? Der Furor gegen die „Respekt-Rente“
    Die SPD rüstet sich für den Landtagswahlkampf in Brandenburg, Sachsen und Thüringen mit einem sozialpolitischen Vorschlag, in dem ihr Slogan von der Gerechtigkeit nun praktische Umsetzung finden soll: Arbeitsminister Hubertus Heil will die Grundrente für Geringverdiener – oder auch: „Respekt-Rente“. Wer 35 Jahre oder länger gearbeitet, gepflegt oder erzogen hat, soll eine auskömmliche Mindestrente erhalten, eigentlich politischer Konsens. Doch kaum ausgesprochen, hagelt es Kritik von allen Seiten. Das Leistungsprinzip werde aufgegeben, die Sache sei nicht finanzierbar. Und die Kritik kommt meist von denen, die am wenigsten dafür tun, die Ursachen der Altersarmut wirksam zu bekämpfen.
    Alleingelassen mit 5G? Neuer Mobilfunk überfordert Gemeinden
    Nach Windrädern und Stromtrassen kommt auf Bayern ein neues Streitthema zu: Mobilfunk-masten. Mit dem neuen Funkstandard 5G soll es zwischen 100.000 und 750.000 neuen Antennen bundesweit geben, Tausende davon in Bayern. Schnelles Internet ja, aber einen Mast neben dem eigenen Haus? Eher nicht. Im oberbayerischen Sixthaselbach wollte die Gemeinde den neuen Mast ohne öffentliche Bekanntmachung und Versammlung aufstellen, nun ist der Ärger groß. Bis Ende 2022 sollen die Gemeinden die Aufgabe schultern – sind sie damit überfordert?
    Lustiges Lärmmessen: Leben mit dem Panzerschießplatz
    Im oberpfälzischen Auerbach rummst es immer wieder gewaltig: US- und andere Soldaten üben auf Europas wichtigsten Truppenübungsplätzen Grafenwöhr und Hohenfels. Dabei, sagen die Anwohner, werden immer wieder die Grenzwerte für Lärmbelastung überschritten, wie gerade eben erst bei der Großübung „Combined Resolve XI“. Bisherige Messungen seien immer dann gemacht worden, wenn weniger geschossen wurde. Nun schafften die Auerbacher selbst Messgeräte an und gehen auf Konfrontationskurs mit Amerikanern und deutschen Behörden, die die Schießübungen immer wieder absegnen. quer über das komplizierte Zusammenleben mit denen, die den Krieg üben.
    Revolte der Tierärzte: Rotes Licht für Tiertransporte ins Ausland
    Eine trächtige Kuh sollte von Niederbayern aus 5000 Kilometer bis nach Usbekistan transportiert werden. Schluss damit, sagte der Landshuter Landrat und stoppte den Export. Ein Novum! Auch in Zukunft wolle das Amt die Transporte nicht mehr genehmigen, da für die Amtsveterinäre klar ist, dass beim Transport von lebenden Tieren der Tierschutz regelmäßig auf der Strecke bleibt. Der Zuchtverband möchte weiter für die lukrativen Exporte von Schlacht- und Zuchtvieh kämpfen – und verhängte erstmal ein allgemeines Redeverbot.
    Ungedämmtes Elend: Bewohner frieren im Hochhaus
    Im letzten Herbst wurde an Hochhäusern in Nürnberg eine brandgefährliche Fassadendämmung festgestellt, deren Verbauung verboten war. „Runter damit!“, verfügte die Stadt. Nur: seitdem wurde die Fassadendämmung nicht wiederhergerichtet und die Häuser sind damit fast unbewohnbar geworden. An den eiskalten Wänden läuft das Wasser, Tapeten lösen sich ab, Schimmel überall. Betroffen sind fast 400 Bewohner, die nun mit der Hausverwaltung um die Kosten kämpfen. Wurde zu voreilig gehandelt – und wer ist schuld an der Misere? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.02.2019BR Fernsehen
  • Folge 20
    Highspeed-Helden: Wie ein Dorf selbst für Breitband sorgt
    Halsbach, kleinste Gemeinde im Landkreis Altötting, besteht aus 67 Ortsteilen, meist einzelnen Weilern. Das Internet war langsam, dabei braucht heute jeder Landwirt und jeder Schüler schnellen Zugang zum Netz. Ein Ausbau durch die Telekom wäre viel zu teuer geworden für die Gemeinde. Also nahm man die Sache selber in die Hand. Und siehe da: Durch Zusammenhelfen schaffte man den kilometerlangen Ausbau – für ein Viertel der von der Telekom veranschlagten Kosten. Wie ist das möglich? Und könnte es auch zum Vorbild für andere Gemeinden werden?
    Es geht um die Wurst: Schützen im Streit um „Knackerketten“
    In vielen ostbayerischen Schützenvereinen werden neben dem Schützenkönig auch die Zweit- und Drittplatzierten geehrt. Mit einer Wurst- und einer Breznkette. Das will der Landesverband der Schützen abschaffen: Unappetitlich, untraditionell, unangebracht sei das. Obwohl sich nie jemand offiziell beschwert hat. Viele Vereine wie der Schützenverein „Tiefes Tal“ bei Lappersdorf möchten sich die Ehrung aber nicht nehmen lassen. Denn die sei mittlerweile schon zu einer eigenen Tradition geworden.
    Marktcheck Markus Söder: Ministerpräsident im Ökotest
    Das Artenschutz-Volksbegehren ist das erfolgreichste Volksbegehren aller Zeiten. Grund für Markus Söder, die Flucht nach vorn anzutreten. Sein öffentliches Bekenntnis: Artenschutz sei ja schon immer auch das Thema der Staatsregierung gewesen. Mit einem runden Tisch mit allen Beteiligten werde man einen besseren Vorschlag machen als das Bündnis aus ÖDP, Grünen, Bund Naturschutz und Vogelschutz, und nicht nur die Insekten, sondern auch die Landwirte retten. Kann er alle Interessen vereinen? Und: Wie grün ist Markus Söder wirklich? quer macht den Test.
    Ratten-Plage: Würzburg streitet um Nagerbekämpfung
    Der vergangene Sommer brachte mit üppigen Temperaturen und Früchten auch eines hervor: Eine Rattenplage, etwa in Würzburg. Die Stadt versuchte die Schädlinge im Ringpark zu bekämpfen, doch „Tierschützer“ sabotierten das Vorhaben. Fallen werden mit Bauschaum ausgesprüht, die Tiere werden sogar noch gefüttert. Dazu kommen weggeworfene Lebensmittel, die die Nager wie im Schlaraffenland leben lassen. Leidet Würzburg nicht nur unter den Ratten, sondern auch unter falsch verstandener Tierliebe?
    Teure Altlast: 2,5 Millionen pro Jahr für Bewachung leerer Betten?
    14 Wachleute am Tag, zehn in der Nacht. Was wird seit knapp drei Jahren in einem früheren Möbelhaus in Freilassing bewacht? Hauptsächlich leere Feldbetten. Das BAMF ließ hier eine sogenannte „Bearbeitungsstraße“ errichten, um die hohe Zahl von Asylbewerbern zu registrieren. 730 000 Euro kostete das. Doch kaum war die Behördenstraße fertig, kamen kaum noch Flüchtlinge. Zurück blieben Personal und Wachleute für 220 000 Euro – pro Monat. Jetzt überlegt das BAMF, die Einrichtung zu schließen. Ein Signal, dass „Altlasten“ aus der Zeit der Flüchtlingskrise jetzt auch politisch „abgewickelt“ werden? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.02.2019BR Fernsehen

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