Einzelfilme, Seite 1

Diese Filme werden nicht zur Serie gezählt, wurden aber ursprünglich für "Polizeiruf 110" produziert. (Quelle: polizeiruf110-lexikon.de) Eine Ausnahme stellt die Folge "Im Alter von ..." dar, die nicht fertiggestellt und erstmals 2011 in rekonstruierter Form gezeigt wurde.
  • Paul und Barbara Schulte, beide Schauspieler, leben ein großzügiges Leben. Ihren Wohlstand verdanken sie aber nicht ihrem Beruf, sondern dem Diebstahl und Verschieben von Kunstgegenständen. Dritter im Bunde ist der Antiquitätenhändler Klaus Grunow, mit dem Barbara ein Verhältnis hat. Paul, schwer herzkrank, möchte nach seiner Kur damit aufhören und mit Barbara, die er liebt, ein neues Leben anfangen. Im Sanatorium von Heiligendamm begegnen Paul und Barbara Fritz Krüger, Barbaras Ex-Mann, was Paul irritiert. Alarmglocken schrillen aber bei ihm, als in Heiligendamm auch Klaus Grunow auftaucht. Paul ahnt, dass Grunow und Barbara hier ein Ding drehen wollen. Beide interessieren sich auffällig für einen Kirchenschatz. Vergeblich bittet Paul seine Frau, die Finger davon zu lassen. Diese Aufregung und Eifersucht verschlechtern seinen Gesundheitszustand dramatisch.
    Barbaras Versuch, die Heiligenfigur zu stehlen, scheitert, doch der verklemmte Kirchenorganist deckt die schöne Frau vor den Kriminalisten aus Heiligendamm und Berlin. Die nämlich haben längst Wind von der Sache bekommen und das Trio Schultes/​Grunow ist schon länger im Visier der Berliner Polizei. Doch die Gier nach Geld lassen Barbara und Grunow einen weiteren Versuch planen. Um seine Frau davon abzuhalten und sie zu schützen, stiehlt der schwer kranke Paul selbst ein Bild aus der Kirche und droht Grunow und Barbara mit der Polizei. Ein Handgemenge mit Grunow überlebt Paul nicht. Das alles beobachtet Fritz Krüger, der mit Paul kurz zuvor zusammen war. Am kommenden Morgen sieht er sich mit einer Aussage von Barbara konfrontiert, die ihn schwer belastet. Aber an einen Mord aus Eifersucht wollen die Kriminalisten nicht glauben. Paul muss mit dem Bilderraub eine Absicht verfolgt haben und die Spur zu dem wahren Täter sein … (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.01.1985DDR1
  • Ein Kriminalkommissar auf dem Weg an die Ostsee: Stück für Stück rekonstruiert er die Hintergründe eines tragischen Autounfalls, den er zunächst für eine Phantasie der kleinen, unbekannten Tagebuchschreiberin hält. Eine seltsame Faszination geht von den festgehaltenen Ereignissen aus. Genau wie er befand sich das Mädchen auf dem Weg in den Urlaub. Allein, ohne die verhinderte Mutter, genießen Vater und Tochter unbeschwerte Ferientage. Doch die perfekte Harmonie wird gestört, als der Vater eine junge, attraktive Seglerin kennen lernt.
    Plötzlich steht sie im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit. Beide unterschätzen die Gefühle des Mädchens, das die Romanze mit zunehmender Feindseligkeit beobachtet. Von nun an steuert das Geschehen seinem tödlichen Höhepunkt zu. Während eines Radwechsels erreicht den Vater ein Anruf seiner Frau. Inzwischen setzt sich seine Urlaubsbekanntschaft ahnungslos in das Auto, um ein paar Besorgungen zu machen. Das Mädchen hindert sie nicht daran. Was dann geschieht, entzieht sich ihrer Kontrolle … (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.06.1979DDR1
  • Der alte, einsame Paul Wositschka klammert sich an die Hoffnung, sein erwachsener Sohn werde ein Haus bauen und ihn dann zu sich holen. Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau fühlt sich der ehemalige Hauptkassierer einsam und verlassen. Einzigen Trost schöpft er aus dem Versprechen, das ihm sein erwachsener Sohn Michael gegeben hat, er könne zu Kindern und Enkeln ziehen, sobald das geplante Eigenheim steht. Vater und Sohn brüten über Bauplänen und besichtigen Grundstücke, was Schwiegertochter Judith mit wachsender Besorgnis beobachtet. Sie verlangt von Michael, er solle seinem Vater endlich reinen Wein einschenken.
    Denn angesichts der finanziellen Möglichkeiten der Familie muss der Hausbau auf absehbare Zeit eine Illusion bleiben. Auch Pauls rüstiger Freund Otto Kabulke versucht ihm die fixe Idee auszureden. Doch Paul weigert sich starrsinnig, Ottos Beispiel zu folgen und das Beste aus dem zu machen, was ihm geblieben ist. Ins Altersheim geht er niemals. Irgendwie wird er seinem Sohn schon helfen, das nötige Geld aufzubringen. Da aber weder seine Ersparnisse noch der Verkauf seiner Habseligkeiten ausreichen, treibt ihn die Verzweiflung schließlich zu einem tiefen Griff in die Kasse seines ehemaligen Betriebes. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.12.1979DDR1
    • Arbeitstitel: Am hellerlichten Tag
    70 Min.
    Auf einem Parkplatz an der Autobahn treffen sich nach Jahren Oberleutnant Fuchs und die Journalistin Jenny Gerlach. Fuchs war vor seiner beruflichen Versetzung viele Jahre mit der Familie Gerlach befreundet. Frau Gerlach, die ihren Mann durch einen Unfall verloren hat, sieht in ihrem elfjährigen Sohn Ben das Ebenbild ihres Mannes. Die Freude über das unverhoffte Wiedersehen ist auf beiden Seiten groß. Ben, ein aufgeweckter und sportlich talentierter Junge, entdeckt seine Sympathien für Fuchs und lädt ihn zum Schulsportfest ein, rechnet doch Ben mit einem Sieg im Schwimmwettkampf. Nach dem Wettkampf wollen Ben und sein Freund Till baden gehen, während Fuchs und Jenny in alten Erinnerungen kramen. Till, der erst später zum Tonsee kommt, sucht seinen Freund, findet ihn aber nicht.
    Die sofort einsetzende Suchaktion großer Polizeikräfte endet erschütternd. Ben wird tot aufgefunden. In großem Stil beginnt die Kriminalpolizei mit den Ermittlungsarbeiten. Dabei wird Fuchs aufgrund seines freundschaftlichen Verhältnisses zu Familie Gerlach von seinem Vorgesetzten von den Untersuchungen suspendiert, da eine objektive Ermittlung durch ihn nicht gewährleistet sei. Fuchs bemüht sich mit all seiner Freundlichkeit um Jenny Gerlach. Die Kriminalpolizei trägt indessen, unterstützt von der Bevölkerung, wichtige Fakten zusammen. Fakten, die beweisen, dass der Mord an Ben die Tat eines pädophilen-homosexuellen Täters sein muss. Als man den Täter stellen will, hat er sich selbst gerichtet.
    Die Cottbusser Autorin Dorothea Kleine hatte 1974 eine Vorlage für den Polizeiruf nach einem authentischen Kriminalfall geschrieben, der zwischen 1969 und 1971 eine der größten Polizeiaktionen der DDR auslöste. Der zur Tatzeit minderjährige Mitropa-Lehrling Erwin Hagedorn hatte drei Jungen auf brutale Weise ermordet. Für die Programmverantwortlichen des Fernsehens der DDR war Kleines Polizeiruf-Skript zu dicht an der Realität, zeigte ein Verbrechen, dass es in der DDR nicht geben sollte. Heinz Seibert, der bereits bei mehreren Filmen der Krimireihe Regie geführt hatte, schrieb darauf eine Neufassung unter dem Arbeitstitel „Am hellerlichten Tag“.
    Er veränderte den Fall so, dass er nicht mehr an den Eberswalder Fall erinnerte und stellte die Ermittlungsarbeit der Einsatzgruppe Fuchs in den Vordergrund. Das Ministerium des Inneren (MdI) befürwortete daraufhin die Produktion. Kurz vor dem letzten Drehtag wurden die Dreharbeiten jedoch unerwartet erschwert, Material und Technik der Polizei wurden abgezogen und schließlich kam das Aus. Heinz Seibert konnte zwar noch eine erste Rohschnittfassung mit dem Titel „Im Alter von …“ fertigstellen.
    Aber an den internen Vorführungen, die dann folgten, durfte er schon nicht mehr teilnehmen. Es sollte der letzte Polizeiruf für Heinz Seibert sein, im Bereich Fernsehdramatik hatte man keine Aufgaben mehr für ihn. Er blieb zwar angestellt beim DFF, wurde jedoch gemieden, isoliert, bekam zwar hier und da mal kleinere Aufgaben, aber einen Film durfte er nicht mehr drehen. Als die Wende kam, hoffte Seibert, dass der Film aus dem Archiv wieder auftaucht. Aber der Film war nicht mehr da. Seibert versuchte, wenigstens in den Akten noch eine Spur zu finden, befragte frühere Kollegen, recherchierte in Archivjournalen, wollte wissen, warum der Film verboten wurde.
    Im Deutschen Rundfunkarchiv wird eine Notiz des damals für die Reihe verantwortlichen Chefdramaturgen Lothar Dutombé aufbewahrt. Er vermerkte am 04.04.1975, dass nach Anweisung des MDI der Film so nicht gesendet werden dürfe. Alles Material wurde vernichtet, Rohschnitt, Kopie, Aufzeichnungen, alle Drehbuchexemplare, einfach alles. Durch einen Zufall entging jedoch das stumme Kameranegativ der angeordneten Vernichtung. Die unbeschrifteten Filmbüchsen tauchten zur Wendezeit wieder auf, verstaubt unter einer Kellertreppe des Kopierwerks.
    Das Material kam ins Deutsche Rundfunkarchiv und verschwand ein zweites Mal, diesmal in der Anonymität der vielen Funde aus dem sich auflösenden DFF. Erst Anfang 2009 konnte das Team um Dr. Peter-Paul Schneider bei der Aufarbeitung des Archivguts des DDR-Fernsehens die Rohmaterial-Rollen identifizieren. Doch da weder der Ton, noch ein Drehbuch erhalten waren, schien eine Rekonstruktion des Films nicht mehr möglich zu sein. Am Rande einer filmhistorischen Recherche stieß der Autor Thomas Gaevert 2009 bei Dorothea Kleine auf ein Exemplar des Drehbuchs.
    Durch diesen Fund wurde es plötzlich wahrscheinlich, dass der Film rekonstruiert werden könnte. Doch wie soll man mit dem fehlenden Ton umgehen? Wichtige Darsteller aus den frühen Polizeiruf-Jahren, die auch in diesem Film die Hauptrollen spielten, leben nicht mehr. Die Redaktion des MDR entschied sich dafür, den Film trotzdem wieder zum Leben zu erwecken. Aktuelle Stars der Polizeirufreihe leihen den Kollegen der frühen Jahre ihre Stimme. Synchronisiert wurde mit Darstellern der Polizeiruf-Kommissare der aktuellen Folgen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.06.2011MDR
    1974 gedreht, Originalton vernichtet - 2011 rekonstruiert und synchronisiert
  • Von Dachböden und aus Kellern erzgebirgischer Hobbyschnitzer verschwinden kistenweise aufwendige Holzschnitzarbeiten. Es sind Erbstücke, die sich in Familienbesitz befinden und auf dem freien Markt ein Vermögen wert sind. Der Hinweis eines sterbenden Freundes lenkt den Verdacht des alten Gerlach auf seine Tochter Ilona, eine allein stehende jungen Kellnerin, die davon träumt, eine eigene Gastwirtschaft zu eröffnen. Gerlach misstraut Ilonas Ungeduld und ihrer Gier nach Leben.
    Weil ihm Ilona ausweicht, beobachtet er sie. Schließlich überrascht Gerlach seine Tochter und deren Geliebten Dieter Freistrath in einem stillgelegten Stollen beim Verstecken der Beute. Die Schätze sollen um die Weihnachtszeit an ahnungslose Touristen verkauft werden, bis genügend Geld für das ersehnte Lokal beisammen ist. Im Handgemenge mit Freistrath wird Gerlach von einem einstürzenden morschen Balken schwer verletzt. Trotzdem schweigt er. Gerlachs geliebter Enkel Jimmy spürt, wie sich eine unsichtbare Bedrohung immer enger um die Familie zusammenzieht. Nach einem weiteren Unglücksfall entdeckt die Polizei den Stollen mit dem Diebesgut … (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.12.1986DDR1
  • Den Kriminalisten Hannes Bergemann führt ein Erpressungsversuch in die Stadt, in der er seine Jugend verlebt hat. Nach vielen Jahren an die vertrauten Stätten seiner Kindheit zurückkehrend, hofft er, seine alten Freunde, vor allem Fred, Helmuth und Richard, mit denen ihn eine enge Kinderfreundschaft verband, wiederzutreffen. Als er kurz nach seiner Ankunft mit einem Mord konfrontiert und mit dessen Untersuchung beauftragt wird, muss er die schmerzliche Erfahrung machen, dass seine Freunde in diesen Fall verstrickt sind. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.11.1984DDR1
  • 80 Min.
    Evchen und Yvonne haben sie satt, die einsamen Dienstreisenden und Strohwitwer, die in ihrer Stammbar das Abenteuer für eine Nacht suchen. Wenn schon keine Liebe, dann wenigstens Geld – die Herren sollen für erpresserische Fotos zahlen. Aber noch ehe die Sache richtig in Schwung kommt, geraten die beiden an einen echt schweren Jungen, der sich nicht so einfach aufs Kreuz legen lässt. Nachdem die zwei resoluten Frauchen Domski mit Mühe gefesselt, geknebelt und in die Besenkammer verfrachtet haben, finden sie in seinem Koffer wertvolle Kunstgegenstände, offensichtlich Diebesgut.
    Was, wenn Domski Komplizen hat, die ihnen nun auf den Fersen sind? Der Schreck fährt den beiden so heftig in die Glieder, dass sie den Vorfall nicht nur der Polizei melden, sondern auch beschließen, fortan ein grundsolides Leben zu führen. Doch der Pfad der Tugend ist anstrengend. Die Polizei ermittelt aufgrund ihrer Anzeige nicht nur wegen Raubes und versuchten Mordes, sie kommt auch dem Vorleben der Heldinnen auf die Schliche … (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.02.1983DDR1

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