Folge 66

  • Die Rückkehr der Seehunde

    Folge 66 (30 Min.)
    Noch nie wurden mehr Seehunde an Deutschlands Nordseeküste gezählt als in diesem Jahr. Mehr als 30 000 Tiere sollen es im europäischen Wattenmeer sein, die Tourismusindustrie jubelt. Nach der verheerenden Epidemie, die 1988 fast den ganzen Nordseebestand dahingerafft hatte, sieht sie in der Erholung der Population einen großen Erfolg. Einen Erfolg mit Kehrseiten: 30 000 Tiere sind zu viel für das Ökosystem der Nordsee, meinen Kritiker. Es mache auch keinen Sinn, Jungtiere, die von ihren Eltern abgestoßen wurden, von Menschenhand aufzuziehen.
    Dadurch steige das Risiko, dass erneut eine Seuche den gesamten Bestand gefährden könnte. Trotz aller Warnungen werden immer noch Jahr für Jahr einige hundert Tiere in den beiden Aufzuchtstationen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen großgezogen. Im schleswig-holsteinischen Friedrichskoog beispielsweise päppelt das Team von Leiterin Tanja Rosenberger in diesem Jahr über 150 Heuler wieder auf. „Das ist völliger Unsinn“, regt sich Fischer Dirk Sander auf. „Das Gleichgewicht im Meer ist jetzt schon aus den
    Fugen.“ Plattfische wie Scholle, Seezunge oder Flunder haben er und die anderen Küstenfischer schon lange nicht mehr im Netz.
    Er glaubt, dass die Seehunde den Küstenbereich geradezu leergejagt haben. Etwa fünf Kilogramm Fisch frisst ein Seehund im Schnitt am Tag. Auch die Wissenschaftlerin Ursula Siebert von der tierärztlichen Hochschule Hannover sieht die künstliche Aufzucht der Seehunde kritisch: „Wenn sich nur die Starken und Gesunden durchsetzen, ist auch der Nachwuchs stark und gesund.“ Und das ist offenbar dringend erforderlich: Denn die Wissenschaftlerin hat festgestellt, dass die Antikörper gegen das Staupevirus, das für das letzte Massensterben verantwortlich war, weitgehend aus dem Immunsystem der Seehunde verschwunden sind.
    Schon die nächste Krankheitswelle könnte zu einem erneuten Massensterben führen. Die Rückkehr der Seehunde: Sie wurde durch menschliche Fürsorge erst ermöglicht. Ob dieser massive Eingriff in das maritime Ökosystem die Seehundbestände im Wattenmeer nun auch dauerhaft sichert, dafür gibt es keine Garantie. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.09.2013ZDF

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