Rassen gibt es nicht, Rassismus aber doch. Wie kann das sein? Heute sind sich die Forscher und zweifellos auch die öffentliche Meinung einig, dass es im biologischen Sinne keine Rassen gibt. Es gibt sie weder genetisch betrachtet, noch populationsbiologisch, noch vom Standpunkt der Evolutionsforschung aus. Ist Rassismus der Teufel, der mit dem Beelzebub ausgetrieben werden muss? Etwa mit dem in sich schon widersprüchlichen Konzept der „positiven Diskriminierung“? Oder soll man das Übel direkt an der Wurzel packen und ungeachtet
der Absurdität des Unterfangens alle Unterschiede zwischen den Menschen abschaffen? Raphaël Enthoven und sein Gast Magali Bessone, Dozentin für moralische und politische Philosophie in Rennes, beleuchten das Thema von verschiedenen Seiten. Schriften wie Arthur de Gobineaus „Versuch über die Ungleichheit der Menschenracen“ (1940), Jean-Jacques Rousseaus „Brief über die Vorsehung“ und William Edward Burghardts „Die Seelen der Schwarzen“ führen sie durch die moralphilosophische Debatte. (Text: arte)