2022/2023, Folge 297–304

  • Folge 297 (26 Min.)
    Die Sonne hat zwei Seiten: Sie wärmt und sie verbrennt, sie spendet Leben und lässt es verdorren, sie schenkt Licht und lässt Schatten entstehen. Von Platons Ideenlehre bis zu Nietzsches Vorstellung vom „hohen Mittag“ – viele Philosophen haben sich mit der Sonne beschäftigt. Ist die Weisheit der alten Griechen, die jeden Tag den Lauf der Sonne bestaunten, in Vergessenheit geraten? Sind die Menschen dem Licht gegenüber gleichgültig geworden? Emma Carenini ist Professorin für Philosophie und Autorin von „Soleil – mythes, histoires et sociétés“ (2022), einer Bestandsaufnahme der Wechselwirkungen zwischen Sonne, Leben und Gedanken. Der zweite Gast der Sendung, Claire Villars-Lurton, stammt aus einer großen Winzerfamilie im Bordelais und besitzt zahlreiche Weingüter in Bordeaux und auf der ganzen Welt, unter anderem das als 3ème Grand Cru Classé de Margaux eingestufte Château Ferrière. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.09.2022arteDeutsche Online-PremiereMo 05.09.2022arte.tv
  • Folge 298 (26 Min.)
    Tattoos sind nicht nur eine Modeerscheinung, sondern auch eine anthropologische Konstante. In der uralten Praxis des Tätowierens spiegelt sich die auch Furcht des Menschen vor der Endlichkeit des Lebens wider. Ebenso wie sein Wunsch, eine Spur zu hinterlassen – und sei es auf dem eigenen Körper. Heute gelten Tattoos als Geste der Selbstkonstruktion, der Individualität und der Befreiung von gesellschaftlichen Konventionen. Wie ist diese doppelte Bedeutung zu verstehen? Warum wird der eigene Körper zur Botschaft gemacht? Befreit sich der Mensch so von seiner Körperlichkeit oder unterwirft er sich ihr damit? Thibaut de Saint Maurice ist Lehrer für Philosophie am Lycée Gustave Eiffel in Rueil-Malmaison und jeden Sonntag in der Sendung „Le philosophe du dimanche“ auf France Inter zu hören.
    Er ist Autor von „Philosophie en séries“ 1 und 2 (2009 und 2010). Sylvain Hélaine, alias Freaky Hoody, ist Grundschullehrer und vollständig mit Tattoos bedeckt, was ihn zur meisttätowierten Person Frankreichs macht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.09.2022arteDeutsche Online-PremiereMo 12.09.2022arte.tv
  • Folge 299 (26 Min.)
    Scham, Unbehagen, Verlegenheit – all diese Gefühle tauchen auf, wenn man sich fehl am Platz fühlt. Aber wie findet man „seinen Platz“? Sind die Menschen facettenreich und nehmen im Laufe des Tages mehrere Plätze ein? Wie kann eine Person überhaupt sicher sein, persönlich am richtigen Platz zu sein, ohne diesen mit den sozialen und ethnischen Zuschreibungen der Gesellschaft zu verwechseln? Wie lassen sich demokratische Ideen und Chancengleichheit mit dem Gedanken vereinen, dass jeder seinen Platz hat? Claire Marin besuchte die Ecole normale supérieure de Fontenay-Saint-Cloud, promovierte an der Sorbonne in Philosophie. Sie ist Mitglied des Centre international d’études de la philosophie française contemporaine (Internationales Studienzentrum für zeitgenössische französische Philosophie) an der École normale supérieure in Paris.
    Außerdem ist Claire Marin Philosophieprofessorin in einer Hochschulvorbereitungsklasse am Lycée Alfred-Kastler in Cergy-Pontoise. Claire Le Men, Autorin und Illustratorin von Comicbüchern, studierte Medizin mit dem Schwerpunkt Psychiatrie. Sie begann ihre Facharztausbildung in einer Nervenklinik und fand dort die Inspiration für ihre erste Graphic Novel über das Impostor-Syndrom. Veröffentlichungen (bisher nur in französischer Sprache): „Le Syndrome de l’imposteur, parcours d’une interne en psychiatrie“ (2019) und „Nouvelles du dernier étage“ (2021). (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.09.2022arteDeutsche Online-PremiereMo 19.09.2022arte.tv
  • Folge 300 (25 Min.)
    Gibt es Außerirdische? Und warum stellen wir uns diese Frage? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.10.2022arteDeutsche Online-PremiereMo 26.09.2022arte.tv
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für 03.10.2022
  • Folge 301 (26 Min.)
    Warum kommt es zum Krieg? Strebt die Geschichte in Richtung des notwendigen Fortschritts oder kollidiert sie mit der Realität des Krieges? Was ist der beste Rahmen für Frieden? Damit beschäftigte sich der Philosoph Raymond Aron (1905–1983). Angesichts eines erneuten Krieges in Europa ist es hochaktuell, über die Ursachen von Krieg und die Bedingungen für Frieden nachzudenken. Raymond Arons Denken ist vor allem eine Philosophie der Geschichte. Wenn sich Aron zufolge die internationalen Beziehungen aus den Kräfteverhältnissen zwischen den Staaten ergeben, ist dann sein „Realismus“ der beste Rahmen für eine überzeugende Hoffnung auf Frieden? Zu Gast in der Sendung ist heute unter anderem Jean-Vincent Holeindre.
    Er hat an der Ecole des hautes études en sciences sociales (EHESS) promoviert und wurde anschließend als Professor für Politikwissenschaften an der Universität Paris II agregiert. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen: „Annuaire français de relations internationales“ (Mitherausgeber: J. Fernandez, 2021); „La ruse et la force. Une autre histoire de la stratégie“ (2017); „Ethics of war and peace revisited“ (mit D. Brunstetter, 2017). Außerdem in der Sendung: Die Soziologin und Politologin Dominique Schnapper. Sie ist die Tochter von Raymond und Suzanne Aron; Dominique Schnapper ist Studiendirektorin an der Ecole des hautes études en sciences sociales (EHESS) sowie Präsidentin des Museums für Kunst und Geschichte des Judentums und des Institut d’études avancées de Paris.
    Von 2001 bis 2010 war sie Mitglied des Verfassungsrates (Conseil constitutionnel). Sie leitet den Weisenrat Laizismus (Conseil des sages de la laïcité). Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen zählen: „La citoyenneté à l’épreuve. La démocratie et les juifs“ (2018) ; „Puissante et fragile, l’entreprise en démocratie“ (mit Alain Schnapper, 2020); „Temps inquiets. Réflexions sociologiques sur la condition juive“ (2021). (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.10.2022arteDeutsche Online-PremiereMo 03.10.2022arte.tv
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für 10.10.2022
  • Folge 302 (26 Min.)
    Demütigung hat nicht nur eine moralische und psychologische, sondern auch eine politische Dimension: Was ist der Unterschied zwischen Schockieren, Demütigen und Diffamieren? Ist das Gefühl der Demütigung ein affektiver Auslöser von Auflehnung? Juristisch ist sie nicht zu fassen und entzieht sich folglich der Rechtsprechung. Darf eine demokratische Gesellschaft, die gleiche Chancen und Bedingungen garantieren sollte, hinnehmen, dass durch ihre Herrschaftsstrukturen Menschen gedemütigt werden? Und wie lässt sich echte Demütigung von ihrer Instrumentalisierung in der Opferrhetorik unterscheiden? Zu Gast ist heute unter anderem Olivier Abel. Er ist Professor für Philosophie und Ethik an der Fakultät für protestantische Theologie von Montpellier und Gründer des Fonds Ricœur.
    Er veröffentlichte aktuell eine Arbeit zum Thema Demütigung („De l’humiliation, le nouveau poison de notre société“, 2022). Annette Becker ist Historikerin und emeritierte Professorin der Universität Paris-Nanterre. Ihr Fachgebiet ist der Erste Weltkrieg. Zudem forscht sie über Trauma und Erinnerung im Zusammenhang mit extremer Gewalt gegen die Zivilbevölkerung oder bei Genoziden. Sie veröffentlichte unter anderem „Voir la Grande Guerre, un autre récit“ (2014) und „Messagers du désastre. Raphael Lemkin, Jan Karski et les génocides“ (2018). (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.10.2022arte
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für 17.10.2022
  • Folge 303 (26 Min.)
    Die Odyssee ist neben der Ilias das wohl bekannteste Epos aus dem antiken Griechenland. Beide Werke werden dem Dichter Homer zugeschrieben. Die Odyssee knüpft an die Ilias an und berichtet von der jahrelangen abenteuerlichen Heimreise des Königs Odysseus nach dem Trojanischen Krieg. Odysseus sehnt sich nach seiner Heimat und dem „normalen Leben“ zurück. Wie beleuchtet die Odyssee seine Irrfahrten und die Heimkehr? Hört mit der Rückkehr nach Hause das Heimweh auf – oder fängt das Fernweh an? Welche Bedeutung haben die Hindernisse, denen Odysseus auf seinem Weg begegnet, wie etwa die Zauberin Kirke oder der Riese Polyphem? Zu Gast ist heute Pierre Judet de La Combe.
    Er ist Hellenist und forscht an der renommierten Pariser Hochschule für Sozialwissenschaften EHESS. 2017 publizierte er ein Werk über Homer, und für seine 2020 erschienene Neuübersetzung der Ilias erhielt er den Prix Bordin. Violaine Bérot ist Schriftstellerin und Autorin von elf Romanen. In „Pas moins que lui“ (2013) erzählt sie aus der Perspektive der Penelope von den langen Jahren des Wartens auf Odysseus. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.10.2022arteDeutsche Online-PremiereMo 17.10.2022arte.tv
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für 24.10.2022
  • Folge 304 (26 Min.)
    Welche Rolle nimmt die Philosophie heutzutage ein? Der französische Geisteswissenschaftler Pierre Bourdieu ist in den 60er Jahren von der Philosophie zur Soziologie gewechselt. Letztere bezeichnete er als „Kampfsport“. Aber handelt es sich bei der Philosophie wirklich um eine rein kontemplative Disziplin, bei der der Geist – losgelöst vom Körper – auf Ideenreise geht? Sollte sie nicht vielmehr erstaunen, hinterfragen und stören? Handelt es sich bei der Philosophie um einen Kampf der Ideen? Zu Gast ist heute Marylin Maeso. Sie ist eine französische Philosophin, Dozentin und Albert-Camus-Expertin. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit den Themen Essentialismus und zeitgenössischer politischer Philosophie. Sie schreibt regelmäßig für die Zeitschriften „Lire Magazine Littéraire“ und „L’Express“ und ist Autorin mehrerer Bücher zum Leben nach dem Tod („Les Conspirateurs du silence“, 2018) und den Unwägbarkeiten der modernen Gesellschaft („Les Lents demains qui chantent“, 2020). (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.11.2022arteDeutsche Online-PremiereDi 25.10.2022arte.tv
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für 31.10.2022

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