Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1 (55 Min.)
    Bild: Les Films D’Ici /​ © Les Films D’Ici
    In Europa bildete sich im 6. Jahrhundert nach Christus ein eigener Bauernstand heraus. Der Untergang des Römischen Reiches hatte den Zerfall großer Städte nach sich gezogen und die Menschen waren fortan gezwungen, ihren Lebensunterhalt auf dem Lande zu erwirtschaften. Die Zeit der ganz auf den Handel ausgerichteten römischen Landwirtschaft war vorbei. Entbunden von den Steuerlasten und der Pflicht, die großen Städte des Reiches mitzuversorgen, produzierten die Bauern nicht mehr als sie selbst benötigten. Ab dem 8. Jahrhundert erhoben immer mehr regionale Herrscher Steuern, außerdem führten sie Fronarbeit und Leibeigenschaft ein. Auch die Kirche hatte Anteil an der Unterdrückung, indem sie die bäuerlichen Kulte an den Pranger stellte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.04.2024arteDeutsche Online-PremiereFr 22.03.2024arte.tv
  • Folge 2 (55 Min.)
    Um das Jahr 1000 erlebte Europa eine Wachstumsphase, die hauptsächlich den Bauern zu verdanken war. Doch viele Stadtbewohner verachteten diesen Berufsstand. Der Getreidehandel entwickelte sich mehr und mehr zu einer bedeutenden Einnahmequelle, vor allem für die weltlichen und kirchlichen Herrscher. Um neues Ackerland zu erschließen, wurden große Flächen in der norditalienischen Po-Ebene und an der Nordseeküste trockengelegt. Die Zerstörung dieser Feuchtgebiete schadete der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und führte immer wieder auch zu katastrophalen Überschwemmungen. Im 14. Jahrhundert bereiteten Hungersnöte, Kriege und der Ausbruch der Pest dem wirtschaftlichen Wachstum ein Ende. Zudem begann die Zeit der großen antifeudalen Aufstände, die Bauern kämpften für ihre Rechte. Doch sämtliche Erhebungen, von der Grande Jacquerie im Jahr 1358 bis zum Deutschen Bauernkrieg von 1525, wurden blutig niedergeschlagen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.04.2024arteDeutsche Online-PremiereFr 22.03.2024arte.tv
  • Folge 3 (55 Min.)
    Ab dem 16. Jahrhundert gab es neue Konfliktherde in den mittelalterlichen Gesellschaften. Adel und Klerus hatten großes Interesse daran, den Bauern vor allem Bildung vorzuenthalten. Denn konnten sie lesen und schreiben, bestand die Gefahr, dass sie die Macht der weltlichen Herrscher und die Autorität der Kirche infrage stellten – wie der italienische Müller Menocchio, der zum Ketzer erklärt und verbrannt wurde. Auch das Heilwissen der Bäuerinnen galt als suspekt. Sie wurden als Hexen verfolgt, der Teufelsanbetung bezichtigt und endeten zu Tausenden auf dem Scheiterhaufen. Die Schwelle zur Neuzeit brachte in verschiedenen Regionen Europas ganz unterschiedliche Entwicklungen der bäuerlichen Landwirtschaft mit sich: Während in England der Verkauf von Gemeindeland viele Bauern ihrer Existenz beraubte, spielte der Bauernstand in Frankreich eine wichtige, wenngleich verkannte Rolle in der Französischen Revolution, die dem Feudalsystem 1789 ein Ende setzte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.04.2024arteDeutsche Online-PremiereFr 22.03.2024arte.tv
  • Folge 4 (55 Min.)
    Es dauerte bis ins 19. Jahrhundert hinein, bis die europäischen Bauern endlich ihre Freiheit erlangten. Doch die industrielle Revolution und die damit einhergehende Modernisierung setzte bäuerlichen Gemeinschaften zu: Die Landflucht wurde zu einem immer größeren Problem, die Bauern zogen scharenweise in die Städte. Konservative Politiker verklärten den Bauernstand derweil zum Inbegriff aller traditionellen Werte. Bauern galten als besonders gehorsam und robust. Faschismus und Nationalsozialismus trieben die Idealisierung auf die Spitze. Sie beschworen das Bild des Bauern als Hüter von Blut und Boden. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es eine ganze Reihe technischer und struktureller Veränderungen in der Landwirtschaft. Zum konventionellen Anbau sind inzwischen längst neue Formen und Philosophien für die Erzeugung von pflanzlichen und tierischen Produkten hinzugekommen – und eine anhaltende Diskussion darüber, welcher Weg auch angesichts des Klimawandels der richtige ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.04.2024arteDeutsche Online-PremiereFr 22.03.2024arte.tv

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