Die amerikanische Autorin L.J. Smith ist im Alter von 66 Jahren verstorben. Das meldet Variety unter Berufung auf ihre Familie. Demnach verstarb die als Lisa Jane Smith Geborene an den Folgen einer Autoimmunerkrankung, mit der sie schon lange gerungen hatte. Smith ist die Roman-Autorin mehrerer Young-Adult-Fantasyreihen gewesen, unter anderen der Vorlagen zu den Fernsehserien „Vampire Diaries“ und „The Secret Circle“.
Ein Bruch mit dem Jugendbuch-Verlag Alloy Entertainment sorgte allerdings dafür, dass die späteren Romane beider Reihen von Ghostwritern geschrieben wurden.
Smith wurde 1958 in Florida geboren, wuchs jedoch weitgehend in Kalifornien auf und studierte in Santa Barbara Psychologie. Schon während der Highschool begann sie mit dem Schreiben. Ins Berufsleben stieg sie aber zunächst als Erzieherin für Personen mit besonderen Bedürfnissen ein. Nach drei Jahren verließ sie 1989 diese Laufbahn, um sich ausschließlich dem Schreiben zu widmen.
Nachdem Smith 1987 ihr erstes Buch mit bescheidenem Erfolg veröffentlichen konnte, kam sie mit der Book Packaging-Firma Alloy Entertainment zusammen, von der sie 1990 den Auftrag für zunächst drei „The Vampire Diaries“-Romane erhielt. Nach deren Erfolg folgte später der besser dotierte Auftrag für einen vierten Roman. Smith entwickelte danach auch „The Secret Circle“, „The Forbidden Game“ und „Dark Visions“ für Alloy.
Die Serienadaption „The Vampire Diaries“ (ab 2009) brachte den Auftrag für eine weitere Trilogie. Jedoch kam es zwischen Smith und Alloy um den Plot eines der neuen Romane zum Zerwürfnis – Alloy Entertainment ließ in der Folge weitere Romane der Reihe von Ghostwritern schreiben, ebenso bei „The Secret Circle“.
Ein Book Packaging-Unternehmen fungiert in der Buchbranche als eine Art Planwirtschaft, die darauf ausgelegt ist, regelmäßig neue Bücher (meist leichtere Lektüre) zu veröffentlichen. Dabei sucht das Unternehmen nach Autoren, beauftragt diese direkt mit Buchreihen für ein bestimmtes Zielpublikum; das Ergebnis ist meist eher Handwerk als Kunst. Alloy Entertainment hat sich auf das Young Adult-Segment spezialisiert und hatte später durch eine intensive Zusammenarbeit mit Warner Bros. mehrere Fernsehserien auf den Weg gebracht (neben „The Vampire Diaries“ und „The Secret Circle“ etwa auch „The 100“, „Pretty Little Liars“ und „Gossip Girl“). Alloy wurde schließlich von Warner aufgekauft und ins Unternehmen integriert.
Nach dem Rauswurf bei Alloy verlegte sich Smith auf das Schreiben von Fan-Fiction in der Welt von „Vampire Diaries“, um ihrem Werk wenigstens so noch etwas hinzuzufügen, auch wenn ihr das Recht genommen worden war, die Serie offiziell fortzusetzen. 2015 erfolgte eine erste, massive gesundheitliche Krise bei Smith und dadurch die Diagnose mit einer selteneren Autoimmunerkrankung („Granulomatose mit Polyangiitis“).
L.J. Smith hinterlässt ihre Lebensgefährtin und eine Schwester.
In „Vampire Diaries“ erregt die Schülerin Elena Gilbert das Aufsehen von zwei im dauerhaften Clinch liegenden Brüdern und Vampiren, Damon und Stefan Salvatore. In „The Secret Circle“ bringt jede Generation einer Kleinstadt eine Reihe von männlichen und weiblichen Hexen hervor, die zusammen als Bund – der namensgebende Circle – große Macht besitzen. Nachdem der letzte Bund Zerstörung und Geheimnisse hinterlassen hat, entdecken aktuell deren Kinder als Teenager die Geheimnisse. Natürlich verkomplizieren Herzensangelegenheiten die Geschichte ums Erwachsenwerden und große Verantwortung.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Schreiberling (geb. 1983) am
Die beste Krankheit taugt nichts. :p
Jetzt weiß ich auch, warum die Bücher der Reihe später so Scheiße werden! Ich habe alle Bücher. Und ab Buch 4 sinkt deren Qualität. Das Ende ist einfach nur langweilig. Da war die Fernsehserie besser.
addicted4series am
Ist Amerika wirklich schon so dermaßen lange eine gesetzesfreie Zone?? Geistiger Diebstahl ist wohl dort nur als Kavaliersdelikt irgendwie zwischen den Gesetzestexten versteckt vorhanden oder wie?? Die Frau hat mind. eine Milliarde pubertärer Mädels quer um den Globus enorm glücklich gemacht... und so etwas sollte auch dementsprechend gehuldigt werden. Die letzte "M-Generation", die noch weiß, wie etwa ein Buchladen von innen aussieht, wie analoges lesen funktioniert bzw. was ein Buch zum Anfassen ist!!! Der Frau sollte man post mortem noch einen Orden verleihen... !!!