Die 7 wichtigsten Serien im September

Von „Foundation“ bis „Organized Crime“, vom „Ekel“ bis „Tina“

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 31.08.2021, 17:30 Uhr

rbb/​Stefan Erhard

Tina mobil

Sich vom Leben nicht unterkriegen lassen

Tina (Gabriela Maria Schmeide) ist eine alleinerziehende Mutter, die partout nicht aufgeben will: Man kann alles schaffen, was man will. Alles. Und wenn man es nicht schafft, hat man es eben nicht genug gewollt. So lautet Tinas Maxime, die sie am Leben und am Laufen hält. Tina hat drei Kinder, für die sie schuftet „wie eine aserbaidschanische Brotspinne“. Ihren Alten hat sie hingegen vor kurzem rausgeschmissen, weil er wieder mit dem Saufen angefangen hat, was Tina zermürbt hat. Und drei Kinder sind nun wirklich genug.

Jetzt ist Tina auf sich gestellt, denn vom Ex ist außer Liebesschwüren nichts zu erwarten. Ausgerechnet jetzt kündigt ihr der Zollerich, ihr Chef, der Bäcker. Doch Tina ist ein von Grund auf positiver Mensch und versucht, trotz der widrigen Umstände mit allen Mitteln ihre Familie zusammenzuhalten. Arbeitslosigkeit kommt für Tina nicht infrage. Daher macht sie sich selbstständig, kauft sich ein eigenes Bäckermobil und heuert bei der Konkurrenz an. Während sie allein für ihre drei pubertierenden Kinder sorgt, klappert sie beruflich mit einem fahrenden Verkaufsstand die Dörfer im Norden von Berlin ab, die keinen Bäcker vor Ort haben. Sie fährt ihre alte Strecke – nur eben fünf Minuten früher. Ein guter Plan ist alles – und wenn man nix aufm Konto hat, muss man umso mehr im Kopf haben. Tina hat nicht nur für sich einen Plan, sondern für jede der drei Gören einen Masterplan. Das Einzige, was ihr immer dazwischenkommt, ist das Leben …

Die sechs Episoden von „Tina mobil“ stehen ab dem 16. September in der Mediathek der ARD zum Abruf bereit. Die TV-Ausstrahlung erfolgt ab dem 22. September mittwochs um 20:15 Uhr mit je zwei Folgen am Stück im Ersten.

Mein Freund, das Ekel

Fortsetzung mit Didi Hallervorden

Die Zwangsgemeinschaft aus dem Misanthropen Olaf Hintz (Dieter Hallervorden) sowie der alleinerziehenden Mutter Trixie Kuntze (Alwara Höfels) mit ihren drei Kindern Murat (Julius Gabriel Göze), Afia (Latisha Kohrs) und Sean (Lior Kudrjawizki) existiert schon länger in einer Altbauwohnung in Berlin-Charlottenburg. In der Zwischenzeit haben sich die beiden gut eingespielt, und der stänkernde Rollstuhlfahrer Hintz ist gar geradezu altersmilde geworden. Der Frieden ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn plötzlich steht Hintz’ Schwester Elfie (Ursela Monn) mit neuem Freund im Gepäck vor seiner Tür.

Innerhalb weniger Minuten gelingt es Elfies neuem Partner Waldemar (Horst-Günter Marx), ein friedensbewegter Esoteriker, Hintz auf die Palme zu bringen. Es kommt zu einem heftigen Streit zwischen Trixie und Hintz. Nachdem die Wohnung nun noch voller ist als zuvor, sieht Trixie nur einen Ausweg: Sie packt mit ihren Kindern die Sachen und zieht in die Wohnung einer verreisten Freundin in der Plattenbausiedlung, in der sie aufgewachsen ist. Aus gutem Grund wollte sie dorthin eigentlich nie wieder zurück. Bald sieht sie sich mit dem Problem konfrontiert, ihrerseits jemandem Asyl gewähren zu müssen …

„Mein Freund, das Ekel“ ist eine Fortsetzung des gleichnamigen Films aus dem Jahr 2019. Die sechsteilige Staffel wird am 16. September in der ZDFmediathek bereitgestellt. Die lineare Ausstrahlung erfolgt ab dem 30. September donnerstags ab 20:15 Uhr in Doppelfolgen im ZDF.

Star Wars: Visions

„Star Wars“ trifft auf Anime

„Star Wars: Visions“ erzählt in neun Episoden ebenso viele in sich geschlossene Geschichten, die von sieben unterschiedlichen Anime-Studios aus Japan produziert wurden. Die Geschichten können – so war die „Vorgabe“ von Lucasfilm an die Produzenten – zu jeder beliebigen Zeit im „Star Wars“-Universum spielen. Sie müssen nicht unbedingt einer bestimmten Ära – wie Klonkriege oder Skywalker-Ära – zuzuordnen sein. Mit anderen Worten: Die Macher hatten größtmögliche Freiheiten.

The Duell stellt eine Auseinandersetzung zwischen einem Jedi und einem Sith im Stil von Samurai dar, inklusive eines Astro-Mechs, der einen Strohhut trägt, wie die Bauern im feudalen Japan. Bei Lop and Ochō stand stilistisch das harte Aufeinandertreffen von „natürlicher“ Schönheit und angreifender Industrialisierung im Zentrum. Im Chibi-Stil liefert Tatooine Rhapsody eine Star Wars Rock Opera. Als einer der wenigen Kurzfilme baut dieser auch „bekannte“ Figuren ein: Boba Fett und Jabba the Hutt .

The Twins nimmt die „Geschichte“ von Luke und Leia und stellt sie auf den Kopf: Es geht um Zwillinge, die „in“ die dunkle Seite der Macht geboren wurden. The Elder nimmt einen anderen Grundsatz von „Star Wars“ für seine Geschichte: das Verhältnis von Lehrer und Schüler. Auch hier gibt es einen Twist. The Village Bride ist eine Geschichte um eine gefallene Jedi, eine Tradition und eine bittersüße Romanze.

Akakiri und T0-B1 kommen beide von Science Saru und verwenden einen Cartoon-Stil. Akakiri ist eine schmerzvoll-wundervolle Geschichte über eine Prinzessin. Leichtherziger ist T0-B1, in der ein Droide davon träumt, ein Jedi zu sein. The Ninth Jedi ist eine epische Geschichte und entstand aus zwei großen, zunächst unabhängigen Ideen, die dann zusammengefasst wurden: Eine um eine Laserschwert-Schmiedin, die die abgetauchten, „legendären“ Jedi sucht, um diesen Waffen zu geben, damit sie der erstarkenden dunklen Seite der Macht die Stirn bieten können. In der anderen Idee kamen acht Personen zusammen, die einerseits ergründen mussten, wie gut sie wirklich in der Beherrschung der Macht waren und andererseits, ob sei einander trauen könnten.

Die komplette Staffel von „Star Wars: Visions“ wird am 22. September bei Disney+ veröffentlicht.

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