Die Jahre vergingen und das ZDF beging jedes „Schwarzwaldklinik“- Jubiläum mit Wiederholungen. Doch erst im Jahr 2005 erhielten geplagte Glottertal-Fans endlich Gewissheit darüber, wie es mit den Brinkmanns nach Ende der Serie weitergegangen war. Zum 20-jährigen produzierte das ZDF den 90-Minüter „Die nächste Generation“ und versammelte nochmals alle ehemaligen Haupt- und Nebendarsteller vor der Kamera. Regie führte erneut Hans-Jürgen Tögel. Das Drehbuch entstand in Erinnerung an Herbert Lichtenfeld, der Autor war bereits im Dezember 2001 verstorben. Im Mittelpunkt der neuen Episode standen nicht nur alte Bekannte, sondern eben jene nächste Generation, angeführt Benjamin Brinkmann (Alexander Wussow), der inzwischen ebenfalls den Arztberuf ergriffen hat. Seine Beziehung zu Dr. Sophie Schwarz (Eva Habermann) sorgte auch hier für den nötigen Schuss Romantik.
Die Reaktionen beim Publikum waren überwältigend, über 14 Millionen Zuschauer machten das Special zu einem überragenden Erfolg. So überragend, dass Wolfgang Rademann und das ZDF eine weitere Fortsetzung produzierten. „Neue Zeiten“ konnte an den ersten Erfolg allerdings nicht mehr vollkommen anknüpfen. Die meisten alten Darsteller waren hier nicht mehr dabei, was eine Neuausrichtung auf Udo Brinkmann als Hauptfigur notwendig machte. Um der Legende eventuelle Kratzer zu ersparen wurde die „Schwarzwaldklinik“ danach endgültig zur Ruhe gelegt, zumindest falls man Aussagen von Wolfgang Rademann Glauben schenkt.
Vermutlich ist es auch besser so. Nicht nur sind Klausjürgen Wussow, Evelyn Hamann, Eva Maria Bauer und andere, ehemalige Hauptdarsteller inzwischen verstorben – in Zeiten, in denen so manche ZDF-Serie oder Telenovela den viel beschworenen „Schwarzwaldklinik“-Kitsch noch um ein Vielfaches per Weichzeichner in den Schatten stellt, ist es besser einfach mit Bewunderung und Respekt auf diesen wahren Klassiker zurückzublicken. Die „Schwarzwaldklinik“ und die 80er leben weiter, nicht nur auf DVD, sondern auch als ein Teil unserer Jugend, die unauslöschlich ist.
Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von „Der Denver-Clan“, „Star Trek“ und „Aktenzeichen XY …ungelöst“. Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie „Friday Night Lights“ oder „The West Wing“ genauso wie die Prime Time Soaps „Melrose Place“ und „Falcon Crest“, die Comedys „I Love Lucy“ und „M*A*S*H“ oder das „Law & Order“-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie „Derrick“ oder „Bella Block“ finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für fernsehserien.de tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.
