Programmänderungen zum Tod Nawalnys: ESC-Vorentscheid beginnt später

ARD, ZDF, phoenix, ntv und arte mit Sondersendungen

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 16.02.2024, 17:26 Uhr

Alexej Nawalny, Putins größter politischer Gegner, ist tot – Bild: arte/Evgeny Feldman
Alexej Nawalny, Putins größter politischer Gegner, ist tot

Deutsche ESC-Fans müssen sich heute Abend (16. Februar) noch etwas länger auf den Beginn des Vorentscheids gedulden: „Das deutsche Finale“ beginnt nicht wie geplant um 22:05 Uhr, sondern 15 Minuten später um 22:20 Uhr. Grund für diese kurzfristige Programmänderung ist ein „Brennpunkt“, der aus aktuellem Anlass im Anschluss an die „Tagesschau“ um 20:15 Uhr gezeigt wird. Dadurch verschiebt sich der Beginn des Films „Ich will mein Glück zurück“ auf 20:30 Uhr und der „Tagesthemen“ auf 22:00 Uhr.

Der Grund für den „Brennpunkt“ ist der Tod des Kremlgegners Alexej Nawalny. Nach Angaben der russischen Justiz ist der wohl bekannteste russische Dissident tot. Er soll in Haft gestorben sein. Die russischen Behörden kündigen eine Untersuchung an. Immer wieder gab es Befürchtungen, dass Nawalny die Haft nicht überleben könnte. Sein Tod kurz vor der russischen Präsidentschaftswahl wirft viele Fragen auf, denen der von Ellen Ehni moderierte „Brennpunkt“ nachgehen will.

Wer war der Kreml-Kritiker, der 2020 nur knapp einem Mordanschlag entgangen war und sich nach seiner lebensrettenden Behandlung in Deutschland freiwillig nach Russland zurückbegeben hatte, wo er schnell verhaftet und abgeurteilt wurde? Was bedeutet der Tod des bekanntesten Dissidenten für das Regime in Moskau, was für die Opposition? Und wie reagieren die westlichen Staaten, von denen viele in München auf der Sicherheitskonferenz versammelt sind?

Auch andere Sender reagieren auf den Tod Nawalnys mit Programmänderungen. Das ZDF zeigt um 19:20 Uhr das „ZDF spezial: Alexej Nawalny ist tot – Kremlgegner in Haft gestorben“, in dem die Hintergründe und die Folgen zum Tod von Alexej Nawalny beleuchtet werden sollen. Die Serie „Bettys Diagnose“ startet 15 Minuten später als geplant, um 19:40 Uhr. „Der Staatsanwalt“ beginnt um 20:25 Uhr.

phoenix und ntv berichten schon seit Nachmittag von den weltweiten Reaktionen auf den Tod Nawalnys, darunter von Bundeskanzler Olaf Scholz und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Politikwissenschaftler Prof. Andreas Heinemann-Gründer und Moderator Stephan Kulle ordnen das Geschehen im Studio ein. Um 18:00 Uhr wird das „phoenix persönlich“-Gespräch mit dem russischen Oppositionellen Leonid Wilkow wiederholt, das am 21. März 2023 aufgezeichnet wurde. ntv zeigt um 20:15 Uhr die Dokumentation „Nawalny“ von Regisseur Daniel Roher.

Am morgigen Samstag, den 17. Februar ist bei arte der Dokumentarfilm „Becoming Nawalny – Putins Staatsfeind Nr. 1“ zu sehen. Der russische Regisseur Igor Sadreev hat lange heimlich an dem Film gearbeitet und nach Russlands Überfall auf die Ukraine schmuggelte er das umfangreiche Drehmaterial außer Landes. Zusammen mit dem Journalisten Aleksandr Urzhanov konnte er den Film in Berlin fertigstellen, der sich dem Werdegang und politischen Zielen Nawalnys widmet. Schon jetzt ist die Doku auf arte.tv verfügbar.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Macht doch mal für Julian Assange so einen Wirbel. Dankeschön.

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