Programmänderung: RTL wirft „Verklag mich doch!“ mit Christopher Posch raus

Im Herbst 2023 brachte RTL überraschend die Scripted Reality „Verklag mich doch!“ zurück, die in ihrer Ursprungsfassung von 2011 bis 2014 bei VOX lief. Als Gesicht der Sendung an Bord geholt wurde Jurist und Anwalt Christopher Posch. Seit Januar zeigt RTL die zweite Staffel der Neuauflage, doch nun zieht der Sender zumindest vorerst einen Schlussstrich. Schon ab der kommenden Woche ist das Format nicht mehr Teil des Programms.

Die vorerst letzte neue Folge des Formats läuft am morgigen Freitag, den 28. März. Ab Montag, den 31. März bestückt RTL den 17-Uhr-Sendeplatz mit einer anderen Scripted Reality und zeigt fortan neue Folgen von „Der Blaulicht Report – Die neuen Einsätze“. Eine inhaltliche Qualitätssteigerung ist daher nicht gegeben. Als Grund für die kurzfristige Programmänderung teilt RTL mit, dass man das Nachmittags-Line-up auf dem 17-Uhr-Sendeplatz optimieren wolle.

Übersetzt bedeutet das, dass man sich durch den Ersatz höhere Quoten erhofft. Die waren bei „Verklag mich doch!“ zuletzt nämlich nicht mehr so rosig. Am gestrigen Mittwoch erreichte das Format etwa nur 4,9 Prozent in der erweiterten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen sowie insgesamt 690.000 Zuschauer. Bei „Ulrich Wetzel – Das Strafgericht“ sahen unmittelbar davor noch 1,07 Millionen Menschen bei 7,7 Prozent zu. Und die Soap „Unter uns“ konnte sich um 17:30 Uhr wieder auf 8,1 Prozent steigern.

Von „Verklag mich doch! – Mit Christopher Posch“ gibt es noch weitere, ungesendete neue Folgen. Wann diese nun ausgestrahlt werden, steht noch nicht fest. RTL will darüber rechtzeitig informieren. Wie früher geht es inhaltlich um fiktive, von Laiendarstellern gespielte Konflikte, die zu juristischen Fällen werden: Vom Baupfusch über Hausfriedensbruch und Nachbarschaftsstreit bis zu Erbauseinandersetzungen. Christopher Posch kommentiert zusammen mit anderen Rechtsanwälten die Konflikte am Gartenzaun, Rosenkriege im Ehebett und Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz. Außerdem gibt er Ratschläge und klärt darüber auf, wer im Recht und wer im Unrecht ist.

Das vor Jahren mal ausgerufene Ziel, sich komplett von Scripted Realitys zu trennen, hat RTL längst wieder über Bord geworfen, weil sämtliche Versuche, mit anderen Genres am Nachmittag zu punkten, scheiterten. Erst mit der Rückkehr von „Barbara Salesch – Das Strafgericht“ und „Ulrich Wetzel – Das Strafgericht“ gelang 2022 eine Kehrtwende. Nach wie vor fahren die geskripteten Gerichtsshows erstaunliche Reichweiten ein.

Das VOX-Original „Verklag mich doch!“ läuft in Wiederholungen weiterhin bei dem Spartenkanal VOXup rauf und runter – so oft, dass sich die Sendung sogar unter den 20 meistgezeigten Serien des Jahres 2024 befand (fernsehserien.de berichtete).