Nach nur sechs Folgen: Verena Altenberger hört beim „Polizeiruf 110“ auf

„Ich bin ein Mensch, der gerne geht, wenn es am schönsten ist“

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 11.07.2022, 12:00 Uhr

Verena Altenberger als Ermittlerin Bessie Eyckhoff im „Polizeiruf 110“ – Bild: BR/Bavaria Fiction GmbH/Hendrik Heiden
Verena Altenberger als Ermittlerin Bessie Eyckhoff im „Polizeiruf 110“

2019 trat Verena Altenberger in die Fußstapfen von Matthias Brandt und wurde neue Ermittlerin beim Münchner „Polizeiruf 110“. Ziemlich überraschend hat die österreichische Schauspielerin nun allerdings ihren Abschied von der ARD-Krimireihe verkündet. Bereits nach sechs Folgen in Spielfilmlänge wird sie ihren Ermittlerinnen-Job wieder an den Nagel hängen.

Der Bayerische Rundfunk teilt mit, dass Verena Altenberger nach fünf besonderen und erfolgreichen „Polizeiruf 110“-Einsätzen nach neuen schauspielerischen Herausforderungen sucht. Im Herbst dreht sie zusammen mit Stephan Zinner ihren sechsten und letzten Fall, der den Arbeitstitel „Paranoia“ trägt und voraussichtlich im ersten Halbjahr 2023 ausgestrahlt wird. Damit wird sich Altenberger dann in ihrer Rolle als Elisabeth „Bessie“ Eyckhoff von der Krimireihe verabschieden.

Verena Altenberger über ihren Ausstieg:

Abschied vom Münchner ‚Polizeiruf‘ zu nehmen, ist mir schwergefallen, Elisabeth Eyckhoff ist mir in den vergangenen vier Jahren sehr ans Herz gewachsen. Ich bin der Redaktion des Bayerischen Rundfunks – Bettina Ricklefs, Cornelia Ackers, Claudia Simionescu und Tobias Schultze – sowie meinen Regisseuren und Autoren, allen voran Dominik Graf und Günter Schütter, die maßgeblich an Bessies Entstehung mitgearbeitet haben, sehr dankbar für die gemeinsame Zeit, den Spaß und die kreative Auseinandersetzung. Ich habe viel gelernt, ich habe viel erlebt, und ich durfte München, diese großartige Stadt, noch einmal ganz neu entdecken. Ich bin sehr dankbar für die vielen, wunderschönen Zuschauer_innen-Reaktionen, die Grimme-Preis-Nominierungen und – ist ja leider nicht ganz unwichtig – die guten Quoten. Ich bin ein Mensch, der gerne geht, wenn es am schönsten ist, es zieht mich weiter und ich suche mir neue Herausforderungen. Ich bin gespannt, was jetzt auf mich zukommt, freue mich auf ein Wiedersehen an anderer Stelle und sag zum Abschied leise Servus (und Bussi Baba).

Verena Altenberger wuchs in Salzburg auf und machte im Kino mit dem Thriller „Die Hölle“ auf sich aufmerksam. Das deutsche Fernsehpublikum dürfte sie vor allem durch die Titelrolle als polnische Altenpflegerin in der RTL-Serie „Magda macht das schon!“ kennengelernt haben, die sie von 2017 bis 2020 in vier Staffeln verkörperte. Darüber hinaus spielte sie in der ZDF-Reihe „Lena Lorenz“ und den Miniserien „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ und „Wild Republic“ mit. Demnächst wird sie in einer Hauptrolle in dem internationalen ARD-Zweiteiler „Riesending“ zu sehen sein (fernsehserien.de berichtete).

BR-Programmbereichsleiterin Bettina Ricklefs über Verena Altenbergers Abschied vom „Polizeiruf 110“: Der ‚Polizeiruf 110‘ ist eine der traditionsreichsten Reihen im deutschen Fernsehen, und gerade der Münchner ‚Polizeiruf 110‘ ist dabei ein besonderes Glanzlicht. Von Gaby Dohm, oder Michaela May und Edgar Selge über Matthias Brandt bis zuletzt Verena Altenberger: Sie alle haben große Geschichten erzählt und haben die Herzen des Publikums und der Kritiker erobert. Wir bedauern es sehr, dass Verena Altenberger nun den ‚Polizeiruf‘ verlässt und wünschen ihr alles Gute für ihren weiteren Weg.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1961) am

    Ich find´s schade, aber die Begründungen der Schauspieler und Schauspielerinnen gleichen sich eh immer. Es war eine schöne Zeit und ein tolles Team, man möchte sich neuen Aufgaben und Herausforderungen stellen etc.... Hört sich immer gleich an.
    • am

      > „Ich bin ein Mensch, der gerne geht, wenn es am schönsten ist“


      Also wenn man hier weiter unten so ließt doch eher die Konzequenz und das "schönsten" meint wohl "schlechtesten". 


      Bergischen Land und Offenbach super! Auch May und Selge, aber schau doch bitte wie alt die Schauspieler sind! Frau May wurde 70 usw.
      • (geb. 1967) am

        Polizeiruf in Bayern ? Da gibts doch den Söder. Das reicht. Nee, wenn schon PR110 in Westdeutschland, dann wieder die alten Besetzungen in Offenbach oder im Bergischen Land (Volpe) OK, ohne Inge Meysel.. Ist viel spannender. Oder gänzlich im Osten lassen. Wo er herkommt. Gegen einen Tatort kann der PR110 eh nicht gegen ankommen..
        • (geb. 1967) am

          Sehr, sehr schade! Ich hatte mich gerade an ihre starke Figur gewöhnt! Dann bleibt mal zu hoffen, dass der BR eine gute Nachfolgerin findet!
          • am

            Nachfolgerin? Ein Mann ist also undenkbar? Ja, beim ÖRR wahrscheinlich. Mathias Brandt war im BR-Polizeiruf einsame Spitze. Da kommt sowieso niemand ran.
            Aber seitdem Feminismus und Diversität überall im ÖRR überhand nehmen (vor kurzem dieser bescheuerte "Kommissar" beim  RBB der im Rock zum Dienst  erschien) kann man sowieso vieles vergessen - da geht es in erster Linie um "Volkserziehung" und nicht um Unterhaltung.
          • (geb. 1966) am

            Ich stimme Ihrem Artikel vollkommen zu, ausser das Mathias Brandt nicht nur einsame Spitze war, sondern nach meiner Meinung absolute Weltklasse darstellte.
          • am

            Und jahrzehntelang gab es fast nur männliche Ermittler in de Krimis. Was ist gegen weibliche oder diverse Polizisten zu sagen? Außer man möchte dieses Übergewicht aufrechterhalten oder wiederhaben. Und wenns einem nicht gefällt, einfach nicht schauen.
            Und es geht nicht um Volkserziehung, sondern um ein Abbild unserer Gesellschaft mit Frauen in allen Jobs und Farbigen und Diversen und Nichtchristen und, und, und ...
            Und manchmal auch Intolerante.

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