„Kevin Can F*** Himself“: AMC nimmt Rache für die Sitcom-Ehefrauen

Auch ein Drama um eine Reha-Einrichtung wird vom US-Sender entwickelt

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 03.11.2018, 15:00 Uhr

Erinn Hayes mit Serien-Ehemann Kevin James in der ersten Staffel der Sitcom „Kevin Can Wait“ – Bild: Dave Giesbrecht/CBS
Erinn Hayes mit Serien-Ehemann Kevin James in der ersten Staffel der Sitcom „Kevin Can Wait“

Ein interessantes Projekt hat US-Sender AMC in Entwicklung geschickt: „Kevin Can F*** Himself“ (Arbeitstitel) erzählt die Geschichte der „weiblichen Hauptdarstellerin“ einer Sitcom – die aber eben doch nur dazu da ist, um den idiotischen Serien-Ehemann als Protagonisten ins Bild zu setzen. „Parks and Recreation“-Darstellerin Rashida Jones und ihr Produktionspartner Will McCormack stehen hinter dem bissigen Projekt. Ebenfalls in Entwicklung geschickt wurde „Rainy Day People“.

AMC wählt bei seiner Serienentwicklung seit einigen Jahren einen Zwischenweg zwischen klassischer Pilotierung und direct-to-series-Bestellung: Man beruft für neue Projekte einen Autorenstab ein, der mehrere Drehbücher ausarbeitet und einen Fahrplan für eine komplette erste Staffel entwirft. Auf dessen Basis erfolgt die Bestellung einer neuen Serie, so etwa zuletzt bei „Dietland“ und „Lodge 49“.

„Kevin Can F*** Himself“
Der Arbeitstitel dieser Serie verdeutlicht recht gut, um welche Problematik es geht: Welcher Comedy-Fan erinnert sich nicht an die Aufregung darum, als bei der CBS-Comedy „Kevin Can Wait“ Kevins (Kevin James) Serienehefrau (dargestellt von Erinn Hayes) einfach zwischen zwei Staffeln den Serientod sterben musste, damit die Handlung um den Protagonisten sich „nicht bald totlaufen würde“, wie es damals begründet wurde (fernsehserien.de berichtete).

Die neue Serie von Autorin Valerie Armstrong liefert hierzu nun den „weiblichen Blickwinkel“: Es geht um eine typische „Sitcom-Ehefrau“, dargestellt von einer attraktiven und klugen Schauspielerin, die in einer TV-Serie an der Seite eines deutlich weniger attraktiven Darstellers steht, der ihre Figur in der Serie wird – wobei sie als zänkisches Weib dargestellt wird, nur damit seine dummen Neandertaler-Sprüche Lacher bringen können.

Die Serie soll sowohl die Dreharbeiten zu solch einer Sitcom thematisieren wie auch die Sitcomhandlung selbst aufgreifen. Wie werden die Zuschauer über Sitcom-Klischees denken, wenn sie die Darstellerin der gescholtenen Figur als Person wahrnehmen? Und was, wenn diese Darstellerin wirklich angepisst ist?

Rainy Day People
Seit 50 Jahren besteht die Rehabilitations-Einrichtung, die den Hintergrund für das neue Arbeitsplatz-Drama „Rainy Day People“ bildet. Aktuell setzt die Einrichtung beim Kampf gegen die Drogensucht ihrer Patienten stark auf Entspannung und Wellness. Erzählt werden soll die Geschichte sowohl der Angestellten wie auch der Patienten und ihrer Familien. Dabei soll zentral sein, dass der Kampf gegen die Sucht in der modernen Welt mit ihren immer stärker ausdifferenzierten sozialen Schichten der große Gleichmacher ist – wo alle Bevölkerungsgruppen egal welcher Ethnien, Herkunft, Weltanschauungen und Altersgruppen in einer Situation aufeinandertreffen, wenn es ihnen am schlechtesten geht und wenn die Nerven blank liegen. Ebenfalls soll ein gesellschaftskritisches Element in der Serie vorkommen, wenn untersucht wird, welchen Preis die Menschen zu zahlen bereit sind, um das „moderne Leben“ mitzumachen.

Chris Cantwell und Christopher C. Rogers haben das Format entwickelt, das von Melissa Bernstein und Mark Johnson mit ihrer Firma Gran Via („Better Call Saul“, „Breaking Bad“, „Halt and Catch Fire“) produziert wird.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

    weitere Meldungen