Joyn-Pläne: Annette Frier spielt sich selbst, Reality mit Knossi und Promi-Ex-Paaren

Ableger von „Hochzeit auf den ersten Blick“ und „Match in Paradise“

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 17.03.2025, 15:52 Uhr

Joyn-Pläne: Annette Frier spielt sich selbst, Reality mit Knossi und Promi-Ex-Paaren – Ableger von "Hochzeit auf den ersten Blick" und "Match in Paradise" – Bild: Joyn

Joyn-Programmchef Thomas Münzner hat gegenüber DWDL ein paar Einblicke in die Pläne des Streamingdienstes für die kommenden Monate gegeben. Am überraschendsten dürfte die Ankündigung einer neuen fiktionalen Serie mit Annette Frier sein. Doch vor allem legt Joyn im Bereich Reality nach.

Die neue Serie trägt den Titel „Frier & 50 – Am Ende meiner Tage“ und soll in der zweiten Jahreshälfte zusammen mit Sat.1 veröffentlicht werden. Annette Frier spielt sich in der Comedyserie selbst – Erinnerungen an „Pastewka“ werden unweigerlich geweckt: Als Frau, die sich der Menopause nähert, bekommt Annette Frier in der Serie nur „total unangenehme Rollenangebote“. Als sie schließlich das Angebot erhält, die Mutter ihrer eigenen Schwester Caroline Frier zu spielen, wird das Fass zum Überlaufen gebracht. Also entscheidet sich Annette dazu, eine eigene Serie zu entwickeln, bevor sie 50 wird. Angekündigt sind zahlreiche Cameo-Auftritte von Stars aus Film und Fernsehen, die Annette Frier jahrelang begleitet haben. Als Produktionsfirma steht das Brainpool-Label Good Humor hinter der Serie.

Mit der Comedyserie will Joyn gezielt ein breiteres Publikum ansprechen. Etwas, das dem Anbieter mit den jüngsten Serien-Veröffentlichungen „Der Upir“ und „Die StiNos“ weniger gelungen ist – vor allem im linearen Fernsehen kamen nur enttäuschende Quoten zustande. Zunächst mal sind wir total stolz darauf, was wir mit diesen zwei sehr besonderen und liebevollen Serien auf die Beine gestellt haben. Aber wir haben feststellen müssen, dass die Zielgruppe doch sehr spitz war und wir bei künftigen fiktionalen Projekten eine breite Ansprache finden müssen, erläutert Münzner gegenüber DWDL. In der Fiction gebe es ein derartiges Überangebot, dass man wirklich aufmerksamkeitsstark sein muss, um beim Publikum durchzudringen. Eine endgültige Entscheidung über die Zukunft von „Der Upir“ und „Die StiNos“ sei noch nicht getroffen worden, allerdings wolle man sich vorrangig auf die neuen Serien konzentrieren – zu denen auch die Fortsetzungen von „Kommissar Rex“ und „Der letzte Bulle“ gehören (fernsehserien.de berichtete).

Reality-TV mit Ex-Paaren, Hochzeiten und Knossi

Vor allem aber plant Joyn viel im nonfiktionalen Bereich. Neben der bereits angekündigten neuen Reality-Hoffnung „The Power“ soll das Universum bekannter Marken ausgebaut werden (fernsehserien.de berichtete). So startet im Frühsommer mit „Hochzeit auf den zweiten Blick“ ein Spin-Off zu „Hochzeit auf den ersten Blick“. Der Ableger beginnt nicht mit der Hochzeit, stattdessen ziehen die neuen Paare in „Couple-Houses“, also gemeinsame Apartments ein, in denen sie ihre Verlobung überprüfen können und auf anderen Singles treffen. Auf Dinner-Partys und Commitment-Ceremonies treffen sie schließlich aufeinander und überlegen gemeinsam, ob sie sich trauen, den nächsten Schritt zu gehen, eben der Hochzeit auf den zweiten Blick, so Münzner.

Ebenfalls im Frühsommer soll mit „Match my Ex“ eine Erweiterung des Formats „Match in Paradise“ kommen, einer Dating-Realityshow, die es bislang nur in Österreich gibt. An dem deutschen Ableger sollen deutschen Promis teilnehmen – genauer gesagt Ex-Paare, die gegenseitig darüber entscheiden, wer gedatet wird. Des Weiteren hat es Joyn auf sogenannte „Creator-Programme“ abgesehen, mit denen gezielt die junge Generation angesprochen werden soll, die nicht mehr linear fernsieht. Noch in diesem Jahr sollen 20 neue Formate im Creator-Bereich gestartet werden, mit starkem Fokus auf Adventure und Food. Für das noch im Frühling startende Sozialexperiment „Deep Down“ werden etwa Jens „Knossi“ Knossalla und Sascha Huber mit ihren Creator-Freunden unter der Erde vergraben. Nicht zuletzt soll es auch noch 30 neue FAST-Channels auf Joyn geben.

Wie läuft es für Big Brother?

Angesprochen auf die Performance der aktuellen „Big Brother“-Staffel, die nur 50 Tage lang dauern wird, gab sich Joyn-Programmchef Thomas Münzner etwas bedeckt. Die Staffel laufe stabil, aber konkrete Zahlen könne er nicht nennen. Regelmäßige Peaks gebe es bei den Promi-Einzügen, wodurch angeblich wochenweise neue Fans für „Big Brother“ gewonnen werden können. Aber: Wir haben die vergangene Staffel sehr genau analysiert und festgestellt, dass es heutzutage schwer geworden ist, die Begeisterung für ein solches Event über 100 Tage aufrechtzuerhalten. Die Staffel sei im letzten Jahr fulminant gestartet, aber man müsse jeden Tag etwas zu erzählen haben, um die Fans bei der Stange zu halten. Daher habe man diesmal die Strategie gewählt, die Staffel zu kürzen, sie aber gleichzeitig mit tollen Geschichten und Gaststars wie Matthias Mangiapane oder Emmy Russ aufzuwerten.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1978) am

    Diese FAST-Channels, bei denen meist nur Archiv-Material in Dauerschleife läuft, braucht kein Mensch. Dann doch lieber eine gute, aktuelle Mediathek, bei der man gezielt auswählen kann, was man sehen möchte und wo man nicht bis nachts um 3 Uhr warten muss, weil da noch eine bislang verpasste Folge der Lieblingsserie oder -Show im Rahmen der FAST-Schleife gestreamt wird.

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