„Hurra Deutschland!“: Einsfestival zeigt Puppen-Satire doch nicht [UPDATE]

1970er-Sci-Fi-Serie „Telerop 2009“ als Ersatz

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 05.11.2014, 16:30 Uhr

„Hurra Deutschland!“ – Bild: GUM Studios GmbH
„Hurra Deutschland!“

Zu früh gefreut: Ursprünglich sollte ab kommenden Samstag die politische Puppen-Satire „Hurra Deutschland!“ auf Einsfestival wiederholt werden (fernsehserien.de berichtete). Doch dazu kommt es nun doch nicht. Nach einer kurzfristigen Programmänderung taucht die Sendung nicht mehr im Ablauf auf. Stattdessen wird der Spartensender nun jeweils samstags um 17:45 Uhr die Serie „Telerop 2009 – Es ist noch was zu retten“ aus dem Jahr 1974 wiederholen, die zuletzt 2011 gezeigt wurde.

Der Grund für diese Planänderung ist nicht bekannt. Ebenso unklar ist, ob „Hurra Deutschland!“ zu einem späteren Zeitpunkt doch noch ins Programm genommen wird.
Update: Wie eine Sendersprecherin wunschliste.de nun mitgeteilt hat, hat sich die Programmänderung kurzfristig ergeben, da der Vertrag doch nicht zustande gekommen ist.

In „Hurra Deutschland!“, einer Art „Kasperltheater mit Prominenten“, warf „Moderator“ Georg von Storch zwischen 1989 und 1991 einen Blick hinter die Kulissen der Bonner Politik und zog unter anderem Norbert Blüm, Gerhard Stoltenberg, Hans-Dietrich Genscher, Heiner Geißler und natürlich den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl durch den Kakao. Doch auch Prominente aus dem Unterhaltungsbereich wie Thomas Gottschalk, Alfred Biolek, Peter Alexander und Harald Juhnke blieben nicht verschont. Das Format basierte auf dem britischen Vorbild „Spitting Image“, das insgesamt bissiger war als die deutsche Adaption.

Die 13-teilige Science-Fiction-Serie „Telerop 2009“ stammt von Eberhard Itzenplitz und Michael Kehlmann, und befasst sich mit einer düsteren Zukunftsprognose für das Jahr 2009. Durch jahrzehntelange Umweltsünden müssen die Menschen überall auf der Welt mit Dürren und Smog kämpfen. Ein neuer Weltplan soll nun endlich wiedergutmachen, was so lange ignoriert wurde. In den Hauptrollen sind Ingrid Resch, Antje Hagen, Fred Maire, Günter Strack, Sakiko Kanamuri und Rudolf Krieg zu sehen. Sie lief erstmals im regionalen Vorabendprogramm der ARD.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    An Hurra Deutschland kann ich mich auch noch ganz dunkel erinnern, aber im Alter von ca. 6-7 Jahren hab ich damals natürlich noch nicht begriffen, wie genial die Serie war.

    Danke fürs Herauskramen fast verschollener Kindheitserinnerungen. :)
    • am via tvforen.de

      An Hurra Deutschland kann ich mich auch noch ganz dunkel erinnern, aber im Alter von ca. 6-7 Jahren hab ich damals natürlich noch nicht begriffen, wie genial die Serie war.

      Danke fürs Herauskramen fast verschollener Kindheitserinnerungen. :)
      • am via tvforen.de

        Fand ich damals schon nicht gut. Jeder, wirklich, JEDER Sketch endete damit, daß der eine dem anderen eine in die Fresse schlug.
      • am

        also das mit der lizenz verstehe ich nicht so ganz, das ist doch eine serie von der ard, wofür braucht dann einsfestival ne erlaubnis hurra deutschland zu senden? einsfestival gehört doch zur ard!
        • (geb. 1963) am

          Darüber kann man sicherlich streiten!
          Zumindest hätte man "Telerop 2009" auf "ARD Alpha" senden können...
          • am via tvforen.de

            Hurra!

            Die ziemlich bizarre Serie "Telerop 2009", nicht nur ein seltenes Beispiel für eine deutsche Science-Fiction-Produktion, sondern auch eine siebziger-Jahre-typische Weltverbesserungsserie, die eindringlich vor der in den achtziger Jahren zu erwartenden globalen Ökokatastrophe warnt (LOL), ist allemal sehenswerter.
            • am via tvforen.de

              Frau_Kruse schrieb:
              -------------------------------------------------------
              > Hurra!
              >
              > Die ziemlich bizarre Serie "Telerop 2009", nicht
              > nur ein seltenes Beispiel für eine deutsche
              > Science-Fiction-Produktion, sondern auch eine
              > siebziger-Jahre-typische Weltverbesserungsserie,
              > die eindringlich vor der in den achtziger Jahren
              > zu erwartenden globalen Ökokatastrophe warnt
              > (LOL), ist allemal sehenswerter.

              Die Serie ist herrlich. Kostüme, Dekos, Dialoge, jede Menge unfreiwillige Komik, viele 70er Jahre Fernsehgesichter. Hysterischer Öko-Katastrophenalarmismus ("Hier das Archivbild eines Herings"). Ab sofort ein Pflichttermin.
          • (geb. 1963) am

            @Arschibald: Na dein Pseudonym sagt ja schon alles...
            Aber Scherz beiseite jetzt: "Klimbim" hatte ich eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.
            Ob ich heute darüber lachen könnte, weiß ich nicht.
            Und "Klimbim" ist Comedy und Nostalgie pur - im Gegensatz zu diesen amerikanischen Sitcoms, wo ich selten mal lache. Ein Stück Fernsehgeschichte eben...

            Aber dann noch einen solchen Kommentar abzugeben wie "Tja, dann wird's eben nicht gesendet." - nun, da fehlen auch mir die Worte.
            Aber wenn Duj meinst...
            Leider verzichte ich auf jegliche Art der Fäkalsprache...!!
            • am

              Tja, dann wird's eben nicht gesendet. Sowieso nur was für Leute , die sich auch bei Wiederholungen von "Klimbim" immer noch vor Lachen biegen.
              • (geb. 1963) am

                Na das ist ja wieder mal wunderherrlich! Hatte mich schon extra gefreut deswegen.
                Denn ich hatte es damals in den 90-ern nie gesehen - und jetzt das!!
                Und "Telertop 2009" hatte ich schon vor ca. vier Jahren auf "1festival" gesehen.
                Sicherlich ist das Thema Umweltschutz und -katastrophen sehr interessant und topaktuell - aber die Serie selbst ist ein bischen dilettantisch geraten. Einziger Lichtblick war Antje Hagen (mit Perücke).
                Tja, so wird aus Freude wieder einmal Frust...
                • am via tvforen.de

                  Bestimmt wieder eine leidige Lizenzfrage.
                  • am via tvforen.de

                    Denke ich auch, GUM ist da sehr genau und scharf drauf, da findet sich ja nicht einmal bei Youtube diverse Clips, die sind wenn immer sofort gesperrt!
                  • am via tvforen.de


                    //www.youtube.com/embed/OI4Qu1XAsQ0
                  • am via tvforen.de

                    Täuscht mich der Eindruck, oder läuft es bei diversen Sendern häufig so ab:

                    1. Ankündigung einer Sendung an die Presse

                    2. Klärung der Lizenzfrage

                    3. Ankündigung von Programmänderung an die Presse wegen ungeklärter Lizenzfrage

                    Ich bin kein Jurist, aber ich hätte gedacht, man klärt ERST, was erlaubt ist, und DANN kündigt man etwas offiziell an. Oder ändern sich verfügbare Senderechte wirklich so kurzfristig?!
                  • am via tvforen.de

                    Ich verstehe diese Politik ebenfalls nicht. Als ich bei einem Spartensender arbeitete, wollten wir die Jahresrückblicke des ZDF der frühen siebziger Jahre senden, haben dies auch angekündigt bis sich herausstellte, dass das Archivmaterial des ZDF nicht mehr sendefähig war.

                    Viele Zuschauer waren dadurch entäuscht oder erheblich irritiert, insbesondere wenn sie die Sendungen mitgeschnitten hatten und etwas komplett anderes auf Video vorfanden.

                    Gerade die Spartensender haben doch ein interessiertes und treues Publikum und diese Gruppen reagieren verständlicher Weise verärgert, wenn sie trotz Internet und Videotext nicht ausreichend informiert werden; nach Informationen suchen müssen.

                    Neulich fiel eine WDR Radiosendung, die vorproduziert worden ist aus, weil der Computer streikte und Musik gesendet wurde.

                    Das religiöse Magazin hat Stammhörer, die man zumindest über das Web hätte informieren können. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt niemand verfügbar ist gehört dies für mich später auf die erste Seite, egal was das Webdesign beinhaltet oder die Internetredaktion für Vorgaben hat. Es geht hier um Kunden, da kann man nicht immer interne Kompetenzen ausdiskutieren.

                    Auch die spärlichen Informationen zu einigen Archivsendungen finde ich einfach unverschämt. Manchmal kann man sich noch nicht einmal ein Bild darüber machen, ob es sich um eine Dokumentation oder eine Musiksendung handelt. Man könnte wenigstens den damaligen Pressetext einstellen. Ich verliere dann an solchen Sendeplätzen, z.B auf ARD alpha das Interesse und schalte gar nicht mehr ein.
                  • am via tvforen.de

                    Das ist einfach nur ärgerlich. Sowas ähnliches passierte neulich mit der Serie "St. Pauli Landungsbrücken", die Folgen waren sogar schon in TV-Zeitschriften ausgedruckt.

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