„Heels“: Späte Hoffnung auf Rettung durch Netflix-Deal

Serie darf sich beim Streaming-Primus beweisen

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 11.04.2024, 14:31 Uhr

Alexander Ludwig (l.) und Stephen Amell (r.) in „Heels“ – Bild: Starz
Alexander Ludwig (l.) und Stephen Amell (r.) in „Heels“

Eigentlich schien die Karriere von „Heels“ endgültig beendet: Starz hatte das Wrestling-Drama seines ehemaligen Schwesterstudios Lionsgate TV nach zwei Staffeln im vergangenen September abgesetzt. Die Hauptdarsteller Stephen Amell („Arrow“) und Alexander Ludwig haben bereits neue Projekte an Land gezogen. Doch nun wird ein Netflix-Deal zum Hoffnungsschimmer.

Netflix hat sich „nicht-exklusive“ Rechte an den beiden Staffeln der Serie gesichert. Sollten diese beim Streaming-Dienst einschlagen, dann könnte man dort laut Deadline auch eine dritte Staffel bewilligen. Wie gesagt kommt in diesem hypothetischen Szenario noch eine weitere Hürde hinzu: Amell hat die Hauptrolle in dem Serienpiloten „Suits: L.A.“ erhalten (fernsehserien.de berichtete). Sollte das Projekt bei NBC in Serie gehen und hinreichend erfolgreich sein, wäre er dort längerfristig gebunden. Kollege Ludwig hat zwar auch schon eine neue Serienrolle, aber zunächst „nur“ in einer Miniserie („Earth Abides“ mit sechs Folgen, fernsehserien.de berichtete).

Anfangs der Netflix-Ära hatte der Streaming-Dienst die eine oder andere Serie gerettet – auch in der Hoffnung, deren Fans anziehen zu können. Über die Jahre hatte man sich dann aus solchen Situationen weitestgehend zurückgezogen: Netflix wollte immer weltweite Rechte an „seinen“ Serien, und bei vielen Formaten war es (zu) schwierig, diese zu sichern. Nun hat man in der Chefetage des Streamers wieder Gefallen an leicht gebrauchten Serienstoffen gefunden. Der Clou dabei ist häufiger, dass Serien, die vorher andernorts wenig Aufmerksamkeit erregten/​geringe Reichweiten hatten, auf der gewaltigen Plattform neue Fans finden können und dabei zum Hit wurden. So geschehen im vergangenen Sommer mit „Suits“, mit dem Netflix im „Streiksommer“ seinen Nutzern gleich acht Staffeln zum Bingen liefern konnte.

Es ist eine kleine Kurswende in den Streaming Wars gewesen, dass diverse sogenannte Legacy Studios Serienware nicht mehr in ihren eigenen Diensten horteten, sondern eben auch wieder an Netflix lizenzierten. Vor allem Warner Bros. Discovery (mit einigen HBO-Formaten sowie der Serie „Dead Boy Detectives“) und NBCUniversal (mit den Serien „Suits“ und aktuell „Resident Alien“ sowie dem Verkauf von „Girls5eva“) waren erfolgreiche Geschäftspartner. Bei Paramount Global kaufte Netflix zuletzt „Star Trek: Prodigy“ ein.

Auf der anderen Seite hat sich Netflix jüngst durch einen Deal mit der WWE einen Batzen an Wrestling-Rechten gesichert (fernsehserien.de berichtete) – da gibt es wohl auf der Welt keine Streaming-Heimat, die „Heels“ bessere Synergieeffekte bieten könnte.

Amell und Ludwig spielen in „Hells“ zwei unterschiedliche Brüder, die ein kleines Wrestling-Unternehmen, das ihr Vater aufgebaut hatte, nach dessen Tod weiterführen. Dabei beginnen die Rollen, die sie im Ring zur Unterhaltung der Fans vorspielen, auch in ihr Privatleben sickern. Entwickelt wurde „Heels“ von Mike O’Malley („Glee“, „Snowpiercer“).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Das wäre wirklich toll. Aber die Chancen, dass das Ensemble sich wiedervereinigen lässt, halte ich für winzig. Falls "Suits: L. A." floppen wird, steigen sie, aber das lässt sich heute kaum abschätzen, auch wenn das erste Spin Off ja leider kein Hit war; was ich schade fand.

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