„Grey’s Anatomy“ und „Die Conners“ vor Verlängerung

ABC legte geplante neue Marvel-Serie zu den Akten

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 06.02.2019, 15:36 Uhr

Ellen Pompeo in „Grey’s Anatomy“ – Bild: ABC/Mitch Haaseth
Ellen Pompeo in „Grey’s Anatomy“

Aktuell findet in den USA die Television Critics Association Press Tour statt, bei der die verschiedenen US-Sender ihre kommenden Serien der nordamerikanischen Presse vorstellen. Dabei gehört es aber auch zum guten Ton, dass die Senderchefs selbst der Presse Rede und Antwort stehen. So auch die Ende letzten Jahres neu berufene ABC-Chefin Karey Burke (fernsehserien.de berichtete).

Nachdem ABC „The Good Doctor“ und „A Million Little Things“ (fernsehserien.de berichtete) sowie „Modern Family“ (fernsehserien.de berichtete) Verlängerungen gegeben hatte, stand natürlich die Frage nach den beiden anderen, quotenstarken Serien auf dem Programm: „Grey’s Anatomy“ und „Die Conners“.

Laut Burke liegt bei den „Conners“ der Teufel im Detail, beziehungsweise darin, dass die Verträge mit den zentralen Hauptdarstellern noch nicht fertig ausgehandelt sind. Aber: „Wir sind nah dran“, wie Deadline Burke zitiert. Demnach soll die zweite Staffel des „Roseanne“-Spin-Offs 13 Episoden haben, wohingegen die erste letztendlich elf Episoden hatte. In Sachen Einschaltquoten ist man zwar vom gewaltigen Erfolg vor allem der frühen „Roseanne“-Staffel weit entfernt, aber mit „Modern Family“ teilt man sich den Rang als „erfolgreichste Comedy“ des Senders bei den umworbenen Zuschauern (Rating von 2.1 im Zeitraum Live+3).

Auch bei „Grey’s Anatomy“ zeichnet sich das Offensichtliche ab: Dass die Serie in eine 16. Staffel geht. Man mag es der Tatsache zuschreiben, dass Burke noch nicht so lange im Amt ist, dass diese Verlängerung noch nicht unter Dach und Fach ist, oder vielleicht der Tatsache, dass ihre Vorgängerin Channing Dungey in einer früheren Station ihrer Karriere half, „Grey’s“ auf den Weg zu bringen und daher ein besonders gutes Verhältnis zu den Produzenten hatte. Klar ist: Ellen Pompeo hat für eine potentielle 16. Staffel bereits einen Vorvertrag unterschrieben. „Grey’s“ ist bei ABC die quotenstärkste Serie. Und wird vom Schwesterstudio ABC Studios hergestellt. „Ich glaube, der Status ist, dass wir uns in Gesprächen über die Fortsetzung der Serie befinden“, kommentierte Burke, die die Journalisten zuvor gewarnt hatte, dass sie für mache Fragen das Detailwissen nicht parat haben werde. Aber sie „plane mit mehr“ von der Arztserie.

Mit einer neuen Marvel-Serie bei ABC wird aber in der kommenden Season nicht geplant: Ein diesbezügliches Drehbuch von Allan Heinberg (Autor von „Wonder Woman“) wird bei Marvels Schwestersender keine Pilotbestellung erhalten – auch wenn das den Sender eine unbekannte, aber als „saftig“ bezeichnete Konventionalstrafe kostet (fernsehserien.de berichtete). In der Konzernfamilie ist es immer auch wichtig gewesen, dass ABC in Sachen Marvel Flagge zeigt, und damit eine gute Werbefläche für das Medienunternehmen bietet. Nachdem „Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.“ der Absetzung durch einen Wechsel in die Sommermonate entgangen ist, hat Marvel weiterhin einen Fuß bei ABC in der Tür. Aber alle bisherigen Versuche, ein zweites Standbein zu etablieren, sind gescheitert oder beendet: „Marvel’s Inhumans“, „Marvel’s Agent Carter“, „Marvel’s Most Wanted“ sowie ein früher entwickeltes Format um Jessica Jones. Woran das neue Projekt gescheitert ist, ist unbekannt, ebenso worum es eigentlich ging – früheren Berichten zufolge sollte eine nicht ganz so prominente Heldin aus den Comics die zentrale Figur sein.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

    weitere Meldungen