ABC gibt Bestellung über neue Marvel-Serie bei „Wonder Woman“-Autor ab

Weibliche Superhelden im Zentrum des neuen Formats

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 20.09.2018, 11:02 Uhr

Marvel Television – Bild: Marvel
Marvel Television

Mit weitgehenden Zusagen hat sich ABC eine neue Serie im Marvel-Universum gesichert. Details wurden, wie bei Marvel-Projekten üblich, nicht bestätigt. Laut Deadline wird Allan Heinberg, Autor des bei den Kritikern beliebten Kinofilms „Wonder Woman“, die Serie entwickeln. Im Zentrum sollen „Frauen mit Superkräften“ stehen.

Weitere Details zum Inhalt oder einen Titel gibt es noch nicht. Allerdings soll es sich um „weniger bekannte“ Superheldinnen aus den Comics von Marvel handeln. Einen Tag zuvor war durchgesickert, dass Disney und Marvel daran arbeiten, Figuren aus den aktuellen Filmen wie Loki und Scarlet Witch in Form von Miniserien beim kommenden Streamingdienst von Disney auszuwerten (fernsehserien.de berichtete). Diese Formate würden allerdings von Marvels Filmstudio realisiert, während die neue Serie von Marvel TV kommt, das mit ABC Studios zusammenarbeitet.

Obwohl das Projekt zum jetzigen Zeitpunkt nur als grobe Idee („Pitch“) existiert, also noch kein Drehbuch für eine Auftaktfolge geschrieben wurde, hat sich ABC bereits verpflichtet, Episoden der Serie zu produzieren („production commitment“). Solche Zusagen machen Sender nur bei umworbenen Projekten, obwohl hier auch die Zusammengehörigkeit von Produzent und Sender eine Rolle gespielt haben mag.

Marvel-Serien hatten bei ABC bisher einen eher schweren Stand. Der Sender hatte sich das „Marvel’s The Avengers“-Spin-Off „Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.“ gesichert, das im Laufe der Jahre allerdings durch die Sendeplätze „nach unten“ durchgereicht wurde: Am Dienstag um 20:00 Uhr begann die Serie mit der ersten Staffel, über 21.00 und schließlich 22:00 Uhr ging es auf den quotenschwachen Freitag – und die sechste Staffel soll nun nach mehr als einjähriger Auszeit im noch quotenschwächeren Sommer (2019) laufen (fernsehserien.de berichtete). Mit „Marvel’s Agent Carter“ konnte ABC einen Kritikererfolg landen, den die Zuschauer aber mieden. Das angedachte „Agents“-Spin-Off „Marvel’s Most Wanted“ kam nicht über einen Serienpiloten hinaus (fernsehserien.de berichtete), und das ehrgeizig in den IMAX-Kinos gestartete „Marvel’s Inhumans“ wurde von Kritikern und Zuschauern verschmäht und endete nach einer Staffel.

Die jetzige Konzentration auf weibliche Figuren passt zu ABC, das in der Regel mit seinen Programmen eher Frauen anspricht – „Serien, die Frauen sehen wollen und die die Männer mitschauen“ wurde der Ansatz von ABC einst umschrieben.

Heinberg hat im TV bereits eine lange Beziehung mit ABC und ABC Studios: Er kam 2006 zu „Grey’s Anatomy“, ging dann zu „Scandal“ und fungierte schließlich als Ko-Showrunner von „The Catch“ – alles drei Serien von Shonda Rhimes. Bei Marvel zeichnete er für die Comics Young Avengers und dessen Fortsetzung Avengers: The Children’s Crusade verantwortlich.

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