Amazon lehnt alle drei Comedys der jüngsten Pilot-Season ab

„Sea Oak“, „Love You More“ und „The Climb“ gehen nach Management-Umbruch nicht in Serie

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 19.12.2017, 09:57 Uhr

Amazon Studios – Bild: Amazon Studios
Amazon Studios

Amazon hat beschlossen, seine den Zuschauern am 10. November zur Begutachtung vorgelegten drei Comedy-Piloten (fernsehserien.de berichtete) nicht in Serie gehen zu lassen. Damit ist für „Sea Oak“ (mit Glenn Close), „Love You More“ (von Bridget Everett und Michael Patrick King) sowie „The Climb“ (von Diarra Kilpatrick) das Ende erreicht. Amazon Studios befindet sich gerade in einem Management-Umbruch; die Verantwortlichen, die die Piloten bestellt hatten, sind nicht mehr beim Unternehmen. Da erlebt man es in der Unterhaltungsindustrie häufig, dass Projekte gleich mit gehen müssen.

Noch offen sind Entscheidungen über die Zukunft der beiden Comedyserien „I Love Dick“ (mit Kevin Bacon) und „One Mississippi“ (von Tig Notaro).

Durch den gegen ihn laut gewordenen Vorwurf sexueller Belästigung einer Produzentin von „The Man in the High Castle“ hatte der sowieso schon wegen mangelnden Erfolgs in der Kritik stehende Amazon-Studios-Chef Roy Price seinen Job verloren, im Zuge dessen wurden auch seine Kreativ-Verantwortlichen mit ausgetauscht. Bereits zu dem Zeitpunkt hatte Amazon Studios versucht, seinen bisherigen Kurs zu ändern und sein Budget in Hoffnung auf einen Erfolg à la „Game of Thrones“ Richtung phantastischer Ware ausgerichtet – Absetzungen für „Good Girls Revolt“ und „The Last Tycoon“ waren die Folge. Dafür konnte man jüngst eine Serie im „Herr der Ringe“-Universum ankündigen (fernsehserien.de berichtete).

Aktuell scheint auch das bisherige Modell der Pilot-Seasons bei Amazon Studios auf der Abschussliste zu stehen. Einerseits sorgt die Konkurrenz unter den Streaming-Diensten und Premium-Kabelsendern dafür, dass den Anbietern prestigeträchtiger Projekte weitreichende Zusagen mit direct-to-series-Bestellungen von bis zu zwei Staffeln gemacht werden müssen, um überhaupt einen Zuschlag zur Entwicklung der Serien zu erhalten. Andererseits war das Vorgehen, Serienpiloten zu produzieren und diese dann den Zuschauern vorzustellen, in letzter Zeit wenig erfolgreich: Aus den letzten beiden Pilot-Seasons wurde bei sechs Comedys und zwei Dramen nur einer einzigen Serie eine Serienbestellung zuteil – „The Marvelous Mrs. Maisel“.

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