Das Leben ist ebenso gerecht wie ungerecht. Was wir bekommen, haben wir nicht in der Hand: Ob wir mit Behinderung ins Leben starten, von heute auf morgen in Existenznöte geraten oder ein verloren geglaubter Traum in Erfüllung geht – unser Leben ist unberechenbar und steckt voller Überraschungen. Wegen der Erfolge von Wissenschaft und Technik, des allgemeinen Wohlstands und der großen Sicherheit vergessen wir oftmals, welch schicksalhafte Unwägbarkeiten das Leben für uns bereit hält. Den Umgang damit lernen wir erst, wenn wir uns mitten in dieser Situation befinden. Es gelingt längst nicht allen, aus der Defensive zu treten und das Leben kraftvoll zu gestalten. Dabei heißt es immer wieder: Wenn wir das eigene Schicksal annehmen, eröffnen sich neue Spielräume. Wir sammeln Lebenskompetenz, die uns keiner mehr nehmen und die uns auch in positiver Hinsicht prägen kann. Wie gelingt es, sich trotz Zäsuren und Krisen immer wieder neu auf das Leben einzulassen und es auch zu genießen? Wie finden wir die Balance im unberechenbaren Auf und Ab des Lebens? Wie bleiben wir – bei allem, was uns das Leben gibt – selbst Gestalter? Die Gäste: Ob Berlin, Salzburg oder New York – der berühmte Bassbariton Thomas Quasthoff war auf allen großen Konzertbühnen dieser Welt zu Hause. Obwohl er ohne Arme als Contergan- geschädigtes Kind zur Welt kam, machte er eine beispiellose Karriere. Nun hat sich der 52-jährige Ausnahmesänger entschieden, gesundheitsbedingt Abschied von den großen Konzertbühnen zu nehmen. „Ich habe fast 40 Jahre gesungen und finde, dann darf man in Ehren gehen.“ Professorin Annelie Keil beschäftigt sich mit den Unwägbarkeiten, vor die uns das Leben stellen kann. Die Soziologin erforscht Biographien und weiß Hilfe im Umgang mit Krankheiten, Krisen und Zäsuren – nicht zuletzt aus eigener Erfahrung. „Das Leben hat uns nichts versprochen, im Gegenteil. Es kommt darauf an, wie du dich entwickelst und in Krisen das Leben dennoch mitgestaltest.“ Terhas Schupp-Haile wuchs in einfachsten Verhältnissen bei ihren Großeltern in Eritrea auf. Um es einmal besser zu haben, zog sie mit
neun Jahren eigenständig in die Hauptstadt, um dort zur Schule zu gehen. Mit 15 Jahren floh sie schließlich alleine nach Deutschland und machte ihren Schulabschluss. „Ich hatte damals die Kraft zu glauben, dass ich es schaffen werde“, erklärt die 43-jährige Hebamme ihren unbändigen Willen. Das Leben von Thomas Seipt veränderte sich nachhaltig durch einen kleinen Moment der Unachtsamkeit. Sein Sohn Stephan fiel als Kleinkind in den Pool und ertrank dabei fast. Seitdem ist der Junge schwerstbehindert und bedarf intensiver therapeutischer Förderung. Bis heute plagen den Familienvater schwerste Schuldgefühle: „Ich habe das Leben meines Sohnes versaut, ihm seine Zukunft verbaut und ihm alle Chancen auf ein normales Leben genommen.“ Auch das Leben der ehemaligen DDR-Bürgerin Constanze Schröder änderte sich schlagartig. Bei einem Familientrip nach Polen verunglückte die Familie mit dem Auto und musste die Heimreise mit dem Flugzeug antreten – ausgerechnet dieser Flieger wurde nach Westberlin entführt. Urplötzlich bot sich die langersehnte Möglichkeit zur Flucht. „Ich habe die Bedeutung der Situation für mich schnell erfasst, aber ich war wie gelähmt.“ Nur mit dem, was Schröders bei sich trugen, stieg die Familie aus – und begann ein neues Leben im Westen. Mit Anfang 20 verschenkte der Schweizer Beno Kehl sein Hab und Gut und trat aus tief religiöser Überzeugung dem Franziskaner-Orden bei. 20 Jahre lang lebte er dort als Bruder Benno Maria ein erfülltes Leben – bis eine junge Frau sein Herz entflammte: „Die Begegnung mit ihr war, als würden Himmel und Erde zusammenkommen“, schmunzelt Kehl. Nach schwerem Ringen entschied er sich für die Liebe. Seit einem halben Jahr ist das Paar glücklich verheiratet. An der Bar: Anne und Rudolf Brugger wurden schon früh Eltern von zwei kleinen Kindern – zur Krönung des Familienglücks wünschten sie sich noch ein drittes Kind. Dann die Überraschung: Aus dem dritten wurden drei! Mit der Geburt der Drillinge Karl, Edwin und Leo wurden die Bruggers plötzlich zu einer siebenköpfigen Großfamilie, die sich im Alltagswahnsinn mit fünf kleinen Kindern dennoch nicht unterkriegen lässt. (Text: SWR)
Deutsche TV-PremiereFr. 13.07.2018SWR Fernsehen
Sendetermine
Sa. 14.07.2018
03:00–04:30
03:00– NEU
Do. 12.07.2012
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Mi. 27.06.2012
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00:00–
Sa. 23.06.2012
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12:20–
Fr. 22.06.2012
22:00–23:30
22:00–
Di. 27.03.2012
23:55–01:25
23:55–
Sa. 24.03.2012
12:20–13:50
12:20–
Fr. 23.03.2012
22:00–23:30
22:00–
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