Mensch und Tier: eine ganz besondere Verbindung, für manche Menschen gar eine engere als zu ihren Mitmenschen. Doch was macht dieses Band so stark? Für viele Menschen ist ihr Haustier ein vollwertiges Familienmitglied, das über alles geliebt und gnadenlos verwöhnt wird, das nach dem Tod schwer betrauert und täglich vermisst wird. So manches Herrchen oder Frauchen übertreibt es dabei. Da werden Mahlzeiten gekocht und das Tier in Designerkleidchen gekleidet – der Markt für luxuriösen Haustierbedarf scheint unendlich und für Außenstehende oftmals abstrus. Doch die Beziehung zwischen Mensch und Tier geht tiefer. Ein liebgewonnener Fellfreund kann Ersatz für eine Partnerin, einen Partner sein. Mal aus der Not heraus, mal auch gerne und
freiwillig. Aber es muss ja nicht immer der Dackel oder der Wellensichtich sein, manche mögen es exotischer. Dann steht das Pferd auf dem Flur, das Schwein sitzt auf dem Sofa und der Alligator findet in der Badewanne ein Zuhause. Andere Menschen holen sich nicht die Tiere nachhause, sondern verlegen ihr Heim zu den Tieren. Ein Zusammenleben im Husky-Rudel in Alaska oder mit der Rentier-Herde in Lappland: eine Existenz mit Tieren, die zu innerem Frieden führen kann. Was jedoch ist für Tiere die beste Lebensform? In der Natur oder mit Diamanthalsband – was macht der Mensch mit dem Tier, was gibt er ihm und was nimmt er ihm? „Wo die Tierliebe hinfällt“, das ist das Thema bei Michael Steinbrecher im „Nachtcafé“. (Text: SWR)