Folge 703

  • Krass, grell, schrill – Anders als die Anderen!

    Folge 703 (90 Min.)
    Sie kommen uns auf der Straße entgegen und wirken wie ein Magnet: Ob wir wollen oder nicht – wir müssen uns einfach nach ihnen umdrehen: Menschen, die nicht der Norm entsprechen. Ausgestattet mit einer überdimensionierten Knollennase, Piercings in annähernd jeder Hautpore oder einem durch Verbrennungen entstellten Gesicht – sie alle stechen aus der Masse heraus. Die einen geben alles dafür, um jeden Preis aufzufallen und berühmt zu werden, andere wiederum sind mit einem vermeintlichen Makel geboren, der sie ständig unfreiwillig zum Gesprächsthema macht. Doch jeder geht anders mit seinem Anderssein um. Die einen lieben und leben ihre Besonderheit, unterziehen sich teils bizarren Schönheitsoperationen und hoffen durch ihre Einmaligkeit auf ein Plätzchen in der Promi-Glitzerwelt.
    Andere wiederum tun alles dafür, ihre Auffälligkeiten zu verstecken oder sie durch unzählige Operationen auf ein Plätzchen in der Promi-Glitzerwelt. Andere wiederum tun alles dafür, ihre Auffälligkeiten zu verstecken oder sie durch unzählige Operationen auf ein Normalmaß zu stutzen. Doch nicht alles lässt sich korrigieren und normieren, gehandicapte Menschen müssen sich zwangsläufig mit den Nachteilen ihrer Einschränkung zurechtfinden. Wie sieht der Alltag jenseits der Norm aus? Wie erstrebenswert ist es, seinem Typ eine ganz eigene Note zu verpassen? Wie geht unsere Gesellschaft mit Andersartigkeit um? Drogenexzesse, Gefängnis, Affären. Schauspieler Rolf Zacher hat in seinem Leben nichts ausgelassen. „Die Nebenstraßen waren mir schon immer lieber als die Hauptstraßen, die graue Masse langweilt mich“, bekennt der Berliner.
    Und auch mit 73 Jahren lässt es das Enfant terrible unter den deutschen Mimen gerne noch krachen: seine einzigen Drogen sind heute jedoch „Tantra-Sex“ und „Yoga“ – ansonsten schwört er auf vegane Ernährung und Wasser statt Alkohol. Lendenschurz, Adlerfedern im Haar und eine Mietwohnung ausgestattet wie ein Tipi – so leben Willy Michl und seine Squaw Cora mitten in München als bajuwarische Indianer unter lauter Bleichgesichtern. Täglich beschwört er die Natur und die großen Geister. „Wir sind anders als die Anderen – und werden dafür geliebt“, sagt Musiker und Poet Willy Michl. Seine Mission? „Die Welt braucht mehr Farbtupfer – und wir
    bringen den Frieden in die Welt!“ Bekannt wie ein bunter Hund ist mittlerweile auch Friedrich Liechtenstein.
    Als etwas anderer Dandy und Unterhaltungskünstler flaniert der ehemalige Puppenspieler durch Berlins Straßen und Clubs. Seit seinem Internet-Werbeclip „Supergeil“ kennt nun sogar die ganze Welt den Mann mit dem weißen Rauschebart und lässig-coolem Hüftschwung. Auch die New York Times widmete ihm eine Seite. „So sehr mich dieser Erfolg freut, in erster Linie bin ich Künstler“, rückt Liechtenstein gerade. Suma erntet nicht nur begeisterte Blicke, wenn sie ihren Bauwagen verlässt, in dem sie seit zehn Jahren lebt. Die 26-Jährige ist am ganzen Körper tätowiert, im Gesicht gepierct und mit implantierten Teufelshörnern aus Silikon versehen. Bereits mit 14 Jahre hat sich die Ausreißerin das erste Piercing stechen lassen.
    „Mein ganzer Körper ist ein Gesamtkunstwerk nach meinen Vorstellungen“, sagt die Kölnerin, „und ich bin noch lange nicht fertig.“ In der Fußgängerzone würde sie nicht weiter auffallen, aber ihre Stimme kennt jeder Fußballfan: Sabine Töpperwien. Jedes Wochenende ist die Radioreporterin eindringlich aus den Stadien der Republik zu hören. Ihre Stimme ist nicht nur markant, es ist auch die einzige Frauenstimme, die regelmäßig in der Bundesliga-Schaltkonferenz Tore verkündet: „Mir wäre es sehr recht, wenn noch viel mehr Kolleginnen aus den Fußballstadien live reportieren würden.“ Für den studierten Psychologen und Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins Brand eins Jens Bergmann ist klar: „Wir inszenieren uns zu Tode.
    “ Sehr kritisch begleitet er das Phänomen der Prominenz ohne Leistung und die besonders in den sozialen Medien grassierenden Selbstentblößungen zur Erregung medialer Aufmerksamkeit. „Wenn die Performance wichtiger wird als die Leistung“, warnt der Publizist, „dann bekommt unsere Gesellschaft ein ernsthaftes Problem.“ An der Bar: Schon als Kind fiel Tanja Marfo aus dem Rahmen. Immer war sie die Größte und Schwerste – und erntete dafür oft Hohn und Spott. „Mit rund 220 Kilogramm habe ich mich kaum noch auf die Straße getraut“, sagt die heute 37-Jährige. Verlassen vom ersten Ehemann machte sie am Tiefpunkt ihres Lebens indes ihre „Schwäche zur Stärke“: Heute ist sie XXL-Model und Moderatorin – und bringt als Modedesignerin jetzt sogar ihre erste eigene Kollektion für Übergrößen heraus. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.11.2014SWR Fernsehen

Cast & Crew

Sendetermine

Sa 02.09.2017
04:30–06:00
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Sa 02.09.2017
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Sa 02.09.2017
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Sa 22.11.2014
11:15–12:45
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Sa 22.11.2014
02:15–03:45
02:15–
Fr 21.11.2014
22:00–23:30
22:00–
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