bisher 329 Folgen, Folge 193–216
Best of 2009
Folge 193Statt üppiger Feier – schließlich muss in Zeiten der Wirtschaftskrise gespart werden – beginnt das neue Jahr bei den Mitternachtsspitzen mit einem Neujahrsausflug auf dem Motorrad. Gastgeber Jürgen Becker, sein leicht cholerischer Kollege Wilfried Schmickler und Uwe Lyko alias Herbert Knebel machen sich also auf den Weg, um auf die Highlights der Mitternachtsspitzen 2009 zurück zu blicken. Kaum ein brisantes Thema wird ausgespart – vom Einsturz des Kölner Stadtarchivs über den Schweizer Minarettstreit bis hin zu Patchwork-Familien und Ruhr.2010. Bei dieser Rückschau darf natürlich „Tomi aus Deppendorf“ nicht fehlen, der über die „Guido-Mania“ philosophiert.
Volker Pispers, Comedian und Liebhaber des schwarzen Humors, stellt sich der Frage, ob die Finanzkrise wichtiger als die Klimakrise ist: „Was tun wir mit einem geretteten Planeten, wenn wir keine Arbeitsplätze mehr haben. Dann doch lieber umgekehrt.“ „Loki & Smoki“ schwadronieren – während sie das Publikum einnebeln – über die notwendige Unabhängigkeit Deutschlands vom russischen Gas. Nach Smokis Auffassung sieht das Dilemma so aus: „Wir müssen etwas gegen unsere Abhängigkeit vom russischen Gas unternehmen.
Deutschland braucht pro Jahr 40 Milliarden Kubikmeter russisches Gas. Davon benötigen wir beide allein 30 Milliarden für unsere Feuerzeuge“. Das „Erste Deutsche Zwangsensemble“, bestehend aus Matthias Tretter, Claus von Wagner und Philip Wagner, und Träger von insgesamt 37 Kleinkunstpreisen, beschäftigt sich mit der Frage „Was ist deutsch?“ und nimmt die damit verbundenen Zwangseinbürgerungstests aufs Korn. Frank Lüdecke, gern gesehener Gast im Berliner Kabaretttheater „Die Wühlmäuse“, glaubt daran, dass das deutsche Bildungssystem nur noch mit mehr Selbstdisziplin zu retten ist.
Schließlich kennen „viele deutsche Schüler nur noch zwei DDR-Bürger beim Namen: Konrad Adenauer und Helmut Schmidt.“ Anka Schmidt, rheinischer Satansbraten und Profi der Kleinkunst, setzt sich mit der Beziehung zwischen Kindern, Eltern und Lehrern auseinander. Und last but not least erfahren die Zuschauer in der „Diskussion“ zwischen Anke Engelke und Berufscholeriker Wilfried Schmickler, warum Schmickler sich eigentlich immer so aufregt. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 02.01.2010 WDR Cloozy Haber / Eckart von Hirschhausen / Frank Lüdecke
Folge 194Ein neues Jahrzehnt voller Spitzen – Mitternachtsspitzen Acht neue Ausgaben in 2010 (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 27.02.2010 WDR Thomas Reis / Simone Solga / Kaya Yanar
Folge 195Am Samstag, 17. April 2010, begrüßt Jürgen Becker das Publikum zur zweiten Ausgabe der diesjährigen Mitternachtsspitzen. Noch drei Wochen sind es bis zur NRW-Wahl, Anlass genug für Becker und seine Team-Kollegen Wilfried Schmickler und Uwe Lyko alias Herbert Knebel, die Versprechen und das Handeln der Politiker in gewohnt spitzzüngiger Manier nochmals gründlich unter die Lupe zu nehmen und dem mündigen Bürger Klarheit im Polit-Dschungel zu verschaffen. Außerdem mit dabei in dieser Sendung ist der Kabarettist Thomas Reis, der von sich selbst sagt: „Ich bin gerne Kabarettist, aber Henker beneide ich doch.
Die verändern Menschen wirklich.“ Die ZEIT beschrieb ihn als eine „bizarre Mischung aus Kafka, Heine und Gene Kelly“. Schon seit Jahren reitet der scharfzüngige und viel gepriesene Wortakrobat mit Programmen wie „Ein Schwein wird Metzger“ oder „So wahr ich Gott helfe“ seine Attacken auf das Humorzentrum seiner Mitmenschen. Den großen Coup landete er mit einem Geniestreich unter dem Titel „Gibt’s ein Leben über 40?“. Das ultimative Kabarettprogramm über den Weg der Nach-Achtundsechziger vom Hausbesetzer zum Hausbesitzer, vom Pädagogikstudenten zum Anlageberater, vom Hollandrad zum Porsche, hat längst die Marke von 500 Aufführungen überschritten.
1999 machte er seinen ersten Stand-up beim Köln-Comedy Cup. Anschließend hat er mit der Frage „Was guckst du?!“ eine ganze TV-Generation geprägt. Für seinen mitreißenden Humor wurde er mit zahlreichen Preisen belohnt, darunter der Deutsche Fernsehpreis, der Deutsche Comedypreis und der Grimme Online Award. Jetzt tourt der deutsch-türkische Comedian Kaya Yanar mit seinem neuesten Programm „Live und unzensiert“ durch Deutschland. Hier erzählt er, was er bei seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Reisen, so alles erlebt.
In einem SPIEGEL-Interview sagte Kaya Yanar zum Thema Integration: „Wenn ein deutsch-türkischer Comedian auf die Bühne gehen kann, ohne zu thematisieren, dass er Deutschtürke ist – das ist vollendete Integration.“ Die Dame im Ring ist Simone Solga. Als Kanzlersouffleuse unersetzlich, ist sie nun – in Ermangelung ernsthafter Alternativen – das „Mädchen für alles“ im Kanzleramt. In ihrem aktuellen Programm „Bei Merkels unterm Sofa“ hält sie Merkel den Schirm übers Dekolleté, flüstert ihr Kosenamen für den Gatten ins Ohr, sorgt dafür, dass sie bei der Koalitionsrunde eine gute Figur macht und schiebt sie genau so sicher über internationales Parkett wie über deutsches Laminat.
Doch wo viel Merkel ist, ist auch viel Schatten. Der Bonner Generalanzeiger schrieb über Simone Solga: „Sie ist intelligent und politisch auf dem neuesten Stand, endlich eine anspruchsvolle Frau in der Männerdomäne des politischen Kabarett“. Simone Solga wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2003 mit dem Hessischen Kleinkunstpreis und dem Förderpreis Sprungbrett des Handelsblatts. 2005 erhielt sie den Reinheimer Satirelöwen in der Sparte „Solokabarett“. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 17.04.2010 WDR Nils Heinrich / Arnulf Rating / Florian Schroeder
Folge 196Große Ereignisse lassen die Nation erzittern: Euro-Krise, WM-Euphorie trotz Ballack-Krise und eine Nation im Lena-Fieber – ein wahres Fest für Kabarettisten! Am Samstag, dem 29. Mai 2010 begrüßt Jürgen Becker sein Publikum zur dritten Ausgabe der diesjährigen WDR-Mitternachtsspitzen. Gnadenlos nehmen er und seine Mitstreiter Wilfried Schmickler und Herbert Knebel (Uwe Lyko) die Auswüchse politischen und gesellschaftlichen Lebens aufs Korn. Nicht minder kritisch sind auch die Gäste der Sendung: Arnulf Rating, Mitbegründer der legendären Berliner Anarcho-Kabarett-Truppe „Die 3 Tornados“ und des sagenhaften „Reichspolterabends“ gibt als eine der ältesten „Rating-Agenturen“ Deutschlands eine umfassende Politikberatung.
Im Zeitalter der „Nicht-Wähler“ hat er einen bunten Strauß an frischen Ideen im Ärmel. Vom Bonusprogramm für Stammwähler bis zur Frequent-Wähler-Card – Rating weiß, wie man die Wähler wieder an die Urne lockt. Die Kieler Nachrichten schrieben über Rating: „So bleibt dem Einen das Lachen im Halse stecken, wo sich der Andere vergnügt auf die Schenkel schlägt.
Eine Stärke, die Arnulf Rating nach wie vor zu einer der wichtigsten und schärfsten Zungen des zeitgenössischen Politkabaretts macht ( ).“ Florian Schroeder ist gerade mal 30 Jahre alt, bekennendes Mitglied der „Generation IMM – Irgendwas mit Medien“, Kabarettist und hat zwei eigene Fernsehshows: Die Late-Night-Show „SCHROEDER!“ im SWR-Fernsehen und den Kabarett-Talk „Seitensprung“ bei 3sat. Anschaulich erklärt er die Unter-schiede zwischen PC-Nutzern und Apple-Usern und warum Steve Jobs der „Obama“ der Computerindustrie ist.
Der SPIEGEL über ihn: „Florian Schroeder, der mittlerweile zu den Großen in der Kabarettszene gehört, gibt auch in seinem aktuellen Programm den Entertainer der Extraklasse mit schwarzem Humor.“ Nils Heinrich ist Kabarettist, Komponist, Musiker und gebürtiger Sachse mit eigener Facebook-Seite. Ausgezeichnet mit dem Swiss Comedy Award, dem Jurypreis des Comedyclub Bremen und dem Goldenen Rostocker Koggenzieher liefert er mit seinem aktuellen Programm „Die Abgründe des Nils“ „erfrischend brutalen Humor“, so die Neue Westfälische Zeitung.
Bei den Mitternachtsspitzen sucht er nach einer Erklärung für den Euro-Rettungsschirm und muss feststellen, dass Physik doch nicht an logische Gesetze gebunden ist, wie man immer angenommen hat. Mitten in der Ballack-Krise bereiten sich Loki & Smoky in ihrer ganz eigenen Art und Weise auf die bevorstehende Fußball-WM vor. Vielleicht lohnt sich dafür doch die Anschaffung eines Großbildfernsehers. Dies muss auf jeden Fall ausführlich diskutiert werden. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 29.05.2010 WDR Urban Priol / Georg Schramm / Mathias Tretter
Folge 197Urban Priol, seit 1998 Inhaber seiner eigenen Kleinkunstbühne Hofgarten in Aschaffenburg, hatte 2004 mit „alles muss raus“ (3sat) seine erste eigene TV-Sendung. Mit „Neues aus der Anstalt“ starteten Priol und sein Kollege Georg Schramm drei Jahre später eine neue Sendung im ZDF. Im gleichen Jahr wurde die Sendung mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Mit seinem aktuellen Soloprogramm „Wie im Film“ bewegt sich Urban Priol mittendrin im tagesaktuellen Dickicht. Er verknüpft Zusammenhänge, durchleuchtet das Dunkel, bringt Sprechblasen zum Platzen. Die Süddeutsche Zeitung schrieb: „Je verzweifelter sich Priol über die nur noch im Suff zu ertragende alltägliche Polit-Realsatire gibt, desto heftiger schmerzt den Zuschauer das Zwerchfell. Großes Kino.“ (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 24.07.2010 WDR Lisa Fitz / Hagen Rether / Sebastian Schnoy
Folge 198Ladies first: LISA FITZ. Radikaler weiblicher Spross der Künstlerdynastie Fitz, seit dem zehnten Lebensjahr auf der Bühne zu Hause. Ihr satirischer Mund-art-Gassenhauer „I bin bled“ machte sie Anfang der 70er Jahre dem breiten Publikum bekannt. Seitdem ist sie eine Institution, sowohl als Schauspielerin (u. a. mit ihrer eigenen Serie „Die Gerichtsmedizinerin“), als Liedermacherin und vor allem als Kabarettistin und bis heute Wegbereiterin für viele junge Kolleginnen. In ihrem aktuellen Programm wagt die Vollblutbayerin, die unter anderem mit der Ludwig-Thoma-Medaille und dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet wurde, einen kabarettistischen Rundumschlag.
Ihr Resümee: Am Rande von Klimakollaps, Terrorangst und Online-überwachung geht nur noch eines: Tanken und Beten. „Einen großen Wurf“ nannte das „Der Fränkische Tag“, wenn sie den Finger in die Wunden des deutschen Alltags legt. Und die Süddeutsche ergänzt: „Lisa Fitz überzeugt. Weil sie authentisch ist. Weil sie ein Original ist. Weil sie kein Blatt vor den Mund nimmt. Sie geht nicht auf die Bühne, um von allen gemocht zu werden. Das macht sie sympathisch, glaubwürdig und erfolgreich seit mehr als 30 Jahren.“ (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 04.09.2010 WDR Josef Hader / Volker Pispers / Helmut Schleich
Folge 199Deutschland im Herbst 2010 – ein Land in Feierlaune: Die Reform der Reform der Reform der Gesundheitsreform sorgt für Stimmung, die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken erhitzt die Gemüter, und unterirdische Bauvorhaben regen die Bürger zu ganz besonderen Straßenfesten an. Deutschland im Herbst 2010 – ein großer Spaß für alle Kabarettisten. Natürlich auch für die namhaften Gäste von Jürgen Becker. Und nicht zuletzt für Wilfried Schmickler, der gemeinsam mit Uwe Lyko dem Paar der Paare, dem kleinsten Raucherclub der Republik „Loki und Smoky“ Leben einhaucht. Deutschland im Herbst 2010 – für die kleine Welt von Herbert Knebel eindeutig weniger wichtig als deren Zentrum: dem Knebel seine Frau, die Guste. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 09.10.2010 WDR Christian Ehring / Thomas Kreimeyer / Claus von Wagner
Folge 200Was Richard Rogler am 17. September 1988 erstmals präsentierte und wofür Jürgen Becker seit dem 14. Mai 1992 als Gastgeber steht, das ist ein breites Spektrum von satirischen Meinungen und kabarettistischen Stilen. Gemäß dem rheinischen Glaubensgrundsatz „Jeder Jeck is anders.“ Die Namhaftesten des deutschsprachigen Kabaretts waren also zu Gast in den Mitternachtsspitzen, aber auch der jeweilige Nachwuchs oder die künftigen Comedy-Stars: Matthias Beltz, Thomas Freitag, Josef Hader, Dieter Hildebrandt, Hanns Dieter Hüsch, Bruno Jonas, Lore Lorentz, Volker Pispers, Gerhard Polt, Urban Priol, Mathias Richling, Werner Schneyder und Georg Schramm traten ebenso auf wie Ingo Appelt, Dirk Bach, Anke Engelke, Tom Gerhardt, Rüdiger Hoffmann, Ingolf Lück und Harald Schmidt. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 06.11.2010 WDR Matthias Deutschmann / Mathias Richling / Anka Zink
Folge 201Die Mitternachtsspitzen nehmen ein letztes Mal das scheidende Jahr in die kabarettistische Mangel. Das kongeniale Trio Jürgen Becker, Wilfried Schmickler und Herbert Knebel wagt aber auch einen Blick in die Kabarett-Kristallkugel: Wird in 2011 endlich die Monarchie ausgerufen und übernimmt das Ehepaar zu Guttenberg die Regentschaft über Königreich Deutschland? Setzt sich der Höhenflug der Grünen fort und firmiert die Partei unter „Bündnis 90 Prozent“? Das alles am Vorabend des vierten Advents: am 18.12. pünktlich um 21:45 Uhr. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 18.12.2010 WDR Sebastian Pufpaff / Richard Rogler / Mathias Tretter
Folge 202Die beiden letzteren glänzten ja zuletzt in der Weihnachtsausgabe der Mit-ternachtsspitzen 2010 als des Heilands Eltern Maria und Josef. Vom Allerhöchsten ermutigt, schlüpfen sie fortan regelmäßig in die unterschiedlichsten Rollen und hauchen Großen Paaren der Weltgeschichte neues, zwerch-fellerschütterndes Leben ein. Ob Karl Theodor und Stephanie zu Guttenberg, Adam und Eva, Julius Cäsar und Cleopatra, Jackie und John F. Kennedy, Adolf Hitler und Eva Braun oder gar Siegfried und Roy: Wilfried Schmickler und Uwe Lyko decken auf, wo das Geheimnis dieser spannenden Paare in Wirk-lichkeit lag und liegt. Geschrieben wird die neue Rubrik, wie zuvor auch schon der Klassiker „Loki und Smoky“, vom langjährigen „Mitternachtsspitzen“-Co-Autor Dietmar Jakobs. Welches Paar allerdings sich am 19. Februar die Ehre geben wird, bleibt noch geheim (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 19.02.2011 WDR Matthias Egersdörfer / Frank Lüdecke / Nessi Tausendschön
Folge 203Unruhige Zeiten erschüttern dieser Tage die Welt. Ob Diktator oder Lichtgestalt – große Politiker kippen allerorts um wie Dominosteine und ebnen zunehmend den Weg für Demokratie, Aufrichtigkeit und Freiheit. Das gilt für die brodelnden Regionen Nordafrikas und des Nahen Ostens ebenso wie für das bundesdeutsche Inland, das längere Zeit nur von einer Schlagzeile dominiert wurde: Karl-Theodor Freiherr Xerox zu Guttenberg hat endlich gemerkt, dass er abgeschrieben ist. Weil er abgeschrieben hat. Klar, dass sich „Mitternachtsspitzen“-Gastgeber Jürgen Becker in der kommenden Sendung auf eine klug-amüsante „Was ist wirklich geschehen“-Spurensuche begibt und auch in die Zukunft von und zu Guttenbergs schaut.
Becker zur Seite stehen wie immer der scharfzüngige, hintersinnige Leverkusener Werkskabarettist Wilfried Schmickler sowie die bebrillte Pointenschleuder aus dem Ruhrgebiet: Herbert Knebel alias Uwe Lyko. Weiterhin zu Gast ist Frank Lüdecke, Querdenker und Gewinner des Deutschen Kleinkunstpreises 2011. Lüdecke, der jüngst die Leitung des renommierten Kabarettensembles „Die Distel“ übernahm, philosophiert wie kein Zweiter.
Einen deutlicheren Auftritt gönnt sich der Berufsgrantler und notorisch übellaunige Nürnberger Kabarettist Matthias Egersdörfer, der 2010 mit dem Bayerischen Kabarettpreis ausgezeichnet wurde. Nicht unbedingt leisere Töne schlägt Nessi Tausendschön an. Die Meisterin der oft bösen Fabulierkunst und der ebenso wahren wie absurden Geschichten geht mal lakonisch, mal hoch stilisiert mit sich und der Welt ins Gericht. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Sa. 02.04.2011 WDR Jess Jochimsen / Heinrich Pachl / Hagen Rether
Folge 204„Bunga Bunga“-Prozesse in Italien, Plagiatsvorwürfe jetzt auch gegen Silvana Koch-Mehrin und eine Stimmungskanzlerin auf Krücken: Die Welt ist eindeutig in Aufruhr – und das Volk sucht berechtigterweise nach Erklärungen: Gut, dass eine neue Ausgabe der „Mitternachtsspitzen“ naht, in der Jürgen Becker und Wilfried Schmickler einmal mehr mit geballter Kabarettkompetenz dem Irrsinn des Alltags intelligent, hintersinnig und provokant die Stirn bieten. Die Lachmuskeln strapaziert auch dieses Mal wieder Kultkomiker Uwe Lyko in seiner Paraderolle als vorwitziger Frührentner Herbert Knebel.
Prominente Unterstützung bekommt das kabarettistische Dreigestirn von einem nicht minder hochkarätigen Trio der Satirekunst: Allen voran der Gentleman am Pianoforte, Hagen Rether, der das Kabarett eigentlich komplett neu erfunden hat. Außerdem dabei: die Kölner Kabarettlegende Heinrich Pachl. Schon seit vielen Jahren wird er nicht müde, die Untiefen und politischen Verfehlungen der Leitfiguren aus Politik, Bildung und Wirtschaft akribisch zu sezieren. In seinem neuen Programm „Die Spur der Scheine“ liefert er einen kabarettistischen Schwanengesang.
Dritter im Bund ist der soeben mit dem Kleinkunstpreis Baden-Württembergs ausgezeichnete Jess Jochimsen. „Durst ist schlimmer als Heimweh“ heißt sein aktuelles Programm. Darin wagt er eine satirische Bestandsaufnahme und zeigt Deutschlands Hässlichkeit in ihrer ganzen lustigen, traurigen und wunderbaren Schönheit. Außerdem gewähren die Mitternachtsspitzen auch dieses Mal Einblicke in das Privatleben eines der „Überschätzten Paare der Weltgeschichte“. Und schon jetzt sei versprochen: Für Wilfried Schmickler hat Autor Dietmar Jacobs garantiert wieder keine Hosenrolle vorbereitet. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 14.05.2011 WDR Axel Pätz / Thomas Reis / Mathias Richling
Folge 205„Bunga Bunga“-ähnliche Zustände bei Herrn Kaiser von der „Hamburg Mannheimer“ und der Internationale Währungsfond diskutiert im Moment auch nur noch am Rande über Geld. Aserbaidschan hofft aufgrund der immens teuren Ausrichtung des Eurovision Song Contest schon jetzt auf ein Plätzchen unterm EU-Rettungsschirm, und der Flugverkehr liegt schon wieder lahm, weil in Island ein nicht aussprechbarer Vulkan Gift, Galle und ein bisschen Lava ausspuckt. Ein heißer Sommer kündigt sich also an, und auch im „Alten Wartesaal“ unter dem Kölner Hauptbahnhof ist kochende Stimmung angesagt, wenn am 2. Juli einmal mehr die „Mitternachtsspitzen“ anstehen.
Bevor das „Kabarett-Triumvirat“ Jürgen Becker, Wilfried Schmickler und Herbert Knebel jedoch in die verdiente Sommerpause geht, setzen alle drei noch einmal zum satirischen Rundumschlag an. Dem erprobten WDR-Terzett stehen dabei drei wirklich hochkarätige Gäste zur Seite: Thomas Reis ist ein Sprachvulkan, gefährlich, überraschend „ eine Naturgewalt eben. Brisant, aktuell und herrlich um die Ecke gedacht seziert er Alltagswahrheiten und bringt das Hirn der Zuschauer mit seinen alles andere als vorhersehbaren, feinst beobachteten Rückschlüssen auf Hochtouren.
Axel Pätz räumt derzeit einen Kabarett- und Kleinkunstpreis nach dem anderen ab. Das verwundert nicht, denn der tiefgründige Hamburger jongliert virtuos zwischen todernstem geschliffenen Kabarett und pointierter und überaus origineller Wortakrobatik. Auf Dechiffrierungsreise des sagenumwobenen „Richling-Codes“, so der Titel seines aktuellen Programms, befindet sich Deutschlands wohl versiertester Analytiker der hiesigen Gegenwart, Mathias Richling.
Dabei stellt der quirlige Schwabe unerbittlich und gewohnt temporeich unser „von Werteverfall, Missbrauch, Lobbyismus und politisch leerer Phrasendrescherei durchzogenes Land“ an den Pranger. Natürlich gibt es ebenso ein Wiedersehen mit Ulli aus Deppendorf, dem wohl schrägsten aller Ruhrpottrenter Herbert Knebel (alias Uwe Lyko) sowie dem Erfolgsduo Wilfried Schmickler und Uwe Lyko, die sich nach Cindy und Bert, Adam und Eva oder den Guttenbergs wieder mit Herz, Seele und viel Lippenstift in ein glamouröses „überschätztes Paar der Weltgeschichte“ verwandeln. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 02.07.2011 WDR Ingo Börchers / Piet Klocke / Lars Reichow
Folge 206Mit Ingo Börchers kommt ein analytischer, höchst hintersinniger junger Mann zu Wort, der in seinem aktuellen Programm in die heutzutage alles bestimmenden, unvermeidlichen Untiefen des World-Wide-Webs eintaucht. Da wo Zukunft „Web 2.0“ heißt und offline-sein schlimmer ist als Obdachlosigkeit. Der „Düsentrieb“ des jungen Kabaretts ist ein Newcomer bei den „Mitternachtsspitzen“ und einer, den man sich, so die Neue Westfälische Zeitung, „unbedingt „bookmarken“ sollte“. Der Mainzer Lars Reichow legt bei seinem Auftritt garantiert alles auf die Goldwaage „ denn genau um dieses Edelmetall geht es in Reichows brandneuem Programm.
Gold, das in Zeiten von Staatspleiten, Ratingagenturen und Inflationsängsten wohl einzig sichere Währungsäquivalent. Mit geschliffener Sprache, schwarzem Humor und bissiger Pointiertheit knöpft sich Reichow gnadenlos die Finanzwelt vor. Ein gern gesehener Gast ist Piet Klocke. Er sieht aus wie eine Mischung aus Versicherungsvertreter, Chemie-Professor und Szenepunk, aber in dieser verquasten optischen Erscheinung im karierten Anzug steckt ein blitzgescheiter Kopf, der seine kongenialen und hochnotkomischen Gedankengänge nie zu Ende formuliert, aber just darüber wie kein anderer Komik erzeugt. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 10.09.2011 WDR Marc Breuer / Erwin Grosche / Helmut Schleich
Folge 207Eine steife Brise weht durchs ach so einige Europa. Sturmböen, die für so manche Erschütterung sorgen, Unsicherheiten erzeugen und die Träume von funktionierender und gesunder Wirtschaftsunion einfach so wegzupusten scheinen. Höchste Zeit also, dass sich die geballte Kabarettkompetenz Jürgen Becker, Wilfried Schmickler und Uwe Lyko alias Herbert Knebel damit auseinandersetzt. Ebenfalls dabei in der Oktoberausgabe der „Mitternachtsspitzen“: ein wahres und höchst virtuoses Dreamteam der Satire in Form von Helmut Schleich, Marc Breuer und Erwin Grosche. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 15.10.2011 WDR Matthias Deutschmann / Christian Ehring / Emil Ferrari / Volker Pispers
Folge 208Deutsche TV-Premiere Sa. 19.11.2011 WDR Knacki Deuser / Rolf Miller / Mathias Richling / Erstes Deutsches Zwangsensemble
Folge 209„Teer und Peer … unter Tannen“ heißt es am Samstag bei den „Mitternachtsspitzen“ in der Kultrubrik „Überschätzte Paare der Weltgeschichte“. Uwe Lyko alias Herbert Knebel und Wilfried Schmickler schlüpfen zum zweiten Mal in die Rollen von Helmut Schmidt und Peer Steinbrück und präsentieren im weihnachtlichen Ambiente erneut ein aktuelles kabarettistisches Rührstück um einen Altkanzler und dessen politischen Ziehsohn. Peer Steinbrück (Wilfried Schmickler): „Das mit den Geschenken ist auch doof. Sie haben mir als Weihnachtsgeschenk versprochen, ich wäre ab sofort Ihr Sohn und werde Kanzler. Aber nach dem SPD-Parteitag ist wieder alles offen.“ Helmut Schmidt (Uwe Lyko): „Steinbrück, entspannen Sie sich. Bei meinem ersten Sohn ging der Erfolg auch nicht direkt los. Aber ich habe ihm immer gesagt: Jesus, glaub’ an deinen Vater. Lass dich nicht hängen.“ (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 17.12.2011 WDR Moritz Netenjakob / Philip Simon / Uwe Steimle
Folge 210Von den Fans sehnsüchtig erwartet, starten nun auch die „Mitternachtsspitzen“ mit einer neuen Ausgabe in das Jahr 2012. Kurz vor Beginn des närrischen Ausnahmezustands in Köln wagt das kabarettistische Dreigestirn Jürgen Becker, Wilfried Schmickler und Herbert Knebel eine erste satirische Bestandsaufnahme und wirft einen Blick in die Kabarett-Kristallkugel, um herauszufinden, was uns 2012 noch so alles blühen wird. Dem erprobten WDR-Terzett stehen dabei drei hochkarätige Gäste zur Seite: Bestseller-Autor und „Grimme“-Preis-Träger Moritz Netenjakob, Prix-Pantheon-Gewinner Philip Simon und Schauspieler sowie Paradesatiriker Uwe Steimle. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 11.02.2012 WDR Nora Boeckler / Melanie Haupt / Judith Jakob / Frank Lüdecke / Max Uthoff
Folge 211Ostern steht vor der Tür. Jürgen Becker und sein kabarettistischer Sparringspartner Wilfried Schmickler allerdings gehen schon jetzt auf die Suche nach all den ungelegten und faulen Eiern in Politik und Gesellschaft. Zusammen mit Uwe Lyko in dessen Paraderolle als Berufsnörgler Herbert Knebel holen sie dabei einmal mehr zu einem höchst amüsanten satirischen Rundumschlag aus. Dem erprobten WDR-Terzett stehen natürlich auch wieder hochkarätige Gäste zur Seite: das Düsseldorfer Newcomer-Trio Proseccopack, Buchautor und Erfolgskabarettist Frank Lüdecke sowie der Münchner Satiriker Max Uthoff. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 31.03.2012 WDR Sebastian Pufpaff / Hagen Rether / Mathias Richling
Folge 212Für die Jubliläumssendung aus dem „Alten Wartesaal“ in Köln hat Gastgeber Jürgen Becker natürlich hochkarätige Gäste eingeladen, die mitfeiern wollen: Der Gentleman am Klavier, Hagen Rether, tarnt seine sprachlich hochgeschliffenen, knallharten und von intellektuellem Weltschmerz getragenen, bitterböse Anklagen hinter charmant daher kommenden Pianoplaudereien. Doch wer ihm genau zuhört, dem stockt der Atem ob seiner abgründigen und rückhaltlosen Beobachtungen. Vielen noch als wortgewaltiger Frontmann des mittlerweile ausgedienten „Bundeskabaretts“ ein Begriff, ist Sebastian Pufpaff nun auch als Solist überaus erfolgreich.
Ihm gelingt der Spagat zwischen absoluten Nonsens und tiefsinniger politischer Beobachtung mühelos. Und seine alternativen Ansichten fallen auch schon mal radikal aus. Mathias Richlings Bühnenpräsenz lebt von den absurdesten und doch logischen Verdrehungen. Er feuert seine Pointen in oft wahnwitzigem Tempo ab, bleibt dabei aber, weil diese Sprachakrobatik eben keine Schluderei erträgt, immer ungemein präzise und unerhört ehrlich. Bei dem Ausnahmekabarettisten ist jede Pointe eine Punktladung und jeder Satz eine unbequeme, wenn auch komische Wahrheit. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 12.05.2012 WDR Vince Ebert / Anny Hartmann / Florian Schroeder
Folge 213Kurz vor der Sommerpause lassen sie noch einmal die vergangenen Wochen Revue passieren und setzen zu einem satirischen Rundumschlag an: Jürgen Becker, Wilfried Schmickler und Uwe Lyko alias Herbert Knebel. Dem erprobten WDR-Terzett stehen dabei natürlich auch wieder hochkarätige Gäste zur Seite: der Maestro der Parodie und der pointierten verbalen Querschläger Florian Schroeder, der Hochgeschwindigkeits-Analytiker und Physiker Vince Ebert und – erstmals bei den „Mitternachtsspitzen“ – die Kabarettdompteuse Anny Hartmann. Letztere schafft stets spitzzüngig und überaus wortgewandt den Spagat zwischen klassischem Stand-Up und unerbittlicher Satire.
Fast beiläufig kommen die perfiden Plaudereien der Kölnerin Anny Hartmann daher, und treffen in ihrer fast schon moralischen und vor allem klugen Geradlinigkeit doch immer ins Schwarze. Bissig ohne bösartig zu sein ist ihre Devise. Florian Schroeder verbindet wie kaum ein anderer verblüffende Politparodie, tiefsinnige Alltagsanalyse und Wortakrobatik. Temporeich, pointiert und mit stets gewetztem Messer wagt er den Blick in die politischen Abgründe unserer Republik, verzagt aber nicht ob des grausigen Bildes, welches sich ihm da bietet. Provokant humorvolle Verbalreisen durch Wissenschaft und geistige Untiefen liefert „Einsteins witziger Enkel“ Vince Ebert.
Er liefert Wissenschaft und Kabarett in zwar leicht zu konsumierenden, aber manchmal schwer verdaulichen Häppchen. Denn Ebert nimmt kein Blatt vor den Mund und spricht auch unbequeme Wahrheiten aus. Nicht fehlen dürfen bei den „Mitternachtsspitzen“ natürlich „Uli aus Deppendorf“ und eine weitere Ausgabe der Reihe „Überschätzte Paare der Weltgeschichte“. In der Kultrubrik schlüpfen Wilfried Schmickler und Uwe Lyko allmonatlich in die abenteuerlichsten Roben und Masken, die Texte dazu stammen wie immer vom Erfolgsautor Dietmar Jakobs. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 07.07.2012 WDR Chin Meyer / Arnulf Rating / Thomas Reis
Folge 214Die letzten Urlauber sind aus ihrem wohlverdienten Urlaub zurück, und auch im kabarettistischen Hotspot unter dem Kölner Hauptbahnhof gehen nach der Sommerpause wieder die Lichter an. Da darf man gespannt sein, mit welchen heißen Themen sich das satirische Triumvirat Jürgen Becker, Wilfried Schmickler und Uwe Lyko alias Herbert Knebel bei den „Mitternachtsspitzen“ auseinandersetzen wird. Unterstützung erfahren sie wie immer von hochkarätigen Gästen. Dieses Mal dabei: Chin Meyer, Arnulf Rating sowie Thomas Reis. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 01.09.2012 WDR Matthias Deutschmann / Matthias Egersdörfer / Claus von Wagner
Folge 215In der Kultrubrik „Überschätzte Paare der Weltgeschichte“ schlüpft Wilfried Schmickler in die Rolle von Angela Merkel, die von Altkanzler Helmut Schmidt (Uwe Lyko) politischen Nachhilfeunterricht erhält. „Angela Merkel“: „Bestimmt finden das viele seltsam, dass sie nicht nur den Steinbrück, sondern auch mich unterrichten.“ „Helmut Schmidt“: „Es gibt ja auch Gründe, dass ich das mache. Der Steinbrück ist ein alter Freund. Dafür stehst du der SPD näher.“ (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 06.10.2012 WDR Tobias Mann / Volker Pispers / Richard Rogler
Folge 216Den Finger in jede Wunde legt auch Richard Rogler, der sich in seinem aktuellen Programm ein erklärtes Ziel gesetzt hat: Dem politischen Personal, welches seine Wähler gezielt desinformiert und für dumm verkaufen will, mit aller Vehemenz die Stirn zu bieten. „Einfach mal zurück lachen“, lautet die These des Wahlkölners. Ungeschönt benennt er die Probleme unserer Gesellschaft und analysiert sie geistreich, niveauvoll und doch hinreißend komisch. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 10.11.2012 WDR
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