mareTV Folge 184: St. Peter Ording – …und die Halbinsel Eiderstedt
Folge 184
St. Peter Ording – …und die Halbinsel Eiderstedt
Folge 184 (45 Min.)
Der zwölf Kilometer lange, zwei Kilometer breite, feine Sandstrand von St. Peter-Ording ist für die strukturschwache nordfriesische Region Eiderstedt ein Glücksfall. Das war nicht immer so. Früher stellte der Sand für die bettelarmen Küstenbewohner eher einen Fluch dar, bis 1838 der erste Gast für eine Übernachtung bezahlte. Nachdem dann wenig später noch der erste Pfahlbau mit Cognac-Ausschank errichtet wurde, wurden es bis heute etwa 200.000 Touristen pro Jahr. Schwimmmeister Heinz-Dieter Hecke sorgt mit seiner Crew dafür, dass am Strand alles reibungslos läuft. Vor Saisonbeginn markiert er Flächen im Meer mit Bojen, damit sich Surfer und Schwimmer nicht in die Quere kommen. Im Hochsommer sitzt er auf seinem Haus auf Stelzen und passt auf, dass niemand mit der Luftmatratze auf dem Wasser abgetrieben wird. Und nach dem großen Ansturm von Besuchern am Strand räumt er auf und säubert ihn mit seiner monströsen Strandreinigungsmaschine auch von der letzten Zigarettenkippe. Auch für Pastor Carsten Hokema ist der Strand Arbeitsplatz. Er benötigt vor allem heiße Luft, um damit seine aufblasbare Kirche zu füllen. Wenn die Menschen nicht mehr in die Kirche kommen, kommt er mit seiner „Blasilika“ eben zu
den Menschen. Der Leuchtturm von Westerhever ist das Wahrzeichen der Halbinsel Eiderstedt. Er wird automatisch betrieben, ist aber dennoch bewohnt. Vier junge Leute absolvieren hier ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr für die Schutzstation Wattenmeer. Dazu gehören auch Noteinsätze: Wenn ein verlassener Heuler gemeldet wird, rückt die Leuchtturm-WG aus, um das Robbenbaby vor neugierigen Wattwanderern zu schützen. Die Hauptaufgabe der FÖJler aber ist der Vogelschutz. Sehr zum Ärger von Deichschäferin Dorothee Olle. In Scharen stürzen sich Nonnengänse auf die saftigen Weiden und fressen ihren Schafen das Futter weg. Die Vögel dürfen weder bejagt noch vertrieben werden; das gefährdet Dorothees Existenz. Der Tonnenleger „Triton“ läuft Richtung Eidermündung aus. Die Mannschaft soll Dutzende Markierungstonnen umsetzen, weil die Fahrrinne wieder einmal versandet ist. Kranführer Barrit Rettke steht an diesem Tag gleich vor zwei Herausforderungen: An Deck muss er aufpassen, dass er mit den tonnenschweren Seezeichen am Haken seine Kollegen nicht gefährdet. Und unter Deck ist er zum Kochen eingeteilt. Einen Smutje gibt es aus Kostengründen nicht, und Barrit kann eigentlich nur Tütensuppen zubereiten. (Text: NDR)