Die Eisenbahn soll den Verkehrsinfarkt verhindern und zugleich das Klima retten. Mit einem Milliardenprogramm wird die Deutsche Bahn nun flott gemacht. Doch die Zeit drängt. Österreich und die Schweiz haben längst gezeigt, wie man den Bahnbetrieb zukunftsfähig macht. Jetzt will das „Autoland“ im Norden nachziehen. 86 Milliarden Euro sollen in die Modernisierung von Zügen, Schienen, Weichen und Bahnhöfen fließen. Lange wurde zu wenig gemacht: Zigtausend Kilometer wurden in den vergangenen 25 Jahren stillgelegt. Nur wenige
Stellwerke sind computergesteuert, allein 900 Brücken müssen dringend saniert werden. Die Bahn rostet. Störungen, Unterbrechungen und Verspätungen sind die Folgen. Bahnkunden sind genervt und die Nachbarstaaten verärgert. Denn Europas transkontinentaler Güterverkehr aus den Niederlanden, der Schweiz, Dänemark und Österreich kommt auf deutschen Streckenabschnitten regelmäßig ins Stocken. Die Bundesrepublik im Herzen des Kontinents hat den Ausbau verbummelt. Die wirtschaftlichen Konsequenzen tragen auch die Anrainer. (Text: 3sat)