Klimawandel, Dürre und Heuschreckenschwärme haben in Afrika schon vor der Corona-Pandemie Millionen Menschen bedroht. Die globale Corona-Pandemie verschärft die Lage. Die WHO geht von über 200 Millionen Infizierten und 150 000 Todesfällen innerhalb eines Jahres aus. Eine enorme Belastung für ein ohnehin ausgelastetes Gesundheitssystem. Zur Eindämmung des Corona-Virus hatten viele afrikanische Staaten früh Schutzmaßnahmen ergriffen. Der Flugverkehr wurde unterbrochen, Grenzkontrollen eingeführt und ein nationaler Lockdown angeordnet. Aber gerade die Schutzmaßnahmen torpedieren den Kampf gegen Hunger, Krankheiten und
Wirtschaftskrise. So nehmen Ausgangssperren Millionen von Straßenhändlern ihre einzige Verdienstmöglichkeit. David Beasley, Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms, warnt deshalb vor dem UN-Sicherheitsrat vor den dramatischen Folgen für Afrika und den Rest der Welt: „Es besteht [ …] die reale Gefahr, dass vielleicht mehr Menschen an den wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 sterben könnten als am Virus selbst.“ Aus seiner Sicht droht eine „Hungerpandemie“. In Ostafrika könnte sich die Zahl der von Nahrungsmittelknappheit betroffenen Menschen durch die Krise mehr als verdoppeln. (Text: 3sat)