Die Corona-Pandemie deckt auf, wie verwundbar das deutsche Exportmodell ist. Lieferketten sind zusammengebrochen, weil Fabriken in Frankreich, Italien oder China stillstanden. „makro“ fragt: Ist die Globalisierung zu weit gegangen? Brauchen wir wieder mehr „Made in Germany“? Interviewgast und China-Kenner, Prof. Sebastian Heilmann, fordert: „Wir müssen unsere Abhängigkeit von China kritisch überprüfen.“ Werden Firmen wieder mehr in Deutschland fertigen? Deutschland als Alternative zu China als Werkbank? Die Corona-Krise zeigt zumindest überdeutlich, wie abhängig Deutschland von seinen Handelspartnern geworden ist. Drei Jahrzehnte war es schon fast ein Naturgesetz, dass
Unternehmen in Billiglohnländern produzieren. Nicht selten, ohne dass internationale Umwelt- und Sozialstandards eingehalten wurden. Das wurde gerade wieder in der Textilindustrie in Bangladesch offensichtlich, als westliche Modefirmen ihre Aufträge einfach stornierten und die Textilarbeiterinnen ohne Lohn nach Hause geschickt wurden. Der wachsende Welthandel sorgte dafür, dass täglich Abertausende Containerschiffe und Frachtflugzeuge um den Erdball kreisten und dass die internationale Arbeitsteilung den Konzernen Gewinne und den Verbrauchern günstige Preise bescherten. Auch wenn Konsumartikel dann nicht aus der Region kommen sondern vom anderen Ende der Welt. (Text: 3sat)