Jahrelang liefen vielen Gewerkschaften die Mitglieder davon. Die alten Arbeitnehmerverbände galten als verstaubt und kraftlos. Doch der Lokführerstreik im vergangenen Herbst zeigte, welche Macht selbst kleine Interessenvertretungen ausüben können. Vor allem genervte Pendler fragten: Dürfen die wenigen Lokführer ein ganzes Land als Geisel nehmen? Die Politik ist alarmiert: Die Bundesregierung plant ein Gesetz zur Tarifeinheit in Betrieben. Damit würde die jeweils mitgliedstärkste Gewerkschaft in einem Betrieb gezielt gestärkt. Kritiker befürchten, dass Klein-Gewerkschaften an die Wand gedrückt und entrechtet werden. Befürworter sehen darin den besten Weg, Zwei-Klassen-Betriebe zu verhindern. Die
alte Idee, die Interessen der einfachen Arbeiter durch Solidarität zu schützen, werde auf den Kopf gestellt, wenn mit Piloten und Zugführer ausgerechnet die Besserverdiener in einem Unternehmen Sonderrechte für sich erkämpfen wollen. Für andere europäische Länder sind harte und lange Arbeitskämpfe nichts Ungewöhnliches. Muss sich jetzt auch Deutschland auf eine neue Form der Tarifauseinandersetzung und eine neue Streikkultur einrichten? Die Wirtschaft sieht Gefahren für den Standort, die Politik für das behäbige Erfolgsmodell der Nachkriegszeit. Und die Pendler sehen harte Zeiten auf sich zukommen. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ wirft einen Blick auf die neue „Streikrepublik Deutschland“. (Text: 3sat)
Deutsche TV-PremiereFr. 06.02.20153sat
Sendetermine
So. 08.02.2015
06:15–06:45
06:15–
Fr. 06.02.2015
21:00–21:30
21:00– NEU
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