Magische Gärten Staffel 4, Folge 10: Bergpark Wilhelmshöhe
Staffel 4, Folge 10
70. Bergpark Wilhelmshöhe
Staffel 4, Folge 10 (26 Min.)
Der Bergpark Wilhelmshöhe im Naturpark Habichtswald geht auf drei Fürsten zurück, die zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert nacheinander in Hessen-Kassel regierten. Diese Fürsten haben den Ehrgeiz, ihre fürstliche Macht durch Prestigebauten und durch die Dominanz über die Natur zu festigen. Ende des 17. Jahrhunderts begann der Landgraf Karl I. von Hessen-Kassel mit der Anlage des Parks. Nach einer Italienreise, von der er begeistert zurückkehrte, holte er im Jahr 1700 den römischen Architekten Giovanni Francesco Guerniero nach Kassel und beauftragte ihn mit einem Bauwerk, ganz nach dem Vorbild italienischer Renaissancegärten und in der Größe französischer Barockgärten.Guerniero errichtete ein von einer Pyramide gekröntes Oktogon mit einer über elf Meter großen Herkulesstatue, das den Abschluss einer treppenförmigen Kaskadenanlage
bildet. Dargestellt ist der ausruhende und über seine zwölf Heldentaten nachdenkende Herkules. Die monumentale Herkulesstatue soll die Tugenden eines gerechten und weisen Herrschers und die Allmacht des Landgrafen versinnbildlichen.In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts führten Karls Nachfahren, Friedrich II. und dessen Sohn Wilhelm IX., die Arbeiten fort: Sie ließen gegenüber dem Oktogon ein großes Schloss bauen, pflanzten neue Bäume und Wäldchen, legten Wege und Wiesen an und fügten Wasserbecken hinzu. Die Landschaft sollte die Besucher überraschen und Emotionen wecken; dabei spielte Wasser als Gestaltungselement eine wichtige Rolle. Über drei Generationen haben die Fürsten von Hessen-Kassel ein Gartendenkmal von beeindruckender Größe geschaffen, das barocken und romantischen Stil zu einem erstaunlich harmonischen Gesamtkunstwerk verbindet. (Text: arte)