Staffel 3, Folge 1–20

Staffel 3 von „Magische Gärten“ startete am 05.03.2018 bei arte.
  • Staffel 3, Folge 1 (26 Min.)
    An der bretonischen Nordküste, gegenüber dem Hafen von Tréguier, liegen die Jardins de Kerdalo, ein Landschaftsgarten mit Herrenhaus im englischen Stil. Auf einem brachliegenden, nebelverhangenen Grundstück wurde Kerdalo 1965 vom adligen russischen Maler Peter Wolkonsky angelegt, der nach Frankreich ausgewandert war. Innerhalb von 30 Jahren komponierte er einen Garten, der seine Liebe zur Kunst und seine Leidenschaft für die Botanik miteinander verband. Er reiste um die Welt und ließ Pflanzen aus England und Italien sowie aus exotischen Regionen der Südhalbkugel herbeischaffen, die im milden Klima der Bretagne überraschend gut gediehen.
    Nachdem die Gärten in Wolkonskys letzten Lebensjahren verwahrlosten, erblühen sie heute wieder in voller Pracht: Wolkonskys Tochter Isabelle und ihr Mann, der Landschaftsarchitekt Timothy Vaughan, setzen das Werk des Exilrussen fort. Berühmt ist der Garten unter anderem für seine vier Buchsbaum-Quadrate, die eine Art Markenzeichen sind. Im Hochtal, das den Garten vor den kalten Nordwinden schützt, liegen mehrere Wasserbecken, eine Pagode und ein Kanal.
    Vor dem Wald erstreckt sich die sogenannte Goldheide. Weiter unten speist ein Teich eine Reihe von Becken, die durch eine dichte Ansammlung von Rhododendrenbüschen bis zur italienischen Grotte führen. Erik Orsenna ist Schriftsteller und Mitglied der Académie française. Als großer Gartenliebhaber hat er ein Buch über die Kerdalo-Gärten geschrieben. Sie faszinieren ihn seit Jahren und er hat für sie eine Patenschaft übernommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 2 (26 Min.)
    Hoch über dem Tal der Dordogne thronen die hängenden Gärten von Marqueyssac auf einem Felssporn. Im 19. Jahrhundert erbte Julien de Cerval den Besitz und legte dort die ersten Ziergärten mit 150.000 von Hand geschnittenen Buchsbäumen an. Später verwilderte der Garten, bis er 1996 von Kléber Rossillon aufgekauft wurde. Schon als Kind war Rossillon fasziniert von dem Ort, den er in einen beeindruckenden öffentlich zugänglichen Park verwandelte. Der Chefgärtner von Versailles, Alain Baraton, hat eine Patenschaft für den Park übernommen, der für die Buchsbaum-Kultur in Frankreich und Europa einen hohen Stellenwert hat.
    Lange Zeit hatte die Gegend des sogenannten Périgord Noir einen schlechten Ruf: Vom 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dort vor allem Kohle und Stahl produziert, neben dichten Wäldern verdunkelte der Ruß der Fabrikschlote den Himmel. Mit der Ausweitung des Flusshandels und dem zunehmendem Wohlstand wurde das Land entwaldet und bebaut. Heute fügt sich der Park, dessen Terrassen und Aussichtspunkte wunderbare Blicke auf das Dordogne-Tal bieten, harmonisch in die hügelige Landschaft ein. Für die Besucher gibt es viel zu entdecken. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 3 (26 Min.)
    2.100 Meter über dem Meeresspiegel liegt der höchste Alpengarten Europas: der Jardin Botanique Alpin du Lautaret. 1899 wurde er von Jean-Paul Lachmann, Botanikprofessor an der Universität Grenoble, angelegt, der die Akklimatisierung von Pflanzen im Hochgebirge untersuchen wollte. Heute wird dort Forschung zum Schutz alpiner Pflanzen betrieben. Im Laufe der Zeit wurde die Gartenfläche immer weiter vergrößert und die Zahl der Arten von ursprünglich 200 auf heute fast 2.000 ausgeweitet. Jeden Sommer beziehen Studierende und Wissenschaftler aus aller Welt Quartier im Chalet, um die Sammlungen zu pflegen und die besondere biologische Vielfalt zu erforschen.
    Bei der Gestaltung des Gartens wurden Gesteine verwendet, darunter vor allem Kalk und Schiefer. Zwei Bäche fließen durch Wiesen und Weiden, dazwischen bepflanzte Geröllfelder, eine Tuffsteinmauer für sensible Arten und zahlreiche Beete, auf denen alpine Pflanzen aus der ganzen Welt gedeihen. Für Botaniker ist der Garten besonders wertvoll, weil sie hier die Bergflora in ihrem angestammten Lebensraum beobachten können. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 4 (26 Min.)
    Der Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof empfängt die Besucher mit farbenfrohen Staudenbeeten. In den 80er Jahren wurde dort die Gartenbaukunst revolutioniert. Heute dient Hermannshof als Vorbild für die Gestaltung des öffentlichen Raums in Europa und darüber hinaus. Der Garten liegt in Weilheim an der Badischen Bergstraße, in einer der wärmsten Regionen Deutschlands, deren mildes Klima die Entstehung einer großen Pflanzenvielfalt begünstigt. Im Garten Hermannshof wird das Wachstum von Stauden in verschiedenen Habitaten und unter unterschiedlichen Standortbedingungen wie etwa schattig oder sonnig, trocken oder feucht untersucht. Seit 1983 ist Hermannshof der Öffentlichkeit zugänglich; davor diente er über ein Jahrhundert lang als Ziergarten für die Industriellenfamilie Freudenberg.
    Heute wird die Anlage von einer Stiftung und der Stadt Weinheim verwaltet. Nach dem Tod von Hermann Ernst Freudenberg im Jahr 1923 beauftragte die Erbin Ida Freudenberg den Landschaftsarchitekten Heinrich Friedrich Wiepking-Jürgensmann mit der Gartengestaltung. Er legte unter anderem eine Glyzinienallee mit einer langen Pergola an, außerdem die große Wiese mit Gartenteich und farbenfrohe Rabatten. Idas Großmutter stammte aus England und brachte von dort das Prinzip der Mixed Borders mit. Hermannshof ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie blühende Bereiche in einer Vielfalt unterschiedlicher Farben und Stimmungen geschaffen werden können. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 5 (26 Min.)
    In der keltischen See vor der Küste Englands liegen die Scilly-Inseln. Auf einer von ihnen, der Insel Tresco, legte der wohlhabende englische Adelige Augustus Smith einen subtropischen Garten an. Der damals 26-Jährige stand den utopischen Ideen seiner Zeit nahe und wollte das Schicksal der Ärmsten verbessern. Die Inseln, auf denen bittere Armut herrschte, boten dem jungen Philanthropen die Möglichkeit, seine Ideale zu verwirklichen zuallererst durch die Bekämpfung des Hungers. Im Jahr 1834 schloss er einen Erbpachtvertrag mit der englischen Krone ab und errichtete einen Nutzgarten. Durch die Hanglage mit sehr trockenen, aber auch feuchteren Böden bot der Garten unterschiedliche Standortbedingungen, und um die exotische Vegetation vor den ganzjährig kräftigen Winden zu schützen, ließ Smith ringsum einen breiten Gürtel aus Bäumen und Sträuchern errichten.
    Heute breiten sich manche Pflanzen auch außerhalb des Gartens in Richtung Heide und Dünen aus, mischen sich unter die heimischen Arten und verändern so das Gesicht der ursprünglichen Landschaft. Vor 30 Jahren wurden 90 Prozent des Pflanzenbestandes im Garten von einer Kältewelle zerstört. Nur drei Jahre später zog ein Tornado über die Insel, der mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern pro Stunde alle Rekonstruktionsarbeiten wieder zunichtemachte. Doch die Gärtner ließen sich nicht entmutigen und bauten erneut alles auf ein weiterer Beweis für die außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit von Tresco. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 09.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 6 (26 Min.)
    In Villeneuve-lès-Avignon thronen hoch über dem Rhônetal die Festung und die Abtei Saint-André. Dort bieten prächtige Terrassengärten mit einer Fläche von zwei Hektar eine hervorragende Sicht über die Provence. 700 Jahre lang, bis zur Französischen Revolution, wurden sie von den Benediktinermönchen der Abtei gepflegt. Anschließend blieben sie verwaist, bis Anfang des 20. Jahrhunderts der Maler Gustave Fayet und die mit ihm befreundete Dichterin Elsa Koeberlé dem Charme des Anwesens erlagen. 1916 erwarb Fayet das Grundstück und schenkte es Koeberlé sowie deren Lebenspartnerin Génia Lioubow, die gemeinsam die Gärten wiederherstellten. Fayets Enkelin Roseline Bacou, Patenkind von Koeberlé, setzte 1950 die Arbeit der beiden Frauen fort.
    Den Südteil der Anlage bildet der italienische Garten von Koeberlé und Lioubow mit Rosen- und Heiligenkrautbeeten, zwei Wasserbecken und einer Pergola. Im Nordteil befindet sich der später von Roseline Bacou gestaltete mediterrane Garten, der die Überreste der Abtei Saint-André, die Grabstätten des ehemaligen Friedhofs und das Fundament der St.-Martins-Kirche beherbergt. Besucher gelangen über einen Vorplatz mit Gärten in den Abteipalast. Umgeben ist das Grundstück von der Festungsmauer des Fort Saint-André mit den zugehörigen Wachtürmen und der Abteimauer rings um die Gärten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 7 (26 Min.)
    Nicht weit vom Zentrum der nordfranzösischen Stadt Amiens durchziehen Hunderte kleine Inseln die Somme: Die sogenannten Hortillonnages, vom spätlateinischen „hortellus“ (kleiner Garten), bilden gemeinsam eine Gartenfläche von fast 300 Hektar. Wohl seit dem 15. Jahrhundert werden diese Inseln landwirtschaftlich genutzt. Über Jahrhunderte versorgten rund eintausend Obst- und Gemüsebauern, die Hortillons, die Stadt Amiens mit Lebensmitteln. In ihrer Blütezeit wurden die Erzeugnisse sogar nach London exportiert. Seit den 50er Jahren aber geht die lokale Produktion zurück, und es gibt immer weniger Hortillons. Einige der landwirtschaftlichen Flächen wurden in Ziergärten umgewandelt, andere ganz aufgegeben.
    Zum Schutz der gefährdeten schwimmenden Gärten wurde ein Kanalnetz von 65 Kilometer Länge gegraben und die Inselböden wurden erhöht. Die Uferböschungen müssen regelmäßig überwacht und gepflegt werden, um zu verhindern, dass das Wasser die Gärten zurückerobert. Seit 2010 werden manche Parzellen im Rahmen eines Festivals der Maison de la Culture d’Amiens von Künstlern neu gestaltet. So erfinden sich die Hortillonnages immer wieder neu: von der Torfgewinnung ganz zu Anfang bis zu den heutigen Landschaftsgärten. Noch in den 70er Jahren waren die Gärten von der rasanten Verstädterung bedroht, unter anderem durch eine geplante Autobahn. Heute weiß die Stadt den hohen Wert einer solchen grünen Lunge mitten in der Stadt zu schätzen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.03.2018arte
    • Alternativtitel: Gärten von Linné: Schweden
    Staffel 3, Folge 8 (26 Min.)
    Die Stadt Uppsala an der Ostküste Schwedens ist berühmt für ihre Universität die älteste in Skandinavien. Der 1707 geborene Botaniker Carl von Linné war einer ihrer bekanntesten Professoren. Linné erneuerte den Botanischen Garten in der Innenstadt von Uppsala und ließ dort Hunderte Arten anpflanzen. Es war die Zeit der Aufklärung, und so wie Diderot in seiner Enzyklopädie Begriffe ordnete, machte Linné das Erfassen, Benennen und Einordnen der Pflanzen zu seinem Lebenswerk. Er entwickelte das Sexualsystem der Pflanzen, dessen Klassifizierung auf der Zahl der männlichen Geschlechtsorgane, der Staubblätter, beruhte. Durch Linnés Arbeiten erlangte Uppsala auf dem Gebiet der Botanik weltweite Bedeutung.
    Schon beim Tod des Forschers im Jahr 1778 war der Garten im Stadtzentrum zu klein für neue Pflanzensammlungen. 1787 überließ darum der schwedische König der Universität den Garten des Schlosses von Uppsala. Seither wurde die Gartenvielfalt in Uppsala immer größer. Im 19. Jahrhundert kam zum botanischen Garten am Fuß des Schlosses eine Orangerie hinzu, im 20. Jahrhundert folgten tropische Gewächshäuser und neue Themengärten, darunter ein Gemüsegarten und ein Garten mit alpinen Pflanzen aus Lappland. Wie in den meisten modernen botanischen Gärten wachsen die Bäume und Pflanzen dort in ihren zur Landschaft gestalteten natürlichen Milieus. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 9 (26 Min.)
    Nordwestlich von Oxford liegt in der Grafschaft Gloucestershire das Anwesen Sezincote mit einem beeindruckenden Bau der Brüder Cockerell aus dem frühen 19. Jahrhundert. Die Geschichte von Gut Sezincote ist eng mit der Geschichte der britischen Adeligen-Familie verwoben: 1794 kehrte John Cockerell nach mehrjährigem Aufenthalt im Dienst der britischen Krone aus Indien zurück und kaufte das Landgut, auf dem damals ein einfaches Herrenhaus stand. Nach seinem Tod 1798 erbte sein Bruder Charles das Haus. Mit Hilfe eines weiteren Bruders, dem Architekten Samuel Cockerell, und des englischen Malers Thomas Daniell verwandelte er das Haus in einen Palast im indischen Stil, dessen Kuppel im Mogulstil sofort ins Auge fällt.
    Mit seinen Dachelementen, Bögen, Minaretten und Säulen erinnert der Bau optisch an den Taj Mahal. 1943 kauften Lord und Lady Kleinwort das Anwesen. Sie ließen die während der beiden Weltkriege stark zerstörten Gebäude restaurieren und legten an der Südseite des Hauses einen persischen Garten an. Zu beiden Seiten des Haupthauses liegen zwei weitere sehr schöne Gebäude: der mongolische Pavillon und die prachtvolle Orangerie, die nach Süden ausgerichtet ist.
    Wasser spielt in Sezincote eine große Rolle: Ein von Staudenbeeten gesäumter Bach fließt von seiner Quelle in der Nähe des Surya-Tempels bis zum Island Pool am östlichen Ende des Gartens. Doch auch Viehzucht und Ackerbau prägen seit jeher das Bild von Sezincote. Neben dem Haus und dem Garten gehört zum Anwesen von Sezincote auch ein Hof, dessen Fassade ebenfalls mit indischen Ornamenten verziert ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 10 (26 Min.)
    Mitten in der südafrikanischen Kapregion liegt die Farm Babylonstoren mit ihren prächtigen Obst- und Gemüsegärten. Dort gedeihen alte, in Vergessenheit geratene Sorten neben zeitgenössischen Pflanzen. Die Gärten wurden auf einem Landgut angelegt, dessen Geschichte bis ins 17. Jahrhundert reicht, und versorgen die vier Restaurants des Anwesens mit frischen Lebensmitteln. Es gehört Koos Bekker, einem Nachfahren der ersten niederländischen Siedler, der sich leidenschaftlich für Botanik und Geschichte interessiert. 2007 kaufte der Geschäftsmann das Landgut von einer Winzerfamilie aus Kapstadt und beauftragte den französischen Landschaftsarchitekten Patrice Taravella mit der Gestaltung des Gartens, der heute für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
    Der Garten von Babylonstoren besteht aus rechteckigen Beeten, die jeweils bestimmten Themen gewidmet sind, wie heimischen Pflanzen oder Zitrusfrüchten. Ein kleiner Bach wird von Palmfarnen und Klivien gesäumt. Die Struktur des Anwesens ist an den Company’s Garden angelehnt, der im 17. Jahrhundert in Kapstadts Innenstadt zur Versorgung der Seeleute angelegt wurde. Holländer und französische Hugenotten führten dort Wein sowie verschiedene Gemüse- und Obstsorten ein. So spiegelt Babylonstoren ein Stück südafrikanische Geschichte wider. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 11 (26 Min.)
    Der 13 Hektar große Park von La Garenne Lemot südöstlich von Nantes, am Ufer der Sèvre Nantaise, ist ein Wirklichkeit gewordener Künstlertraum. Anfang des 19. Jahrhunderts ließ der Bildhauer François-Frédéric Lemot dieses Stück Italien mitten in Frankreich entstehen, das die gesamte Region prägen sollte. Lemot hatte dank eines Stipendiums mehrere Jahre an der Académie de France à Rome studiert, musste 1793 jedoch aus Italien fliehen, als es dort im Zuge der Französischen Revolution und der Hinrichtung Ludwigs XVI. zu Ausschreitungen gegen Franzosen kam. So gelangte er nach Clisson, wo er einen romantischen Landschaftsgarten anlegte, der italienische Architektur mit mediterranen Pflanzen vereint.
    Hoch über dem Garten und dem Fluss ließ Lemot eine Villa bauen, die typische Elemente toskanischer Landsitze aufweist, wie Mauernischen, ein Ziegeldach und ein Aussichtstürmchen. Im Tal führt ein Spazierweg am Ufer der Sèvre Nantaise entlang, der von verschiedenen Zierelementen gesäumt wird: dem Rousseau-Felsen beispielsweise, dem antiken Grabmal oder dem Becken der Diana. Dass der Park seinen Besuchern noch heute dieselben malerischen Ausblicke bietet wie im 19. Jahrhundert, ist den Gärtnern der Anlage zu verdanken, die unermüdlich die üppige Natur im Zaum halten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 12 (26 Min.)
    Ursprünglich und wild erhebt sich die kroatische Küste um die Stadt Dubrovnik über die Adria. Einen grünen Flecken in dieser kargen Landschaft bildet das Arboretum von Trsteno. Seit über 500 Jahren wird dieses Gebiet von Menschenhand gestaltet: Die Dubrovniker Adelsfamilie Gucetic-Gozze erwarb das Grundstück Ende des 15. Jahrhunderts als Feriendomizil. Da eine Quelle vorhanden war, konnte ein Ziergarten angelegt werden. Zahlreiche Bäume wurden gepflanzt, und mit der Zeit entstand auf dem Anwesen ein Arboretum. Trsteno, das durch Kriege, Erdbeben und Brände schon mehrfach zerstört und genauso oft wieder aufgebaut wurde, zeugt vom ewigen Kampf zwischen Mensch und Natur.
    Es liegt in einer Berglandschaft unweit der Grenze zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina gegenüber der Inselgruppe der Elaphiten in der Adria; dahinter ist die Seegrenze zu Italien zu erahnen. Die Anlage umfasst ein Herrenhaus, das von Gärten, Labyrinthen und baumbestandenen Alleen umgeben ist. Ein Aquädukt befördert das für die Gärten benötigte Wasser. Im Westen befinden sich Terrassen mit Ölbäumen und Palmen. Verschiedene Belvedere sind über Treppen miteinander verbunden, die bis zum Meer führen. Von Anfang an rivalisierte der Ort mit den prächtigen Gärten der Republik Venedig. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 13 (26 Min.)
    Der Englische Garten in München wurde ein Jahrhundert vor den anderen großen Stadtgärten Europas entworfen. Im Jahr 1789 beschloss Kurfürst Carl Theodor von Bayern, seinem Volk einen wunderbaren, allgemein zugänglichen Landschaftsgarten zu schenken. Dieser Volkspark war sicherlich auch eine Reaktion auf die Französische Revolution und die von ihr ausgelöste Verunsicherung an den europäischen Höfen. Der Kurfürst ließ sogleich ein Kasino und einen Kegelplatz einrichten, einen schiffbaren künstlichen See anlegen sowie Möglichkeiten für spielerische Betätigung und zum Lustwandeln durch den naturnah gestalteten Park schaffen.
    Das Gelände lag damals nördlich von München, in einem Naturraum, der zu Schaffung des Parks entwässert werden musste. Der Englische Garten bildet die Verlängerung der Residenz und des barocken Hofgartens im Süden. Durch eine Hauptverkehrsstraße, den vierspurigen Isarring, wird er in einen Nord- und einen Südteil aufgeteilt. Im Wesentlichen besteht er aus großen Rasenflächen, Wiesen und Wäldchen. Der Monopteros, ein Rundtempel im klassizistisch-griechischen Stil, und der Chinesische Turm tragen zur malerischen Stimmung des Parks bei und bilden Orientierungspunkte. Der heute im Stadtinneren gelegene Englische Garten wird in seiner ganzen Länge von der Isar und ihren zahlreichen in den Hauptsee mündenden Zuflüssen durchquert.
    Schon bei der Konzeption des Parks war Wasser von entscheidender Bedeutung. Heute profitieren die Bewohner tagtäglich von dieser großen, 375 Hektar umfassenden grünen Lunge inmitten der Stadt, einem allseits beliebten Ort für Freizeit und Erholung. Der Park entstand Ende des 18. Jahrhunderts auf Geheiß eines weitsichtigen Kurfürsten. Doch seine Anlage als Englischer Garten verdankt er einem bedeutenden deutschen Gartengestalter: Friedrich Ludwig von Sckell, der sich vom Modell des englischen Landschaftsparks inspirieren ließ. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 14 (26 Min.)
    Die kleine Insel Batz liegt vor der Küste von Roscoff, einer Gemeinde im Nordwesten der Bretagne. Hinter einer dichten Reihe von Bäumen verbirgt sich hier ein wundervoller, nach seinem Gründer benannter Garten: 1897 hatte der Pariser Versicherungsagent Georges Delaselle die verrückte Idee, auf dieser von den Stürmen des Atlantiks umtosten, von den milden Wassern des Ärmelkanals umspülten Felseninsel mit ihrem überaus milden Klima einen exotischen Garten anzulegen. Zwar war der Boden der Insel für sein Projekt nicht besonders geeignet, doch Delaselle ließ sich bei der Auswahl des Ortes offenbar vom bezaubernden Panorama leiten. Über 20 Jahre hinweg kaufte er eine Parzelle nach der anderen, um den Boden terrassieren und bepflanzen zu lassen.
    Er blieb in Paris wohnen und arbeitete weiter als Versicherungsagent. Im Mai 1918 jedoch kündigte er, verkaufte sein Haus und ließ sich innerhalb eines Monats endgültig auf der Insel nieder. Bei Grabungen zur Anlage eines Windschutzes für die Pflanzen stieß er auf eine Nekropole aus der Bronzezeit. Einige Steine der Grabstätte bezog er als romantisches Dekor in die Gartengestaltung ein. Der Weltmann, der aus der landwirtschaftlich genutzten Insel einen Ziergarten machte, litt zunehmend unter Einsamkeit. Seine Leidenschaft für die Botanik isolierte ihn letztendlich von den Menschen.
    Nach Delaselles Tod im Jahre 1944 sollte der Garten unter wechselnden Besitzern verwildern. Erst an die 30 Jahre später wurde er von einer Gruppe begeisterter junger Gärtner wiederentdeckt und auf der Grundlage von Delaselles Fotos neu angelegt. Er nahm wieder den Charakter einer Schatzinsel an: Von einem Baumgürtel geschützt, bietet die Anlage neben Sammlungen von Palmen, Kakteen und Südpflanzen auch einen Maori-Garten und eine blühende Heide mit Blick auf Dünen und Meer. 1992 wurde der Garten öffentlich zugänglich gemacht, und fünf Jahre später ging er in den Besitz des französischen Amtes für Küstenschutz über. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 15 (26 Min.)
    Auf der Vulkaninsel Ischia im Golf von Neapel überrascht der Park La Mortella durch seine üppige tropische Vegetation. Die in den Felsen gehauenen Wege führen bis zum höchsten Punkt des Gartens, der eine atemberaubende Sicht auf die Gemeinde Forio und das Meer bietet. Im Oktober 1949 ließ sich der Londoner Komponist Sir William Walton mit seiner argentinischen Ehefrau Susana auf dem Anwesen nieder, das damals nichts weiter als ein Vulkansteinbruch war. Lady Walton entwarf zusammen mit dem renommierten britischen Landschaftsarchitekten Russell Page einen einzigartigen Garten, in dem William Walton in aller Ruhe, fern des Londoner Trubels komponieren konnte.
    Der Garten La Mortella führt von den Gipfeln des Hügels ins Tal hinab. Weiter unten schmiegt sich der Garten an die von Mittelmeerpflanzen gesäumte Felswand. Eine weitere Attraktion bildet das griechische Theater. Vor der ehemaligen Villa der Waltons liegt der tropische Garten. Er besteht aus mehreren Becken, breiten Beeten mit exotischen Gewächsen und einem wunderbaren arabisch-andalusischen Raum.
    Nach Sir Waltons Tod im Jahr 1983 führte seine Witwe die Gestaltung des Hügels fort und setzte mit einem thailändischen Pavillon samt orientalischem Garten neue Akzente. Auch ein Wassergarten kam hinzu. Susana belebte das Amphitheater mit Konzerten und widmete das Gewächshaus des Sonnentempels der Musik. Ihr Leben lang hegte und pflegte sie den Garten zu Ehren ihres geliebten Komponisten und Ehemanns. Heute kommen viele Musiker, vor allem Gitarristen, nach La Mortella, um Inspiration zu finden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 23.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 16 (26 Min.)
    Die Gartenanlage Little Sparta in den Pentland Hills südlich von Edinburgh ist das größte Werk des schottischen Lyrikers und Künstlers Ian Hamilton Finlay. Ein kleiner Weg führt durch ausgedehnte Weideflächen zu dem Grundstück, auf dem Finlay und seine Frau Sue 1966 begannen, ein Gartenreich im Zeichen der Kunst anzulegen: Sue kümmerte sich um die Pflanzen, Ian ein einflussreicher Vertreter der konkreten Poesie entwarf die über 250 Kunstwerke, die in die Gartenlandschaft eingebettet sind und die er gemeinsam mit anderen Künstlern realisierte. Viele Themen haben ihn dabei inspiriert, besonders präsent ist der Zweite Weltkrieg.
    Finlay setzte Waffen und andere Gegenstände aus dem Krieg auf spielerische Weise neu in Szene. Little Sparta gliedert sich in sehr unterschiedliche Bereiche. Vor dem Haus und den Nebengebäuden befindet sich der Front Garden, an den sich rechts ein Gemüsegarten und daneben die weiten, offenen Rasenflächen des English Parkland anschließen. Im Norden liegt der Wild Garden, in dem es Bäume, einen Bach und kleine Teiche gibt, im Nordosten der Lochan Eck Garden mit einem See. Diese beiden Gärten enthalten die größten Werke. Ian Hamilton Finlay lebte 40 Jahre lang, bis kurz vor seinem Tod im Jahr 2006, in der Abgeschiedenheit von Little Sparta. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 17 (26 Min.)
    Magische Gärten Villa Gamberaia, Italien Folge 4 Villa Gamberaia SRF/​Bo Travail
    Die Villa Gamberaia liegt im Dorf Settignano, in den Hügeln nordöstlich von Florenz. Trotz seiner verhältnismäßig jungen Geschichte gehört der Garten der Villa zu den raffiniertesten der Region. Er ist ein wunderbares Beispiel für Harmonie und Gleichgewicht. An dem Nymphaeum am Ende der Hauptallee erkennt der Betrachter den Renaissancestil. Die Villa wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von der Florentiner Kaufmannsfamilie Lapi inmitten von Olivenhainen gebaut. Sie sollte bewusst ins Auge fallen und die soziale und wirtschaftliche Stärke der Eigentümerfamilie herausstellen. Besucher der Villa, die einen wunderbaren Blick auf Florenz bietet, mussten den Eindruck haben, die ganze Stadt liege ihnen hier zu Füßen.
    Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Anwesen von Prinzessin Johanna Ghyka umgestaltet. Der Renaissancestil wurde dabei jedoch gewahrt, denn es wurden typische Materialien der Zeit wie Kies, Naturstein und Muscheln verwendet. Das wichtigste Gewächs des Gartens sind Zitronen, für die eine Limonaia angelegt wurde. Die Zitronen wurden vielseitig verwendet: als natürliche Arzneimittel, bei der Herstellung von Parfüms und Essenzen oder in der Küche. Weil sie so kostbar und exotisch waren, dienten sie außerdem als Geschenk für besondere Gäste. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 18 (26 Min.)
    Der Landschaftsarchitekt Jean-Philippe Teyssier führt durch die schönsten Gärten der Welt. Die Dokumentationsreihe lädt dazu ein, die Kunst des Gartenbaus zu entdecken – und die Menschen kennenzulernen, die diese Gärten pflegen, erforschen und gestalten. Auf dem italienischen Kap Mortola, zwischen Menton und Ventimiglia, hat der britische Kaufmann Thomas Hanbury einen prachtvollen Garten anlegen lassen, in dem exotische Pflanzen aus ganz unterschiedlichen Regionen der Erde akklimatisiert worden sind. Heutzutage gehört der Garten zur Universität Genua. Wenn man ihn durchquert, wandelt man nicht nur durch verschiedene „Jahreszeiten“, einen Olivenhain und einen Salbeigarten, bis man an der unteren Seite des Gartens das Mittelmeer erreicht, auch ein Pinienhain, ein Bananenwald und weitere botanische Sammlungen schmücken die Gartenlandschaft … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 19 (26 Min.)
    Der Garten Rosendal, ein fünf Hektar großer Nutz- und Zierpflanzengarten, liegt im Herzen von Stockholm und wird seit 200 Jahren ständig weiterentwickelt. Der besondere Charakter des Parks erklärt sich aus seiner städtischen Lage auf der von der Ostsee umspülten Insel Djurgården, die über mehrere Brücken mit dem Stadtzentrum verbunden ist. Vom 16. bis 19. Jahrhundert diente die Insel als königliches Jagdrevier. Nach seiner Wahl zum Kronprinzen von Schweden im Jahr 1810 ließ Jean-Baptiste Bernadotte (ab 1818: Karl XIV. Johann König von Schweden) in der Mitte der Insel ein Schloss bauen und einen großen, öffentlich zugänglichen Garten im englischen Stil anlegen.
    Hier kann man Entspannung finden, Blumen pflücken, Pflanzen kaufen und Lebensmittel verzehren, die vor Ort angebaut und zubereitet werden. Der Garten zieht sich um die große, südlich gelegene Obstbaumwiese herum. Weiter nördlich öffnen sich Blumenbeete, Park- und Grüngelände sowie Kinderspielplätze. Im Westen des Gartens überragt die alte Orangerie einen kleinen, fächerförmig angelegten Weinberg und einen Rosengarten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 29.03.2018arte
  • Staffel 3, Folge 20 (26 Min.)
    Der Botanische Garten Kirstenbosch liegt am Ende des afrikanischen Kontinents direkt vor der imposanten Silhouette des Tafelbergs. Er ist das Werk eines Visionärs. 1913 gründete der englische Botaniker Harold Pearson nahe bei Kapstadt einen botanischen Garten speziell zum Schutz der einheimischen Artenvielfalt, während sich botanische Gärten sonst meist exotischen Pflanzen widmen. Pearson pflanzte 7.000 verschiedene Arten aus allen Regionen des Landes an. Die Hochlagen des Gartens sind der endemischen Fynbos-Vegetation vorbehalten.
    In der Tat entwickelt sich der sehr artenreiche Fynbos im wilden Zustand nur in der Kapregion. Als weitere Besonderheit hat Kirstenbosch einen wilden Mandelbaum aufzuweisen: ein riesiges Exemplar aus der Familie der Silberbaumgewächse (Proteaceae). Diese Pflanzengattung symbolisiert ein dunkles Kapitel der Geschichte Südafrikas: die Apartheid. 1652 errichteten die Holländer ihre erste Kolonie am Kap, einen Versorgungshafen für die Handelsschiffe der Niederländischen Ostindien-Kompanie.
    Alsbald brachen Konflikte mit der einheimischen Bevölkerung aus. Daraufhin ließ der Gouverneur der Kolonie, Jan van Riebeeck, eine „grüne Mauer“ aus wilden Mandelbäumen anlegen, die den Berg von oben bis unten wie ein Schutzwall überzogen. Doch nach dem Ende der Apartheid in Südafrika im Jahre 1994 verwandelte sich der Pflanzenzaun in einen Ort der Geselligkeit und des Spiels. Wenn jetzt dort Kinder auf die Bäume klettern, machen sie den wilden Mandelbaum zum Symbol der Hoffnung. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 30.03.2018arte

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