Liebe zu Lydia
GB 1978 (Love for Lydia)
  • Familie
Deutsche TV-Premiere ARDOriginalsprache Englisch
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Sie ist schwierig, arrogant, neugiereig, sie scheint kalt und herzlos, unberechenbar und rücksichtslos, die hübsche Hauptperson in der englischen Serie „Liebe zu Lydia“. Aber sie ist auch – doch das zeigt sich erst gegen Ende – äußerst verwundbar. Kein Wunder, dass sich die jungen Männer scharenweise in sie verlieben – und scharenweise dabei unglücklich werden.
Die Fernsehserie entstand nach dem gleichnamigen Roman von H. E. Bates (1905 bis 1974) und spielt Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre in der Kleinstadt Evensford. Das eintönige Leben in der englischen Provinz zu jener Zeit bildet den Hintergrund des Geschehens. Die junge, lebenslustige Lydia begehrt auf gegen die Konventionen ihres Daseins und sehnt sich nach Ungebundenheit und Abenteuern.
Keiner ihrer Verehrer begreift, dass sie sich ausleben will, dass sie Angst vor einer Bindung hat und ihr der Besitzanspruch ihrer Partner auf die Nerven geht. „Liebe zu Lydia“ ist eine Geschichte, die nicht nur von Aktionen lebt, sondern ihre Spannung aus den wechselnden Beziehungen zwischen den Personen bezieht.
Da ist zunächst der junge, guterzogene Reporter Edward Richardson, der von seiner Lokalzeitung den Auftrag erhält, über die vornehme Familie Aspen, deren Oberhaupt gestorben ist, einen Artikel zu schreiben. Im Herrenhaus der Aspens lernt er die zwanzigjährige Lydia kennen, die Tochter des Toten, die früher in einem Landhaus lebte und nun als künftige Erbin eingezogen ist.
Ihre scheue, schweigsame Art, die aber plötzlich in Ausgelassenheit und wilden Übermut umschlagen kann, verwirrt Richardson. Dennoch kommen die beiden einander näher. Lydia erzählt ihm von einer einsamen, unglücklichen Kindheit, während er ihr gesteht, dass er seinen Reporterberuf hasst und Schriftsteller werden möchte. Unter dem Einfluss von Lydia, in die er sich hoffnungslos verliebt, gibt Richardson seine Stellung bei der Zeitung auf und wird Lydias erster Liebhaber. Doch er begreift nicht, warum sie seinen Heiratsantrag ablehnt.
Zu Lydias Verehrern gehört auch der junge, wohlhabende Alex Sanderson, der sich gern nach außen oberflächlich und ironisch gibt. In Wirklichkeit leidet er aber an der Leere seiner Existenz. Nun hofft er, dass Lydia seinem Leben einen Sinn geben könne. Sie kokettiert auch mit ihm, doch dann wendet sie sich jäh ab, und er verzweifelt.
Ihr nächster Verehrer ist ein junger, ehrlicher Landwirt. Er ist bereit, ihr alles zu opfern, und sie scheint seine Liebe zu erwidern. Da setzt ein tragisches Mißverständnis seinem Leben ein Ende.
Und schließlich ist da noch Blackie, ein junger Automechaniker, der Lydia und ihre Verehrer zu den Tanzveranstaltungen in der Umgebung fahren muss. Er imponiert Lydia durch seine Unerschrockenheit. Es gelingt ihr, ihn zu zähmen, und er bleibt bei ihr, auch als sie am Schluss erkrankt.
Den Rahmen zu diesen Liebesgeschichten bildet die sanfte Landschaft Mittelenglands. Aber auch die Wirtschaftskrise und die sozialen Spannungen jener Zeit werden immer wieder sichtbar. Wie in dem Roman von Bates zeigt sich der allmähliche Verfall der englischen Oberschicht, der blinde religiöse Fanatismus der Presbyterianer und die trostlose Monotonie des Provinzlebens. Es ist unübersehbar, dass Bates hier viel Autobiographisches verarbeitet hat. (Text: von Brigitte Bumiller aus ihrer Notiz-Sammlung aus dem Jahr 1978)

Liebe zu Lydia – Kauftipps

Liebe zu Lydia – Community

  • am

    Das Buch ist auch sehr gut. 


    Ich habe die Serie als 14-jährige gesehen und Lydia irgendwie gehasst. Damals habe ich nicht verstanden, dass sie genau das will, was normal ist, aber eben nicht zu ihrer Zeit: Respekt, Eigenständigkeit, Spaß ohne Festlegen. 


    Ich habe mir die Serie auf DVD jetzt nochmal angesehen, und sie ganz „neu“ verstanden. Jetzt war ich eher auf Seiten Lydias und fand Richardson ganz schlimm und widerlich und einengend. 
  • am

    Der letzte Eintrag ist ja schon einige Jahre her. Dennoch, ich habe mich heute extra hierfür angemeldet. Ich habe diese Serie als frühpubertierender Junge regelmäßig angesehen. Mit meinen Eltern, immer montags. Eigentlich war die gar nicht altersgerecht.



    Viele Dinge habe ich nicht verstanden. Nicht nur aus Altersgründen oder wegen der Zeit, in der die Geschichte spielte. Wer versteht schon Briten. Das gilt ja auch heute noch. Mich hat diese Serie wie keine andere tief bewegt. Auch ich würde sie gerne noch einmal wieder sehen. Leider wurde die seit damals nie wieder ausgestrahlt. Wirklich sehr schade.


    Nach "meiner" Lydia suche ich übrigens bis heute vergeblich. Mel Martin hat meinen favorisierten Frauentyp schon sehr beeinflusst. Nicht nur äußerlich/optisch, auch diese offene, neugierige, mutige Art hat es mir angetan.



    Last not least: Hat jemand das Buch gelesen? Lohnt es sich? Ich würde es im Original lesen wollen.
  • am

    Wunderschöne Serie,schade dass sie nie mehr ausgestrahlt wurde.Würde sie gern nochmal sehen
  • (geb. 1980) am

    Ich kann allen nur zustimmen das die Serie aufjadenfall ausgestrahlt werden sollte , ich habe sie nämlich nie gesehen aber wurde nach der jungen Frau benannt .Meine Mutter schwärmt immer mal wieder von ihr.
  • (geb. 1964) am

    Ich habe vor langer Zeit schon einmal geschaut, ob ich irgendetwas zu dieser Serie im Internet finden kann... aber da war nichts. Und nun bin ich begeistert, diese Seiten hier zu finden. "Liebe zu Lydia" hat mich als Teenagerin nachhaltig beeindruckt- ich würde so gerne wissen, wie sie heute auf mich wirkt. Schön, dass es offenbar auch andere gibt, die so empfinden.

Cast & Crew

Dies & das

Aus dem Fernsehlexikon von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier (Stand 2005):13-tlg. brit. Liebessaga von Julian Bond nach dem Roman von H. E. Bates, Regie: John Glenister (Love For Lydia; 1977).
Die schüchterne Lydia Aspen (Mel Martin) wächst in den 20er Jahren bei ihren Tanten Juliana (Rachel Kempson) und Bertie (Beatrix Lehmann) und deren Bruder Rollo (Michael Aldridge) auf einem britischen Landsitz auf. Gleich vier Männer lieben sie: der ambitionierte junge Journalist Edward Richardson (Christopher Blake), in den wiederum die Bauerntochter Nancy (Sherrie Hewson) verliebt ist, Nancys Bruder Tom (Peter Davison), Edwards bester Freund Alex (Jeremy Irons) und der Taxifahrer Blackie (Ralph Arliss). Nach einigem Hin und Her, währenddessen Lydia selbstsicherer und -bezogener wird und die Umgarnung der Männer genießt und schamlos ausnutzt, entscheidet sie sich für Edward und klettert mit seiner Hilfe die soziale Leiter hinauf.
Drehbuchautor Julian Bond hatte genügend Zeit für die Adaption der Romanvorlage. Jede Folge war 50 Minuten lang. Umgerechnet standen ihm also 50 Minuten Sendezeit für jeweils 17 Seiten des Buches zur Verfügung, was genügend Raum nicht nur für die komplette Handlung ließ, sondern auch für ausführliche Ansichten des ländlichen Englands, der damaligen Kleider und der Musik und Tänze der 20er Jahre.
Die Serie lief montags um 20:15 Uhr.

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