Autorengespräch mit der Gewinnerin des diesjährigen Deutschen Buchpreises: Antje Rávik Strubel über „Blaue Frau“ „Mit existenzieller Wucht und poetischer Präzision schildert Antje Rávik Strubel die Flucht einer jungen Frau vor ihren Erinnerungen an eine Vergewaltigung. Schicht um Schicht legt der aufwühlende Roman das Geschehene frei“ – so begründete die Jury der Deutschen Buchpreises ihre Wahl in diesem Jahr. SWR Literaturexperte Denis Scheck reist nach Berlin und spricht mit Antje Rávik Strubel über den Roman „Blaue Frau“, der als deutschsprachiger Roman des Jahres 2021 ausgezeichnet wurde: Die junge Adina wächst im tschechischen Riesengebirge auf, lernt bei einem Sprachkurs in Berlin die Fotografin Rickie kennen, die ihr ein Praktikum in der Uckermark in einem Kulturhaus vermittelt. Adina wird vergewaltigt und strandet schließlich in Helsinki, wo sie das Erlebte vergessen will und den estnischen EU-Abgeordneten Professor Leonides kennenlernt, der sich in sie verliebt. Antje Rávik Strubel wurde 1974 in Potsdam geboren. Durch ihre Eltern kam sie früh mit
amerikanischer Literatur in Berührung. Sie studierte Amerikanistik, Psychologie und Literaturwissenschaften in New York und Potsdam. Ihre schriftstellerische Karriere begann 2001 beim renommierten Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, wo sie den Ernst-Willner-Preis für ihren Text erhielt. Ihren bisher erfolgreichsten Roman schrieb sie 2004: „Tupolew 134“, in dem es um eine historisch verbürgte, jedoch nie aufgeklärte Flugzeugentführung geht. Seit 2003 schreibt Antje Rávik Strubel Kolumnen für die „Emma“, übersetzt u. a. Bücher von John Didion und unterrichtete am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Reitgespräch Die bekannte Schriftstellerin und streitbare Intellektuelle Juli Zeh ist mit Denis Scheck wieder unterwegs auf Pferden in Brandenburg. In der Satteltasche das Buch „Die letzte beste Hoffnung“ des amerikanischen Journalisten George Packer. Er zieht Bilanz und diagnostiziert eine immense Zerrissenheit der Staaten nach der Regierung Trump. Er erörtert auch, weshalb die Krise der Demokratie in Amerika eine Krise der westlichen Gesellschaft ist und wie sich Amerika noch retten kann. (Text: SWR)