2022, Folge 1–23

  • Folge 1 (45 Min.)
    Die ehemalige fränkische Politikerin Renate Schmidt (u.a. Bundes-Familienministerin, Fraktionsvorsitzende der SPD im Bayerischen Landtag) sucht für die „Lebenslinien“ alte Zeitungsausschnitte. – Bild: BR/​Steffi Illinger
    Die ehemalige fränkische Politikerin Renate Schmidt (u.a. Bundes-Familienministerin, Fraktionsvorsitzende der SPD im Bayerischen Landtag) sucht für die „Lebenslinien“ alte Zeitungsausschnitte.
    Renate Schmidt, geboren 1943 in Coburg, ist in Fürth aufgewachsen. Früh zeigt sich ihr soziales Engagement in der Schule als Organisatorin von „Nachhilfebörsen“. Als sie mit 17 Jahren ein Kind bekommt, fliegt sie vom Gymnasium. Doch findet sie bei „Quelle“ Arbeit als Programmiererin – damals ein Männerberuf. Bald darauf wird sie Betriebsrätin: der Beginn einer damals beispiellosen Politikerinnen-Karriere. Sie wird unter anderem SPD-Bundestagsabgeordnete, später Familienministerin. Zweimal hat sie den damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber als Gegenkandidatin herausgefordert und holte für die bayerische SPD einiges an Stimmen: die ehemalige Politikerin Renate Schmidt, genannt „die rote Renate“.
    Renate Schmidt wächst in Coburg und Fürth auf. Als sie mit 17 Jahren ein Kind bekommt, fliegt sie vom Gymnasium. Doch sie findet bei „Quelle“ Arbeit als Programmiererin – damals ein reiner Männerberuf. Bald darauf wird sie Betriebsrätin: der Beginn einer beispiellosen Politikerinnen-Karriere. Sie wird unter anderem SPD-Bundestagsabgeordnete, später Bundesministerin für Familie und Frauen. Aber Renate Schmidt ist auch verheiratet und Mutter dreier Kinder. Das alles schafft sie, mit der Unterstützung ihres Manns, der für die Kinder zu Hause bleibt. Ein noch sehr unkonventionelles Familienmodell in den 1960er-Jahren. Doch dann stirbt Gerhart plötzlich an einer Herzmuskelentzündung. Und Renate Schmidt stellt alles infrage. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.01.2022BR Fernsehen
  • Folge 2 (45 Min.)
    Key Visual Sendereihenbild mit Typo zu „Lebenslinien“. Die spannendsten Geschichten schreibt das Leben selbst. Portraits faszinierender Persönlichkeiten wie Uschi Glas, Konstantin Wecker, Thomas Gottschalk: Außergewöhnliche Biografien „ganz normaler Menschen“. Von links: Caro Matzko, Simon Pearce, Michaela May, Bernhard Redl und Anna L.
    Früher war die Fantasie sein großer Spielzeugkasten, heute lässt er sie Wirklichkeit werden: Alexander Krist ist Zauberer in München, der das Unmögliche möglich macht. „Wenn jemand sagt, das schaffst Du nie, dann erst recht!“, war schon in der Kindheit sein Antrieb. Doch erst ein schwerer Schicksalsschlag bringt ihn dazu, seinen Träumen zu folgen. Alexander ist der Jüngste von drei Brüdern. Schon als Kind ist er voller Ideen und nicht zu bremsen. Durch einen Lehrer kommt er zum ersten Mal mit Zauberei in Kontakt. Er ist völlig fasziniert, doch dass man damit auch seinen Lebensunterhalt verdienen kann, weiß er damals noch nicht. Für ihn ist klar, dass er einmal die erfolgreiche Versicherungsagentur des Vaters übernehmen wird.
    Doch mit 19 wirft ihn eine Katastrophe fast aus der Bahn: Seine Freundin wird ermordet. Dieser Schlag lässt ihn sein Leben überdenken und er entscheidet sich gegen die Sicherheit und folgt seiner Leidenschaft, der Zauberei. Zunächst tritt er auf der Straße, später auf Messen und Veranstaltungen auf, bis er es schließlich in die großen Hotels in Dubai schafft. Dort reift in ihm der Traum vom eigenen Zaubertheater, den er sich schließlich mit einem Zauberkollegen in seiner Heimatstadt München erfüllt. Der Start ist schwer, doch Alexander lässt sich nicht entmutigen. Auch nicht, als eine schwere Verletzung noch einmal alles infrage stellt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.02.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 03.02.2022ARD Mediathek
  • Folge 3 (45 Min.)
    Beim 30. Geburtstag ihrer Tochter treffen Jasmin und Frank nach langer Zeit aufeinander und verlieben sich erneut ineinander. Mittlerweile sind sie seit 16 Jahren verheiratet.
    Jasmin und Frank sind Teenager, als sie sich 1973 in München ineinander verlieben. Kurze Zeit später bekommen sie eine Tochter. Doch die Träume von einer eigenen Familie platzen: Frank und Jasmin trennen sich. Jahrelang sehen sie sich nicht. Mit zehn findet ihre Tochter Melanie zufällig heraus, dass der Vater ihrer besten Freundin ihr Vater ist. Und sie findet das eigentlich sehr gut. Als sich der Lehrling Frank (19) und die Schülerin Jasmin (15) im Sommer 1973 in München auf einer Party kennenlernen, funkt es sofort: Für beide ist es die erste große Liebe. Wenige Monate später ist Jasmin schwanger. Die beiden freuen sich auf ihr gemeinsames Kind – und eine eigene Familie. Frank hat früh beide Eltern verloren, Jasmin ist in diversen Kinderheimen aufgewachsen.
    Doch der Traum von der eigenen kleinen Familie scheitert: Sechs Monate nach der Geburt ihrer Tochter Melanie trennt sich Frank von Jasmin. Tief verletzt beschließt Jasmin, dass Frank seine Tochter nicht wiedersehen darf. Beide finden neue Partner, heiraten und bekommen Kinder. Erst nach neun Jahren darf Frank seine Tochter wiedersehen, allerdings unter der Bedingung: Er darf nicht sagen, dass er der Vater ist. Durch einen Zufall entdeckt die gemeinsame Tochter Melanie das Familiengeheimnis. Als sie 30 Jahre alt wird, hat sie einen Herzenswunsch: Einmal mit Vater und Mutter gemeinsam zu feiern! Auf dem Fest ahnt sie: Die Liebesgeschichte von Frank und Jasmin ist noch nicht vorbei. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.02.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereDi 25.01.2022ARD Mediathek
  • Folge 4
    Im Februar 1962 spielt der Kobold Pumuckl zum ersten Mal im Radio seine Streiche. Die Künstlerin Barbara von Johnson ist die Frau, die dem kleinen Kobold seine unverwechselbare Gestalt gibt. Pumuckl ist aus ihrem Leben nicht wegzudenken. Im Positiven wie im Negativen. Dass die Figur des Pumuckl Generationen von Kindern in seinen Bann zieht, hat viel mit seiner Zeichnerin Barbara von Johnson zu tun. Sie flüchtet sich schon als Kind oft in die Welt der Fantasie, malt und zeichnet viel. Sich selbst empfindet sie als hässlich und unbedeutend. Sie leidet unter der bedrückenden Stimmung zu Hause nach dem frühen Tod des Vaters. Und so schafft sie sich ihre eigene fantastische Welt voller Elfen, Feen und Zwerge.
    Mutter und Oma erkennen ihr künstlerisches Talent und fördern sie. Mit 21 Jahren gewinnt sie den von Ellis Kaut ausgeschriebenen Wettbewerb zur Visualisierung des Pumuckl. Daraufhin illustriert sie die Bücher und Plattenhüllen mit dem Kobold, bekommt eine Anstellung in einer Werbeagentur, gestaltet Bühnenbilder für Opern. Auch privat ist sie glücklich, lebt mit ihrer Familie im Schwabinger Familienhaus. Durch den Erfolg des Pumuckl wächst ihr Selbstbewusstsein, doch gleichzeitig ist sie unglücklich darüber, dass der Kobold ihr sonstiges künstlerisches Schaffen in den Schatten stellt. Als sie 2009 die Diagnose Brustkrebs bekommt, entscheidet sie sich zu kämpfen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.02.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereDi 25.01.2022ARD Mediathek
  • Folge 5
    Bei einem schweren Zugunglück verliert Gerd Schönfelder einen Arm und die Finger der anderen Hand. Doch statt sich zurückzuziehen und aufzugeben, kämpft er sich zurück in einen selbstbestimmten Alltag und wird zum Ausnahmesportler des deutschen paralympischen Ski-Kaders. Gerd Schönfelder ist der erfolgreichste Athlet in der Geschichte der Winter-Paralympics. Von 1992 bis 2010 gewann er insgesamt 22 Medaillen – 16 Mal Gold, vier Mal Silber und zwei Mal Bronze. Sein Leben spielt sich bis heute in Kulmain in der Oberpfalz ab. Dort wächst er auf, steht das erste Mal auf Skiern und erlebt seine ersten Abenteuer. Er beendet gerade seine Ausbildung zum Elektroniker, als er mit 19 Jahren unter einen Zug gerät und dabei den rechten Arm und vier Finger der linken Hand verliert.
    Zunächst fällt er in ein tiefes Loch, ist auf fremde Hilfe angewiesen und sieht kaum eine Perspektive für seine Zukunft. Doch schon bald kann er neuen Mut fassen und arbeitet hart an seinem Erfolg als Skirennfahrer. Nach dem Unfall wieder aus seinem Tief herausgekommen zu sein und das Selbstvertrauen erlangt zu haben, sich so zu zeigen, wie er ist, sieht er heute als seinen größten persönlichen Sieg. Sein Humor, sein Glaube, seine Heimatverbundenheit und seine Zuversicht helfen ihm und seiner Frau auch, als ihr Sohn mit einem Gehirnödem zur Welt kommt und ungewiss ist, ob er überleben wird … (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.03.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereMi 02.02.2022ARD Mediathek
  • Folge 6
    Michaela May gehört zu den beliebtesten Schauspielerinnen Deutschlands und steht seit ihrem siebten Lebensjahr auf der Bühne. Mit „Münchner Geschichten“, „Monaco Franze“ oder „Polizeiruf – 110“ wird sie deutschlandweit bekannt. Auf einer Zeitreise durch ihre Heimatstadt München erzählt Michaela May ihre privaten Münchner Geschichten: über ihre zwei Ehen, ihre beiden Töchter und ihre langjährigen Freundschaften. Gertrud Mittermayr alias Michaela May kommt 1952 als drittes von vier Kindern einer alteingesessenen Münchner Familie in Laim zur Welt.
    Beim Ballettunterricht wird sie als Kinderdarstellerin entdeckt. Sie hat erste Rollen und nimmt auf Rat ihrer Agentur den Künstlernamen Michaela May an. Nach dem Schulabschluss macht sie trotz ihres schauspielerischen Erfolgs eine Ausbildung zur Erzieherin. Fasziniert von der Studentenbewegung und dem Aufbruchsgeist der 60er-Jahre, zieht es sie in die Welt hinaus. Sie ist gerade auf einer Reise durch Afrika, als sie von Helmut Dietl das Angebot bekommt, in den „Münchner Geschichten“ mitzuspielen.
    Zunächst lehnt sie ab. Wegen einer Fahrzeugpanne muss sie die Reise abbrechen. Zurück in München nimmt sie die Rolle dann doch an. Die Serie wird ein Riesenerfolg und Michaela May zur gefragten Schauspielerin. Sie heiratet den Münchner Rechtsanwalt Jack Schiffer und bekommt mit ihm zwei Töchter. Alles scheint in bester Ordnung. Als sie 2004 während der Dreharbeiten zum Münchner „Polizeiruf 110“ den Regisseur Bernd Schadewald kennen- und lieben lernt, stellt sie ihr Leben infrage und beschließt, noch einmal ein neues Kapitel aufzuschlagen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.03.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereFr 04.03.2022BR Mediathek
  • Folge 7 (45 Min.)
    Simone und Ottfried Fischer.
    „Keine Angst, ich mache keine Schüttelreime“ – der Kabarettist Ottfried Fischer begegnet seiner Parkinson-Erkrankung mit Humor. Schon als Bub auf dem elterlichen Bauernhof im Bayerischen Wald schafft er es mit seiner kecken Art, sich ums tägliche Melken zu drücken. Die außerordentliche Gabe, andere Menschen zum Lachen zu bringen, hilft ihm zeitlebens, schwierige Situationen zu meistern. Die wenigsten wissen, dass ihm die Rolle des Jungbauern Sir Quickly der BR Kultserie „Irgendwie und Sowieso“ auf den Leib geschnitten wurde. Ottfried Fischer wächst in den 1950er-Jahren auf einem Einödhof im Bayerischen Wald auf. Sein Vater wünscht sich eine akademische Laufbahn für den Ältesten und schickt den Bub aufs Internat bei Passau.
    Dort bemerkt Otti, dass es der Humor ist, mit dem er Erfolg hat. Im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt wird er dann mit seinen Paraderollen „Der Bulle von Tölz“ und „Pfarrer Braun“. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere geht nicht nur seine erste Ehe in die Brüche, er beobachtet auch zunehmend körperliche Veränderungen. 2008 bekennt er sich öffentlich zu seiner Parkinson-Erkrankung. In dieser Zeit tritt auch Simone in sein Leben. Nicht zuletzt durch die Unterstützung seiner jüngeren Frau hat er die Kraft, sogar dem „Herrn Parkinson“, wie er seine Krankheit spöttisch nennt, mit seinem unverwechselbaren Humor zu begegnen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.04.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereMi 09.03.2022ARD Mediathek
  • Folge 8
    Asha Noppeney ist eine Kämpfernatur. Obwohl ihr als Kind ein Bein amputiert werden musste, läuft sie heute Marathon – und sammelt dabei Geld für benachteiligte Kinder. Denn sie weiß, wie es sich anfühlt, Außenseiterin zu sein. Seit über 30 Jahren lebt Asha in Bayreuth. Dort ist sie verheiratet, dort hat sie bis zu ihrer Rente gearbeitet und dort läuft sie. Sie geht nicht spazieren, sie läuft Marathon. Dieser Sport hat ihr Selbstbewusstsein gestärkt und seit einigen Jahren tut sie Gutes damit. Sie sammelt unter anderem Geld für Sternstunden e. V. Das Außergewöhnliche an Asha, die heute 68 Jahre alt ist: Sie läuft mit einer Beinprothese.
    Denn mit sieben Jahren verliert sie in ihrer alten Heimat Uganda bei einem Verkehrsunfall ein Bein. Diese Behinderung drängt sie als Kind ins Abseits und lässt sie sich als Frau lange Zeit wertlos fühlen. Doch sie lernt dadurch auch, sich um ihr Fortkommen selber zu kümmern und dass Bildung ihr Weg in ein selbstbestimmtes und glückliches Leben ist. Zum Studium kommt sie Mitte der 1970er-Jahre nach Europa und 1980 nach Bayern.
    In Bayreuth findet sie eine neue Heimat und ihre große Liebe: Herbert, einen Zahnarzt. Er unterstützt und motiviert sie, und Mitte der 90er-Jahre merkt Asha, wie viel Spaß und Energie ihr Laufen gibt. Sie steigert sich immer mehr und läuft schließlich Marathon, zuletzt 2019 in New York – mit Beinprothese. Durch den Sport versöhnt sie sich mit ihrem Körper und lernt, ihre Behinderung zu akzeptieren. Über alledem verliert sie aber auch den Nächsten nicht aus dem Blick. Seit 2015 verbindet sie immer eine Spendenaktion mit einem Lauf. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.04.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 21.04.2022ARD Mediathek
  • Folge 9
    Zigarette, Strickjanker und Haferlschuhe – das sind die Markenzeichen von Christian Stückl. Er ist ein Wanderer zwischen den Welten. Auf der einen Seite Oberammergau, wo er wohnt, tief verwurzelt ist und seit 30 Jahren die Passionsspiele inszeniert. Auf der anderen Seite die Welt der Großstadt und des Theaters, für das er seit seiner Kindheit brennt. Seit knapp 20 Jahren ist er Intendant des Münchner Volkstheaters. Er wird als „Theaterviech“ und als „Besessener“ bezeichnet. Sicher ist: Christian Stückl polarisiert. Geboren 1961 in Oberammergau, macht er zunächst eine Lehre als Holzbildhauer.
    Dann wendet er sich dem Theater zu und feiert dort schnell Erfolge. Er inszeniert an allen wichtigen Bühnen Deutschlands, in Wien, bei den Salzburger Festspielen und bekommt Preise für „gelungene Integrationsarbeit“ und „Verdienste für das Judentum“. Dabei ist er immer hin- und hergerissen zwischen Stadt und Land. Er pendelt jeden Tag von München in seinen Heimatort. Denn am wohlsten fühlt er sich in Oberammergau. Hier leben seine Eltern und seine engsten Freunde.
    Seit 2015 zählt auch Raouf aus Afghanistan dazu. Denn als im September 2015 viele tausend Flüchtende nach Europa kommen, stellt sich auch Christian die Frage nach der eigenen Verantwortung. Im Passionsspielhaus lernt er während der Probearbeiten den unbegleiteten Minderjährigen Raouf aus Afghanistan kennen. Aus dieser Begegnung wächst tiefe Freundschaft und in Christian eine Fürsorgepflicht. Schule, Wohnung, Lehrstelle – Christian unterstützt ihn, wo er kann. Heute gehört Raouf mit zur Familie. Durch ihn habe er gelernt, dass es mehr gebe, als nur das Theaterleben. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.05.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 05.05.2022ARD Mediathek
  • Folge 10 (50 Min.)
    Thomas Wenger.
    Thomas ist Förster und Vater von sieben Kindern. Er betreut einen Schlosswald in Jetzendorf, gibt Wildnis-Seminare in ganz Deutschland und Österreich und organisiert die Renovierung des baufälligen Schlosses. Damit überfordert er sich und versinkt schließlich in eine schwere Depression. Sein komplettes Leben und das seiner Familie steht auf dem Spiel … Schon als Kind ist Thomas von Natur und Tieren begeistert. Dennoch macht er nach seinem Schulabschluss eine Banklehre. Denn Sicherheit und finanzielle Unabhängigkeit sind in seiner Familie wichtige Werte. Dass er in diesem Beruf aber nicht glücklich werden wird, bemerkt er schnell und entschließt sich zu einem Studium der Forstwirtschaft.
    Nach dem Abschluss bekommt er bald eine Anstellung als Förster. Auch privat läuft es gut. Er heiratet seine Jugendfreundin und wird in den nächsten Jahren Vater von sieben Kindern. Mit der Familie wächst auch der Druck. Er betreut den privaten Wald des Barons von Jetzendorf, gibt Kettensägen-Kurse, Naturerfahrungsworkshops für Kinder, berät Jäger und organisiert die Renovierung des baufälligen Schlosses. Doch eines Tages ist Schluss. Thomas kann nicht mehr. Er stürzt in eine tiefe Depression, aus der er sich lange nicht befreien kann. Erst die Zeit, die Ruhe und die Kraft des Waldes lassen Thomas wieder Licht im Leben sehen. Er lernt, seine Energie besser einzuteilen – und auch mal „nein“ zu sagen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.05.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 19.05.2022ARD Mediathek
  • Folge 11
    Als Mutter des „Bergdoktors“ feiert die 71-jährige Monika Baumgartner derzeit große Erfolge. 15 Jahre ihrer Karriere muss sie aber unter großen Schmerzen spielen, für die es scheinbar keine Ursache gibt. Es ist nicht das einzige Mal, dass sich Monika Baumgartner ihren inneren Kampf nicht anmerken lässt. Monika Baumgartner wird in München als Tochter eines Postbeamten und einer Buchhalterin in einfache Verhältnisse hineingeboren. Mit 18 Jahren beginnt sie ihre Ausbildung an der renommierten Otto-Falckenberg-Schauspiel-Schule. Doch von da an quält ein schier unerträglicher Nervenschmerz Monika, für den die Ärzte keine Ursache finden. Nur mit starken Medikamenten kann sie weiterarbeiten, spielt bis zu drei Vorstellungen am Tag und steht vor der Kamera.
    15 Jahre dauert es, bis sie den Auslöser finden kann. Ihren großen Durchbruch erlebt Monika mit 30 mit ihrer Rolle als „Die Rumplhanni“. Bei den Dreharbeiten dazu verliebt sie sich in einen der Bühnenbildner. Es folgt eine glückliche Zeit, bis er sie nach 20 Jahren plötzlich für eine andere Frau verlässt. Monika stürzt in ein tiefes Loch. Auch diesen Schmerz lässt sie sich äußerlich nicht anmerken und liefert weiterhin im Film und auf der Bühne ihre Leistung ab. Doch es dauert, bis sie wieder positiv ins Leben blicken kann und auch privat ihr Glück findet. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.06.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 02.06.2022ARD Mediathek
  • Folge 12
    „Das Beste aus den verschiedenen Kulturen zusammenbringen“ – das ist das Lebensmotto der 57-jährigen Rahmée. Als sie mit 13 Jahren aus Kamerun nach München kommt, ahnt sie noch nicht, dass sie aus eigener Kraft ihre Ausbildung abschließt und eine erfolgreiche Unternehmerin wird. Ein Schicksalsschlag bringt Rahmée auf die Idee ihres Lebens: Dirndl aus afrikanischen Stoffen. Eine glückliche Kindheit verbringt Rahmée als Jüngste von sechs Geschwistern in wohlhabenden Verhältnissen in Kamerun. Dieses Glück endet jäh, als die Familie 1979 nach München übersiedelt.
    Der Vater ersehnt sich hier bessere Bildungsmöglichkeiten. Rahmée vermisst die Freiheit ihrer Heimat, verweigert die Schule. Als kurze Zeit später die Mutter die Familie verlässt, übernimmt die 14-Jährige Verantwortung. Mit ihrer gewinnenden Art und ihrer Zielstrebigkeit gelingt es Rahmée, ihr Leben in Erfolg bringende Bahnen zu lenken. Sie absolviert die Wirtschaftsschule, macht eine Ausbildung, heiratet und bekommt einen Sohn. Die Rolle als Ehefrau und Mutter füllt Rahmée aber nicht aus. Sie trennt sich und macht sich mit einem Einrichtungsgeschäft selbstständig.
    Kurz darauf lernt sie Wolfgang, einen Niederbayern, kennen und bekommt mit ihm eine Tochter. Als sich ihre beste Freundin, die wie ein Teil der Familie war, nach jahrelangem Kampf gegen eine schwere Depression das Leben nimmt, ist Rahmée am Tiefpunkt ihres Lebens. Zum ersten Mal konnte sie durch ihr Tun nichts bewirken. Um den Verlust zu verarbeiten, kehrt sie an ihren Geburtsort zurück. Zusammen mit ihrer Schwester wagt sie ein Experiment: Dirndl aus afrikanischen Stoffen. Heute möchte sie mit ihrem Ausbildungsprojekt Menschen in Benin, einer der ärmsten Regionen Afrikas, eine neue Perspektive geben. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.06.2022BR Fernsehen
  • Folge 13 (45 Min.)
    Jan-Erik Ahlborn in seinem Garten.
    Wenn Jan Erik mit seiner Frau Bettina Wespen und Hornissennester umsetzt, spürt man den Respekt und die Liebe zu den Tieren. Er und Bettina haben in Mindelheim im Unterallgäu die „Wespenberatung“ aufgebaut und dafür 2017 den deutschen und bayerischen Tierschutzpreis verliehen bekommen. Doch der Weg dahin war weit für den ehemaligen Berufssoldaten. Mit dem Soldatenberuf, den Jan Erik nach seiner Bundeswehrzeit ergreift, verbindet er zunächst die Hoffnung, dadurch Gutes bewirken zu können. Außerdem muss er Geld für seine junge Familie verdienen.
    Doch nach dem dritten Auslandseinsatz, den er als Militärpolizist mitmacht, beginnt seine Loyalität zur Bundeswehr zu bröckeln. Denn Jan Erik sieht, wie viele traumatisierte Soldaten völlig allein gelassen werden, und wie wenig Einfluss er oftmals in den Krisengebieten hatte. Er verlässt die Bundeswehr und orientiert sich neu. Er macht eine Ausbildung zum Schädlingsbekämpfer, stellt aber bald fest, dass die Kunden weniger an sanften, sondern vielmehr an schnellen Lösungen interessiert sind.
    Als er eines Tages einen Wespenschwarm töten soll, und sieht, wie wehrlos die Tiere ihm ausgeliefert sind, fasst er den Entschluss, fortan seine Kraft in die Umsiedelung und nicht in die Vernichtung zu stecken. Er informiert sich und gründet zusammen mit seiner Frau Bettina die „Wespenberatung“. In dieses Projekt stecken sie ihre ganze Leidenschaft, Zeit und Energie. Und sie sind erfolgreich, bilden andere Wespenberater aus und bekommen die Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde, Nester von Wespen und Hornissen umzusiedeln. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.07.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 14.07.2022ARD Mediathek
  • Folge 14
    Ulli Portenlänger tritt in große Fußstapfen, als er mit Ende 20 eine Traditionsgaststätte im Süden von München übernimmt. Sein Vater ist Wirt alter Schule, autoritär, fest verwurzelt im Ort und den Vereinen. Ulli will einiges anders machen und nimmt dafür ein großes Risiko in Kauf. Als er mit 50 Jahren seine Familie verlässt, um seine Homosexualität leben zu können, steht nochmal vieles infrage. Schon als Jugendlicher ist Ulli Portenlänger das genaue Gegenteil von seinem ehrgeizigen und eher konservativen Vater. Dieser führt den 100 Jahre bestehenden Alten Wirt in Grünwald.
    Ulli dagegen bleibt im Gymnasium einmal sitzen, protestiert gegen Atomkraft, sympathisiert mit Hausbesetzern in Berlin und reist um die Welt. Als es darum geht, wer von den fünf Geschwistern die Traditionsgaststätte übernehmen soll, fällt die Wahl auf Ulli. Er ist Ende 20 und fügt sich, merkt aber schnell, dass er die Wirtschaft anders führen will als sein Vater. Als er Anfang der 1990er-Jahre den Betrieb modernisiert und die Küche auf Bio umstellt, geht er ein großes Risiko ein. Denn die langjährigen Stammgäste bleiben erstmal weg.
    Halt gibt ihm in dieser Zeit seine Familie. Zusammen mit Carola hat er drei Kinder. Schon zu Beginn der Beziehung stellt Uli klar, dass er sich auch zu Männern hingezogen fühlt. Doch erst mit Ende 40 merkt Ulli, dass er so nicht mehr weiterleben kann, und an seinem 50. Geburtstag verlässt er schweren Herzens die Familie. Er lernt Ronal, einen jungen Kolumbianer, kennen und lieben. Seit zwölf Jahren sind sie ein Paar, mittlerweile verheiratet. Doch es dauert, bis Carola, Ullis Kinder und Ronal unbelastet miteinander umgehen können. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.09.2022BR Fernsehen
  • Folge 15 (50 Min.)
    Mira Mazumdar.; Mira mit ihrer Mutter.
    Mira Mazumdar spielt seit 2019 die Polizeioberkommissarin Josephine „Josy“ Drechsler in der BR Daily „Dahoam is Dahoam“. Seitdem ist sie die Hauptverdienerin der vierköpfigen Familie. Diese Rollenverteilung ist nicht immer einfach, bringt ihr aber die ersehnte Sicherheit. Denn als Sohn Emil mit einem schweren Herzfehler zur Welt kam, stand die junge Familie vor einer großen Herausforderung. Dass Mira Mazumdar mal Schauspielerin werden will, ist ihr schon mit vier Jahren klar. Aufgewachsen ist sie in München und in der Nähe von Schweinfurt, woher ihre Mutter stammt.
    Miras glückliche Kindheit endet abrupt, als sich die Eltern trennen. Sie zieht zum ihrem Vater, einem gebürtigen Inder, beginnt, sich für ihre Wurzeln zu interessieren und reist in die Heimat ihres Vaters. Dort macht sie eine Tanzausbildung. Es folgt eine turbulente Zeit, in der sie versucht, sich als Schauspielerin zu etablieren. Doch der Start ist schleppend. Sie nimmt Rollen an, für die sie sich schämt und lässt sich auf Beziehungen ein, die ihr nicht guttun. Als sie eigentlich alles hinter sich lassen will, lernt sie Antun kennen, einen Musiker aus München.
    Schon bald erwarten die beiden ihr erstes Kind. Obwohl das so nicht geplant war, freuen sie sich sehr. Doch dann stellt sich kurz nach der Geburt heraus, dass ihr Sohn Emil einen schweren Herzfehler hat – ein Schock für das Paar. Neben der Angst um den Jungen ist in dieser Zeit das Geld immer knapp. Doch die Operationen und Behandlungen bei Emil zeigen Erfolg und kurz nachdem Tochter Anouk geboren ist, geht für Mira noch ein weiterer Traum in Erfüllung … (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.10.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 29.09.2022ARD Mediathek
  • Folge 16
    Claus ist blind. Er lebt mit seiner Frau in einem Häuschen oberhalb des Weßlinger Sees. Als Behindertenbeauftragter ist er viel an Schulen und redet dort unter anderem über die besonderen Bedürfnisse von Behinderten. Wenn er zum See geht, ist von seiner Einschränkung nicht viel zu merken. Dabei musste er erst mit Mitte 30 lernen, sich ohne Augenlicht im Alltag zurechtzufinden. Claus wächst mit zwei älteren Brüdern in Weßling auf. Sein Vater ist ein angesehener Richter am Landgericht. Zunächst ist es eine schöne, liebevolle Kindheit.
    Doch dann wird der Vater zunehmend gewalttätig und unberechenbar. Die Familie lebt in Angst und Schrecken, bis sich der Vater 1972 das Leben nimmt. Ablenkung und Freiheit spürt Claus vor allem im Sport. Er ist ein begeisterter Skifahrer und Motorradfahrer. Außerdem beginnt er, Gitarre zu spielen und gründet eine Band. Berufliche Ziele treten dagegen in den Hintergrund. Claus genießt seinen freien Lebensstil, macht lange Reisen mit seiner Harley, und trifft sich mit seinen Freunden.
    Doch je länger dieses Leben anhält, desto weniger Freude kann er darin finden. Als er Mitte 20 ist, wird bei ihm eine schwere Augenkrankheit festgestellt, die nicht behandelbar ist. Claus verdrängt die Bedrohung, trinkt viel, feiert. Mehrmals wird er an den Augen operiert, bis 1992 die vierte OP eine erschütternde Diagnose bringt: Vollkommene Netzhautablösung – da ist er Mitte 30. Erstaunlicherweise bedeutet diese Tatsache für Claus nicht das Ende, sondern gibt seinem Leben eine unerwartete Wendung … (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.10.2022BR Fernsehen
  • Folge 17
    „Solange ich atme, habe ich Hoffnung“. Dieses Zitat von Cicero lässt sich Sandra auf ihren linken Unterarm tätowieren – kurz nach ihrer Herztransplantation vor fast zehn Jahren. Damals ahnt sie noch nicht, dass es nicht ihre letzte Transplantation sein wird. Sandra wird in München geboren und wächst in einem liebevollen Zuhause auf. Zu ihrem Vater, einem gemütlichen lebensfrohen Mann, hat sie eine besondere Verbindung. Als die Mutter eine Krebsdiagnose bekommt, ist Sandras Kindheit jäh zu Ende – da ist sie 11 Jahre alt. Fünf Jahre später sterben kurz hintereinander Vater und Mutter und Sandra bleibt mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester zurück. Trotz all der Trauer schafft sie es, zuversichtlich nach vorne zu blicken und ihr Leben in die Hand zu nehmen.
    Sie macht eine Ausbildung, verliebt sich und heiratet. Dass sie einen Herzfehler hat, weiß sie seit ihrer Kindheit. Doch erst mit Anfang 30 macht ihr das Herz immer größere Probleme, sodass sie schließlich auf ein Spenderherz angewiesen ist. Die Transplantation glückt und Sandras Körper nimmt das Herz gut an, dann machen Sandras Nieren nicht mehr mit. Nach vielen Diskussionen und Abwägungen entscheidet sich Sandras zweiter Mann Matthias dazu, ihr eine Niere zu spenden. Vom wem das Herz ist, weiß Sandra nicht, weil Organspenden in Deutschland anonym sind. Wenn sie es wüsste, würde sie sich gerne bei der Familie bedanken und zeigen, wem das Herz heute ein erfülltes, glückliches Leben schenkt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.10.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereFr 14.10.2022ARD Mediathek
  • Folge 18
    Als junger Familienvater verliert der Religionslehrer Josef Epp plötzlich seine Frau durch eine schwere Herzerkrankung und bleibt allein mit drei Kindern. Da fragt ihn ein Arzt, ob er Klinikseelsorger werden will. Er bezieht seine Kraft aus seiner Familie und einem unkonventionellen Zugang zum Glauben und steht so den Menschen bei ihren Schicksalen beiseite. Aber auch ihn holen die Verlustängste wieder ein. Josef wächst in einem streng katholischen Haushalt auf. Doch immer wieder wird sein Glaube auf die Probe gestellt.
    Als junger Familienvater wird der Religionslehrer mit der schweren Herzerkrankung seiner Frau Brigitte konfrontiert: Sie braucht eine Herztransplantation. Aber der Körper stößt das neue Herz ab und sie stirbt. Josef ist nun allein mit den drei kleinen Kindern. Besondere Aufmerksamkeit benötigt seine älteste Tochter Johanna, die unter einem unbekannten Syndrom leidet und deren Lebenserwartung unklar ist. Da bietet ein Arzt Josef die schwierige Tätigkeit eines Klinikseelsorgers an. Josef stellt sich dieser neuen Herausforderung und wird ein glaubwürdiger Begleiter für Patienten und ihre Angehörigen.
    In seinem neuen Beruf entdeckt er das Zuhören und Trösten als eine seiner Stärken. Auch privat setzt er sich weiter ein. Er kämpft dafür, dass seine Tochter Johanna ein normales Leben führen kann, trotz ihrer schweren epileptischen Anfälle. Doch Josef bleibt von weiteren Schicksalsschlägen nicht verschont. Als seine neue Partnerin an Brustkrebs erkrankt, befürchtet er, wieder einen geliebten Menschen zu verlieren. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 31.10.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 27.10.2022ARD Mediathek
  • Folge 19 (45 Min.)
    Marias zuhause in der Genossenschaft.
    Maria Bruckbauer ist in der Volksmusik-Szene bekannt. Viele Jahrzehnte betreibt sie eine Künstler-Agentur für Volksmusiker jenseits der Tümelei. Und das in einer Zeit, in der die Musikrichtung als verpönt und verstaubt wahrgenommen wurde. In all ihrem Tun ist es ihr immer ein Anliegen, dass niemand ausgegrenzt wird. Und das hat viel mit ihren eigenen Erfahrungen zu tun. Geboren wird Maria 1953 in München. Ihre Eltern hatten sich einen Sohn gewünscht. Die Enttäuschung bekommt Maria zu spüren und sie tut alles dafür, die Aufmerksamkeit und Liebe ihrer Eltern zu bekommen. Durch diese Erfahrung entwickelt sie einen starken Gerechtigkeitssinn und einen Blick für Außenseiter – eine Eigenschaft, die sich durch ihr Leben ziehen wird.
    Sie wird Lehrerin in Eichstätt, orientiert sich an alternativer Pädagogik, um auch benachteiligte Kinder zu fördern. Doch im Staatsdienst ist dafür in den 1970er-Jahren kein Platz. Sie kündigt und geht nach Berlin, wo sie in einem Alternativprojekt gefährdete Jugendliche unterrichtet. Als nach drei Jahren alles scheitert, kehrt sie zurück nach München. Sie will nicht mehr als Lehrerin arbeiten und studiert stattdessen Volkskunde, ein damals noch recht angestaubtes Fach. Ihre Leidenschaft gilt vor allem der Volksmusik. Sie spielt selbst Hackbrett und lernt darüber Fridolin kennen.
    Die beiden verlieben sich, heiraten und gründen 1998 eine Künstleragentur, in der sie vor allem bayerische Künstler vertreten, die in dieser Zeit noch keine so große Fangemeinde haben wie heute. Als Fridolin und sie älter sind, ziehen sie nach Landshut und wollen eigentlich etwas kürzertreten. Doch es kommt anders: Auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum ringen sie der Stadt kostengünstig ein Grundstück für ein genossenschaftliches Wohnprojekt ab. Nach vielen Diskussionen, Abstimmungen und einer langen Bauphase ziehen sie 2017 mit 21 weiteren Parteien ein, eine Gemeinschaft aus Alt und Jung, in der Maria zur Ruhe kommen kann. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.11.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereFr 04.11.2022ARD Mediathek
  • Folge 20 (45 Min.)
    Gisela Heidenreich in ihrem Wohnzimmer.
    Gisela Heidenreich weiß lange nicht, welch schweres Erbe auf ihr lastet. Sie wächst Mitte der 1940er-Jahre in Bad Tölz auf, als Halbwaise, so erzählt man ihr. Ihr Vater sei als Soldat in Russland gewesen und gelte als vermisst. Es ist nicht die einzige Lüge, die dem Mädchen aufgetischt wird. Mit vier Jahren erfährt Gisela, dass ihre Mutter in Wahrheit ihre Tante ist. Denn ihre leibliche Mutter hat Gisela in einem Lebensborn-Heim in Norwegen zur Welt gebracht und sie dann bei ihrer Schwester in Oberbayern untergebracht. Als der Onkel aus dem Krieg heimkommt, schickt er sie zu ihrer echten Mutter. Sie muss Abschied nehmen von der vertrauten Familie und den Brüdern, die jetzt plötzlich nur noch Vettern sind. Als 1947 Giselas Mutter von amerikanischen Soldaten verhaftet wird und monatelang erneut verschwindet, bricht ihre Welt ein weiteres Mal zusammen.
    Erst viel später erfährt sie, dass die Mutter eine der Hauptzeuginnen bei den Nürnberger Prozessen ist. Was hatte die Mutter mit den Nazis zu tun? Und was war der Grund für ihre Geburt in Oslo? Je älter Gisela wird, desto mehr versucht sie, hinter das Geheimnis ihrer Herkunft zu kommen. Als bereits erwachsene Frau will sie mit ihrer Vergangenheit und ihrer Mutter Frieden schließen. Doch als sie denkt, sie kommt zur Ruhe, passiert eine Katastrophe: Ihr Sohn Johannes ertrinkt mit 17 Jahren bei einem Bootsausflug auf dem Ammersee und Gisela wird erneut der Boden unter den Füßen weggezogen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.11.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereFr 11.11.2022ARD Mediathek
  • Folge 21
    Mit ihren historischen Romanen gehören Iny Klocke und Elmar Wohlrat zu Deutschlands erfolgreichsten Schriftstellern. Bekannt sind sie vor allem durch ihre „Wanderhuren“-Trilogie, die sie unter dem Pseudonym Iny Lorentz gemeinsam herausbringen. Die Kindheit und Jugend war für beide nicht leicht. Das Ausdenken von Geschichten ist für sie früh eine Möglichkeit der Flucht. Über einen Fantasy-Klub lernen sich Elmar Wohlrat, Bauer aus Niederbayern und die Kölnerin Iny Klocke kennen und lieben. Zwei Dinge verbinden sie: Frühe Jahre in fordernden familiären Verhältnissen und die Lust am Ersinnen von Geschichten, die ihnen eine Ablenkung von der Wirklichkeit ermöglicht.
    Elmar muss nach dem frühen Tod des Vaters bereits als Bub Verantwortung für den Hof übernehmen, auf dem er mit seiner Mutter lebt. Iny wächst unter dem strengen und restriktiven Regime ihres Großvaters auf, in dem es viele Regeln und Verbote, aber keine Anerkennung gibt. Als Erwachsene befreit sie sich aus ihrer Familiensituation und geht für einen Job nach München. 1980 zieht Elmar zu ihr, sie ist damals 31 und Elmar 28. Iny arbeitet bei einer Versicherung und besorgt ihm eine Arbeit in der Poststelle.
    In ihrer Freizeit schreiben sie Geschichten und merken, gemeinsam geht es besser. Regelmäßige kleineren Veröffentlichungen folgen. Dann der Rückschlag, nachdem man ihnen mangelndes Talent attestiert, steht ihr Schreiben fast vor dem Aus. Aber sie geben nicht auf. Schließlich erkennt eine Agentin das Potenzial ihres Historienromans „Die Kastratin“, der 2003 erscheint, und es beginnt die Erfolgsgeschichte des ungewöhnlichen Paares. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.11.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereFr 25.11.2022ARD Mediathek
  • Folge 22
    Paul Maar ist einer der beliebtesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. Seine Kindheit ist geprägt vom frühen Tod der Mutter und dem vom Krieg traumatisierten Vater. Ohne seine Frau Nele wäre aus dem Sohn eines Handwerksmeisters aus Schweinfurt nie der Erfinder des „Sams“ geworden. Dass ausgerechnet die wichtigste Person in seinem Leben an Alzheimer erkrankt, ist für den 85-jährigen Paul die größte Herausforderung in seinem Leben. Paul wird 1937 in Schweinfurt geboren, nur sieben Wochen später stirbt seine Mutter. Sein Vater heiratet wieder, die Stiefmutter schließt den feinfühligen Bub sofort ins Herz.
    Paul ist zehn Jahre alt, als sein Vater völlig verändert aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrt. Vor dessen Unberechenbarkeit flüchtet er sich in Fantasiewelten und beginnt obsessiv zu malen. Die Rettung kommt für den schüchternen Paul in Gestalt einer neuen Mitschülerin – Nele Ballhaus. Ihre Eltern leiten das Fränkische Theater und Paul eröffnet sich die Welt der Kunst. Es gelingt ihm, sich von den väterlichen Fesseln zu befreien. Nach dem Abitur studiert er Malerei und wird mit gerade einmal 22 Jahren Vater eines Sohnes.
    Aus Verantwortung für seine wachsende Familie entscheidet er sich Kunsterzieher am Gymnasium zu werden. Erst als seine Frau Nele nach dem dritten Kind wieder zu arbeiten beginnt, traut er sich nur noch als freier Autor und Illustrator zu arbeiten. Nach seinem ersten Kinderbuch „Der tätowierte Hund“ landet er mit dem Sams in den 1970er-Jahren große Erfolge. 60 Bücher und mehr als 20 Theaterstücke folgen. Bis heute hilft ihm das Schreiben, Schweres zu verarbeiten. Seit fünf Jahren leidet seine Frau an Alzheimer – seine größte Angst ist nun, dass Nele ihn nicht mehr erkennt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.12.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereFr 09.12.2022ARD Mediathek
  • Folge 23
    Der ehemalige Skiakrobat Karl ist im Allgäu als außergewöhnlicher Hüttenwirt und Musiker bekannt. Sein eigenwilliger Lebensweg hat Auswirkungen, die für ihn und seine Umgebung bis heute nicht immer einfach sind. Auf der Alpe Stubental hat Karl mit Anfang 60 endlich die Zufriedenheit erlangt, nach der er lange gesucht hat. Doch an der Beziehung zu seiner Familie arbeitet er noch immer. Karl wächst als zweites von fünf Kindern in bescheidenen Verhältnissen in Gunzesried im Oberallgäu auf. Eigentlich soll er, wie sein Vater, das Bäckerhandwerk erlernen, aber der Bub will Profi-Skifahrer werden.
    Weil die Eltern den teuren Ski-Alpin-Sport nicht finanzieren können, wechselt er zur Skiakrobatik und feiert bald internationale Erfolge. Mit Mitte 20 beendet Karl seine sportliche Karriere, er will mit Frau Gabi und zwei Kindern ein geregeltes Leben führen. In den Wintermonaten arbeitet er als Skilehrer und im Sommer auf einer Alpe als Senner und Hirte. Alles scheint harmonisch, bis ein tragischer Unfall sein Leben grundlegend verändert. Aus dem unbeschwerten Mann wird ein überforderter Familienvater und Ehemann.
    Gabi und er trennen sich. Kurz darauf verliebt er sich in die Berlinerin Andrea, sie bekommen eine Tochter und bewirtschaften gemeinsam die Kappler Alpe im Ostallgäu. Schon bald ist Karl dort als musizierender Wirt bekannt und gründet 2012 seine Punk-Band El Carlos. Als auch die zweite Familie zerbricht, verliert er den Boden unter den Füßen. Jetzt hilft nur eins: ein Ortswechsel und ein gesünderer Lebenswandel. Auf der Alpe Stubental gelingt ihm mit Klaudia ein Neuanfang. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.12.2022BR Fernsehen

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