unvollständige Liste – 2022, Folge 256–263

  • Folge 256 (30 Min.)
    Schon als kleiner Junge spielt Jörg am Pioniertheater von Karl-Marx-Stadt. Mal das Rumpelstilzchen, mal den Märchenprinzen … Am 26. Dezember 1961 wird Jörg Schüttauf hier geboren. Sein Vater arbeitet als Heizer. Die Mutter ist Krankenschwester. Nach der Schule geht er in die Tischlerlehre. Praktisch, denn das Handwerk führt ihn dann doch zu den Brettern, die für ihn die Welt bedeuten – als Dekorationstischler im Stadttheater. Nach der Wehrpflicht beginnt er sein Studium an der Theaterschule in Leipzig. Seine erste Hauptrolle bekommt er noch als Student in dem Spielfilm ETE UND ALI (1984). Jörg Schüttauf gilt daraufhin als Neuentdeckung. Danach ist er in dem Kinderfilm DER DRACHE DANIEL (1989) zu sehen. Nochmals spielt er unter der Regie von Peter Kahane in DIE ARCHITEKTEN (1990), einem der letzten DEFA-Filme.
    Nach der Wende konzentriert sich Schüttauf vorerst auf seine Theaterarbeit. 1992 übernimmt er die Rolle des Kriminalpolizisten von Klaus Wennemann in der vorabendlichen ARD-Krimiserie DER FAHNDER. Es folgen Gastauftritte in TV-Serien wie WOLFFS REVIER, DOPPELTER EINSATZ, SISKA, BELLA BLOCK und DER ALTE. Jörg Schüttauf spielt sich in die Herzen des gesamtdeutschen Publikums – gern als Antiheld, als Gangster, Triebtäter, Mörder, Geisteskranker. Seine authentisch und lebensnah wirkenden Rollen, spielt er lebendig aus dem Bauch heraus. Zahlreiche Auszeichnungen – unter anderem viermal den Adolf Grimme Preis – hat er mittlerweile erhalten. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 17.02.2022 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 14.02.2022 ARD Mediathek
  • Folge 257
    „Ich möchte als ernsthafter Mensch spinnen und spielen können wie ein Kind“, sagt Wolfgang Krause Zwieback über sein theatralisches-künstlerisches Arbeiten. Fürwahr, er nimmt die Wirklichkeit ernsthaft auseinander und setzt sie spielend neu zusammen. Er verrückt das Leben aus der gewohnten Wahrnehmung und irritiert uns mit neuer Perspektive. In dem Sinne ist seine Kunst verrückt. Wolfgang Krause Zwieback wurde 1951 in Kamenz geboren. In Leipzig studierte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst. Der Film setzt Szenen aus Stücken von Krause Zwieback bildlich an ausgesuchten Orten um. Wir besuchen ihn zu Hause in seiner Wohnung in Leipzig und sprechen mit ihm über seinen Werdegang und die Intention seiner Kunst. Seine Lebensgefährtin Corinna Harfouch erzählt uns über die Wirkung seiner Stücke. „Diagnose Sinnsucht“ ist ein poetisch, sinnliches Porträt über Wolfgang Krause Zwieback mittels seiner Kunst. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 03.03.2022 MDR
  • Folge 258 (30 Min.)
    „Das wird mir nicht nochmal passieren“, so nennt er eine seiner Autobiografien. Und er hält sich daran. Er hatte nur eine Kindheit, die man getrost als glücklich bezeichnen kann. Er hatte Zeitungen ausgetragen, um sein Taschengeld aufzubessern. Schließlich kostete eine Originalplatte von Led Zeppelin 100 DDR Mark. Das war in den Siebzigern. Geboren wurde er 1959 im Leipziger Süden, übrigens nur einmal. Er hatte nur eine Jugend, die er mit dem Facharbeiterzeugnis als Säureschutzfacharbeiter krönte. Er hat dann nur einmal Schauspiel studiert, nur einmal geheiratet und so weiter und so fort.
    Inzwischen ist er der einzige Vorsitzende der Stiftung zur Erhaltung der Sächsischen Kultur und Sprache. Er ist Theaterleiter seines eigenen Theaters. Vorher hat er das Theater, das älteste Baumeisterhaus Deutschlands, in Pirna liebevoll saniert. Und anschließend nach der Flut mit eigenen Händen wieder trockengelegt. Ach so: Nebenher hat er Frau Bähnert erfunden und ist auch sonst erfolgreich. Insofern stimmt der Titel unseres Lebenslaufes: „Tom Pauls – Im Rückblick folgerichtig“. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 21.04.2022 MDR
  • Folge 259
    Es ist dieser eine Moment, in dem sich zu viele unglückliche Umstände verketten: Kristina Vogel stürzt. Schwer. So schwer, dass die Doppel-Olympiasiegerin im Bahnradfahren ihr Leben fortan unterteilen muss. In jenes vorher auf dem Rad und das andere, das neue, im Rollstuhl. In der Öffentlichkeit beeindruckt die 28-Jährige mit ihrer Stärke und Kraft, doch kann ein Mensch so viel Kraft haben? Dieser Film offenbart Kristina Vogels schier unbändigen Willen. Zeigt, wie sich die 31-Jährige seit ihrem schweren Trainingsunfall Ende Juni 2018 zurück ins Leben kämpft. Zurück zu Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit. Dabei muss die ehemalige Profisportlerin vieles lernen, immer und immer wieder trainieren.
    Aber auch neue Ziele finden. Mit viel Mut geht die „Bahnradkönigin“ diesen Weg. Die Kamera begleitet sie zu Orten und Menschen, die ihr wichtig sind und beobachtet, wie die Doppel-Olympiasiegerin ihre eigene Bucket-List abarbeitet. Mit Dingen, die sie jetzt erst recht tun will. Zum Beispiel ihre Schwester besuchen. Das hat Kristina Vogel, auch als sie noch laufen konnte, nicht geschafft. Jetzt im Rollstuhl geht sie es an und ist verdammt glücklich dabei. Noch mehr Endorphine verspricht wohl nur dieser eine Punkt auf ihrer Liste: Denn, nur weil man nicht laufen kann, muss man den Traum vom Fliegen nicht aufgeben. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.06.2022 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 30.05.2022 ARD Mediathek
  • Folge 260
    Alles oder Nichts! Die Kugel rollt. Die Nerven liegen blank. Denn das gesamte Schicksal wird sich in dieser einzigen, alles verheißenden Sekunde entscheiden. Glück oder Vernichtung! Wie seine Hauptfigur im Roman „Der Spieler“ fordert auch der russische Schriftsteller Dostojewski sein Schicksal immer wieder heraus. Beim Roulette, wie auch im Leben. Bei der Niederschrift des Romans „Der Spieler“ setzt er seine Existenz aufs Spiel. Liefert er nicht fristgerecht, wird er die Rechte an seinem gesamten Werk verlieren. Am Ende bleiben Dostojewski gerade einmal 26 Tage, um den Roman zu schreiben.
    Schafft er es nicht, ist er ein Schriftsteller ohne Werk. Anlässlich des 200. Geburtstages des russischen Dichters im Jahr 2021 erzählt der Film die bewegende Entstehungsgeschichte dieses stark autobiografisch gefärbten Romans als einen existentiellen Wettlauf gegen die Zeit. Der Film montiert Spielfilmszenen und dokumentarische Aufnahmen von Originalschauplätzen in Russland und Deutschland mit den Aussagen namhafter Experten und zeigt die Stationen eines so kompromisslosen wie dramatischen Lebensweges, dessen zentraler Wendepunkt direkt mit der Niederschrift des Spieler-Romans verbunden ist: Als Dostojewski glaubt, seine gesamte Zukunft verspielt zu haben, tritt der Mensch in sein Leben, der bis zu seinem Ende der wichtigste für ihn sein wird – die zwanzig Jahre jüngere Anna Snitkina.
    Als Stenotypistin hilft sie Dostojewski beim Schreiben des Romans, als Ehefrau spielt sie das Spiel seines Lebens mit. Anna begleitet Dostojewski an die Spieltische nach Deutschland, um am Ende völlig neue Spielegeln zu setzen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 30.06.2022 MDR
  • Folge 261
    Herbert Blomstedt ist omnipräsent auf den Konzertpodien dieser Welt. Wo andere seit Jahrzehnten ihren Ruhestand genießen, tourt der 95-Jährige als Dirigent zahlreicher Spitzenorchester bis heute um den Globus und scheint dabei bioogischen Gesetzmäßigkeiten zu trotzen. Sein dirigentischer Esprit wirkt mit den Jahren sogar gewachsen; seine Kunst, seine musikalische Ethik, sein Empathie im Umgang mit Menschen generell und mit Orchestermusikern im Besonderen, haben ihn längst zu einer lebenden Legende werden lassen. Das Filmportrait beleuchtet auch den Werdegang des in Amerika geboren Weltbürgers, der von seinem christlich und musisch geprägten Elternhaus in Schweden auszog, um die internationalen Konzertsäle zu erobern. Er teilt sehr persönliche Erlebnisse, gibt Einblick in seine musikalische Gedanken- und Lebenswelt und vermittelt zutiefst menschliche Erkenntnisse aus einer über 70 Jahre währenden Karriere. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 07.07.2022 MDR
  • Folge 262
    Während um ihn herum der 30-jährige Krieg tobt, die Pest wütet und Missernten für Hunger und Armut sorgen, schreibt der deutsche Komponist Heinrich Schütz den Soundtrack seiner Zeit. Doch welche Musik brauchen Menschen, deren Dasein von Schmerz, Leid und Tod umgeben ist? Schütz widmet sein gesamtes Schaffen dieser Frage. Die Suche nach einem Klang, der Trost spendet, zu dem sich trauern lässt, und der den Frieden beschwört, führt ihn von Weißenfels nach Venedig, von Dresden über Breslau bis nach Kopenhagen. Heinrich Schütz war Europäer, lange bevor es das Wort überhaupt gab. Sein Werk ist das Ergebnis dieser Reisen. Indem er verschiedene musikalische Traditionen miteinander verband, schuf er eine neue Tonsprache und öffnete mit ihr völlig neue Klangräume.
    Schütz’ Werke malen mit Tönen Bilder und bieten seinem Publikum fast ekstatische Hörerlebnisse. Der Komponist gibt Worten neue Strahlkraft und setzt seine Musik dort ein, wo die menschliche Sprache endet. Welche Bedeutung hat seine Musik für uns, die wir wieder in Zeiten von Krieg, Dürren und Pandemie leben? Der Film beleuchtet die wichtigsten Stationen im Leben des Europäers Heinrich Schütz. Persönlichkeiten der gegenwärtigen Musikszene bringen uns den „Musicus poeticus“ näher, tauchen ein in die Klangräume von damals und entdecken die Aktualität seines Werkes im Hier und Heute. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 10.11.2022 MDR
  • Folge 263 (30 Min.)
    Kleine Engel mit grünen Flügeln, darauf 11 Punkte – das sind die weltberühmten Engel aus Grünhainichen. Seit fast einem Jahrhundert gibt es sie. Heute sind sie ein Markenzeichen des Erzgebirges. Die Werkstatt „Wendt & Kühn“ ist ihr Geburtsort. Der Film erzählt den „Lebenslauf“ der Engel von ihrer Geburt 1914 bis ins 21. Jahrhundert.
    Seit fast 100 Jahren spielen sie die Musik unterm Weihnachtsbaum: die Engel von Grünhainichen. Als im Winter des Kriegsjahres 1915 klar wurde, dass Margarete Wendts Bruder Johannes Weihnachten nicht nach Hause kommen würde, schickte sie ihm ein Päckchen an die Front: mit einem Stollen und einem hölzernen Lichterengel, mit kindlichem Gesicht und 11 Sternen auf den grünen Flügeln. Ein Hoffnungsengel, filigran und zerbrechlich, in einer von Gewalt, Zerstörung und Tod überzogenen Zeit. Margarete Wendt hatte mit ihrer Freundin Margarete Kühn gerade eine Spielzeugmanufaktur im Erzgebirgischen Spielzeugmacherland in Grünhainichen gegründet.
    Beide waren die ersten, die es als Frauen an die „Königlich-Sächsische Kunstgewerbeakademie“ in Dresden geschafft hatten – in die erste Frauenklasse überhaupt – nun hatten sie eine eigene Werkstatt, in der sie entwarfen und produzierten. Schnell wurden die Engel aus Grünhainichen der Firma „Wendt und Kühn“ – und auch all ihre anderen Holzschachteln, Spieluhren und Figuren – weltberühmt, sogar die englische Queen hatte welche im Palast.
    Der Film „Die Engel von Grünhainichen“ erzählt die Geschichte dieser außergewöhnlichen Firma, die ihrer eigenen Tradition stets treu blieb. Wir besuchen die Sammlerin Erika Thiele, die mit ihren 97 Jahren selbst zum Kind wird, wenn in der Weihnachtszeit ihre Engel ausgepackt und aufgebaut werden und besuchen die Restaurationswerkstatt, zu der Erika Thiele im vergangenen Jahr einige in die Jahre gekommene Engel zur Aufarbeitung geschickt hat. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 15.12.2022 MDR

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