Wragby Hall, auf dem Landgut der Chatterleys im Herzen des englischen Erzgrubengebietes, im Herbst 1921. Vor vier Jahren war Constance durch die Heirat mit dem charmanten Cambridge-Absolventen, Leutnant und Minenbesitzer Clifford zu Lady Chatterley geworden. Das Leben der einst so vitalen jungen Frau, die ihre Jugend mit gleichaltrigen Künstlern und Studenten bei ausgedehnten Reisen ins Ausland verbracht hatte, änderte sich schlagartig, als Clifford als querschnittsgelähmter Mann aus dem Krieg zurückkehrte. Aus selbstverständlichem Pflichtbewusstsein pflegt Constance ihren auf den Rollstuhl angewiesenen Mann, aber sie fühlt sich verloren in dem eintönigen ländlichen Milieu und beginnt in den zerdrückenden Räumen der herrschaftlichen Villa zu vereinsamen. Constance gesteht sich und der Schwester, die über ihren schlechten Gesundheitszustand sehr besorgt ist, lange Zeit nicht ein, dass sie unglücklich ist. Nachdem Clifford von Constances Vater Sir Malcolm auf ihre Niedergeschlagenheit
aufmerksam gemacht wird, ist er bereit, ihr gelegentliche sexuelle Abenteuer, sogar ein Kind, zuzugestehen, solange der Mann nur aus gutem Hause kommt. Constance blüht in ihrer neuen Freiheit auf: Sie spielt lebhaft Klavier, besucht Freundinnen und erfreut sich an der Schönheit der sprießenden Blumen. Bei einem Frühlingsspaziergang beobachtet sie heimlich den sich waschenden Wildhüter ihres Mannes, wobei sie das Aufkeimen eines bisher unbekannten körperlichen Begehrens – erschreckt vor der naheliegenden Versuchung – flüchten lässt. Bald aber wird Constance beginnen, sich in Parkins Jagdhütte regelrecht einzunisten, bis dieser nach anfänglichem Zaudern ihr beharrliches Verlangen erwidert. Der das Leben in der Natur ehrende Asket, der das genaue Gegenteil seines Dienstherren Sir Clifford verkörpert, erweckt in Constance eine nie gefühlte Sinnlichkeit. In einer hingebungsvollen Leidenschaft finden die beiden Liebenden von neuem zu ihrer verloren geglaubten Lebenskraft. (Text: arte)