Könnes kämpft Staffel 7, Folge 4: Die Milchpreislüge – Was uns billige Milch wirklich kostet
Staffel 7, Folge 4
26. Die Milchpreislüge – Was uns billige Milch wirklich kostet
Staffel 7, Folge 4 (45 Min.)
Milchprodukte sind Kassenschlager. Jeder Deutsche verzehrt im Jahr rund 92 Kilogramm davon. Doch der Preis für Rohmilch ist im Keller. Aktuell bekommt ein Bauer in Deutschland nur noch rund 25 Cent pro Liter. Grund: Nach der Abschaffung der Milchquote sind der Produktion keine Grenzen mehr gesetzt. Die Folgen sind Preisverfall und Überproduktion. Klein- und Familienbetriebe sterben und weichen riesigen Großbetrieben mit 500 Kühen oder mehr. Und die sind mittlerweile durch hohe Investitionskredite verschuldet und hängen am Tropf ihrer Geldgeber. Viele Milchbauern fordern mindestens 40 Cent pro Liter Milch, um überleben zu können. Bei Supermarktpreisen von teilweise 55 Cent kann kein Bauer wirtschaftlich überleben. Jeden Tag verramschen die Molkereien ein hochwertiges Produkt – den Preis für die billige Milch zahlen die
Bauern und indirekt wir alle: Subventionen für notleidende Bauern werden von unseren Steuern bezahlt. Und durch das Bauernsterben geht unwiederbringlich ländliche Kultur verloren, in der wir so gerne spazieren gehen und Urlaub machen. Das Geschäft machen die Molkereien, sie steigern durch die billige Rohmilch ihre Gewinne. Wie konnte es zur jüngsten Fehlentwicklung auf dem Milchmarkt kommen? Sind wirklich, wie immer behauptet wird, die Verbraucher schuld? Ist es der Handel, der die Preise drückt? Oder setzt die Politik zu sehr auf Großbetriebe, um auf den Weltmarkt zu drängen, und lässt die Kleinbauern im Stich? Dieter Könnes stellt Landwirten, Molkereien und der Politik unbequeme Fragen über die Milch und was sie uns Wert ist. Und zeigt, was Verbraucher tun können, um der Fehlentwicklung entgegenzuwirken. (Text: WDR)